Austausch mit anderen Chaotenbesitzern

Naja, Hütehunde entwickeln oft fehlgeleitetes Hüteverhalten, dass sich im Jagen von Fahrzeugen, spielenden Kindern oder anderen Hunden äußert. Hüten ist ja im Prinzip nichts anderes als Jagdverhalten, das nicht zu Ende geführt wird.

In dem Fall sehe ich aber auch eher aufs Fahrrad bezogenes Verhalten, nicht auf die Kinder, die Kinder stacheln das zwar imo noch an, aber für mich siehts aus, als müssten Fahrräder sich aus seiner Sicht vermutlich bewegen (und dann in tolle Jagdobjekte verwandeln). Ist ja irgendwo auch logisch, wäre das ein Schaf, ließe es sich durch seine Bemühungen bewegen.

Ich würde in dem Fall vermehrt auf Ruhe im Haus bestehen und dafür auf ausgiebige Kopfarbeit und gezielte, nicht übertriebene körperliche Auslastung setzen. Heißt auch, dass solche den Hund anstachelnden Situationen vermieden werden, der ist ja in dem Moment völlig von der Rolle.

Ich würde mich wenn ich du wäre und in den USA leben würde mal mit Pamela Johnson (Pam's Dog Academy) oder Emily Larlham (Dogmantics Dog Training) in Verbindung setzen, die arbeiten beide positiv und haben viel Erfahrung mit Border Collies (haben sie beide selbst). Auf dem Youtube Channel kikopup von Emily Larlham gibt's, wenn man die älteren Videos anschaut, extrem viele gute Tipps und Tutorials, wie man einem Hund mehr Ruhe und Selbstkontrolle beibringen kann. Ich habe jedenfalls viele davon angewendet und für Enya war das genau die richtige Methode - was sicher auch daran liegt, dass ich mich selbst damit wohl fühle. Bei Pamela weiß ich, dass sie Kommentare und Nachrichten auf Facebook schnell und gerne beantwortet, die kann dir vielleicht auch einen guten Trainer in deiner Gegend empfehlen. Ich würde einfach mal nachfragen.
Danke fuer die Tipps. Da werde ich mich gleich mal durcharbeiten. Ich hätte ja eine schlechte Erfahrung mit einem Hundetrainer und hab das dann erst mal ai Eis gelegt, aber ich hätte doch sehr gerne eine komptetente Person die uns auf die Finger schaut. Danke:).

Lg
 
  • 19. April 2024
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Hi Melli84 ... hast du hier schon mal geguckt?
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Nein, Zorro hat keinen an der Klatsche :love: Junger Hund, viel Energie - und mit Kindern ist eben immer was los, da würde er gern "richtig Gas geben" :)

Er ist selber noch ein kind und macht mit, yipeee.

Du solltest schon einschreiten und ihm aus der situation holen (koennen) wenns dich aufregt.
 
  • 19. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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ich glaube dein Hund ist einfach ein energiegeladener Junghund, der Auslastung und Ruhe braucht in vernüftigem Maß :)

Meine Schäferhündin war ähnlich als Junghund. Mir hat sehr geholfen, damals in einen rassespezifischen Verein mit Hundeschule zu gehen, Viele Verhaltensweisen waren rassespezifisch einfach zu erklären, zum beispiel das Hüten. Meine Hündin hat unsere Tochter gehütet, in die Füße geschnappt beim Spazieren gehen (nicht böse oder so). Erklären konnte mir das erst ein Trainer vom SV, in einer nromalen Hundeschule wurde mein Hund einfach als "zu viel Energie, zu grob" und am ende rausgeworfen.

Ähnlich regierte mein Hund zum Beispiel auch beim Schlitten fahren... sah aus wie in deinem Video. Leider muss ich gestehen, wir haben sie dann einfach nicht mehr mitgenommen, da sie am Ende alle Kinder auf dem Berg hüten wollte und jedem Schlitten hinterher gejault hat. War ein fürchterlicher Krach und die anderen Eltern waren völlig entsetzt, auch hat es den Hund zu sehr aufgeregt.
Heute wäre es kein Problem mehr, aber meine Tochter ist dem Schlitten schon lange entwachsen.

Ich würde deinen Hund zu Hause gar nicht so rumrennen lassen, im Haus ist bei uns Ruhe angesagt, getobt wird nur draußen. Sorry, aber so wie der Hund in dem Video rumspringt udn hochdreht,liegt auch ganz schnell mal ein Kleinkind drunter... wäre mir zu gefährlich.
Falls ich es überlesen habe, sorry- aber was macht ihr zur Beschäftigugn mit dem Hund??? Der braucht dringend ruhige Beschäftigung (Nasenarbeit, clickern, Suchspiele, ZOS usw).

Ich habe damals viel über Unterordung (hat dem Hund sehr viel Spaß gemacht) und Fährte gearbeitet, zusätzlich zu täglichen mehrstündigen Waldspaziergängen. Nicht weil ich es toll fand, sonst wär der Hund nicht zu händeln gewesen (für mich als Hundeanfänger)-

PS: Dein Hund ist toll, aber wieder so ein beispiel, da frage ich mich,warum man sich einen Hütehund als Familienhund holt- das beste beispiel es nicht zun tun ;)
Also ich muss zugeben, dass wir bis jetzt außer Grundkommandos und mal ein Leckerchen suchen und mal über Sachen klettern nicht viel gemacht haben. Wurde mir aber von Border Collie in Not ans Herz gelegt den Hund bis zum 1. Lebensjahr so ziemlich in Ruhe zu lassen und erwachsen werden zu lassen. Auch die Farmer hier lassen die Hunde bis zu 1 Jahr in Ruhe und trainieren die erst dann.

Plan war jetzt das Ganze so weiterlaufen zu lassen und dann ab Mai den Hund mal auf Hüteinstinkt testen zu lassen und sich dann mehr mit dem "Hütezirkus" zu befassen (wir ziehen dann in eine für ihn passendere Umgebung). Vor Agility wurde ich vor Vereinen die sehr auf Leistung gehen und die Hunde sehr hochpushen gewarnt. Der Verein hier ist in der ganzen USA aktiv und pusht die Hunde sehr.

Mir würde auch geraten zu viele Reize zu vermeiden und den Hund erst reifen zu lassen. Also ganz anders als ich gedacht habe. Mir wurde auch erklärt, dass ich akzeptieren muss, dass er kein ruhiger Begleithund wird sondern ein Gebrauchshund ist.

Ich mag den Süßen so gern, aber als mir dass alles von TA gesagt wurde kurz nachdem wir ihm nach den Viehmarkt aufgelesen haben (kein Haushund, kein Familienhund), habe ich das nicht geglaubt und seine Anlagen unterschätzt. Aber wir kriegen das schon hin.

Lg
 
Also ich muss zugeben, dass wir bis jetzt außer Grundkommandos und mal ein Leckerchen suchen und mal über Sachen klettern nicht viel gemacht haben. Wurde mir aber von Border Collie in Not ans Herz gelegt den Hund bis zum 1. Lebensjahr so ziemlich in Ruhe zu lassen und erwachsen werden zu lassen. Auch die Farmer hier lassen die Hunde bis zu 1 Jahr in Ruhe und trainieren die erst dann.

Plan war jetzt das Ganze so weiterlaufen zu lassen und dann ab Mai den Hund mal auf Hüteinstinkt testen zu lassen und sich dann mehr mit dem "Hütezirkus" zu befassen (wir ziehen dann in eine für ihn passendere Umgebung). Vor Agility wurde ich vor Vereinen die sehr auf Leistung gehen und die Hunde sehr hochpushen gewarnt. Der Verein hier ist in der ganzen USA aktiv und pusht die Hunde sehr.

Mir würde auch geraten zu viele Reize zu vermeiden und den Hund erst reifen zu lassen. Also ganz anders als ich gedacht habe. Mir wurde auch erklärt, dass ich akzeptieren muss, dass er kein ruhiger Begleithund wird sondern ein Gebrauchshund ist.

Ich mag den Süßen so gern, aber als mir dass alles von TA gesagt wurde kurz nachdem wir ihm nach den Viehmarkt aufgelesen haben (kein Haushund, kein Familienhund), habe ich das nicht geglaubt und seine Anlagen unterschätzt. Aber wir kriegen das schon hin.

Lg

Natürlich, mit Wille bekommst du alles hin, ich hab es ja auch geschafft (für meine Begriffe reicht es jedenfalls)- also keine Angst, das wird schon :)

Also Agilitiy würde ich jetzt auch nicht machen, aber "reifen" lassen 1 Jahr erachte ich persönlich für Blödsinn. kann man machen, wenn der Hund frei auf einem Hof lebt, aber du hast eine Wohnung, der Hund muss sich also benehmen lernen, oder? also muss man seine Energie in vernüftige bahnen lenken.

Aber ich hab auch keinen Colli, nur nen Schäfer :)
 
Natürlich, mit Wille bekommst du alles hin, ich hab es ja auch geschafft (für meine Begriffe reicht es jedenfalls)- also keine Angst, das wird schon :)

Also Agilitiy würde ich jetzt auch nicht machen, aber "reifen" lassen 1 Jahr erachte ich persönlich für Blödsinn. kann man machen, wenn der Hund frei auf einem Hof lebt, aber du hast eine Wohnung, der Hund muss sich also benehmen lernen, oder? also muss man seine Energie in vernüftige bahnen lenken.

Aber ich hab auch keinen Colli, nur nen Schäfer :)
Ich glaube dass ein Border aus Arbeitslinie und ein Leistungs Schäfi sich einigermaßen ähnlich sind. Wobei beim Border noch dieses Sensible dazu kommt und man die anscheinend ganz leicht überfordern und versauen kann. Wobei das natürlich auch immer auf den einzelnen Hund ankommt.

Ja, Wohnungstauglichkeit üben wir immer noch (keine Löcher aus der Couch reißen, nicht auf den Küchentisch springen, nicht den Teppich rausreißen, nicht auf den Herd springen um in Töpfe zu schauen). Wobei er diese Sachen immer und immer wieder macht obwohl er genau weiß es ist nicht ok.

Ich finde deine Erfahrungen sehr hilfreich und es fühlt sich gut an, dass andere ähnlichen Hunde hatten und es in den Griff bekommen haben.

Lg
 
  • 19. April 2024
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Also ich finde Agility per se nicht schlecht. Ich mache das auch, setze dabei aber auf konzentriertes arbeiten, nicht auf Trieb und Tempo. Das ist eine schöne Auslastung für den Hund.

Die kleinen "Ungezogenheiten" Zuhause klingt für mich so ein bisschen nach Langeweile :)

Bis zu einem Jahr "nichts" machen finde ich auch Blödsinn.
 
Also ich finde Agility per se nicht schlecht. Ich mache das auch, setze dabei aber auf konzentriertes arbeiten, nicht auf Trieb und Tempo. Das ist eine schöne Auslastung für den Hund.

Die kleinen "Ungezogenheiten" Zuhause klingt für mich so ein bisschen nach Langeweile :)

Bis zu einem Jahr "nichts" machen finde ich auch Blödsinn.
Ja, für mich hörte sich das auch seltsam an als man mir sagte, viel befahrene Straßen meiden, nur spazieren gehen und ein bißchen Sitz und Komm, Hund lieber in den Kennel anstatt unbedingt das Anspringen abzugewöhnen. Es wurde mir allerdings von verschiedenen Leuten gesagt mit der Begründung der leichten Überforderung durch Reize (z. B. fahrende Autos) und dass man den Hund vor seinem eigenen Eifer schützen muss. Ich hab das dann so angenommen. Ich bin damals mit unserer Schäfihündin als Welpe auch überall hin(Stadt, Cafe usw.), weil das so empfohlen wurde. Aber bei Zorro wurde mir von allen Borderleuten abgeraten den Hund zu vielen Reizen auszusetzen.

Keine Ahnung ob das jetzt richtig oder falsch war.

Lg
 
Ja, für mich hörte sich das auch seltsam an als man mir sagte, viel befahrene Straßen meiden, nur spazieren gehen und ein bißchen Sitz und Komm, Hund lieber in den Kennel anstatt unbedingt das Anspringen abzugewöhnen. Es wurde mir allerdings von verschiedenen Leuten gesagt mit der Begründung der leichten Überforderung durch Reize (z. B. fahrende Autos) und dass man den Hund vor seinem eigenen Eifer schützen muss. Ich hab das dann so angenommen. Ich bin damals mit unserer Schäfihündin als Welpe auch überall hin(Stadt, Cafe usw.), weil das so empfohlen wurde. Aber bei Zorro wurde mir von allen Borderleuten abgeraten den Hund zu vielen Reizen auszusetzen.

Keine Ahnung ob das jetzt richtig oder falsch war.

Lg

Im ersten Jahr hab ich Yuma auch an viele neue Orte geschleppt damit er viel kennenlernt: Autos, Menschen, Tiere usw.

Ich kenn mich mit Arbeitsrassen absolut nicht aus, aber ich finde die Empfehlung ehrlich gesagt ganz schön seltsam, irgendwie kontraproduktiv. Ein Hund wird doch gelassen wenn er vieles - nicht zu vieles!! - kennenlernt :gruebel:
 
Im ersten Jahr hab ich Yuma auch an viele neue Orte geschleppt damit er viel kennenlernt: Autos, Menschen, Tiere usw.

Ich kenn mich mit Arbeitsrassen absolut nicht aus, aber ich finde die Empfehlung ehrlich gesagt ganz schön seltsam, irgendwie kontraproduktiv. Ein Hund wird doch gelassen wenn er vieles - nicht zu vieles!! - kennenlernt :gruebel:
Ja wie gesagt, ich hab Kyra damals auch überall hingeschleppt und Gypsy war ja schon erwachsen als die zu uns kam.

Anscheinend wäre Zorro durch zu viele Reize überfordert was dann zu Unruhe und psychischen Problemen führen würde. Die Hunde könnten nicht abschalten oder Reize ausblenden sondern nur mehr und mehr hochfahren. Da gibt es keinen Ausknopf und viele Borders würden unter Dauerstress stehen was diese krank machen würde. Und ich muss sagen, dass Zorro zwar chaotisch ist aber nicht nervös und meiner Meinung nach sogar recht robust von Nervenkostüm her. Kann aber nicht sagen ob er nervöser wäre wenn ich ihn mehr Reizen ausgesetzt hätte.

Lg
 
Oh, das ist das erste Mal, dass ich als stille Mitleserin auch etwas beitragen könnte:

Seit Mitte April lebt bei uns ein BC-Deutsch Langhaar- Mix aus dem Tierschutz, der ebenfalls so aufgedreht war. Dazu kommen noch einige andere Baustellen.
Aber ich liebe sein Wesen. Ein Sonnenschein mit verkorkster Kindheit.

Inzwischen ist er schon deutlich entspannter, auch wenn es noch viel nachzuholen gibt.... aber er ist auch noch keine zwei Jahre....

Erste Regel bei uns auch: im Haus ist Ruhezone! Da wird nicht gespielt oder gerannt, sondern da fährt man runter.
Anfangs trug er eine Hausleine und musste wirklich lernen, fünf Minuten irgendwo ruhig zu liegen.
Heißt in der Situation mit dem Fahrrad hätte ich den Hund angeleint und hätte mich mit ihm hingesetzt und hätte Ruhe verlangt. Und wenn der Hund kurz Ruhe gezeigt hätte, hätte ich ihn aus der Situation genommen. Das ist für ihn ja auch Stress.... allerdings nicht in einen anderen Raum gesperrt ( das hätte bei meinem nur noch mehr zu Stress geführt) sondern gemeinsam zb in den Garten und was aktives machen...

Unser kleiner Mann ist sehr schnell überfordert und verfiel gerade am Anfang dann in Aufregung oder auch Ticks, weshalb ich versucht habe sein Umfeld ruhig zu gestalten und erst nach und nach aufregende Dinge dazu gekommen sind.

Wir clickern, gehen schwimmen, er kommt mit zum Stall, wir gehen spazieren (meiden aber noch belebtere Gegenden), wir besuchen Freunde mit ihren Hunden, spielen Futterbeutel suchen... und er hat Spaß an nutzlosen kleinen Kunststückchen.
Wir spielen auch Ball obwohl das ja eher verpönt ist, verbinden das aber mit Impulskontrolle, also sitzen bleiben obwohl der Ball fliegt, auf dem Rückweg noch eine Tonne umrunden ehe es weitergeht und solche Dinge.
Und wenn wir im Haus sind liegen wir auch gerne und viel zusammen rum und schmusen. Er ist eine extreme Schmusebacke.

Wir machen bisher nichts, das auf Hütehunde zugeschnitten ist, obwohl der Hütehund bei ihm mehr zutage kommt als der Jagthund. Dennoch stelle ich große Verbesserungen in seinem Verhalten fest.

Mein oberstes Ziel ist immer, dass er lernt neuen Situationen ruhig zu begegnen und aus zu stressigen Situationen nehme ich ihn ganz bewusst raus. Hat er etwas gut gemeistert, darf er danach gerne ausgiebig toben und rennen um sich Luft zu machen und dann versuchen wir wieder zur Ruhe zurück zu finden. Bei uns klappt das ganz gut so.

Er arbeitet so gerne mit, will gefallen, ist total bei der Sache... ich würde immer wieder einen Hütehund bzw einen Mix aufnehmen.
 
Oh, das ist das erste Mal, dass ich als stille Mitleserin auch etwas beitragen könnte:

Seit Mitte April lebt bei uns ein BC-Deutsch Langhaar- Mix aus dem Tierschutz, der ebenfalls so aufgedreht war. Dazu kommen noch einige andere Baustellen.
Aber ich liebe sein Wesen. Ein Sonnenschein mit verkorkster Kindheit.

Inzwischen ist er schon deutlich entspannter, auch wenn es noch viel nachzuholen gibt.... aber er ist auch noch keine zwei Jahre....

Erste Regel bei uns auch: im Haus ist Ruhezone! Da wird nicht gespielt oder gerannt, sondern da fährt man runter.
Anfangs trug er eine Hausleine und musste wirklich lernen, fünf Minuten irgendwo ruhig zu liegen.
Heißt in der Situation mit dem Fahrrad hätte ich den Hund angeleint und hätte mich mit ihm hingesetzt und hätte Ruhe verlangt. Und wenn der Hund kurz Ruhe gezeigt hätte, hätte ich ihn aus der Situation genommen. Das ist für ihn ja auch Stress.... allerdings nicht in einen anderen Raum gesperrt ( das hätte bei meinem nur noch mehr zu Stress geführt) sondern gemeinsam zb in den Garten und was aktives machen...

Unser kleiner Mann ist sehr schnell überfordert und verfiel gerade am Anfang dann in Aufregung oder auch Ticks, weshalb ich versucht habe sein Umfeld ruhig zu gestalten und erst nach und nach aufregende Dinge dazu gekommen sind.

Wir clickern, gehen schwimmen, er kommt mit zum Stall, wir gehen spazieren (meiden aber noch belebtere Gegenden), wir besuchen Freunde mit ihren Hunden, spielen Futterbeutel suchen... und er hat Spaß an nutzlosen kleinen Kunststückchen.
Wir spielen auch Ball obwohl das ja eher verpönt ist, verbinden das aber mit Impulskontrolle, also sitzen bleiben obwohl der Ball fliegt, auf dem Rückweg noch eine Tonne umrunden ehe es weitergeht und solche Dinge.
Und wenn wir im Haus sind liegen wir auch gerne und viel zusammen rum und schmusen. Er ist eine extreme Schmusebacke.

Wir machen bisher nichts, das auf Hütehunde zugeschnitten ist, obwohl der Hütehund bei ihm mehr zutage kommt als der Jagthund. Dennoch stelle ich große Verbesserungen in seinem Verhalten fest.

Mein oberstes Ziel ist immer, dass er lernt neuen Situationen ruhig zu begegnen und aus zu stressigen Situationen nehme ich ihn ganz bewusst raus. Hat er etwas gut gemeistert, darf er danach gerne ausgiebig toben und rennen um sich Luft zu machen und dann versuchen wir wieder zur Ruhe zurück zu finden. Bei uns klappt das ganz gut so.

Er arbeitet so gerne mit, will gefallen, ist total bei der Sache... ich würde immer wieder einen Hütehund bzw einen Mix aufnehmen.
Ich bin auch begeistert von Zorro und würde in der geeigneten Umgebung (Bauernhof, mehr Zeit wenn Kinder größer sind) sofort wieder einen solchen Hund holen. Sie sind schon toll unsere Irren:).

Danke fuer deine Erfahrungen und Tipps.

Lg
 
Naja, das sind so Allgemeinplätzchen. Den Hund ein Jahr lang gar keinen neuen Reizen aussetzen ist natürlich nicht sinnvoll. Richtig ist aber, dass viele zu schnell zu viel wollen, den Welpen jeden Tag wo anders hinschleppen und völlig überfordern. Das muss nichtmal ein sensibler Hund wie ein Border Collie sein, das gilt für alle. Gut gemeint ist halt nicht immer gut gemacht.

Dennoch ist es wichtig, dass der Hund schon von Anfang an dosiert neue Reize kennenlernt und lernt, damit ruhig und gelassen umzugehen. Das wie ist viel wichtiger, als das was - der Hund muss lernen, dass Unbekanntes zum Leben gehört und dass er sich nicht über alles aufregen muss, sondern solche Situationen mit dir meistern kann. Den Hund total zu isolieren kann nicht funktionieren - wie soll der Hund mit einem Jahr plötzlich mit all dem klar kommen, wenn er es als Welpe nicht kennengelernt hat? Das geht natürlich für Farmhunde, die irgendwo außerhalb leben und nicht irgendwo hin mitgenommen werden, aber für einen normalen Familienhund ist das Käse.

Es stimmt, dass Leute mit Arbeits BCs im ersten Jahr nicht viel mit den Hunden machen - die lernen Ruhe und Entspannung und entwickeln keine Erwartungshaltung an das Programm - bei einem Schäfer werden die Hunde ja nur bei Bedarf eingesetzt und müssen die restliche Zeit mit "nichts" auskommen und eben damit leben lernen, dass sich die Welt nicht um sie dreht. Wieder: bei einem Famienhund ist das ganze halt etwas komplizierter.

Was die Leute, die dir dieses "nichts machen" empfohlen haben wohl meinten, ist wohl eher, dass der Hund nicht zusätzlich aufgedreht werden soll, sondern im Gegenteil lernen sich zu entspannen. Für den Familienhund kommen dann halt noch ein paar weiter notwendige Skills dazu, wenn man einen alltagstauglichen Hund will.

Das wäre auch, was ich mit dem Hund in aller erster Linie machen würde in nächster Zeit. Runterfahren üben, Zwangspausen, wenn nötig, ruhiges auf dem Platz liegen bleiben üben und insgesamt die Hektik rausnehmen. Natürlich ist das mit 2 kleinen Kindern auch nicht so einfach, aber der Hund muss lernen, dass im Haus Ruhe angesagt ist. Bei Enya funktioniert konditionierte Entspannung ganz gut, um sie in Stresssituationen wieder runter zu holen. An der Impulskontrolle würde ich auch arbeiten. Im Zweifelsfall würde ich auch eine Hausleine dran machen (oder eben den Kennel nutzen), um den Hund zur Ruhe zu zwingen. Ich würde auch schauen, dass sich der Hund mehr auf mich konzentriert, gerade für draußen, also an der Bindung arbeiten und Signale für Blickkontakt und Touch einführen, um diese Problematiken mit Autos etc. auf lange Sicht in den Griff zu bekommen. Das Hochspringen zB halte ich eher für ein Symptom eines größeren Problems, nämlich eben der Tatsache, dass er nicht runterfahren kann.

Zudem: ein Border Collie aus Arbeitslinie, mit dem 1 Jahr lang (im Prinzip) gar nichts gemacht wird und der auch nicht gelernt hat abzuschalten und sich zurückzunehmen, muss irgendwo hin mit seiner Energie. Dass er "nur" Autos jagt und ein bisschen über Tische und Bänke geht, halte ich für eher gemäßigt. Kann dir auch leicht passieren, dass er anfängt die Kinder zu hüten oder wirklich die Bude auseinander zu nehmen. Daher empfehle ich dir auf jeden Fall dir Gedanken um ruhige Beschäftigung zu machen, die vor allem den Kopf müde macht - ob das jetzt Tricktraining, Dummytraining oder Nasenarbeit ist (oder eine Mischung aus allem) ist ganz egal, Hauptsache der Hund kriegt Beschäftigung und lernt mitzudenken. Was ich mit letzterem meine: Sich zurückzunehmen und darüber nachzudenken, wie man zum Ziel kommt, statt sich selbst zu pushen. Zu verstehen, dass man mit ruhigem Verhalten zum Ziel kommt, nicht mit Chaos und Drängen.
 
Zum Video:
Gerade bei einem BC aus Arbeitslinie würde ich das auf dem Video gezeigte Verhalten unterbinden und es allgemein nicht dulden, dass sich "Ersatzobjekte zum Hüten" gesucht werden. Das kann sich ganz schnell böse verselbständigen und suchtartige Züge annehmen.
Ich würde allerdings auch den Kindern untersagen, den Hund in solchen Situationen durch Gehampel oder Gequietsche weiter hoch zu fahren - das geht, mein Sohn hat es damals schnell begriffen. Notfalls Auszeit für Kind und Hund.

Generell:
Einen reizempfindlichen Hund würde ich nie im Leben das erste Jahr reizarm halten sondern ihn dosiert mit Reizen konfrontieren und am dabei gewünschten Verhalten arbeiten.
Darüber hinaus gehe ich davon aus, dass der Hund sich langweilt und auch deshalb "dreht". Natürlich darfst Du ihn derzeit auf keinen Fall weiter hoch pushen - trotzdem soll Dein Hund das Lernen lernen, lernen sich zu konzentrieren, lernen, dass Mitarbeit sich lohnt. Insofern würde ich spielerisch Unterordnung üben (z.B. über Futtertreiben), Nasenarbeit einführen und z.B. klickern. Das pusht nicht und Du baust Dir das Fundament, dass Du später brauchst.
 
Danke fuer eure Antworten, ich sehe viele Dinge wieder klarer und eure Tipps machen Sinn.

Das mit dem reizarm habe ich Allerdings vielleicht etwas falsch beschrieben. Wir wohnen ja sozusagen mitten im Ort und so bekommt er ja schon bei der kurzen Runde durch die Nachbarschaft oder sogar im Garten einiges mit (Kinder, Autos, Hunde usw) . Ich glaube die Leute meinten (die wussten ja wie wir wohnen) ich solle nicht an viel befahrenen Straßen gehen wenn es den Hund sehr stresst und solche Dinge. Also er war jetzt nicht von der Umwelt isoliert.

Lg
 
@Melli84

Was @Vrania schreibt, ist ein guter Ansatz. Es gibt bestimmte Dinge - und dazu gehören Impulskontrolle und Grundgehorsam - die der Hund möglichst früh lernen sollte.

Auf denen kannst du dann alles andere, was später kommt, aufbauen. @Miramar hat das ja in Beitrag #24 auch ähnlich beschrieben.

Mein Tipp wäre ebenfalls eine Hausleine gewesen, und wenn er so aufdreht wie in dem Video, hättest du ihn daran leicht greifen und zB in den Garten verfrachten können, in den Flur oder egal wohin, jedenfalls weg von dem, was ihn so hochfährt.

Ich schrieb ja schon, dass es das so bei mir nicht geben würde. Der Hund ist nett, aber irgendwann völlig gaga, wenn man ihn auf diese Weise "einfach machen!" lässt, und geht dann evtl. über Tische und Bänke. - Nee, nee - das kann ich auf meine alten Tage nicht mehr so gut ab. Spätestens beim Sprung auf's Sofa wäre bei mir Zwangspause angesagt... :hallo:
 
Naja... wie hätte sie uns denn sein Verhalten zeigen können, wenn sie ihn nicht mal hätte machen lassen? Heißt ja nicht, dass er immer so rumspacken darf.:gruebel:
Oder etwa doch? :eek::lol:
Dann natürlich schließe ich mich den Vorschreibern an. Ich würde das Abbrechen, notfalls mit "Gewalt" (Hausleine o.ä.) bevor er sich da so reinsteigert und gar nix mehr bei ihm ankommt weil das Synapsenfeuerwerk schon in vollem Gange ist.
 
@Nune

Ich hab doch hier im Moment keinen Ton am Rechner - ich konnte den Hund also nur sehen. (Was manchmal auch recht hilfreich ist) - Ich weiß also nicht, ob sie versucht hat, ihn abzurufen, oder ob sie ihn hat "machen lassen". :hallo:
 
@Nune

Ich hab doch hier im Moment keinen Ton am Rechner - ich konnte den Hund also nur sehen. (Was manchmal auch recht hilfreich ist) - Ich weiß also nicht, ob sie versucht hat, ihn abzurufen, oder ob sie ihn hat "machen lassen". :hallo:
Der Hund war so schrill, der hätte eh alles übertönt. :lol:
Ich meinte eher, dass sie in dem Video bewusst mehr hat laufen lassen, als sie es so im Alltag tun würde um es uns eben zu zeigen. Sie hat, als er versucht hat die Decke auf der Couch zu zergeln, schon eingegriffen.
 
Der Hund war so schrill, der hätte eh alles übertönt. :lol:
Ich meinte eher, dass sie in dem Video bewusst mehr hat laufen lassen, als sie es so im Alltag tun würde um es uns eben zu zeigen. Sie hat, als er versucht hat die Decke auf der Couch zu zergeln, schon eingegriffen.
Ja, du hast recht. Ich hab das da absichtlich mal einfach laufen lassen um es aufzunehmen.

Lg
 
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