Quelle: hundejo.de
Auslieferung von „Pedegree Pal“ und Co vorsorglich gestoppt
Niedersachsen, 16.1.02
Der Skandal um das mit einem Antibiotikum verseuchte Fischmehl aus Cuxhaven spitzt sich weiter zu. Es ist offenbar an weit mehr Händler ausgeliefert worden, als bislang angenommen.
Zu den neun bereits ermittelten Empfängern in Deutschland, Dänemark, Rumänien und Polen sind nach Angaben der Behörden vom Mittwoch noch mindestens neun weitere Händler hinzugekommen. Ein Zwischenhändler in Bremen habe mindestens sieben Händler in Deutschland mit dem Fischmehl beliefert, teilte der Bremer Gesundheitssenator am Mittwoch mit. Ein zweiter Bremer Händler lieferte allein 155 Tonnen an einen niedersächsischen und zwei österreichische Futterhersteller. Der Verdener Futterfabrikant Masterfoods, einer der weltweit größten Produzenten von Hunde- und Katzenfutter wie „Pedegree Pal“ und „Whiskas“, hat die Auslieferung einiger Produkte vorsorglich gestoppt. Die Ware werde auf möglicherweise mit Antibiotika verseuchtes Fischmehl untersucht, teilte die Firma gestern mit. Für die Herstellung von Hundefutter und Katzenfeuchtnahrung werde kein Fischmehl verwendet.
Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) gerät unterdessen wegen der so genannten Schrimps-Affäre immer stärker unter Beschuss. Ihr Haus hatte den niedersächsischen Landwirtschaftsminister Uwe Bartels (SPD) mit rund zwei Wochen Verspätung über die Verarbeitung von 27 Tonnen Krabben aus Südostasien in einer Fischmehlfabrik in Cuxhaven informiert. Die Schrimps waren mit dem verbotenen Antibiotikum Chloramphenicol belastet. Der Präsident des niedersächsischen Landvolkverbandes, Wilhelm Niemeyer, sprach von einer „********rei allerersten Grades“.
Nach Angaben von Rolf Kröchert, der im Landwirtschaftsministerium in Hannover für die Aufklärung zuständig ist, wurde der Löwenanteil des Tiermehls an Tierfutter-Hersteller verkauft. Ob Menschen gefährdet seien, sei noch unklar.
Gegen die Vereinigten Fischmehlwerke Cuxhaven sei kein Strafverfahren eingeleitet worden, sagte Kröchert. Die Firma habe nicht gewusst, was sie verarbeitet. Allerdings entstehe dem Betrieb voraussichtlich ein großer wirtschaftlicher Schaden, weil bereits viele Bestellungen storniert worden seien.
Ergänzend dazu:
Hamburger Abendblatt
Im Skandal um mit Antibiotika belastetes Fischmehl im Tierfutter sollen heute erste Untersuchungsergebnisse bekannt werden. Gestern stoppte das niedersächsische Landwirtschaftsministerium die Verwendung des Fischmehls, das von einer Firma in Cuxhaven an zwölf Fabriken und Händler ausgeliefert worden war. Das Unternehmen hatte mit dem Antibiotikum CAP belastete Shrimps aus Holland verarbeitet.
Der Heimtierfutterhersteller Masterfoods ("Whiskas", "Kitekat") aus Verden stoppte die Auslieferung einiger nicht genannter Produkte. Nach Angaben des Unternehmens wird Fischmehl nicht in Hunde- und in Katzenfeuchtnahrung verwendet.
Unterdessen wächst der politische Druck auf Bundesverbraucherministerin Renate Künast (Grüne). CDU und FDP forderten eine Untersuchung. Im Künast-Ministerium war ein Warnhinweis auf die Shrimps tagelang unbeachtet geblieben.
LG
Ninchen
Auslieferung von „Pedegree Pal“ und Co vorsorglich gestoppt
Niedersachsen, 16.1.02
Der Skandal um das mit einem Antibiotikum verseuchte Fischmehl aus Cuxhaven spitzt sich weiter zu. Es ist offenbar an weit mehr Händler ausgeliefert worden, als bislang angenommen.
Zu den neun bereits ermittelten Empfängern in Deutschland, Dänemark, Rumänien und Polen sind nach Angaben der Behörden vom Mittwoch noch mindestens neun weitere Händler hinzugekommen. Ein Zwischenhändler in Bremen habe mindestens sieben Händler in Deutschland mit dem Fischmehl beliefert, teilte der Bremer Gesundheitssenator am Mittwoch mit. Ein zweiter Bremer Händler lieferte allein 155 Tonnen an einen niedersächsischen und zwei österreichische Futterhersteller. Der Verdener Futterfabrikant Masterfoods, einer der weltweit größten Produzenten von Hunde- und Katzenfutter wie „Pedegree Pal“ und „Whiskas“, hat die Auslieferung einiger Produkte vorsorglich gestoppt. Die Ware werde auf möglicherweise mit Antibiotika verseuchtes Fischmehl untersucht, teilte die Firma gestern mit. Für die Herstellung von Hundefutter und Katzenfeuchtnahrung werde kein Fischmehl verwendet.
Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) gerät unterdessen wegen der so genannten Schrimps-Affäre immer stärker unter Beschuss. Ihr Haus hatte den niedersächsischen Landwirtschaftsminister Uwe Bartels (SPD) mit rund zwei Wochen Verspätung über die Verarbeitung von 27 Tonnen Krabben aus Südostasien in einer Fischmehlfabrik in Cuxhaven informiert. Die Schrimps waren mit dem verbotenen Antibiotikum Chloramphenicol belastet. Der Präsident des niedersächsischen Landvolkverbandes, Wilhelm Niemeyer, sprach von einer „********rei allerersten Grades“.
Nach Angaben von Rolf Kröchert, der im Landwirtschaftsministerium in Hannover für die Aufklärung zuständig ist, wurde der Löwenanteil des Tiermehls an Tierfutter-Hersteller verkauft. Ob Menschen gefährdet seien, sei noch unklar.
Gegen die Vereinigten Fischmehlwerke Cuxhaven sei kein Strafverfahren eingeleitet worden, sagte Kröchert. Die Firma habe nicht gewusst, was sie verarbeitet. Allerdings entstehe dem Betrieb voraussichtlich ein großer wirtschaftlicher Schaden, weil bereits viele Bestellungen storniert worden seien.
Ergänzend dazu:
Hamburger Abendblatt
Im Skandal um mit Antibiotika belastetes Fischmehl im Tierfutter sollen heute erste Untersuchungsergebnisse bekannt werden. Gestern stoppte das niedersächsische Landwirtschaftsministerium die Verwendung des Fischmehls, das von einer Firma in Cuxhaven an zwölf Fabriken und Händler ausgeliefert worden war. Das Unternehmen hatte mit dem Antibiotikum CAP belastete Shrimps aus Holland verarbeitet.
Der Heimtierfutterhersteller Masterfoods ("Whiskas", "Kitekat") aus Verden stoppte die Auslieferung einiger nicht genannter Produkte. Nach Angaben des Unternehmens wird Fischmehl nicht in Hunde- und in Katzenfeuchtnahrung verwendet.
Unterdessen wächst der politische Druck auf Bundesverbraucherministerin Renate Künast (Grüne). CDU und FDP forderten eine Untersuchung. Im Künast-Ministerium war ein Warnhinweis auf die Shrimps tagelang unbeachtet geblieben.
LG
Ninchen