Bandscheibenvorfall

@procten , der Schäferhund meines Bekannten läuft immer noch sehr schlecht. Er schiebt die Hinterpfoten übereinander und kann nur kurze Stücke laufen ehe er ermüdet.
Insgesamt stellt sich sein Befinden schlechter dar als Gustavs.
Unser Bekannter hat eine Hose mit Henkeln für ihn, in die er ihn “einhängt“ und dann beim Laufen unterstützt.
Ich habe Caine, den Schäferhund, jetzt 2 mal nach der OP gesehen und kann bis jetzt noch keine Verbesserung feststellen.
 
  • 28. März 2024
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Hi Cornelia T ... hast du hier schon mal geguckt?
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@Cornelia T

Das tut mir wirklich sehr leid für Deinen Bekannten und natürlich auch für den Hund.

Wie lange ist die OP denn jetzt schon her?

Ist der Hund selber denn ansonsten gut drauf?

Im Internet habe ich mal einen Block einer Dackelhalterin gefunden, die ihre Geschichte erzählte und dabei ging es um ihre Dackelhündin, die erst nach 1 Jahr nach der OP Fortschritte zeigte und erst ein weiteres Jahr danach wieder gehen und stehen konnte.

Die Ärzte hatten ihrem Hund keine Chance mehr gegeben, weil er nach der OP komplett gelähmt war und auch keine Kontrolle über die Blase und den Schließmuskel hatte. Die Ärzte hielten es für unmöglich, dass da noch etwas kommt.

Sie hat dem Hund 1 Jahr lang die Blase entleert und erst als sie ihn dann nach 1 Jahr in einen Rolli setzte, weil sie die Hoffnung aufgegeben hat, fing er wieder an von selber seine Blase zu entleeren und leichte Reaktionen in den Beinen zu zeigen.

Leider gibt es ja keine Patentrezepte und lässt es sich nicht erzwingen, aber vielleicht kommt mit einem Rolli wieder mehr Lebenslust und zurück und damit auch eine Verbesserung.

Wir haben das große Glück, dass Gustav trotz Behinderung Freude und Lebensmut hat. Es gibt zwar Momente, in denen er etwas eingeschränkt ist und auch merkt, dass die Beine nicht so wollen, wie er das will, aber das zieht ihn nicht runter, sondern er ist fast immer sehr gut gelaunt und motiviert.

Vielleicht sollte er es tatsächlich mal mit einem guten Rollwagen versuchen. Herr van den Boom, der die Dinger in Bochum baut, hat mir erzählt, dass die Hunde neue Lebensfreude mit den Wagen bekommen und richtig strahlen, wenn sie seine Werkstatt wieder verlassen. Das kann ich an Gustav bestätigen.

Vielleicht braucht der Hund Deines Bekannten einen Motivationsschub, um wieder gesund zu werden und das ist vielleicht das Gefühl von neu erlangter Freiheit durch den Rollwagen, mit dem er wieder herumlaufen kann.

Ich drücke ihm die Daumen, dass sich die Situation verbessert und fühle mit ihm, weil ich ihn sehr gut verstehen kann. Sein geliebtes Tier leiden zu sehen ist eine belastende Sache, wie wir alle nachvollziehen können.
 
Gustav ist heute morgen etwas steif aufgewacht und ist wie ein Roboter gegangen.

Nachdem ich ihm das Moyave-Pad auf den Rücken gelegt habe, war er wie ausgewechselt.

Diesen Effekt habe ich wirklich häufiger gehabt, auch wenn es sehr bizarr klingt und als wäre ich Vertreter dieser Pads.

Keine Ahnung, ob das Pad auch bei anderen Hunden so gut wirken würde, aber bei uns ist es echt ein Wunder-Teil, dass ich Gustav jedes Mal auflege, wenn er etwas verspannt wirkt und das bisher wirklich kleine Wunder wirkt.

Das Pad ist ziemlich teuer, aber wenn ich das richtig in Erinnerung habe, kann man das Pad auch ausleihen, um es auszuprobieren.

Ich hatte bisher etwas Hemmungen, es hier so anzupreisen, aber wir haben damit so gute Erfahrungen gemacht, dass ich es idiotisch finden würde, es hier nicht zu schreiben, auch auf die Gefahr hin, dass der ein oder andere mich für duselig hält.

Meine Ärztin hält von dem Ding zum Beispiel gar nichts, aber das ist mir ehrlich gesagt egal, wenn es bei uns eine Wirkung hat.
 
Meine Ärztin hält von dem Ding zum Beispiel gar nichts, aber das ist mir ehrlich gesagt egal, wenn es bei uns eine Wirkung hat.
Richtig.
Mein TA hält z.B. gar nichts vom barfen. Ich könnte zwar nicht sagen, dass mir das egal ist. Aber es hat keinen Einfluss darauf, was ich vom barfen halte. Es hat nur einen Einfluss darauf, was ich von der Kompetenz dieses TA in Ernährungsfragen halte.
 
Ich war früher auch immer jemand, der gegenüber Therapien, die wissenschaftlich nicht erwiesen sind, sehr skeptisch war, aber durch die Tiere habe ich mich eines Besseren belehren lassen.

Ich denke aber mittlerweile auch, dass aus wirtschaftlichen Gründen viele alternative Therapien boykottiert und ignoriert werden.

Meine Mutter hat 25 Jahre lang Parkinson gehabt und man Ende war sie wirklich austherapiert, wie man so schön sagt. Wir konnten ihr mit Medikamenten kaum noch helfen.

Jetzt, nachdem meine Mutter schon einige Jahre tot ist, habe ich mal einen Bericht über die therapeutische Wirkung von THC bei Parkinsonpatienten gesehen und wie das bei schwer kranken Parkinsonpatienten wirkt. Leider haben wir damals nichts davon gewusst, um meiner Mutter helfen zu können. Statt dessen bekam sie ständig neue Medikationen und neue Präparate, die mehr Nebenwirkungen hatten,as Nutzen.

Das Moyave Pad ist daher momentan das wichtigste Hilfsmittel, um Gustav zu therapieren.
 
Wir haben das Moyave Pad auch, finde es auch sehr gut, auch beim aktiven aber schon älteren Sporthund.
Nehme es übrigens auch für mich selbst;).
 
Der Preis ist schon heftig. Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber wo ist der Unterschied zu normalem Infrarotlicht?
 
Der Preis ist schon heftig. Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber wo ist der Unterschied zu normalem Infrarotlicht?

Hm, das ist ja je nach Programm ne Kombi von Infrarot, LED und so was wie Lasertherapie? Zumindest sind unterschiedliche Frequenzen angegeben. Die Kontrollboxen der Vinja Bauer Edition haben dann nochmal mehr Power und gehen mehr in die Tiefe.

Ich bin bei solchen Sachen auch eher skeptisch, hab das dann mal bei mir versucht (hab nen Lendenwirbel, der etwas ausgeleiert und bockig ist) und an meiner Mum (Arthrose im Knie, daher gern Gelenk gefüllt). Bei mir war das nach 3x weg und ist seit 8 Monaten nicht wiedergekommen, bei meiner Mum war am nächsten Tag die Füllung weg und zumindest temporär das Knie schmerzfrei.
Den Wuffs tut es zur Muskulaturentspannung, bei der Wundheilung und sonstwie auch gut.

P.S.: bekomme auch keine Provision oder so für Werbung. War aber eine der wirklich sinnvollen Anschaffungen in Sachen Hund (was ich nicht bei allem Kram behaupten kann;)).
 
Der Preis ist schon heftig. Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber wo ist der Unterschied zu normalem Infrarotlicht?

Die Einwirkung mit unterschiedlichen Impulsen bzw. auf unterschiedlichen Frequenzen soll in Studien einen nachweisbar andere Wirkung haben, was ich in der Praxis glaube bestätigen zu können.

Wir bestrahlen Gustav auch mit üblichen Infrarotlampen, wenn es draußen mal kalt ist und wir möchten, dass seine Muskulatur schnell etwas erwärmt ist, aber das hat meiner gemachten Erfahrungen nach nicht die selbe Wirkung.

Das klingt zugegeben medkwürdig, aber was soll ich sonst sagen, als das dieses Ding wirklich gut wirkt.

Gustav muss ich es nur auflegen und er fängt nach bereits wenigen Sekunden an, sich zu räkeln und sich sichtlich wohl zu fühlen. Diese Wirkung habe ich nie bei normalem Infrarotlicht. Das empfindet er sogar eher als unangenehm.

Und wie geschrieben, geht Gustav danach auch sichtlich besser. Das ist keine Einbildung.

Wir benutzen das Ding täglich mehrmals und sind trotz des irren Preises sehr zufrieden damit und wollen es nicht mehr missen müssen.
 
Gustav ist weiterhin gut drauf und macht stetig Fortschritte. Wir steigern behutsam die Belastungen, aber das wirklich sehr vorsichtig und in kleinen Schritten.

Der Alltag sieht weiterhin so aus, dass wir ihn draußen mit der Tragehilfe bewegen, aber er selber etwas mehr mit den Hinterbeinen arbeiten muss.

Zudem machen wir jetzt auch Übungen zuhause, die den Reflex und die Motorik verbessern sollen, damit die Muskulatur gestärkt und der Gang flüssiger und so dadurch auch entlastender für den Rücken wird.

Natürlich müssen wir weiterhin gegen Verspannungen am Rücken arbeiten und deshalb viel massieren und bestrahlen.

Der Aufwand ist enorm und ich bin froh, dass überhaupt die Möglichkeit habe, mich so intensiv mit ihm beschäftigen zu können.

Gustav macht alles anstandslos mit und freut sich des Lebens. Elvis muss man aber auch sehr loben, der genauso alles mitmacht und brav Rücksicht nimmt und keine Anzeichen von Eifersucht zeigt oder die Situation auszunutzen versucht.

Ein dauerhafte Behinderung ist nach dem letzten Bandscheibenvorfall geblieben und zwar dass Gustav sein großes Geschäft nicht so halten kann, wie es vorher normal war. Er kann zwar kontrolliert Kot absetzen und es auch zurück halten, aber ihm flutscht ab und zu auch mal ungewollt was raus, wenn er aufgeregt ist.

Für uns ist das ehrlich gesagt kein Problem, aber ihm scheint das jedes Mal unangenehm zu sein, auch wenn wir ihm versuchen zu zeigen, dass das kein Thema ist.

Gut, das ist aber generell eigentlich kein Problem, dass der Rede wert ist, denn sobald das Missgeschick entfernt wurde, ist die Welt auch wieder in Ordnung.

Wir sind unterm Strich mehr als zufrieden mit der Situation und wenn das allein das Problem bleiben sollte, mache ich drei Kreuze und überglücklich.

Also unterm Strich ist alles super und wir sind sehr glücklich und hoffen, dass es so bleibt.
 
Das muss ich jetzt mal loswerden und Euch auch mal um Eure ehrliche Meinung bitten, denn manchmal ist man als Betroffener vielleicht auch in Bezug auf den eigenen Hund nicht objektiv und vernünftig.

Und zwar werden wir in letzter Zeit häufiger von Leuten darauf angesprochen, ob es bei Gustav nicht auch mal langsam Zeit wäre, darüber nachzudenken, ob man ihn einschläfern sollte, weil es eine Quälerei wäre.

Die Leute umschreiben das natürlich schöner und sagen das nicht so direkt, aber eben doch mit der Aussage.

Ich frage mich dann immer, ob ich auf dem Holzweg bin und etwas falsch mache oder nicht in seinem Sinne handle, aber komme doch immer wieder zum Schluss, dass es so richtig ist, weil er sich immer wieder aufrappelt und dann Spaß am Leben hat und das Leben genießen kann.

Natürlich kann ich nicht in ihn hineinschauen und sicher sagen, dass er ab und zu nicht doch Schmerzen hat, oder manchmal auch gefrustet ist, aber er ist ohne Schmerzmittel und zeigt nie an, dass es ihm nicht gut geht. Er hat nicht einma Phasen in den er anzeigt, dass er keine Lust hat, sich zu bewegen oder ihm unwohl ist.

Es gibt doch auch von Geburt an behinderte Hunde oder irgendwann, wenn der Hund älter wird, zwackt und zwickt auch mal was und ist der Hund nicht mehr so fit wie ein junger Hund. Das ist doch kein Grund.

Klar sind die OPs und die Zeit danach schwer und mühsam und muss er auch Schmerzen ertragen, aber das sind nur wenige Tage, die wirklich seine Lebensqualität mindern und erhält er danach immer wieder viele schöne und glückliche Monate.

Das Leben ist eben nicht immer rosig und solche Dinge passieren hält manchmal. Uns Menschen übrigens genauso und da kommt man doch auch nicht auf die Idee, dass das Leben nicht lebenswert ist, nur weil eine Behinderung vorhanden ist oder man ab und zu schwere Zeiten zu überwinden hat.

Es ist doch klar, dass wenn Gustav keinen Zustand erreichen würde, in dem er Spaß am Leben hat oder die Momente selten sind, an dem er Lebensfreude hat, man so eine Entscheidung treffen kann, aber da sind wird derzeit weit von entfernt.

Sehe ich da was falsch?
 
Nein, du siehst das nicht falsch.

Bei allen meinen alten Hunden bin ich mehr oder weniger dezent aufs Einschläfern angesprochen worden. Inzwischen bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass manche (ziemlich viele) Leute den Anblick von alt und/oder krank einfach schlecht ertragen. Gemahnt sie vielleicht zu sehr daran, dass es ihnen auch mal so gehen wird (die dann natürlich nicht eingeschläfert werden möchten...)

Du lebst mit Gustav, du kannst das einschätzen.
 
Ich stimme @Fact & Fiction zu.
Ich glaube außerdem, dass sich viele (die meisten) Menschen, die Gustav und euch sehen, durch euren Part hoffnungslos überfordert sehen.
Sie könnten oder wollten nicht leisten, was ihr leistet. Und weil nicht sein kann, was nichts ein darf, muss es natürlich der Hund sein, der eigentlich erlöst werden sollte - nicht der Halter, der nicht leisten kann oder will, was er können sollte oder könnte.
(Wobei ich aber dennoch glaube, dass sehr viele Halter, wenn es denn so weit kommt, sehr viel mehr leisten, als sie sich vorher selbst zugetraut hätten!)

Außerdem ist es meiner Erfahrung nach gerade bei Freunden und Verwandten so, dass die einfach sehen, wie sehr man selbst von der anstrengenden Zeit mitgenommen ist. Und denen seid ihr einfach wichtiger als der Hund und sie wollen euch damit schützen.
Was allerdings um so mehr schmerzt, wenn man soetwas von Leuten hört, von denen man sich Unterstützung und Ermutigung erhofft, und nicht ein "lass ihn doch besser endlich gehen".

Zu guter Letzt sehen Fremde immer nur einen winzig kleinen Ausschnitt aus Gustavs Leben. Nur ihr könnt ihn und seine Lebensqualität wirklich beurteilen.
Aber nach dem, was ich hier lese, würde Gustav den Leuten auf der Straße nur einen entsetzten Vogel zeigen!
 
ich kann mich nur meinen Vorschreibern anschliessen, setze aber noch einen drauf.

Was interessieren mich die Meinungen "wildfremder" Leute?

ich nehme die Äusserungen zur Kenntnis und hake diese entweder ab oder sehe mir eine konkret angesprochene "Auffälligkeit" genauer an.

Input von "nicht Betroffenden" ist per se nicht falsch, da eine "Betriebsblindheit" nicht ausgeschlossen werden kann, aber man sollte immer mit "kühlen" Kopf, nicht emotinal diesen zur Kenntnis nehmen.

Mich erklärt man regelmäßig für Bescheuert, weil die Alten und Kranken, die hier so durchziehen, doch soviel Aufwand bedeuten.
Die Lebensfreude, die gerade die "Abgeschriebenen" noch/wieder entwickeln, sehe allerdings nicht nur ich.

Also, was ich sagen will, laß Dich nicht beirren in dem was Du tust. Versuche, die ehrlich gemeinten konkreten Meinungen von den -schon in Gedanken überforderten- diffusen Äusserungen zu trennen. Letztendlich kennst und lebst Du mit Gustav und kannst seine Lebensqualität einschätzen.




Ab und an hilft ein eingeworfenes : "Hast Du /Sie schon einen Pflegeheimplatz gebucht?"

ja, ich bin bei Menschen recht Empathielos, trennt aber die Spreu vom Weizen in meinem Leben
 
Hmmmm also ich kann die Einwände schon ein wenig nachvollziehen - wildfremde Menschen scheinen es ja nicht zu sein, sonst würden sie Gustavs Geschichte ja nicht kennen.
Und so von Außen betrachtet ließt es sich (gerade in der letzten Zeit) schon ein wenig heftig ich schreib die Punkte mal auf, eben weil du ja gesagt hast, dass sich vielleicht eine gewisse Art von Betriebsblindheit eingestellt hat.

- der Thread startete im Januar 2016 wieviele Bandscheiben OPs hatte denn Gustav schon? Ich könnte es natürlich nachlesen, aber es sind schon ein paar.

- dann jetzt die akute Zeit OP - wunders was für Erfolge danach - OP, wieder erholt sich der Hund "rasend" schnell... also das hat mir persönlich auch Bauchgrummeln gemacht. Sowas äußere ich hier natürlich nicht, weil wir uns dafür nicht gut genug kennen, aber ich kann es wirklich nachvollziehen, dass Freunde/Gassibekanntschaften dann schon mal was sagen. Denn sie sehen die Veränderung an Gustav (Früher/Heute), aber sie sehen halt nicht die Minifortschritte, an die du dich so klammerst. Sie sehen vielleicht auch nur deinen Enthusiasmus und einen Hund, der dies (vielleicht, kann ich nicht beurteilen) nicht wiederspiegelt.

- Wielange am Stück war Gustav denn in der letzten Zeit wirklich fit? Wird das jetzt ein immer wiederkehrender Kreislauf? etc.pp.

Also von Außen wirkt es teilweise wirklich nicht schön und wenn man bedenkt, was Gustav mit jetzt 6/7 (?) Jahren alles durchhat, dann stellt sich die Frage "wielange wollt ihr das denn mitmachen?" automatisch und nicht in bösartiger Absicht, insbesondere auch für den Hund.
Wie gesagt, wir kennen uns nicht persönlich, aber ich habe dich hier als jemanden kennengelernt, der wirklich alles für seine Hunde tut und weiter geht, als so ziemlich jeden den ich kenne - mich eingeschlossen. Du würdest nicht aufgeben, was auf der einen Seite wirklich gut ist, aber - wie du ja selber merkst - auch die Gefahr für "Betriebsblindheit" birgt.

Ich hoffe du nimmst es mir nicht krumm, wenn du das Thema nicht auf den Tisch gebracht hättest, hätte ich mich aus Respekt nicht in diese Richtung geäußert.
 
Als Außenstehender wage ich nicht zu beurteilen was für euch richtig oder falsch ist.

Wir alle, die wir mit tierischen Mitbewohnern leben, müssen uns irgendwann mit dem Thema auseinander setzen.
Vermutlich toppe ich in der Beziehung hier so ungefähr jeden, denn ich war etwa 25 Jahre Gnadenbrotstelle für alte, kranke Katzen, denen ich von 14 Tagen über einige Monate bis zu Jahren einen Lebensendplatz geboten habe.
Seit einigen Jahren bekommt auch immer wieder mal ein alter Hund einen Platz.

Ich hab so viele Entscheidungen treffen müssen im Lauf der Jahre und es war oft sehr schwer.
Manchmal hat man so gekämpft, dann kommt ein Zusammenbruch und man muß den Schützling doch gehen lassen.
Manchmal ist es eindeutig, das Tier leidet und man weiß das man es jetzt gehen lassen muß.
Manchmal hatte es ein langes glückliches Leben, manchmal nur eine kurze gute Zeit. Oft habe ich dann besonders gehadert.
Manchmal sieht man ein langes, langes dahin schwinden wie bei unserer Kitty. Manchmal einen Zusammenbruch mit einem ununterbrochen schreienden Hund, wie unserem Joe von Fuerteventura, der noch während der Einschläferung gellend geschrien hat. Ganz, ganz schwer zu verarbeiten. :(

Aktuell sehe ich unsere 17 1/2 jährige Kitty immer weniger werden. Sie ist schmerzfrei, aber sie wird von Tag zu Tag gebrechlicher.
Vor 6 Wochen hatte sie einen Tiefpunkt und ich hab dann doch unseren Tierarzt gebeten zu kommen. Am nächsten Tag war es etwas kühler und sie rappelte sich auf.
Also habe ich den Tierarzt wieder ab bestellt. Wir warten weiter ab in dem Wissen das der Tag des Abschieds nahe ist. Es ist schwer aus zu halten, aber ich denke das ich das Richtige tue.

Was mir im Lauf der Jahre leichter geworden ist, ist nicht egoistisch zu sein. Es geht nicht um mich. Nicht darum das ich meine Tiere bei mir behalten möchte. Nicht darum, das ich klammere und nicht Abschied nehmen will. Nicht darum das ich nicht trauern will.
Es geht nur darum was das Beste für das Tier ist.
Das Wissen für das Tier die bestmögliche Entscheidung getroffen zu haben, macht es mir leichter mit dem Verlust und der Trauer zu leben.

@probten, du weißt am Besten wie es um Gustav und dich steht. Ihr Beide müßt gut mit deiner Entscheidung leben können. Dann ist es die Richtige.
 
Erstens stimme ich all denen zu, die sagen, dass man solche Nachfragen mit altem/kranken Hund fast standardmäßig bekommt.

Aus den verschiedensten Beweggründen. Von "Das macht man doch so!" (Bzw. hat es früher so gemacht.) Bis zu: "Das könnte ich nicht", oder "Den Anblick ertrage ich nicht."

Inzwischen bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass manche (ziemlich viele) Leute den Anblick von alt und/oder krank einfach schlecht ertragen. Gemahnt sie vielleicht zu sehr daran, dass es ihnen auch mal so gehen wird (die dann natürlich nicht eingeschläfert werden möchten...)

Ach, auch nicht immer. Meine Mutter zB vertritt recht offensiv den Standpunkt, dass man Tieren zum Glück manches ersparen kann, was Menschen im Alter auf sich nehmen müssen - und da schließt sie sich auch selbst mit ein.

An sich ist daran nichts auszusetzen, aber die Frage ist ja, ab wann man wem was erspart... ;)

Also, ob man mit der einen oder anderen Entscheidung wirklich dem Tier etwas erspart oder sich selbst.

Das heißt aber nicht, dass jeder, der so etwas anmerkt, egoistisch denkt, oder dass diese Leute grundsätzlich immer alle im Unrecht sind.

Das hier:

- Wielange am Stück war Gustav denn in der letzten Zeit wirklich fit? Wird das jetzt ein immer wiederkehrender Kreislauf? etc.pp.

sind Fragen, die man sich z.B. in so einem Fall über kurz oder lang schon stellen sollte - und wo vermutlich die Gefahr recht groß ist, dass man als Besitzer durch die immer wieder dicht aufeinanderfolgenden Vorfälle den Punkt verpasst, an dem sie auch im Sinne des Hundes gestellt werden müsste.

(Ich weiß zB, dass ich im letzten Jahr mit dem Spacko nicht in der Lage gewesen wäre, mich mit dieser Frage angemessen zu befassen. Das war mir durchaus bewusst. Allerdings hatte ich immer die "Entschuldigung", dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Problem plötzlich von selbst löst, um einiges höher war als die, dass ich es lösen müsste. - Bei euch ist es leider umgekehrt.)

Das ist aber eine grundsätzliche Anmerkung - wie es Gustav wirklich aktuell geht, und ob zB eine weitere OP, sollte sie nötig werden, noch sinnvoll ist, könnt letztlich nur ihr und ein spezialisierter Tierarzt beantworten, und niemand, der den Hund nur auf der Straße sieht. Auch wir, die wir ihn ja quasi nur durch deine Augen sehen, können das nicht.

Wenn du in dich gehst, und ehrlich sagen kannst, dass es dem Hund zwischendurch gut geht und er Lebensqualität hat und auch so wirkt als würde er das auch so sehen... dann lass dich nicht beirren. Aber halte ab und an inne und prüfe, ob das immer noch so ist und der Kurs noch stimmt.

Wär so meine Meinung.
 
Vorab möchte ich Euch allen für die ehrlichen und offenen Worte danken. Ich nehme keinem übel, dass er/sie das ganze Thema kritisch betrachtet oder andere Auffassungen dazu hat.

Die Leute, die mich auf das Thema ansprechen sind Nachbarn, oder Fremde, die uns dabei beobachten, wie Gustav ab und zu im Buggy transportiert wird, wenn wir bereits lange unterwegs waren und glauben, dass er gar nicht gehen kann und leidet.

Jeder, der Gustav näher kennt, hat gar keine Zweifel daran, dass Gustav auch nach der letzten OP ein lebensfroher und glücklicher Hunde ist.

Gustav ist ja auch jedes Mal einige Wochen nach den OPs immer wieder so hergestellt, dass außer einer leichten Gehbehinderung nichts übrig bleibt und er wie ein ganz normaler Hund sein Leben hat.

Der zweite Bandscheibenvorfall kam direkt einige Tage nach der ersten OP, als Bandscheibenmaterial an der operierten Stelle nachgerückt ist. Nach wenigen Tagen stand er dann wieder auf den Beinen und erholte sich rasent schnell und war nach nur wenigen Wochen wie als wäre nie etwas gewesen.

Der dritte Bandscheibenvorfall bzw. die dritte OP kam dann ein Jahr später. Gustav war zu dem Zeitpunkt auf dem ersten Blick gar nicht mehr anzumerken, dass er irgendwann mal einen Bandscheibenvorfall hatte. Nur wenn man genau hingeschaut hat, konnte man merken, dass er bei langsamem Gang ganz leicht hinkt. Er konnte aber richtig rennen und toben wie ein jeder kerngesunde Hund.

Die vierte OP kam dann aber ca. 3 Monate danach und direkt mit 2 Bandscheibenvorfällen. Vor der vierten OP war es auch wieder so, dass Gustav fast vollständig von der dritten OP genesen war. Man hat wie davor nur ein leichtes Hinken gesehen, aber ansonsten war er total fit.

Jetzt ist er wieder so weit hergestellt, dass er flüssig gehen kann und das sogar ohne zu hinken, was uns alle vor ein großes Rätsel stellt. Wenn wir ihn lassen würden, könnte er ohne Hilfe draußen sogar rennen.

Die OP dürfte jetzt ca. 3 bis 4 Wochen her sein. Er ist völlig ohne Schmerzmittel und benimmt sich wie ein normaler Hund halt. Halt wie ein lebensfroher Hund mit etwas wackeligen Beinen und der manchmal im Kopf schneller ist, als seine Beine das mitbekommen.

Er hat Spaß an allem, was Hunden Spaß macht und freut sich des Lebens.

Ich bin ehrlich gesagt auch jemand, der die Meinung vertritt, dass man Hunden lieber Qualen ersparen sollte und selber ein Tier früher erlösen würde, statt es bis zum bitteren Ende durchzuziehen.

Ich würde mich ohne Zweifel im Sinne des Tieres entscheiden, egal wie schmerzhaft der Verlust des Tieres wäre.

Bei Gustav kann ich zu 100 Prozent mit deinem Gewissen sagen, dass er ein sehr glücklicher und lebensfroher Hund ist.

Natürlich sind die vielen OPs und die anfängliche Zeit danach für Gustav leidvoll, aber es ist auch nicht so, dass er nach jeder OP erst einmal wieder Wochen lang Qualen ertragen muss, bis es ihm wieder besser geht, sondern die wirklich leidvolle Zeit sind wenige Tage nach der OP und dann ist er wieder super gut drauf und fröhlich unterwegs, auch wenn es einige Wochen dauert, bis er wieder gut gehen kann.

Auch das Ärzteteam, dass gerade bei der letzten OP sehr kritisch war, muss im Nachhinein feststellen, dass die erneute OP absolut richtig war, weil er sich wieder so schnell und gut erholt hat und seine Lebensfreude nicht verloren hat. Die sahen vor der letzten OP die Chance als eher gering, dass er wieder so gut auf die Beine kommen wird und ohne Beschwerden sein wird. Das haben die auch bei keinem anderen Hund so erlebt.

Für mich ist das alles so lange richtig wie Gustav glücklich ist und das kann ich auch bei selbstkritischster Betrachtung ohne den geringsten Zweifel sagen.

Den Leuten, die Gustav im Buggy sehen und kritisch hinterfragen, nehme ich das nicht übel, aber deren Haltung basiert darauf, dass sie die gesamte Situation nicht kennen. Würden sie Gustav außerhalb des Buggys fröhlich herumhüpfen sehen, würden sie auch anders darüber denken.

Natürlich gibt es auch diejenigen, die alles sehr pragmatisch sehen und sich ein Zusammenleben mit einem beeinträchtigten Hund nicht vorstellen können. Das ist sicher eine grundlegende Einstellungssache

Auch wenn ich weiß, dass ich mich hier nicht rechtfertigen muss und das auch keiner verlangt, kann ich Euch versichern, dass ich Gustav zu 100 Prozent in seinem Sinne am Laufen halte und aus egoistischen Gründen niemals anders handeln würde. Da könnt Ihr wirklich beruhigt sein und mir vertrauen.

Und wie gesagt, bin ich auch über andere ehrliche Meinungen sehr dankbar und hoffe, dass ich auch weiterhin auf offene und ehrliche Meinungen vertrauen kann.
 
Jetzt ist er wieder so weit hergestellt, dass er flüssig gehen kann und das sogar ohne zu hinken, was uns alle vor ein großes Rätsel stellt. Wenn wir ihn lassen würden, könnte er ohne Hilfe draußen sogar rennen.
das ist jetzt das Einzige, worüber ich jetzt zum wiederholten Male stolper bei Deinen Schilderungen ....

ohne Dir zu nahe treten zu wollen oder Dich gar zu kritisieren:
wäre es möglich, dass Du durch Eure gemeinsame Geschichte zu einer Art "Helicopter-Hunde-Papa" mutiert bist und nun vor allem daran arbeiten könntest (solltest), ganz langsam die "Zügel wieder etwas lockerer" zu lassen?

das stelle ich mir in der Tat aber recht schwierig vor, denn es ist menschlich bei der Vorgeschichte geradezu überbesorgt zu sein und in der ständigen Angst der Wiederholung zu leben ....
 
@Biggy

Ich kann es ehrlich gesagt nicht beurteilen, ob wir eventuell zu vorsichtig und zu fürsorglich mit Gustav umgehen. Laut der Ärztin sollten wir lieber schonender vorgehen, als das derzeit der Fall ist und laut Physiotherapeut können wir ruhig einen Zahn zulegen.

Sowohl Ärztin als auch Therapeut sehen Gustav immer nur in dem Moment, wenn wir dort sind. Der Therapuet sieht natürlich was Gustav für Fortschritte macht und wie gut er sich bewegt, wenn wir dort sind, aber er erlebt ihn nicht den ganzen Tag. Die Ärztin dagegen hält Gustavs Geschichte eh für ein Wunder und kann kaum glauben, wie gut sich Gustav immer wieder erholt und will den Status durch übereifriges Vorgehen nicht gefährden.

Mein Gefühl sagt mir, dass wir es etwas ruhiger angehen sollten, als die Male davor und es der Therapeut will, aber dennoch ihn nicht komplett in Watte packen, so wie es die Ärztin lieber hätte.

Nach der OP davor habe ich meiner Meinung nach zu viel zugelassen und sind wir zu schnell vorgegangen. Das ist nur ein Gefühl, aber ob es wirklich so ist, kann ich natürlich nicht beurteilen.

Deine Meinung zeigt aber auch wie unterschiedlich Wahrnehmungen sein können, wenn Du das Gefühl hast, wir würden ihn eventuell zu sehr bemuttern, während andere die Meinung haben, wir könnten ihm allein dadurch bereits zu viel zumuten, dass wir ihn am Leben erhalten und nicht erlösen.

Es ist sehr schwer das richtige Maß zu finden und es wird sicher so sein, dass wir manchmal zu vorsichtig und bemutternd sind und manchmal aber auch zu weit gehen.

Generell bin ich kein Hundehalter, der zu vorsichtig an solche Sachen heran geht, sondern ich bekomme auch eher von außen gesagt, zu hart mit meinen Hunden umzugehen und ihnen Zuviel abzuverlangen.

Nach der letzten OP musste ich mir den Vorwurf von einigen Leuten gefallen lassen, nicht vorsichtig und behutsam genug gewesen zu sein.

Dein Einwand und Deine Anregung ist aber total berechtigt, weil man sich diese Frage natürlich stellen muss und sich selber hinterfragen muss und das auch mache.
 
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