2019 lag die Arbeitslosenquote in F bei 8,45% - und das war der niedrigste Wert seit gut 10 Jahren. Die Notwendigeit, auch ungeliebte Jobs anzunehmen, ist entsprechend höher als in D.Aber sie können woanders halt nur besser verdienen, wenn sie auch angestellt werden. Und wenn z.B. in F ein Leiharbeiter nicht weniger verdient als ein Festangestellter, hat F keinen Grund, Heerscharen an Arbeitern aus dem Ausland ran zu karren. Vielleicht liegt es ganz einfach daran.
Metzger oder allgemein Arbeit in der Fleischverarbeitung gilt hier in F nicht als "das Letzte", denn Essen und damit Nahrungsmittelerzeugung hat in F einen anderen (höheren) Stellenwert. Der Sohn meiner Freundin hat eine Metzgerausbildung, damit ist er so angesehen wie ein Koch. Die Wahl des Metzgerberufs gilt als clever wegen der im Vergleich zum Koch attraktiveren Arbeitszeiten.
Wie du weißt, hat Esskultur in F einen hohen Stellenwert. Entsprechend hoch ist die Bereitschaft, für qualitativ gute Lebensmittel mehr auszugeben. Du wirst hier kein Steak finden, das vom Jungrind einer Milchviehrasse stammt, dafür werden Fleischrinderrassen gehalten. Man kauft nicht einfach "Rind", sondern mindestens Charolais oder Limousin. Preislich unterschieden wird dann noch nach dem Alter: mindestens 2-, besser 3jährig sollte das Tier sein und überwiegend draußen gelebt haben. Letzteres wegen des Geschmacks - der Gedanke an das Tierwohl hat in F noch keinen hohen Stellenwert.Also liegt der höhere Preis in F (nicht nur beim Fleisch, auch bei Gemüse etc.pp) allgemein eher anderen Faktoren, als am Tierwohl oder einer besseren Haltung.
Hinzu kommt "acheter français": Frankreich hat eine "gelenkte Volkswirtschaft", entsprechend wird Einfluss auf große französische Handelsunternehmen genommen, heimischen Produkten Vorrang zu geben. Französische Supermärkte führen vergleichsweise wenig Produkte, die von weither kommen. Für Äpfel oder Lamm aus Neuseeland z.B. muss man zu Aldi, Lidl oder Norma