Auslandsgeburt und Staatsbürgerschaft

Einhorn

15 Jahre Mitglied
Mohoin,

ähm, wie soll ich sagen, ab Anfang Oktober muß ich ja viele Sachen machen, die ich bis jetzt noch nie machen musste, z.B. Windeln wechseln :D . Als ich mich letztens mit jemandem darüber unterhielt, haben die mir was Interessantes erzählt. ER war über 1 Jahr beruflich in den USA, das Kind war schon vorher unterwegs. SIE hat ihn dann für länger besucht, dabei kam das Kind in den Staaten zur Welt und ist nun amerikanischer Staatsbürger. Stimmt das so ? Wenn das so einfach wäre würde ich ja mit soetwas liebäugeln. Würde aber gerne vorher die Vor- und Nachteile abwägen. Kennt sich da jemand aus, bzw. kann mir ein paar interessante Links besorgen ? Wie verhält sich dann das Leben als "Ausländer" in Deutschland weiterhin, kann man StaBü wechseln oder zwei annehmen ? Fragen über Fragen ...

Bin gespannt - Gruß das Einhorn
 
  • 25. April 2024
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Hi Einhorn ... hast du hier schon mal geguckt?
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Hallo Einhorn,

wenn ich das aus der Schule noch richtig in Erinnerung habe (lang lang ist´s her :D ), dann herrscht in den USA das Territorialprinzip, sprich, sollte das Kind dort geboren werden, ist es unerheblich, welcher Abstammung die Eltern sind, es bekommt die amerikanische Staatsbürgerschaft.

Da in Deutschland aber wohl nach wievor das Abstammungsprinzip herrscht, und ihr beide (ich vermute) Deutsche seit, müßte das Kind dann die Amerikanische UND die Deutsche Staatsbürgerschaft haben.

Nachteile/Vorteile ?? Keine Ahnung.

Aber ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, das die amerikanischen Behörden die Einreise für Ausländer verweigern können, wenn es kurz vorm ET steht, damit nicht noch mehr Amis entstehen ;) . Bzw. das wohl auch die meisten Airlines Hochschwangere nicht mehr befördern. Aber das weiß ich nicht mehr so genau, also ohne Gewähr.
 
Mal als Gegenfrage: Was stellst Du Dir bei so etwas dann eigentlich vor, bzw. was möchtest Du damit bezwecken?
Vielleicht kann man so die Sache erst mal eingrenzen, denn ohne weiteres (Hintergedanken) würdest Du es ja nicht in Erwägung ziehen, oder wärst Du auch auf den Gedanken gekommen, wenn Du Dich vorher mit jemandem unterhalten hättest, die ihr Baby im Kongo zur Welt gebracht hätte?
 
Hier in Deutschland müssen sich Kinder mit 2 Staatsbürgerschaften doch mit 18 für eine entscheiden, oder wie wurde das vor ein paar Jahren entschieden?

Ich würde mich vorher auch ganz genau erkundigen, wie das mit den Kosten läuft - habe gerade einen Bericht in einem älteren Spiegel gelesen, wonach die amerikanischen Krankenhäuser da teilweise wirklich abzocken.
 
Marion schrieb:
Hier in Deutschland müssen sich Kinder mit 2 Staatsbürgerschaften doch mit 18 für eine entscheiden, oder wie wurde das vor ein paar Jahren entschieden?

Marion,

ich glaube, das gilt nur für Kinder ausländischer Eltern, die hier nach einem bestimmten Stichtag geboren sind, da diese ja seit schlagmichtot zusätzlich zur Staatsangehörigkeit der Eltern auch noch die Deutsche bekommen. Diese Kinder müssen sich dann entscheiden, welche Staatsangehörigkeit sie haben wollen.
 
Ich kann Dir ja mal unseren Fall schildern. Brandon kam vor 7 Jahren zwar in Brandon/Manitoba, Kanada zur Welt, aber die Bestimmungen dürften ähnlich sein.

Nach der Entbindung wurde im Krankenhaus das "Registration of Birth"-Formular ausgestellt. Daraufhin wurde uns Wochen später das "Certificate of Birth" ausgestellt. Mit dieser Geburtsurkunde haben wir dann sofort das "Certificate of Canadian Citizenship" (mit Babyfoto :love: ) beantragt, das wieder zeimlich lange dauerte.

Als nächstes wurde die "Social Insurance Numer" beantragt, wofür wir das "Certificate of Birth", das "Certificate of Canadian Citizenship" und 2 Unterschriften von Canadiern, z.B. Bankangestellt, Lehrer o.ä. brauchten, die uns mindesten 4 Monate (bin mir nicht mehr so sicher) kennen mußten. Um den kanadischen Ausweis zu beantragen, brauchen wir alle vorgenannten Bescheinigungen, haben es aber bisher nicht gemacht - wozu auch? Kann jederzeit nachgeholt werden und ist im Grunde auch nicht wichtig. Wichtig sind nur Citizenship und SIN-Nummer.:zufrieden:

Hab noch was wichtiges vergessen: Direkt nach der Geburt haben wir noch beim Konsulat mit der Geburtsurkunde einen deutschen Kinderausweis beantragt, weil wir Brandon ja schließlich wieder mit nach D nehmen wollten :D .

Bei uns hat der Papierkram ewig gedauert, wenn ich mich richtig erinnere war das fast ein halbes Jahr.
 
Marion schrieb:
Hier in Deutschland müssen sich Kinder mit 2 Staatsbürgerschaften doch mit 18 für eine entscheiden, oder wie wurde das vor ein paar Jahren entschieden?

Das gilt wie Beatrice schon sagte nur für Kinder ausländischer Eltern.
Ich habe z.B. die deutsche und die polnische Staatsbürgerschaft und muss mich für keine entscheiden.
Allerdings ist das mit der "doppelten Staatsbürgerschaft" leicht missverständlich. Halte ich mich in Deutschland auf bin ich automatisch Deutsche und muss mich mit deutschen Papieren ausweisen und habe z.B. bei Strafsachen etc. kein Anrecht auf die Hilfe der polnischen Botschaft.
Entsprechendes gilt in Polen.
 
Marion schrieb:
Hier in Deutschland müssen sich Kinder mit 2 Staatsbürgerschaften doch mit 18 für eine entscheiden, oder wie wurde das vor ein paar Jahren entschieden?

Das war bei der Geburt unseres "Großen" auch mein Wissensstand. Deshalb haben wir keine doppelte Staatsbürgerschaft beantragt, sondern ihn einfach dort und hier getrennt angemeldet.

Wer weiß, vielleicht nutzt es ihm irgendwann mal was.
 
Einhorn schrieb:
Mohoin,

ähm, wie soll ich sagen, ab Anfang Oktober muß ich ja viele Sachen machen, die ich bis jetzt noch nie machen musste, z.B. Windeln wechseln :D . Als ich mich letztens mit jemandem darüber unterhielt, haben die mir was Interessantes erzählt. ER war über 1 Jahr beruflich in den USA, das Kind war schon vorher unterwegs. SIE hat ihn dann für länger besucht, dabei kam das Kind in den Staaten zur Welt und ist nun amerikanischer Staatsbürger. Stimmt das so ? Wenn das so einfach wäre würde ich ja mit soetwas liebäugeln. Würde aber gerne vorher die Vor- und Nachteile abwägen. Kennt sich da jemand aus, bzw. kann mir ein paar interessante Links besorgen ? Wie verhält sich dann das Leben als "Ausländer" in Deutschland weiterhin, kann man StaBü wechseln oder zwei annehmen ? Fragen über Fragen ...

Bin gespannt - Gruß das Einhorn

Hab gerade so einen ähnlich gelagerten Fall in der Verwandtschaft. Frau hat Amerikaner geheiratet und ist mit ihm in die Staaten. Dort kam Sohnemann zur Welt und bekam logischerweise die am. Staatsbürgerschaft. Mann ist gestorben und Frau ist mit Sohn wieder nach D. Sohn ist jetzt 17 Jahre alt und muss sich mit 18 Jahren entscheiden, ob er die deutsche oder amerikanische Staatsangehörigkeit möchte. Beides zusammen geht nicht.
 
Ich habe 2 Staatsbürgerschaften. Französisch - Österreich.

Und die bleiben ;) nix mit entscheiden ;)

LG Veilchen
 
Beckersmom schrieb:
Sohn ist jetzt 17 Jahre alt und muss sich mit 18 Jahren entscheiden, ob er die deutsche oder amerikanische Staatsangehörigkeit möchte. Beides zusammen geht nicht.

Wenn er doch in Amerika geboren ist, hat er doch automatisch die Staatsbürgerschaft. Auch wenn er sie in Deutschland "abgeben" muß, kann er sie doch wenn er in den Staaten lebt immer wieder beantragen aufgrund der Geburt - oder sehe ich das falsch?
 
Marion schrieb:
Hier in Deutschland müssen sich Kinder mit 2 Staatsbürgerschaften doch mit 18 für eine entscheiden, oder wie wurde das vor ein paar Jahren entschieden?

Hmm... vor 14 Jahren wurde mir vom Konsulat gesagt, mit 28 - aber das ist dann bei zwei EU-Staatsbürgerschaften.

Josi mit Anhang
 
Susibranmar schrieb:
Wenn er doch in Amerika geboren ist, hat er doch automatisch die Staatsbürgerschaft. Auch wenn er sie in Deutschland "abgeben" muß, kann er sie doch wenn er in den Staaten lebt immer wieder beantragen aufgrund der Geburt - oder sehe ich das falsch?

Er müsste dazu ja zuerst seine amerikanische Staatsbürgerschaft aufgeben. Ob er sie später wiedererlangen kann, hängt wohl von den Amerikanern ab. Keine Ahnung wie die das handhaben. Erlangt er die amerikanische Staatsbürgerschaft dennoch irgendwie müsste seine Deutsche gleichzeitig erlöschen (?)

Ich habe noch ein bisschen quer gelesen und das Thema Staatsbürgerschaft ist recht komplex.
 
hm gilt das nur bei bestimmten ländern ?

ich hab meine beiden seit Jahren.. und ich weiß auch dass ich mich nicht entscheiden muss.

komisch.. :verwirrt:
 
veilchen schrieb:
hm gilt das nur bei bestimmten ländern ?

ich hab meine beiden seit Jahren.. und ich weiß auch dass ich mich nicht entscheiden muss.

komisch.. :verwirrt:

Veilchen... das ist abhängig davon, ob die Länder zwei Staatsangehörigkeiten akzeptieren. Die Kinder einer Nachbarin sind sowohl Franzosen als auch Deutsche, das ist aber wohl mittlerweile nicht mehr auf Dauer möglich, da irgendwelche Gesetze geändert wurden. Die Niederländer akzeptieren z.B. auch auf Dauer keine zweite Staatsangehörigkeit.

Josi mit Anhang
 
Hannibal schrieb:
Mal als Gegenfrage: Was stellst Du Dir bei so etwas dann eigentlich vor, bzw. was möchtest Du damit bezwecken?

Naja, schwer zu erklären. Ich denke neben Nordkorea ist Deutschland im Moment so das zweitunattraktivste Land der Welt. Und es wird ja nicht besser. Ich denke, mittelfristig werden wir in D nichts mehr zu lachen haben, wir sind in unserer Stagnation gefangen und es wird über kurz oder lang den Bach runter gehen. Dem Kind könnte da eine andere StaBü bessere Chancen und Sicherheiten bieten. In jedem Fall einen anderen Grad von Freiheit. Es wäre egal ob Südafrika oder USA, aber dieses Land rutscht doch auf der Beliebtheits- und Lebenswertskala stetig ab. Es interessieren mich in erster Linie freiheitliche Werte,( hier liegen die USA und Skandinavien bei mir vorn), berufliche und Lebenszukunft sind ebenso wichtig. Danach will ich juristische und finanzielle Gründe nicht vernachlässigen, dafür könnte ich mir auch andere Länder vorstellen.
Ich glaube, in 20 Jahren ist es ein Nachteil, Deutscher zu sein. In der EU ist es jetzt schon so, nur noch Menschen aus der 3.Welt wollen nach Deutschland und sind enttäuscht. Die meisten benutzen es eh nur noch als Transitland um in andere Länder zu kommen. Das demokratische System versagt zunehmend und ich verstehe die Leute beiderseits der Elbe, die sagen, das der Mauerfall ein vermeidbares Unglück war. Dieses Land bewegt sich immer schneller auf der Abwärtsspirale.

Ich habe 1989 versucht, nach Kanada auszureisen, leider war es entweder geld- oder jobabhängig. Ich hatte kein Geld und war kein Glasaugenmacher. Aber Kraft Geburtsort könnte es für das Kind doch relativ einfach sein, eine attraktive Staatsbürgerschaft zu erlangen. Nur bringt die es alleine auch oder muß man dann auch dauerhaft in diesem anderen Land leben ? Bzw. wäre es in Erwägung zu ziehen, dieses Land als Familie komplett zu verlassen ? Von meiner Heimat trenne ich mich schwerlich, jedoch von dieser Politik, dieser Bürokratie und Regelungswut, dieser Dummheit und Kinderfeindlichkeit sehr leicht.

Is irgendwie doof zu erklären, hoffentlich gehts jetzt nicht wieder ab hier.

Gute Nacht - das Einhorn
 
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