Ach Dicker, du fehlst hier so sehr
Nun bist du schon eine Woche nicht mehr hier bei uns und du fehlst an allen Ecken und Enden.
Keiner kommt zum Schmusen, keiner liegt im Weg, keiner läuft erwartungsvoll mit in die Küche, keiner spült die Teller vor, keiner wartet, dass es rausgeht usw. usf.
Für alle, die es interessiert und die mit uns gelitten haben, setze ich mal eine Zusammenfassung deiner letzten Zeit hier herein. Ich denke, das haben sie sich verdient.
Dass unser "Dicker" sich nun auf die Reise gemacht hat kam trotz der Diagnose Leukämie am 20.12.2016 nun doch recht plötzlich und unerwartet, da er sich nach Cortisongabe nach Weihnachten (als wir befürchteten, ihn erlösen zu müssen) erstaunlich schnell und gut wieder erholt hatte.
Er war nun zwar merklich ruhiger und weniger aktiv als vor der Krankheit, aber im Vergleich zu Weihnachten sah es wieder sehr gut aus.
Nachdem er Weihnachten ja so schwach war, dass er die Treppe herunterfiel und es z.B. nicht einmal mehr schaffte, einen Quarklöffel abzuschlabbern , genoss er nach Cortisongabe sogar wieder ausgiebig seine Freilaufspaziergänge. Er widmete sich auch wieder ausgiebig seinen Leidenschaften Tennisball aus dem Flug fangen und mit seinem heißgeliebten Kanister z.B. den Rhein leerschöpfen.
Er hatte echt wieder richtig Spaß am Leben.
Das war auch am Samstag, 11.02.2017 noch so.
„Topfitter“ Hund beim Spaziergang, abends normal gefressen und auch die Nachtmahlzeit ganz normal.
Irgendwann in der Nacht zum Sonntag fing er an zu hecheln und später dann auch teilweise zu „röcheln“. Zwischenzeitlich ging er dann noch in den Garten, kam aber nicht wie gewohnt zügig wieder rein. Als ich mit Taschenlampe nach ihm schaute, saß er mitten im Garten und wirkte irgendwie orientierungslos. Er kam auch auf Aufforderung nicht rein, nicht einmal sein Lieblingsleckerchen (Gurke) bewegte ihn dazu, wieder rein zu kommen.
Wir mussten ihn dann mit sanfter Gewalt (vorsichtig am Halsband ziehend und insgesamt etwas anschiebend) wieder hinein befördern.
Seine Morgenmahlzeit am Sonntag verweigerte er dann auch komplett und leider verschlechterte der Zustand sich weiter, so dass wir beschlossen, unseren Tierarzt anzurufen. Der ist eigentlich immer zu erreichen, egal ob Tag, Nacht, Wochenende oder Feiertag. Wenn er zuhause ist, geht er auch ans Telefon und man kann, wenn nötig auch mitten in der Nacht mit einem Notfall kommen.
Aber ausgerechnet an diesem Sonntag war er nun nicht zu erreichen.
Da wir aber mittlerweile Angst bekamen, dass Spike uns womöglich erstickt, haben wir dann doch die notdiensthabende Tierärztin (die wir überhaupt nicht kannten) angerufen und sind dort hingefahren.
Und glücklicherweise waren unsere Ängste, dass sie nicht versteht, wie wir zu dem Entschluss kamen, es beenden zu müssen unbegründet. Sie hat die Situation sofort erfasst und uns alle (sowohl Spike als auch uns Menschen) sehr einfühlsam durch diese schwierige letzte Phase begleitet. Und das, obwohl sie ja weder den Hund noch uns kannte.