Hab ich letztens gelesen und fand es sehr gut
Da der Mensch und der Hund nicht über eine gemeinsame Sprache verfügen, kommt es immer zu Fehlinterpretationen. Man sollte sich bewusst machen welch hohe Anforderung es an den Hund stellt herauszufinden was gewünscht ist. Am deutlichsten wird man das nachempfinden können, wenn man selbst versucht ganz ohne Worte auszukommen (die der Hund ja ohnehin nicht versteht)
Versucht mal selbst wie es für den Hund ist wenn ihr was von ihm wollt und er hat keinen Schimmer was ihr wollt.
Am besten geht das mit einem Partner..
1.Schritt Einfache Übungen verstehen lernen
Man selber nimmt die Rolle des Hundes ein, der Partner die des HH und der soll sich nun einen Trick ausdenken, den er dir beibringen will..ganz ohne Worte natürlich Auch bekannte Handzeichen sind tabu, denn etwas vorzumachen ist natürlich leichter.
Mimik und Bewegungen des Oberkörpers sollen ausreichen. Mit nicken und Kopf schütteln erkennt man ob man auf dem richtigen Weg ist. Sowas wie Heiß oder kalt
Möglich Kommandos könnten sein, sich auf den Stuhl setzen oder drumherum laufen, einen Raum nicht betreten etc.
Das ist noch relativ leicht, denn schliesslich haben wir und der Partner dieselbe Ausdrucksweise, Mimik, Körpersprache und Ausdrucksweise sind leicht zu interpretieren, darum soll man im nächsten Schritt das ganze schwieriger aber auch realistischer gestalten.
Komplexe Muster erkennen im 2. Schritt
Jetzt überlegt sich der HH ein paar komplexere Handlungsabläufe, die nicht sofort zu durchschauen sind. Also nichts was man sowieso mit dem Hund übt, sondern was neues ungewöhnliches.
Und dran denken, das was wir von unseren Hunden erwarten, ist für die auch oft nicht zu durchschauen oder naheliegend und bisweilen auch absurd.
Als Beispiel: Ein Hund der im Apportiertraining weit ausgebildet ist, kann einen toten Hasen zu seinem Besitzer bringen ohne den Hasen zu fressen oder zu schütteln-und sogar ohne in im Maul zu quetschen.
Auf das Experiment mit dem menschlichen Hund angewandt würde das bedeuten dass man ihm Würstchen auf den Tisch legt und ihm nun irgendwie beibringt, das er diese nicht essen, sondern mit den Zähnen festhaltend zu uns bringen soll. Und wie gesagt nur mit nicken, kopfschütteln und ohne Handzeichen oder Worte.
Oder was auch geht..Einen Ball in einen Papierkorb werfen, da das aber naheliegend wäre, soll er vorher nochmal auftitschen auf dem Boden.
Anschliessend mal reflektieren..wie fühlt es sich an, wenn man etwas nicht gleich versteht, aber doch so gerne alles richtig machen will. Was war dein Lösungsweg? Beobachtet ihr euer Gegenüber ganz genau? Oder spult ihr einfach das ganze Repertoire an Bewegungen ab in der Hoffnung, das ihr dem gewünschten Verhalten etwas näher kommt?
Vielleicht wurdet ihr auch gefrustet oder genervt und habt aufgegeben? Das hilft dabei den Hund zu verstehen, das dieser eben nicht "nicht versteht" weil er zu doof ist oder zu bockig..er versteht nicht was man von ihm will weil man nicht klar in der Kommunikation war.
Ich fand das total hilfreich muß ich sagen..es baut Verständnis für den Hund auf und man wird achtsamer in dem was man ausdrückt, weil man sich plötzlich reinversetzen kann in den Hund.