Bandscheibenvorfall

Danke @procten , für deine Info. Ich werde dem Besitzer gleich mal weitergeben, das die Rekonvaleszenzphase unterschiedlich lang sein kann. Das ist ihm rational klar, aber er hatte auf eine schnellere Widerherstellung gehofft und ist jetzt beunruhigt weil es so wenig voran geht.
Ein Erfahrungsbericht von einem ebenfalls betroffenen Halter hilft ihm sicher weiter, weil er ja keine Vergleichsmöglichkeit hat.
Die Physiotherapeutin wird Infraraotbestrahlung, Wasserlaufband, Massage und die Stimulierung durch elektrische Reize anwenden.

@Cornelia T

Wir haben durch Gustav leider mittlerweile viele Erfahrungen sammeln können und es ist tatsächlich so, dass die Fortschritte und der Verlauf bei der Genesung nach jeder OP ganz anders war.

Was ich persönlich ebenfalls als sehr förderlich für die Genesung empfunden habe, war eine Tragehilfe, bei der der Hund hinten gehalten wird, während man mit ihm spazieren geht. Aich wenn Anfangs die Beine einfach nur runter hängen und es so ausschaut, als würde man ihn hinten nur durch die Gegend tragen, hat die Bewegung glaube ich einen therapeutischen Effekt, weil sich der Körper dadurch wieder zu erinnern beginnt, wie Laufen geht und entsprechende Reize gesendet werden.

Bei Gustav konnten wir so langsam beobachten, wie aus einem zuerst kaum erkennbaren hin und her schwingen langsam kontrollierte Bewegungen wurden und sich das immer mehr steigerte.

Mit der Tragehilfe kann man anfangs auch immer wieder die Stellung der Beine korrigieren und richtig ausrichten und ihm auch wieder das Gefühl fürs Stehen geben.

Natürlich ist mir klar, dass sich das alles mit einem Schäferhund schwerer darstellt.

Was wir auch immer wieder gemacht haben war, seine Ballen mit Igelbällen zu bürsten und haben damit sehr gute Ergebnisse erzielt und zwar, das die Reflexe stimuliert wurden. Man nimmt den Igelball und drückt ihn so stark gegen den Ballen, dass die Zehen auseinander spreizen und dann wischt man mit Kraft nach vorne. Das sieht etwas Brutal aus, aber mit der Zeit merkt man, dass die Reflexe stärker werden.

Was wir auch gemacht haben war mit ihm Fahrrad zu fahren, falls Du verstehst was ich meine. Wenn er liegt, vorsichtig die Beine zu bewegen.

Ich hoffe, dass er schnell wieder fit wird und kann nur dazu ermutigen, die Hoffnung nicht zu verlieren.

Danke, @procten !

Ich werde deinen Erfahrungsbericht so weiter geben. Unser Bekannter ist groß und kräftig. Es müßte ihm möglich sein seinen Schäferhund mit einer Tragehilfe zu unterstützen.
Igelball hat ihm die Physiotherapeutin auch empfohlen und so weit ich weiß setzt er ihn auch schon ein.

@Cornelia T

Die Tragehilfe ist meiner Meinung nach wirklich sehr wichtig. Wir haben einige ausprobiert und nehmen die Dinger, durch die man die Beine steckt und wie eine Hose aussehen. Die funktionieren im Gegensatz zu den anderen, die wie eine Binde um den Bauch sind, auch dann, wenn der Hund gar nicht stehen oder gehen kann.

Gustav ist in dem Ding kaum noch zu halten und hat uns heute generell Nerven gekostet, weil er wie ein unartiger Floh durch die Gegend hüpft.

Berichte bitte, wie es mit dem Hund Deines Freundes weitergeht. Hier kann jeder gerne eigene Erfahrungen posten. Davon können wir alle besser profitieren und zudem interessiert es uns auch natürlich.

snowflake schrieb:

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Der ist wirklich wie ne wilde Hummel und wir erschrecken uns dabei ständig.

@Cornelia T

Falls Dein Bekannter mal über einen Rollwagen nachdenken sollte, kann ich Euch nur Rehatechnik für Tiere in Bochum empfehlen. Die Rollwagen im Internet sind Schrott und nicht zu gebrauchen.

Ein Rollwagen macht eventuell Sinn, um den Hund nicht zu sehr zu belasten bzw. seine Wirbelsäule zu entlasten, wenn man mal längere Strecken gehen will, auch wenn er wieder gut auf die Beine kommt.

Gustav hat den Wagen gut angenommen, auch wenn wir momentan noch nicht wieder damit anfangen, sondern ihn weiter schonen wollen.

Bei Gustav ist es wie gehabt so, dass er sehr vital und munter ist.

Schmerzmittel bekommt er seit heute gar keine mehr und kommt damit gut zurecht bisher.

Heute wollte der Frechdachs vom Sofa runterhüpfen, aber wir haben ihn natürlich im Auge gehabt und das nicht zugelassen.

Es ist schon extrem wie munter und lebensfroh er nach 5 OPs ist und sein Wille ungebrochen vorhanden ist.

Ich hoffe, dass wenn andere Halter Gustavs Geschichte hier lesen sollten und vor ähnlichen Situationen stehen, sie die Lehre daraus ziehen, dass ein Bandscheibenvorfall kein Grund zum Verzweifeln ist. Gustav hat immerhin 5 überstanden und steht und geht immer noch.

Im Normalfall werden andere Hunde vielleicht das Pech haben, irgendwann einen zweiten zu bekommen und auch da zeigt Gustavs Geschichte, dass auch das nicht das Ende bedeuten muss.

Wie das bei uns jetzt enden wird, ist nicht abzusehen, aber Gustav ist auch ein Extremfall. Dennoch bereue ich keine Sekunde lang, ihn auch ein 5. Mal operiert haben zu lassen, auch wenn die Tortur weitergehen sollte, denn ohne OPs wäre schon längst Schluss gewesen und wenn ich ihn mir jetzt so anschaue, wie er jeden Tag genießt und Spaß hat, ist es das auf jeden Fall wert.

Sollten wir wieder Pech haben und es irgendwann zum Show down kommen, muss ich trotzdem sagen, dass es richtig war, ihm mit den OPs einpaar schöne Jahre ermöglicht zu haben. Das Leben ist nunmal das kostbarste was wir haben.

Ich will aber nicht negativ denken, sondern daran glauben, dass der 5. Bandscheibenvorfall auch der letzte war. Irgendwann muss ja schließlich auch der liebe Gott ein Einsehen haben, dass noch nicht am Ende sind und uns in Ruhe lässt.

Großartig, was Gustav da mit eurer Hilfe, im wahrsten Sinne des Wortes, auf die Beine gestellt hat.

Unglaublich...und so schön

WOW!

Fantastisch, ich freu mich fuer die kleine Wiener Dog!

Wie ich schon einmal schrieb, ist uns nach 5 Vorfällen eigentlich fast schon egal, ob er wieder auf die Beine kommt, solange weitere Vorfälle ausbleiben.

Ich bin mir sicher, dass Gustav auch mit Rollwagen Spaß hätte und uns ist das echt egal, Hauptsache er fühlt sich wohl.

Sollte mir mal ein Hund unterkommen, der ordentlich Kämpfergeist hat, werde ich ihn Gustav nennen. Unglaublich, was der kleine Dackelmann leistet.

Was für ein Kämpfer! und eine weitere Bestätigung, das es richtig von dir war Gustav erneut operieren zu lassen.

Danke für deine Infos zu Rollwagen. Ich werde es meinen Bekannten weitergeben. Vergangene Woche hab ich mal vorsichtig angefragt, was er von einem Rollwagen hält.
Aber er scheint ihn mit “Hund hat keine Lebensqualität, wenn er nicht laufen kann“ zu verbinden.
Deshalb hat unser Bekannter bis jetzt den Gedanken daran weit von sich gewiesen.

Cornelia T schrieb:

Was für ein Kämpfer! und eine weitere Bestätigung, das es richtig von dir war Gustav erneut operieren zu lassen.

Danke für deine Infos zu Rollwagen. Ich werde es meinen Bekannten weitergeben. Vergangene Woche hab ich mal vorsichtig angefragt, was er von einem Rollwagen hält.
Aber er scheint ihn mit “Hund hat keine Lebensqualität, wenn er nicht laufen kann“ zu verbinden.
Deshalb hat unser Bekannter bis jetzt den Gedanken daran weit von sich gewiesen.

Zum Vergrößern anklicken....

Der Rollwagen wirkt zuerst abschreckend, aber ich habe auch bei anderen Hunden und Gustav selber gesehen, dass das Gegenteil der Fall ist, wenn die Hunde vorher eingeschränkt waren und dann durch den Wagen wieder einen Teil ihrer Freiheit zurück erlangen.

Im Video, dass ich mit Gustav und Rollwagen einige Seiten vorher hier eingestellt habe, kann man Gustav richtig strahlen sehen.

Ich kann aber Deinen Bekannten gut verstehen, dass er mit dem Gedanken Probleme hat, weil alles noch sehr frisch ist und er natürlich zu Recht darauf hofft, dass sein Hund wieder der Alte wird.

Ich drücke ihm ganz fest die Daumen.

Ich war eben mit Gustav beim Physiotherapeuten und der war voll des Lobes, weil Gustav so gut geht, aber vor allen Dingen deshalb, weil sein Rücken und Nacken schön entspannt und weich ist.

Bei dem ganzen Gewusel der letzten Tage hat mich das ehrlich gewundert, aber wir haben ihm auch zugegeben die letzte Zeit wie einem Argentinischen Rind den Nacken und Rücken massiert

Ich hoffe, dass dies mal ein gutes Zeichen dafür ist, dass der Rest des Rückens nicht so belastet ist und unter Spannung steht.

Vorab gesagt, geht es Gustav derzeit wirklich sehr gut (klopf auf Holz). Auf griffigen Böden geht er fast normal bzw. jemand, der seine Vorgeschichte nicht kennt, würde vielleicht meinen, dass er etwas altersschwach ist oder eine was verspannt ist und deshalb etwas steifer geht.

Er hat weiterhin keine Schmerzen und kann sich in der Wohnung und im Büro ohne Mühe selbstständig nach Lust und Laune fortbewegen. Draußen lassen wir ihn weiter vorwiegend an der Tragehilfe gehen und müssen bald schauen, dass er den Rolli nutzen kann.

Unser Augenmerk liegt derzeit bei Verspannungen im Nacken und an der Schulter und das nichts ich viel Druck auf den Rücken liegt.

Dadurch, dass er sehr viel mit den Vorderbeinen macht, ist die Muskulatur vorne im Nackenbereich natürlich stärker beansprucht und spannt natürlich. Das kann man mit etwas Übung und Erfahrung auch ertasten und entsprechende Maßnahmen ergreifen, damit es wieder lockerer wird.

Wir massieren viel und nach jedem Spaziergang wird der Rücken kurz bestrahlt, damit die Muskeln erwärmen und sich etwas lockern. Das ganze ist schon ein enormer Aufwand, aber wenn es hilft, machen wir das gerne, weil wir ja eh gerne mit den Hunden kuscheln und sie gerne durchkneten

Ich kann aber jedem nur raten und empfehlen, dessen Hund hinten schwächer ist und viel mit den vorderen Beinen gearbeitet wird, auf Verspannungen im Rücken und Nackenbereich zu achten.

Gustav wir beim Physiotherapeuten zudem gedehnt und bekommt Akupuntkurnadeln gesetzt, um Verspannungen zu lösen. Danke hier auch noch einmal für den Ratschlag von @snowflake. Man merkt richtig wie locker und weich die Muskulatur jedes Mal danach wird.

Natürlich wird nach jedem regnerischen Spaziergang ordentlich geföhnt. Übrigens gefallen Elvis diese Anwendungen auch sehr gut, weil er natürlich auch die gleiche Zuwendung bekommt, um nicht benachteiligt zu werden.

Ich hoffe es verläuft alles weiterhin so gut wie bisher und wir können Gustavs Hinterbeine weiter stärken, damit sein Gang besser wird und der Rücken damit entlastet wird.

@Cornelia T

Was macht der Schäferhund Deines Bekannten? Macht er Fortschritte?

@tessa

Hast Du nochmal etwas vom Hund Deiner Freundin erfahren?

Das Kerlchen ist ja echt gut drauf.