Beisserei!!!

Hallo,

leider hatten wir heute eine unangenehme Erfahrung mit Monti.

Mein Freund ist mit ihm im Wald spazieren gewesen (Monti an der Leine), als denen ein Schäferhund entgegenkam. Monti mag keine Schäferhunde. Nachdem er mit 6 Monaten von einem gebissen worden ist, verträgt er sich gar nicht mehr mit denen. Naja, diesem Schäferhund sind wir öfter begegnet, er ist immer ohne Leine, obwohl hier Leinenpflicht besteht. Mal knurren die sich an, mal kriege ich Monti soweit, dass er ihn ignoriert, so dass wir an diesem Hund immer ohne Vorfälle vorbei gehen konnten.

Auf jedenfall, war dieser Hund wieder frei, die Besitzerin, eine ältere Dame nimmt ihn an die Leine, Monti knurrt den Hund an und die Frau sagt: "Wie der Besitzer, so der Hund!" Dominik fragt sie, was sie damit meint, sie sagt wieder den selben Satz und ihr Hund fängt dann auch an zu knurren. Nach ein paar Sätzen hin und her geht mein Freund weiter. Nach ein paar Metern Entfernung lässt die Dame den Hund wieder frei und dieser läuft hinter Monti her. Mein Freund bleibt dann stehen und sagt, dass sie bitte ihren Hund an die Leine nehmen soll. Sie kommt einfach weiter und sagt meinem Freund, dass er das jetzt mit seinem stehenbleiben nur provoziert. Währenddessen läuft der Hund noch weiter auf Monti zu. Mein Freund sagt wieder: "Rufen sie ihren Hund zurück, wenn er näher kommt, lasse ich meinen auch frei." Sie unternimmt nichts, der Hund kommt zu Monti und mein Freund lässt ihn dann von der Leine. Sie riechen kurz aneinander und dann krachts. Montana hat den Schäferhund wohl am Nacken/Hals gepackt und nicht losgelassen. Das ging wohl so über 2 Minuten, in denen mein Freund versucht hat, wegzugehen, Hinterläufe hochzunehmen... und Montana irgendwann von dem Hund wegbekommen hat. Montana hat nur kleine Kratzer und Hämatome in den Augen (rote Augapfel) Der andere Hund ist angeblich schwerverletzt und wurde operiert, habe mit der Dame telefoniert. Die ganze Sache tut mir und auch meinem Freund richtig leid. Zumal Montana noch nie eine ernsthafte Beisserei hatte, sind wir richtig schockiert über den Vorfall.
Meine Frage an euch ist, ob ich gesetzlich etwas zu befürchten habe? Ich weiß zwar nicht, ob sie die Sache zur Anzeige bringen wird, aber wenn doch, muss ich mit Konsequenzen rechnen? Monti hat ausserdem den Wesenstest nicht absloviert und ist somit Maulkorbpflichtig, aber wie gesagt, die Leinenpflicht gilt hier für alle Hunde.

Ich hoffe für den Schäferhund, dass er die ganze Sache gut überstanden hat. Aber habe jetzt auch Angst, dass Montana erstens gegenüber Schäferhunden noch aggressiver und zweitens auch gegenüber anderen Hunden so radikal reagiert und es öfter mal zu schweren Beissereien kommt. Wie sind eure Erfahrungen damit?

Gruß

Pittbull80

Ich will ja jetzt nicht den Teufel an die Wand malen, aber wenn bei Euch MK-Pflicht besteht und es dem anderen Hund tatsächlich so schlecht geht, kanns übel für Euch bzw. Monti werden. Warum hat er keinen Wesenstest gemacht? Hätte er ihn nicht bestanden? Und warum trug er dann keinen MK?

Ich drück jedenfalls feste die Daumen, das ihr, wenns zur Verhandlung kommen sollte einen verständigen Staatsanalt habt. Ist immer ne blöde Sache sowas, Recht bekommen werdet ihr sicher nicht, auch wenn der andere Hund ohne Leine ging, Monti ist vor dem Gesetz einfach der gefährlichere Hund und gehört entsprechend gesichert .

Das ist halt auch meine Befürchtung! Monti läuft hier normalerweise mit Halti rum, in NRW erlaubt als "Maulkorbersatz", aber im Wald hat mein Freund den einfach abgenommen. Das dumme ist nur, dass wir immer wieder die Erfahrung gemacht haben, dass Monti richtige Macken von Raufereien abbekommen hat, nur weil er an der Leine bzw. mit Halti unterwegs war, diesmal wollte mein Freund ihm die Chance geben, sich zu wehren, was ja total daneben gegangen ist.
Sachkunde sind wir nie angegangen, das lag erst daran, dass wir keine gute Hundeschule gefunden haben und momentan haben wir beruflich wenig Zeit dafür. Aber Tatsache ist, dass er den Test ohne vorher die Hundeschule besuchtzuhaben nicht bestehen würde.

NRW? Dann wirds tatsächlich vom Staatsawalt abhängen schätz ich. Den Hund abzuleinen, wenn er angegriffen wurde ist völlig ok (wird lt. Sachkunde hier auch genauso verlangt), aber er hätte trotzdem in jedem Fall das Halti tragen müssen - daran könnten sie sich aufhängen, wenns drauf ankommt.

Habt ihr schon eine Vorladung für eine Aussage bei der Polizei bekommen? Sucht Euch am besten vorher einen in der Thematik bewandeten Anwalt. Viel Glück jedenfalls.

Wird das bei einer Beisserei zwischen Hunden auch so streng genommen? Dass es zu einer Gerichtsverhandlung kommt...?

Der Vorfall war erst heut morgen, von daher weiß ich nichtmal, ob es zu einer Anzeige gekommen ist. Werde die Frau Morgen nochmal anrufen und mich entschuldigen, in der Hoffnung, dass Sie nichts weiter unternimmt.

Es kommt nicht zwingend zu einer Verhandlung aber, wenn Anzeige erstattet wird, geht die Sache zumindest vor den Staatsanwalt und der entscheidet dann aufgrund der Aussagen, die ggf. bei der Polizei gemacht wurden.

Wenn Du also verhindern kannst, das es zu einer Anzeige kommt, dann habt ihr noch mal Glück gehabt.

Oh mann, die ganze Sache ist total bescheuert.
Habe wieder mit der Frau gesprochen und sie sagt, dass sie Anzeige erstatten wird. Habe sie gebeten davon abzusehen, dass ich die Kosten auch so übernehmen würde...

Sie möchte sich heute mit ihrem Sohn beraten und ihren Entschluss daraufhin fassen. Wir sind so verbleiben, dass ich Montag Vormittag bei ihr anrufe und mich nochmal erkundige.

Das blöde, was noch dazu kommt ist, dass mein Freund eigentlich nicht mit ihm rausgehen darf, weil er den Sachkundetest noch nicht gemacht hat.

Oh man, hoffentlich geht das ganze gut aus!

Oh Mann , geh und bring ihr Blumen oder sowas, das mit einem Freund ist noch blöder als das mit dem Halti . Man kann Dir dafür die Sachkunde und somit die Haltererlaubnis wegen Unzuverlässigkeit aberkennen... stell Dich bloß gut mit der Dame...

Das ist sehr übel, die Situation ist extrem schlecht für euch, wenn die Frau es anzeigt.

Kriech zu kreuze, entschuldige dich wenn es sein muss 5x, bitte um Verzeihung, bringe Blumen, Konfekt und Knabbereinen für den verletzten Hund.

Wenn sie es wirklich anzeigt, geht sofort zu einen Rechtsanwalt von Hund und Halter e.V. - keine Aussagen und Schuldeingeständnisse bei Polizei oder Ämtern ohne Anwalt!

Möchte Sie nicht noch einemal telefonisch belästigen habe deswegen einen Brief geschrieben. Ohne irgendwelche Schuldeingeständnisse, Erwähnung von Halti.... Einfach nur ein Appell an Ihre Tierliebe und darüber dass Sie sich das nochmal überlegen soll...

Oh Gott, hoffentlich kann ich sie überzeugen.

Diese alte Schnäpfe!!!

Sie ist sich nicht im klaren darüber, dass sie schon allein aufgrund der Tatsache, dass Monti ohne Maulkorb unterwegs war, in einem Rechtsstreit gewinnen könnte. Sie hat doch tatsächlich am Telefon behauptet, dass sie Zeugen hätte, die zu ihr stehen und aussagen würden, dass mein Freund Monti auf ihren einfach so rumlaufenden und rumriechenden Hund draufgeschickt hätte. Ihre Zeugen sind zwei ältere Frauen, die erst während der Beisserei aufgrund der Geschreie aus ihren sichtgeschützten Gärten dazu gekommen sind und nach der Beisserei noch in Anwesentheit meines Freundes behauptet haben, sie hätten den Vorfall nicht geshen und könnten darüber nicht urteilen. Wie kann man so gemein sein?!

Aber was solls, ich werde beten und trotzdem nett und freundlich zu ihr sein, bis die Sache durch ist, obwohl ich innerlich nur so koche. Sie tut doch tatsächlich so, als ob sie richtig gehandelt hätte und nur mein Freund an allem schuld wäre.

In meiner Situation muss ich mir das gefallen lassen. Aber ich habe mir fest vorgenommen, dieses Jahr noch den Wesenstest zu machen, nur damit ich solch unverschämten Menschen nicht in den ***** kriechen muss, damit ich meinen Hund behalten kann.

Zunächst einmal gilt: wo kein Kläger, da kein Richter. Wer weiß ob euch die Frau überhaupt anzeigt - also abwarten und Tierarztrechnung bezahlen.
Dann lasst euch nicht von den hier kursierenden "Staatsanwalts- und Gerichtsgeschichten" verunsichern.
Wenn euch die Frau anzeigt geht sie entweder zum OA oder zur Polizei. Dann wird der Sachverhalt vom zuständigen Ordnungsamt bearbeitet oder dorthin weitergeleitet. Das OA wird dann versuchen den Sachverhalt klarzustellen und schickt euch zum Vorwurf einen Anhörungsbogen. Wenn die Sache dann klar ist bekommt ihr einen entsprechenden Bescheid vom OA. Was euch erwarten könnte ist im LHundG nachzulesen. Ihr habt zwar vorsätzlich gegen den Leinen- und Maulkorbzwang verstoßen aber eine Beisserei unter Hunden reicht im Normalfall nicht aus, den Hund einzuziehen. Allerdings habt ihr eine Ordnungswidrigkeit begangen und erst wenn ihr gegen den Bescheid vom OA Widerspruch einlegt geht es zum Gericht.
Ganz abgesehen davon gibt es keine "verständnisvollen" Stattsanwälte, denn die haben sich an klare Vorgaben zu halten.

Pitbull80 schrieb:

Sie hat doch tatsächlich am Telefon behauptet, dass sie Zeugen hätte, die zu ihr stehen und aussagen würden, dass mein Freund Monti auf ihren einfach so rumlaufenden und rumriechenden Hund draufgeschickt hätte.... Wie kann man so gemein sein?!

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Dein Freund hat den Hund auf ihren "gehetzt".
Er hat zu ihr gesagt, rufen sie ihren Hund oder ich mache meinen los. Das hat er dann getan.
Es ist traurig aber wahr, denn ihr hättet euren mit Maulkorb und Leine gesicherten Hund von dem Schäferhund beißen lassen müssen und dann wärt ihr diejenigen die Anzeigen könnten.

@bürste anschließ


noch dazu einen Tipp, aufgrund dieser Gesetzeslage die bei euch herrscht, würde ich empfehlen, denn das ist erlaubt, Notstand, Pfefferspray mitzunehmen, zu jedem Spaziergang. es kann nicht angehen, dass euer hund von dem Schäferhund noch einmal gebissen, belästigt oder sonstwas wird. Jeder Hundehalter ist aufgrund der Gefährdungshaftung verpflichtet, sein Tier so führen, dass keinerlei Belästigungen und Schäden an Dritten entstehen. Es ist erlaubt (so nachfrage Polizei und anwalt), sich und sein Eigentum gegen Gefahren durch Dritte zu schützen. Das heißt, weder du noch dein Hund muß sich beißen lassen. Es wird leider auch die Verhältnismäßigkeit der Gefährlichkeit zugrunde gelegt. Heißt bei entspr. Gesetz, Pitti gefährl. als Schäfer. Anwendung mildestes Mittel, dass wäre hier das Pfefferspray, sobald der Schäfer noch einmal an eurem angeleinten Hund, terror macht und beißen will. Ist es eindeutig erkennbar, dass er beißt, Pfefferspray und gut. So hast du wenigstens einen Beißvorfall vermieden und es gibt auf beiden Seiten keine verletzungen, außer Reizungen vom Pfefferspray und damit beschäftigt sich eh kein richter.

LG Liberty

@Bürste - ich hab mich nur an dem orientiert, was ich in meinem Umfeld selbst erlebt habe. In einem Fall gab es tatsächlichen einen "verständigen" Staatsanwalt, denn auch die entscheiden anhand der Aussagen mit einem gewissen Auslegungs- bzw. Ermessensspielraum.

Einer der Fälle wurde aufgrund der Aussagen ad acta gelegt, in einem anderen Fall hat eine Halterin eines beissenden Hundes jetzt leider einen DSH weniger (und der war vorher nicht mal als "gefährlich" eingestuft, hätte also weder an der Leine geführt werden noch einen MK tragen müssen). Ich würde das daher eben nicht so auf die leichte Schulter nehmen und alles geben dafür, das es nicht zu einer Anzeige kommt.

Dnke für eure Tipps.

Ich werde das ganze natürlich nicht auf die leichte Schulter nehmen und versuchen eine Anzeige abzuwenden.
Aber irgendiwe habe ich das Gefühl, dass die Frau nur mit einer Anzeige droht, damit wir die Rechnung zahlen. Eigentlich hat sie ja, wenn wir Montis Rasse außer acht lassen die größte Schuld an der Sache, und das weiß sie auch. Sonst würde sie nicht nach falschaussagenden Zeugen suchen. Aber allein Montis Rasse, ohne die Kenntnisse über die wahren gesetzlichen Hintergründe, versucht sie auszunutzen um als Gewinnerin aus der Sache rauszukommen. Denn ich glaube kaum, dass sie über Maulkorbpflicht... bescheid weiß, sonst hätte sie mir auch damit am Telefon "gedroht".
Der Hund tut mir sehr leid, aber sie verdient es eigentlich nicht, dass ich ihre Rechnung zahle. Sie hat nämlich mit dem ableinen einen großen Fehler gemacht. Aber was solls, die Rechnung werde ich bezahlen nur damit ich eine Eskalation in Form einer Anzeige verhindern kann.
Aber denkt ihr die Haftpflicht übernimmt in dem Fall die Kosten?

Ich würde die Haftpflicht da raus lassen und selbst zahlen... die Haftpflicht wird ja auch Interesse an einer Klärung haben, bevor sie so einfach zahlt und dann kommt wieder das selbe auf: kein Halti, Führer ohne Sachkunde, Fahrlässigkeit blabla etc.

Stop - Ihr sitzt da einen Denkfehler auf...

Bei einer Beißerei unter Hunden oder irgendwelchen anderen Schäden...ist es gleichgültig wer "Schuld" hat und angefangen hat zu beißen an oder abgeleint war.

Der Hund war die Ursache des Schadens - Verursacher (auch wenn er zuerst angegriffen wurde) der Verletzungen des anderen Hundes und dafür musst du gerade stehen.

bissl wirr, aber ich bekomme es immo nicht besser formuliert sorry

gerade stehen heißt in dem Fall?

Bezieht sich das auf das Zahlen der Rechnung, darauf ob Haftpfkich übernimmt oder vor Gericht?

Aber denkt ihr die Haftpflicht übernimmt in dem Fall die Kosten?

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Im Normalfall übernimmt die Versicherung bei so einem Fall (beide Hunde ohne Leine) höchstens die Hälfte der Tieranztkosten.

Pitbull80 schrieb:

gerade stehen heißt in dem Fall?

Bezieht sich das auf das Zahlen der Rechnung, darauf ob Haftpfkich übernimmt oder vor Gericht?

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Ich meinte mit den gerade stehen, die Begleichung der Kosten, der Verletzungen (Schäden) die dein Hund den anderen zugefügt hat.