Auf Schwächere losgehen?

PinkBunny

Hallo

Meine Hündin ist ein eher unsicherer, wenig selbstbewusster Hund. Das war sehr extrem als sie aus Spanien zu mir kam und hat sich deutlich gebessert, aber seinen Grundcharakter kann man wohl nie zum kompletten Gegenteil verändern.

Jedenfalls hat sie eigentlich ein sehr gutes Sozialverhalten, im Sinne von: Sie versteht die Hundesprache und sie kommuniziert sehr deutlich, aber sie verhält sich manchmal wie ein richtiger (sorry) *****.

Auf der Hundewiese beobachtet sie manchmal richtig, wenn Hunde fangen spielen, welcher Hund sich als der Gejagte herauskristallisiert. Wenn sie das festgestellt hat, schliesst sie sich dann oft der Jagdgesellschaft an und macht "Vorstöße" in Richtung des "Opfers".
Alles noch im Bereich des Spielerischen, aber man merkt, es ist nicht besonders "nett" gemeint. Finde ich zumindest.
Ich unterbinde das natürlich sofort, bzw. wenn ich sehe dass es dem Gejagten zuviel wird.

Dann fällt mir auf, wenn wir alleine unterwegs sind und uns ein Hund entgegenkommt der körpersprachlich sehr ängstlich ist, geht sie manchmal auf diesen los, bzw. plustert sich sehr auf. Steifer Gang, gesträubtes Fell, Fixieren, manchmal auf ihn losgehen (wollen).
Glücklicherweise gehorcht sie sehr gut, aber heute war folgende Situation:

Ich sass auf einer Bank und habe gelesen. Stella lag dahinter im Gras.
Dann kam eine Setterhündin um die Ecke, in extrem geduckter Körperhaltung, den Schwanz total eingeklemmt.
ich drehte mich zu Stella um, sah noch wie sie die Hündin mit aufgestellten Rückenhaaren fixierte, dann schoss sie mit wilden Geknurre auf sie los.
Das alles passierte im Bruchteil einer Sekunde.

Die Hündin rannte weg, das Frauchen schrie und ich rief Stella zu mir und schickte sie ins Platz. Passiert ist nichts. Das sind auch keine wirklichen Angriffe, sondern nur Show, aber trotzdem kann sowas natürlich nicht sein. Auch weil der andere Hund dann vermutlich noch mehr Angst bekommt.

Stella selber ist bei manchen Hunden auch so eine Kandidatin. Ganz besonders Rottweiler- Schäferhunde und eigentlich alle großen Rüden, da hat sie wenn sie sie nicht kennt meistens Angst vor und springt kreischend zur Seite wenn sie Kontakt aufnehmen möchten.


Wie gesagt, "eigentlich" hat sie ein gutes Sozialverhalten. Ich habe auch Hundesitter wo die Hunde in Rudelhaltung leben. Dort ist sie ca 1x die Woche und sie liebt es dort.
Die Sitter haben mir gesagt, dass sie beim Gassigehen dort auch oft "den Dicken" markiert und ganz nach vorne geht und stänkert, wenn sie das Rudel im Rücken hat.



Ich hatte ja letztens Praktikum. Dort gab es eine Pferdeherde und der Leitwallach hat eine neue Stute, die übertrieben ängstliches Verhalten gezeigt hat auch immer ziemlich grob zurechtgewiesen.
Bei Pferden ist es ja so, wer sich nicht einordnen kann und die Herdengemeinschaft stört, muss raus. Solange bis er sich einordnet.
Allerdings sind Pferde ja keine Hunde und fremde Hunde gehören auch nicht zu Stellas Rudel.

Warum also macht sie das?

Manchmal ist sie bei ängstlichen Hunden andererseits aber auch ganz besonders lieb und vorsichtig.

Ich verstehe sie manchmal einfach nicht.
 
  • 25. April 2024
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Hi PinkBunny ... hast du hier schon mal geguckt?
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das hab ich auch schon öfter gehört/gesehen, dass unsichere, schüchterne hunde den "dicken markieren", wenn der entgegenkommende noch ängstlicher ist - klassisches Mobbing (siehe auch rudel im rücken). gibts ja beim menschen genauso. ich würde jetzt mal (rein vermenschlichend) sagen: vllt baut das das selbstwertgefühl auf, wenn man auch mal der starke ist?

wie man da am besten entgegensteuert, da kennen sich aber sicherlich andere besser aus.

ps. einmal startete die hündin einer freundin nach genau demselben prinzip bellend auf einen entgegenkommenden hund los (sie eher schüchtern und ihr rudel im rücken). der andere verhielt sich souverän (war wohl ne fehleinschätzung ihrerseits gewesen...) und sie war plötzlich hööööchst interessiert daran möglichst unauffällig den boden zu untersuchen, à la "ich zu dir? neiiiin, ich wollte nur hier schnüffeln!" :lol:
 
  • 25. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Ja, ich denke auch, dass das Mobbing ist, aber wie gesagt, bei manchen ängstlichen Hunden ist sie auch suuper freundlich. Da kommt sie ganz sanft an und fiept leise und ist einfach super lieb.

Und manchmal eben eine Pseudo-Klischee-Pitbulette.


Es ist ja auch nicht so dass ich irgendwelche gravierenden Probleme mit ihr habe weil sie jeden Hund auseinandernimmt, aber es nervt mich halt dass sie sowas - manchmal - tut.
 
hallo, mit meinen hund hab ich auch dieses problem , nur das der die hunde auch wirklich ankreift , vorallem kleine hunde , sobald die zeigen das sie angst vor ihm haben , geht er richtig auf die los ...
woran kann das liegen , und wie bekomm ich das raus aus ihm ????
 
:hallo:

Sorry, ich muss wieder Thomas Baumann hochleben lassen :p Bisher habe ich eben auch nur Seminare bei ihm besucht und davon gelernt.

Seine Aussage ist, dass man diese "Unverträglichkeit" - so nenne ich das jetzt einfach mal - am Leichtesten rausbekommt.
Er regelt so etwas eben in seinen Raufergruppen. Sind eben Raufergruppen und nichts was man so einfach nachmachen kann :(

In den Gruppen werden dann eben die Rotznasen, die sich gerne an den Schwächeren abreagieren, mal an die Stärkeren gelassen, dass die eins auf die Mütze bekommen.

So ganz ohne so eine Gruppe würde ich versuchen sie immer nur mit Schleppleine spielen zu lassen.
Wichtig ist dabei, dass die Leine hinten keine Schlaufe hat und Hunde drin hängen bleiben können.
Dann kannst du sie im Falle eines Mobbings zurück holen.

Ansonsten sollte man sicherlich schon gleich das Fixieren an der Leine unterbinden.
Mehr fällt mir jetzt leider auch nicht ein.
 
  • 25. April 2024
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Ich kann sie ja zurückholen, auch ohne Leine. Sie hört sehr gut.
Und wenn ich es rechtzeitig merke, startet sie garnicht erst. Und sie macht es ja auch nicht immer oder andauernd. Im Normalfall verhält sie sich ganz "normal".

Bei sonem Rauferseminar wäre sie glaube ich nicht gut aufgehoben.
Mich würde nur interessieren, warum genau ein Hund das macht. Und zwar mal ja und mal nicht.
 
Naja, er macht das, wie Fusselchen schon geschrieben hat, um sich aufzubauen.

Und "mal ja und mal nicht" -

1. Hunde kennen durchaus Sympathien und Antipathien zu Artgenossen
2. Hunde haben Stimmungen und können mal gut und mal schlecht gelaunt sein.
3. Je nachdem, wie der Tag so war, kann mehr oder weniger Frust oder Anspannung vorhanden sein, den Hund abreagieren will.
4. Hängt vielleicht auch von der Umgebung ab, davon, wie du so drauf bist, ob noch andere befreundete Hunde dabei sind - ist ja ein Unterschied, ob man sich den anderen anschließt und "mit den Wölfen heult" (oder mobbt) oder sich allein zurechtfinden muss.
5. hängt vielleicht auch vom anderen Hund ab - je ängstlicher und passiver, desto mob.

Meine Freundin hatte mal einen Pflegehund, der ständig gebissen wurde. Auch sonst ganz friedliche, freundliche Hunde drehten plötzlich um, wenn der nur vorbeilief, und bissen ihn mal eben so. Andere sprangen über Zäune und ein Aussie (der einer Hundetrainerin gehörte) ist über das Hoftor geklettert.
Was meinte diese "Trainerin" dazu? - "Ihrer muss furchtbar dominant auftreten und ihn irgendwie proviziert haben, denn das würde er normalerweise nie machen."

Die Beißvorfälle hörten erst auf, als eine andere Trainerin ein systematisches Enstress- und Aufbauprogramm mit dem Hund gefahren hat. Je weniger geduckt und passiv er auftrag, desto weniger wurde er gemobbt.
 
@ Budges: Ich kenne das Verhalten auch von einem meiner Besucherhunde. ABER: er sucht sich eben nur Hunde aus, denen er sich top überlegen fühlt. Ihn mit Stärkeren zusammenzulassen bringt Null. Da backt er die kleinsten Brötchen, die's gibt. Letztens hat er sich vertan, hat den Hund verwechselt, wollte - als er den Irrtum erkannte - noch stoppen, aber der andere hat ihn "richtig" verstanden und ihm eine saubere Abreibung verpasst.
Mich würde auch interessieren, wie man mit dem Hund arbeiten kann, damit er souveräner ist und solche Aktionen nicht mehr nötig hat?
 
@ Budges: Ich kenne das Verhalten auch von einem meiner Besucherhunde. ABER: er sucht sich eben nur Hunde aus, denen er sich top überlegen fühlt. Ihn mit Stärkeren zusammenzulassen bringt Null. Da backt er die kleinsten Brötchen, die's gibt. Letztens hat er sich vertan, hat den Hund verwechselt, wollte - als er den Irrtum erkannte - noch stoppen, aber der andere hat ihn "richtig" verstanden und ihm eine saubere Abreibung verpasst.
Mich würde auch interessieren, wie man mit dem Hund arbeiten kann, damit er souveräner ist und solche Aktionen nicht mehr nötig hat?


Ich weiss nur wie man ihn generell selbstbewusster macht.
Ich habs so gemacht, dass ich Stella mit der Zeit Aufgaben gegeben habe, bei denen sie "über sich selbst hinauswachsen" konnte.
Also Sachen vor denen sie Angst hatte überstanden uws. Natürlich darf man den Hund nicht zwingen, sondern muss das schrittweise machen.
Sie hatte z.B immer Angst vor Wasser und mittlerweile geht sie total gerne rein und schwimmt auch ein bisschen.
Als sie das erste Mal einen Ball aus dem Tiefen Wasser geholt hat, hat man richtig gesehen wie unglaublich stolz sie auf sich war.
Ich weiss nicht, ob Hunde sowas empfinden können, aber es sah sehr danach aus. .

Und das Hundesitter-Rudel hat ihr auch sehr viel Sicherheit gegeben, allerdings eben soviel, dass sie dadurch dieses teilweise Stänkerverhalten überhaupt erst entwickelt hat
 
Im Normalfall verhält sie sich ganz "normal".

Sie verhält sich auch normal wenn sie sich nicht "normal" verhält ;)

Bei Aggressionsverhalten in dieser Form geht es primär nicht darum den Hund selbstbewusster zu machen sondern in den entsprechenden Situationen das Aggressionsverhalten zu unterbinden.
 
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