Bandscheibenvorfall

Was ich auch noch sagen will ist, dass ich alle dazu ermutigen möchte, keine Angst vor der Pflege und dem Zusammenleben mit einem behinderten Hund zu haben.

Man stellt sich das alles viel schwieriger und schlimmer vor, als es dann tatsächlich ist. Solange das Tier keine Schmerzen hat und nicht leidet, gewöhnt man sich sehr leicht an diese Situation und macht dadurch auch viele schöne Erfahrungen.

Am Anfang war für uns die Vorstellung sehr schwer zu ertragen, Gustav beim Leeren der Blase zu helfen oder ihn überall hintragen zu müssen, weil er selber aus einer Kraft dazu nicht in der Lage war.

Die Liebe zum Hund ist so stark, dass man den Fokus nur darauf richtet, zu helfen und sich um das Wohl zu sorgen und alle negativen Gedanken und Ängste in den Hintergrund treten.

Vor allen Dingen zeigen die Tiere, mit ihrer Lebensfreude und ihrem Lebenswillen einem, dass man selber viel mehr Probleme mit der Behinderung hat, als das Tier selber, das die Situation einfach als gegeben hinnimmt und einem Dankbarkeit dafür zeigt, dass man sich um es sorgt.

Für alle Probleme, die mit der Behinderung zusammenhängen, gibt es zudem Lösungen, die einem den Umgang und Alltag erleichtern. Es gibt Tragehilfen, Rollwagen, Hundewagen und viele andere individuelle Hilfsmittel und Ideen, die auch das Leben mit einem behinderten Hund normal werden lassen.

Einen behinderten Hund zu pflegen und mit ihm umzugehen ist auf jeden Fall sehr viel einfacher, als einen pflegebedürftigen Menschen zu Händeln und auch da ist es ja so, dass wenn genug Liebe vorhanden ist, alles kein Problem darstellt.

Ich habe mit Gustav auf jeden Fall die Erfahrung gemacht, dass er auch als gelähmter Hund relativ pflegeleicht war. Es ist auch so, dass die Tiere recht schnell begreifen, dass sie auf Hilfe angewiesen sind und diese auch annehmen und ihre Situation auch akzeptieren. Man bekommt auch mit der Zeit ein Gespür dafür, wann und was sie für Hilfe brauchen und wann man sie am besten in Ruhe lässt.

Es ist keineswegs so, dass man bei einem behinderten Hund ständig wachsam sein muss und ihn ständig bemuttern muss, sondern, so war es zumindest bei Gustav, sie auch ruhig dort liegen bleiben, wo man sie hinträgt und einem auch anzeigen, wenn sie was wollen und was sie wollen. Das spielt sich recht schnell ein.

Auf jeden Fall sollte man sich nicht zu sehr davon ängstigen lassen, wie man das schaffen und damit umgehen soll, wenn der Hund intensiv pflegebedürftig ist.

Im Gegenteil versichere ich Euch, dass wenn ihr mal in eine ähnliche Situation kommen solltet, Eure Sorge um den Hund und das Verlangen, sich um den Hund zu kümmern und bei ihm zu sein, so stark sein wird, dass alle Unsicherheit und Ängste verfliegen und Ihr Euch nur noch um den Hund kümmern wollt.

Tatsache ist auch, dass die Tiere bei einem zuhause viel besser und schneller genesen, als wenn sie in der Klinik sind. Die Wärme und Geborgenheit, die man als Halter/in dem Tier gibt, ist wichtiger als jede Medizin und medizinische Therapie.

Gustav war immer so erleichtert und beruhigt, wenn wir ihn nach den OPs nach Hause geholt haben. Man hat richtig gesehen, wie sehr er unter der Trennung gelitten hat und wie sehr er unsere Nähe gebraucht hat.

Also, allen, die mit so einer Situation konfrontiert sind und sich Sorgen machen und Zweifel haben, möchte ich Mut machen und die Angst nehmen. Durch die vielen Rückfälle haben wie Gustav Monate lang als schwer behinderten Hund erlebt und es war gar kein Problem. Wir sind natürlich froh, dass er wieder gehen kann, aber wenn er gelähmt geblieben wäre, hätten wir problemlos glücklich mit ihm weiterleben können, solange er selber dabei Lebensfreude hat.

Früher oder später werden wir eh mit der Situation konfrontiert sein, dass er irgendwann nicht mehr aus eigener Kraft wird gehen können, wenn er älter wird und die Kraft schwindet, aber darum mache ich mir keine Sorgen, solange Gustav weiterhin Spaß am Leben haben wird.

Tut mir leid, dass es wieder so lang wurde, aber es ist mir ein Bedürfnis zu erklären, dass alles nicht so schlimm ist, so lange keine Schmerzen und Leiden vorhanden sind.
 
  • 23. April 2024
  • #Anzeige
Hi procten ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ich bewundere Euch, dass Ihr das so leisten konnte... Als Sani immer hilfebedürftiger wurde, nein, eigentlich ist das falsch, als es das Zusammenleben immer aufwendiger wurde, weil sie so undicht wurde und weil es doch irgendwann mal roch, hab ich doch gemerkt, dass ich irgendwann an meine Grenze stieß - keine Nacht mehr durchschlafen, nach dem Aufstehen sofort mit den Hunden raus, jeden Tag lief mindestens eine Waschmaschine.

Ja, ich hab es gern getan und ich hab auch die letzte Zeit mit ihr bewusst genossen - aber es war nicht (!) immer leicht und es hat mich auch an meine Grenzen gebracht...

Ob ich die Betreuung eines hinfälligen werdenden Hundes mit der eines Menschen vergleichen mag? Ich weiß es wirklich nicht. Zur Zeit bin ich ja nun in der mehr oder wenigen glücklichen Lage, den direkten Vergleich zu haben, da S aufgrund seiner Erkrankung sehr hilfsbedürftig geworden ist..

Ich muss feststellen, dass ich häufig an die Grenzen meiner Kraft gelange - und dass ich - zumindest bei der Betreuung von S - ab und an mal einen Freiraum brauche, damit ich danach wieder lächeln kann. Das kann aber auch daran liegen, dass ich unglaubliche Angst vor dem habe, was kommen wird...

Mit Liebe - für Tier und für Mensch - kann man vieles machen - aber irgendwann ist die Kraft einfach aufgebraucht - und irgendwie müssen die Batterien wieder aufgeladen werden, dann geht es weiter.

Zustimmen kann ich auf alle Fälle, dass es besondere Momente von Vertrautheit sein können.
 
Ich finde es grandios, was Ihr für Gustav tut und freue mich richtig über Eure Erfolge mit.

Ich hatte mittlerweile einige pflegebedürftige Hunde und weiß, dass sich das sehr schnell einspielt.
Wieviel Arbeit es war, ist mir dann erst hinterher richtig aufgefallen, wenn der Hund gegangen ist und da auf einmal so viel freie Zeit war.

An meine Grenzen bin ich mit Dackeline gekommen, als sie an Epilepsie erkrankt war und ich die Nächte bei ihr geschlafen habe, damit sie im Falles des Anfalls nicht allein war. Sie hat auch nachts viele Anfälle bekommen und da ging ich wegen Schlafmangel oft auf dem Zahnfleisch.
Hinzu kam bei ihr natürlich auch, dass sie im Anfall alles eingekotet und eingenässt hat, nach einem Anfall extrem unruhig war und ich aufpassen musste, dass sie in ihrer Verwirrtheit nicht irgendwo gegenlief und da nicht wieder weg kam.

Wobei das Allerbelastendste dabei war, dass ich nicht wusste, ob das alles noch okay war und ob wir ihr das weiter zumuten können. Aber ich wollte auch nicht aufgegeben, bis alle medikamentösen Möglichkeiten erschöpft waren. Hätte ich vorher gewusst, dass das alles nichts bringt, hätte ich sie wesentlich früher gehen lassen.
Ich erinnere mich an eine Nacht, in der sie zwei Anfälle hatte, den Kot und die Pipi durch ihr unruhiges Herumlaufen überall verteilt hatte und ich unter Tränen den Boden schrubbte, während sie wanderte. Sie blieb dann kurz bei mir stehen und ich habe ihr gesagt, dass ich gerne noch lange den Boden schrubben würde, aber ich bräuchte ein klares Zeichen von ihr, ob sie überhaupt noch will oder nicht.
 
Ich finde es grandios, was Ihr für Gustav tut und freue mich richtig über Eure Erfolge mit.

Ich hatte mittlerweile einige pflegebedürftige Hunde und weiß, dass sich das sehr schnell einspielt.
Wieviel Arbeit es war, ist mir dann erst hinterher richtig aufgefallen, wenn der Hund gegangen ist und da auf einmal so viel freie Zeit war.

An meine Grenzen bin ich mit Dackeline gekommen, als sie an Epilepsie erkrankt war und ich die Nächte bei ihr geschlafen habe, damit sie im Falles des Anfalls nicht allein war. Sie hat auch nachts viele Anfälle bekommen und da ging ich wegen Schlafmangel oft auf dem Zahnfleisch.
Hinzu kam bei ihr natürlich auch, dass sie im Anfall alles eingekotet und eingenässt hat, nach einem Anfall extrem unruhig war und ich aufpassen musste, dass sie in ihrer Verwirrtheit nicht irgendwo gegenlief und da nicht wieder weg kam.

Wobei das Allerbelastendste dabei war, dass ich nicht wusste, ob das alles noch okay war und ob wir ihr das weiter zumuten können. Aber ich wollte auch nicht aufgegeben, bis alle medikamentösen Möglichkeiten erschöpft waren. Hätte ich vorher gewusst, dass das alles nichts bringt, hätte ich sie wesentlich früher gehen lassen.
Ich erinnere mich an eine Nacht, in der sie zwei Anfälle hatte, den Kot und die Pipi durch ihr unruhiges Herumlaufen überall verteilt hatte und ich unter Tränen den Boden schrubbte, während sie wanderte. Sie blieb dann kurz bei mir stehen und ich habe ihr gesagt, dass ich gerne noch lange den Boden schrubben würde, aber ich bräuchte ein klares Zeichen von ihr, ob sie überhaupt noch will oder nicht.

Erst einmal freue ich mich, das es Gustav inzwischen wieder so gut geht und er so fröhlich durch die Wohnung rennen kann :zustimm::herzen:

Ich hatte bisher "nur" einen Demenz-Kranken Hund gehabt, der mir auch einiges an Kraft so manches mal abverlangt hatte, aber das ist ja nichts im Gegenzug zu dem, was ihr, Du @procten für Gustav, sowie Du @Paulemaus für Dackeline getan habt.

Bei Deinem Bericht über Dackeline bin ich sehr traurig geworden und mir liefen so die Tränen, als ich gelesen hab, wie Du Dich dort auf dem Boden kniend und den Boden wischend gefühlt haben musst, als Dackeline dann vor Dir stand und Dich mit ihren Augen angesehen hatte :heul:. Oh man, ja das ist so wahnsinnig schwer vom Gefühl her, aber gleichzeitig macht man es, so sehr es einen auch belasten mag, sehr gerne für seine Lieblinge :love:.
So gern man es auch tut, aber gleichzeitig ist es auch Wichtig, dann und wann eine kleine Auszeit zu nehmen um eben wieder Kraft zu tanken, damit man dieses alles eben noch so lange es nötig und gerechtfertigt ist leisten kann.
Ich wünsche jedem, der in solch eine Situation kommt bzw. ist, ein Familienmitglied pflegen zu müssen, seeeehr viel Kraft, Geduld und Weitsicht.

Nun wünsche ich Gustav weiterhin viel Gesundheit und euch, @procten nach wie vor Kraft, Geduld und Liebe Gustav weiterhin zu unterstützen :dafuer:
 
Es ist wirklich bewundernswert, was ihr fuer Gustav macht ... und die positiven Resultate sind super, wenn man sie so am Rande miterleben darf!
Mir hat bis dato in meinem ''Hundeleben" Esperanza's Demenz fast alles abverlangt ... denn man ist sich klar, das es keine Besserung gibt - it's a road of no return :( Und eine vormals kluge und ''organized and with it" Huendin leise winselnd in einer Zimmerecke stehen zu sehen, weil sie nicht mehr raus findet ... a horror that tears your heart apart :(
 
Mir hat bis dato in meinem ''Hundeleben" Esperanza's Demenz fast alles abverlangt ... denn man ist sich klar, das es keine Besserung gibt - it's a road of no return :( Und eine vormals kluge und ''organized and with it" Huendin leise winselnd in einer Zimmerecke stehen zu sehen, weil sie nicht mehr raus findet ... a horror that tears your heart apart :(
Oh ja, ich weiss, was Du meinst und wie man sich dabei fühlt :(, kenne ich auch noch von Balu :heul:
 
Vorab möchte ich Euch für die lieben Worte danken.

Gustav geht es weiterhin gut. Die Situation ist mittlerweile konstant, was ich als sehr positiv empfinde. Es wäre zwar schön gewesen, wenn er weiter positive Entwicklungen gezeigt hätte, aber wir haben zugeben schon vielmehr erreicht, als ich mir je erträumt hätte. Jeder weitere Tag ohne Rückfall und schlechte Botschaften ist für mich ein Grund zur Freude.

Wir hatten im Endeffekt sehr großes Glück, dass es das Schicksal so gut mit uns meinte und uns eine Zukunft gegeben hat und hoffentlich noch lange weiter geben wird.

Die Zeit der Ungewissheit, als man nicht wusste, was weiterhin passieren wird und ob Gustav eine Zukunft hat, waren für mich die schwersten Momente, die mich an meine Grenzen gebracht haben.

Man muss aber auch dazu sagen, dass es uns Gustav sehr leicht gemacht hat und auch jetzt leicht macht. Wie ich schon oft schrieb, hat Gustav eine sehr positive Energie und einen unbegrenzt starken Willen.

Gustav war mit wenigen Ausnahmen auch in den schwersten Momenten voller Lebensfreude. Er hat nie aufgegeben und musste nie von uns angetrieben werden.

Damit Ihr Euch Gustav etwas besser vorstellen könnt, ist er ein Hund, der auf der Straße wildfremde Menschen freudig anwedelt und freudig begrüßt und zum Lächeln bringt.

Einen Hund zu pflegen und zu umsorgen, der auch in den kritischsten und schlimmsten Momenten wie die Sonne strahlt, macht es einem natürlich auch einfacher.

Ich übertreibe deshalb ehrlich nicht, wenn ich meine, dass ich jeden Tag mit Gustav genieße und unser Zusammenleben mir viel mehr Kraft gibt, als das es mich anstrengt.

Ich denke, dass es viel schwerer wäre, wenn man trotz aller Bemühungen trotzdem mit viel Leid konfrontiert wäre und keine Hoffnung haben kann. Davon sind wir bisher glücklicher Weise verschont geblieben.
 
Es sind jetzt ca. 11 Monate vergangen seit der letzten Operation und Gustav geht es sehr gut. Ich würde sogar behaupten, dass es ihm fast so gut geht, wie nach der ersten Operation. Ihm sieht man zwar die vielen OPs an, aber er ist seit dem ohne Schmerzen, was das Wichtigste ist.

Wie man im nachfolgenden Video sieht, ist Gustav voller Lebensfreude und so ist er eigentlich den ganzen Tag gelaunt.

Nun hat sich in den letzten Wochen seit meinem letzten Beitrag nichts verändert, aber ich schreibe trotzdem weiterhin hier und lasse Euch gerne an unserem Glück teilhaben, weil ihr mir in der schweren Zeit sehr geholfen habt und ich weiterhin anderen Mut machen will.

Ich danke Euch allen sehr und werde Euch weiterhin auf dem Laufenden halten. Hier nun das Video:

 
Wie ich an anderer Stelle leider schon mitteilen musste, ist mein liebster Gustav am 25.07.2019 nach schwerer Herzerkrankungen verstorben. Er war bis zum Schluss, auch wenn man es kaum glauben kann, gut gelaunt und voller Lebensfreude und Lebenswille, was uns die Entscheidung, ihn gehen zu lassen zusätzlich erschwert hat.

Er hatte zuletzt massive Herzprobleme, die trotz medikamentöser Behandlung und ständiger Überwachung innerhalb eines Jahres so eskalierten, dass er zuletzt trotz stark entwässernder Medikamente Wasser in der Lunge sammelte und sich ein Riss in der Herzwand bildete.

Auch wenn man es als Außenstehender nicht glauben kann, war es so, dass Gustav trotz Riss in der Herzwand fröhlich und aktiv durchs Leben ging. Allerdings ging es ca. 2 Wochen, nachdem der Riss entstand von einem auf den anderen Tag rapide bergab mit seinem Befinden, so dass ich mich dazu entschloss, ihn gehen zu lassen, bevor es zu einer massiven Atemnot und Erstickung kommen wäre.

Wäre es nach Gustav gegangen, hätte er weiter machen wollen und weiter das Leben genossen, aber hier haben wir Halter Gott sei Dank die Möglichkeit, unseren Tieren diese Last abzunehmen und können Ihnen unnötiges Leid ersparen.

Was seine Bandscheiben angeht, hatte Gustav nach dem 4. Bandscheibenvorfall noch einmal auf einmal Bandscheibenvorfall Nummer 5 und 6 welche in einer OP erfolgreich operiert wurden und er bereits nach einem Tag wieder schmerzfrei und voller Lebenslust auf die Beine kam. Das war vor ca. 1 Jahr.

Auch nach dieser letzten schweren OP war Gustav in der Lage verhältnismäßig normal spazieren zu gehen und konnte sogar rennen und laufen. Schmerzmittel hat er weiterhin nicht benötigt.

Gustav war für mich und viele andere Menschen, sowohl für Freunde als auch für Nachbarn ein Vorbild und eine Inspiration und eine Motivation. Viele Leute, die seinen Lebensweg erfolgt hatten, bewunderten ihn für seine ungebrochen positive Einstellung und seinen Willen und seine Tapferkeit.

Nach seinem Tot haben wir sehr viel Anteilnahme durch sehr viele, auch fremde, Menschen erfahren. Es passiert uns heute noch jeden Tag, dass uns fremde Menschen auf ihn ansprechen und fragen, wo der kleine tapfere Dackel wäre, der immer fröhlich humpelnd alle Leute auf der Straße begrüßt hat.

Für uns ist im wahrsten Sinne eine heile Welt zusammengebrochen. Mir fehlt nicht nur mein Gustav sehr, sondern auch alles was er uns durch seine positive und tapfere Lebenseinstellung an Freude gegeben hat. Ich bin seit dem wirklich niedergeschlagen und das Leben ist nicht mehr so schön, wie es vorher war. Das mag vielleicht übertrieben klingen, aber so empfinde ich nunmal leider seit seinem Tot.

Hätte ich nicht noch meine anderen Tiere wie meinen Elvis, der ebenfalls sehr unter dem Verlust leidet, hätte ich wahrscheinlich nach 20 Jahren wieder zur Flasche gegriffen und vielleicht noch Schlimmeres getan.

Für Leute, die keine Tiere haben, ist das wahrscheinlich schwer zu verstehen, aber ihr wisst, wie ich empfinde.

Wenn man sich Jahre lang so sehr um ein Tier kümmert, sich ständig sorgt und den ganzen Alltag nach ihm ausrichtet, wird es zu einer Kostbarkeit, die mit nichts zu ersetzen ist.

Wie ich bereits an anderer Stelle schrieb, tröstet mich etwas, dass ich die letzten Jahre jeden Tag mit Gustav voll genossen habe und mir nicht vorwerfen kann, etwas im Nachhinein versäumt zu haben. Und war schon lange klar, dass jeder Tag ein Geschenk ist.

In diesem Sinne hoffe ich, dass mir Elvis noch lange Zeit erhalten bleibt, obwohl er mit seinen fast 12 Jahren auch schon merklich älter geworden ist. Ich wünsche Euch allen, dass Eure Lieben noch lange, lange leben und gesund bleiben und ihr jeden Tag genießt.

Zum Thema selber kann ich nur sagen, dass man keine Angst davor haben muss, mit einem behinderten Hund zusammen zu leben. Man bekommt alles hin und wird für alles, was man für sein geliebtes Tier tut, tausendfach mit Liebe entschädigt.

Alles Gute und bis bald

Konstantin
 
Ich wünsche dir viel Kraft und Stärke weiterhin und auch Zuversicht. Gustav wird immer in deinem Herzen sein :herzen:
 
Es tut mir leid, Konstantin!

Ich hab manchesmal, vor allem, wenn ich tatsächlich mal jenseits von Heerdt in D unterwegs war (und bei sabsi in der Hundeschule ;) ) an euch gedacht und mich gefragt, wie es euch wohl geht.

Schön, von euch zu lesen - und traurig zugleich. Den tapferen, unverwüstlich optimistischen Gustav habe ich immer sehr bewundert und mich an ihm gefreut.

Und das mit dem leeren Alltag - das kenne ich auch noch gut! :(

Alles Liebe euch!
 
Schön von dir zu hören, auch wenn der Anlaß leider ein trauriger ist. Ich kann dir nach fühlen das eine große leere Stelle in deinem Leben ist wo Gustav war.
Vergangenes Jahr ist meine Kitty mit 17 1/2 Jahren gestorben. Sie wird immer noch schmerzlich vermisst.
Der Schäferhund meines Bekannten, Caine, ist Ende letzten Jahres auch gestorben. Er hat den Rolli ja gut angenommen, wenn auch nicht so gut wie Gustav, und war damit auch mobil. Aber nachdem sein körperlicher Zustand sich weiter verschlechtert hat, hat mein Bekannter ihn gehen lassen.
 
Ich danke Euch sehr für die Anteilnahme und es ist nicht nur eine Floskel, wenn ich Euch sage, dass ich sehr oft an das KSG Forum und Euch gedacht habe.

Ich hatte oft vor hier zu schreiben, aber hatte oft Hemmungen, weil ich dachte, etwas damit herauf zu beschwören, wenn ich davon Berichte, wie gut es Gustav geht und wie glücklich wir sind.

Auch wenn ich jetzt momentan sehr unglücklich bin, ist mir doch bewusst, dass wir viel Glück im Unglück hatten, dass Gustav immer wieder so gut aus der Sache herausgekommen ist.

Wir hatten sicher viel Glück bei den vielen Operationen und haben der behandelnden Ärztin Frau Dr. Bollert auch sehr viel zu verdanken, aber einen großen Anteil hatte Gustav zweifelsfrei auch selber daran, dass er immer wieder auf die Beine kam.

Wir haben nicht selten von behandelnden Ärzten Bewunderung für Gustavs unerschütterlichen Optimismus und Lebenswillen erfahren. Bei uns im Freundes- und Bekanntenkreis war es schon lange zu einem geflügelten Wort geworden, auf Gustav zu verweisen, wenn jemand mal über etwas gejammert hat und sein Leid beklagt hat.

Ich bin mir auch sicher, dass Gustav in dem Moment gerade mit mir schimpft, dass ich selber so sehr in Selbstmitleid versinke und nicht die Stärke habe, positiv nach vorne zu blicken. Er hätte sich sicher nicht so sehr davon runter ziehen lassen, sondern mutig und tapfer die Herausforderung angenommen.

Mit Gustav habe ich nicht nur einen lieben Hund, sondern auch einen besten Freund verloren, der mich viel über den Sinn und die wirklich wichtigen Dinge des Lebens gelehrt hat. Seinen Verlust kann ich derzeit nicht verkraften. Das muss ich leider zugeben, auch wenn es vielleicht übertrieben klingen mag.

Ich hoffe und tue alles dafür, dass ich über seinen Tot zumindest insoweit hinwegkomme, dass ich wieder zu einem normalen Alltag zurück finden kann. Momentan ist mir erschreckender Weise Vieles völlig egal und ergibt Vieles keinen Sinn.

Es tut mir leid, dass ich hier so destruktiv schreibe, aber es spiegelt nunmal meine wahre Gemütslage wieder und ich möchte Euch nichts vormachen.

Sorry.
 
Dafür musst du dich wirklich nicht entschuldigen. Ich kann dich so gut verstehen, und die anderen hier auch.
 
Mein Beileid zu Deinem Verlust.
Für Gustav
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Übrigens haben wir Gustavs Hightech Rollwagen abzugeben. Das Ding war eine Maßanfertigung und ist von sehr hohe Qualität, also nicht so ein Teil, wie man es bei Amazon findet.

Ich will es nicht einfach irgendwo hin geben, weil es dafür doch zu teuer war. Es sollte doch konkret irgendwem helfen, der es wirklich gebrauchen kann und nutzen wird. Dafür würde ich dann auch nichts haben wollen.

Der Wagen ist in einem astreinen Zustand, weil er so gut wie gar nicht gebraucht wurde. Gustav ist ja immer wieder schneller auf die Beine gekommen, als wir das gedacht haben.

Also falls jemand den Wagen gebrauchen kann, oder jemanden kennt, der ihn gebrauchen kann, bitte Bescheid geben. Den Wagen würde ich allerdings nur persönlich übergeben, weil ich sicher gehen will, dass er auch wirklich gebraucht wird. Eine Reise nach Düsseldorf wäre das Ding auf jeden Fall auch wert. Das ist wie gesagt kein klappriges Teil, dass nach einpaar Mal Fahren auseinander bricht, sondern sehr gut gearbeitet.

Gustav wog zum Zeitpunkt der Anfertigung übrigens ca. 11 Kilo und war ein normal großer Dackel mit recht langen Rücken. Er hatte eine recht breite Brust. Wenn ich es recht in Erinnerung habe, könnte man das Teil noch erheblich verstellen und anpassen.

Bei Nachfragen kann ich es nochmal genauer ausmessen. Es befindet sich derzeit im Keller.

Wie gesagt will ich dafür nichts haben, wenn es jemand wirklich gebrauchen kann.
 
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