War heute früh Material kaufen, hatte es ziemlich eilig auf der Rückfahrt, weil Paula heute ihre Zahn-OP hatte und ich sie abholen sollte, zum Glück wurde es ein bischen später beim TA und so bummelte ich vorschriftsmäßig im Verkehr herum.
An einer Kreuzung unterwegs dann das Unfassbare, ein offensichtlich angefahrener kleinerer Hund torkelte über die Straße, orientierungslos mit sichtbaren Schmerzen und Verletzungen ( keiner hielt an, alle fuhren drum rum oder wollten ihn von der Straße hupen). Tief durchgeatmet, eine Nanosekunde alles abgewogen und mit vollbeladenem Anhänger Vollbremsung gemacht. Tür aufgerissen, Hund geschnappt auf den Beifahrersitz gepackt und losgedüst. Unterwegs das imaginäre Blaulicht angemacht, Sonderrechte reklamiere ich für mich sowieso immer und stracks zum TA gebruzzelt, wohin ich ja sowieso wollte.
Hund sofort auf OP-Tisch und wurde in Narkose gelegt. 3 Stunden später der Anruf vom TA , kleiner Köter ist fertig, kann abgeholt werden. Meine Lieblingsalte dahingescheucht und mir dat kleine Knäuel zur Arbeit bringen lassen.
Ein kleiner Sheltie-Spitz-Mix, ultralanges Fell, total wuschelig. Hündin. Es war zum Glück nicht doll schlimm, Rippe(n) gebrochen, eine Pfote verletzt und das Blut aus dem Maul stammte von einem kaputten Zahn, der gleich gezogen wurde. Der Hammer war, die arme Socke ist blind. und wohl schon etwas älter. Fell relativ ungepflegt, Kletten, Zweige und Viehzeug im Fell. Als ich sie eingesackt habe, hing noch Halsband und Leine an ihr dran. Hab nur kurz gesehen, das die Griffschlaufe durch war.
Nach dem TA hab ich mir das mal genauer angesehen, das Halsband ist wahrscheinlich älter als ich, die Kette der Leine total abgeschlíffen und die Gurtschlaufe relativ sauber getrennt, wie durchgeschnitten, aber total verdreckt. Der Ring vom Halsband war, an der Stelle wo der Karabiner von der Kette sitzt, fast durchgescheuert, und sowas dürfte ziemlich lange dauern. Hmmm, dachte ich, ev. 'n Streuner der schon ewig durch die gegend zieht und den ****** immer hinter sich herschleppt. Aber blind ???
Sie schlief dann erstmal schön in der Sonne, eingepackt und weich auf vierfach zusammengelegten Schlafsack. 3 Stunden später wurde sie wach, trank aß, pinkelte und schlief weiter. Später dann fraß sie wie ein Scheunendrescher und inspizierte die Baustelle,ne Gartensiedlung. Sie hört gut, ist total anhänglich und verschmust. Und hat einen unglaublichen Orientierungssinn, trotz der Narkose hat sie beim Laufen keine Fehler gemacht, weder Teich noch Hindernisse verfehlt. Zwischendurch hab ich sie dann mal ins Auto verfrachtet, wollt mal zur Stelle des Unfalls fahren und schaun, ev. gehört sie ja dort jemandem. Hatte, als ich anhielt, in dem Dorf noch das Bellen des Hundes gegenüber gehört und dachte, fragste dort mal nach. Als ich vor der Tüer dort stand, dachte ich, ich guck nicht richtig. Eine Art Hundehütte auf dem Rasen im Radius der Leine kein grüner Halm, uralte verbeulte Kochtöpfe als Näpfe, die Hütte vor Jahren lieblos zusammengenagelt. Aber kein Hund zusehen. Ein Stück Strick, ein Stück Kette, ein Stück Kabel als Leine zusammengenotet, aber kein Hund, vor der Tür ne Schubkarre mit ner leeren Tüte Hundefutter drin. Aha, mir schwante Böses, hatte noch gedacht, wenn der Hund ein zu Hause hat, dann Hau ich seinem Halter diesen uralten Witz von Leine um die Ohren. Nun genauso wie der Hund auf seine Halter schließen liess, so sieht das Grundstück aus, meine Vermutung ist bestätigt worden. Von Zaun übrigens keine Spur, das arme Viech ist direkt vor der Haustüre übergemangelt worden. Es war niemand zu Hause, hab noch kurz geschaut und dabei in einem Gebsüch noch nen kleinen Hundezwinger mit nem Husky-Schäfer -Mix gefunden. Wir sind dann zur Nachbarin, die bestätigte, das denen nebenan der Hund gehört. Zettel an die Tür gemacht, mit Tel nr., bis jetzt hat sich kein Aas gemeldet, der Sohn war wohl aber schon zu Hause, treibt sich mit Freunden im Dorf rum, die geschiedene Frau ist zur Spätschicht. Ich denke, die haben noch nicht mal bemerkt, das ihnen ein Hund abhanden gekommen ist.
So, der Stinker war jetzt bei uns zu Hause, ich denke aber, das es heute Nacht nicht gut geht mit unseren dreien. Die Halter kriegen ihn auf keinen Fall zurück, bis der Hund aufm Damm und TA Rechnung bezahlt ist. Haben ihn bei Freunden untergbracht, Nachbar mit Hund und Bekannte mit 2 Hunden haben sich angeboten. Momentan also Problem gelöst. Ich denke jedoch, das dem Wuschel nicht damit gedient ist, ihn den Haltern zurückzugeben. Stellt Euch mal vor, n blinder Hund über Jahre an einer zusdammengeflickten Strippe, 3 m lang um eine Ruine von Hundehütte, was für ein beschissenes Leben. Ich würde ihn gern woanders unterbringen, sie ist nicht gechipt, hat keine Marke. Sie ist sozusagen der ideale Omahund, klein, wuschelig und absolut anhänglich. Leider blind, älter und stubenrein weiß ich nicht, um ihre Hütte lag jedenfalls kein Kot.
Bitte sagt mal, was soll ich tun, hat jemand 'n Rat oder Tip ? TH kommt nicht in Frage, da kommt sie nicht mehr raus. Ich kann sie noch ein paar Tage unterbringen, aber auf Dauer wird das irgendwie schwer. Sie bedankt sich für jede Schmuseeinheit, aber wir haben schon 2,5 Hunde und ich denke, zwischen den Mädels gibts Stress. Also mal her mit den guten Ratschlägen. Ich tendiere auch dazu, den Besitzern behördlich oder auch nicht eins überzubraten, wenn ich noch was für den 2. ten Hund finde.
Danke fürs Lesen dieses langen Beitrags. Bilder gibts dann auch noch später.
Gruß - das Einhorn
ps: ich bin nicht auf die Idee gekommen, die Polizei zu rufen, weil ein Hund auf der Straße rumkriecht, damit man da nicht einen toten Hund und leere Patronenhülsen aufsammeln muss.
An einer Kreuzung unterwegs dann das Unfassbare, ein offensichtlich angefahrener kleinerer Hund torkelte über die Straße, orientierungslos mit sichtbaren Schmerzen und Verletzungen ( keiner hielt an, alle fuhren drum rum oder wollten ihn von der Straße hupen). Tief durchgeatmet, eine Nanosekunde alles abgewogen und mit vollbeladenem Anhänger Vollbremsung gemacht. Tür aufgerissen, Hund geschnappt auf den Beifahrersitz gepackt und losgedüst. Unterwegs das imaginäre Blaulicht angemacht, Sonderrechte reklamiere ich für mich sowieso immer und stracks zum TA gebruzzelt, wohin ich ja sowieso wollte.
Hund sofort auf OP-Tisch und wurde in Narkose gelegt. 3 Stunden später der Anruf vom TA , kleiner Köter ist fertig, kann abgeholt werden. Meine Lieblingsalte dahingescheucht und mir dat kleine Knäuel zur Arbeit bringen lassen.
Ein kleiner Sheltie-Spitz-Mix, ultralanges Fell, total wuschelig. Hündin. Es war zum Glück nicht doll schlimm, Rippe(n) gebrochen, eine Pfote verletzt und das Blut aus dem Maul stammte von einem kaputten Zahn, der gleich gezogen wurde. Der Hammer war, die arme Socke ist blind. und wohl schon etwas älter. Fell relativ ungepflegt, Kletten, Zweige und Viehzeug im Fell. Als ich sie eingesackt habe, hing noch Halsband und Leine an ihr dran. Hab nur kurz gesehen, das die Griffschlaufe durch war.
Nach dem TA hab ich mir das mal genauer angesehen, das Halsband ist wahrscheinlich älter als ich, die Kette der Leine total abgeschlíffen und die Gurtschlaufe relativ sauber getrennt, wie durchgeschnitten, aber total verdreckt. Der Ring vom Halsband war, an der Stelle wo der Karabiner von der Kette sitzt, fast durchgescheuert, und sowas dürfte ziemlich lange dauern. Hmmm, dachte ich, ev. 'n Streuner der schon ewig durch die gegend zieht und den ****** immer hinter sich herschleppt. Aber blind ???
Sie schlief dann erstmal schön in der Sonne, eingepackt und weich auf vierfach zusammengelegten Schlafsack. 3 Stunden später wurde sie wach, trank aß, pinkelte und schlief weiter. Später dann fraß sie wie ein Scheunendrescher und inspizierte die Baustelle,ne Gartensiedlung. Sie hört gut, ist total anhänglich und verschmust. Und hat einen unglaublichen Orientierungssinn, trotz der Narkose hat sie beim Laufen keine Fehler gemacht, weder Teich noch Hindernisse verfehlt. Zwischendurch hab ich sie dann mal ins Auto verfrachtet, wollt mal zur Stelle des Unfalls fahren und schaun, ev. gehört sie ja dort jemandem. Hatte, als ich anhielt, in dem Dorf noch das Bellen des Hundes gegenüber gehört und dachte, fragste dort mal nach. Als ich vor der Tüer dort stand, dachte ich, ich guck nicht richtig. Eine Art Hundehütte auf dem Rasen im Radius der Leine kein grüner Halm, uralte verbeulte Kochtöpfe als Näpfe, die Hütte vor Jahren lieblos zusammengenagelt. Aber kein Hund zusehen. Ein Stück Strick, ein Stück Kette, ein Stück Kabel als Leine zusammengenotet, aber kein Hund, vor der Tür ne Schubkarre mit ner leeren Tüte Hundefutter drin. Aha, mir schwante Böses, hatte noch gedacht, wenn der Hund ein zu Hause hat, dann Hau ich seinem Halter diesen uralten Witz von Leine um die Ohren. Nun genauso wie der Hund auf seine Halter schließen liess, so sieht das Grundstück aus, meine Vermutung ist bestätigt worden. Von Zaun übrigens keine Spur, das arme Viech ist direkt vor der Haustüre übergemangelt worden. Es war niemand zu Hause, hab noch kurz geschaut und dabei in einem Gebsüch noch nen kleinen Hundezwinger mit nem Husky-Schäfer -Mix gefunden. Wir sind dann zur Nachbarin, die bestätigte, das denen nebenan der Hund gehört. Zettel an die Tür gemacht, mit Tel nr., bis jetzt hat sich kein Aas gemeldet, der Sohn war wohl aber schon zu Hause, treibt sich mit Freunden im Dorf rum, die geschiedene Frau ist zur Spätschicht. Ich denke, die haben noch nicht mal bemerkt, das ihnen ein Hund abhanden gekommen ist.
So, der Stinker war jetzt bei uns zu Hause, ich denke aber, das es heute Nacht nicht gut geht mit unseren dreien. Die Halter kriegen ihn auf keinen Fall zurück, bis der Hund aufm Damm und TA Rechnung bezahlt ist. Haben ihn bei Freunden untergbracht, Nachbar mit Hund und Bekannte mit 2 Hunden haben sich angeboten. Momentan also Problem gelöst. Ich denke jedoch, das dem Wuschel nicht damit gedient ist, ihn den Haltern zurückzugeben. Stellt Euch mal vor, n blinder Hund über Jahre an einer zusdammengeflickten Strippe, 3 m lang um eine Ruine von Hundehütte, was für ein beschissenes Leben. Ich würde ihn gern woanders unterbringen, sie ist nicht gechipt, hat keine Marke. Sie ist sozusagen der ideale Omahund, klein, wuschelig und absolut anhänglich. Leider blind, älter und stubenrein weiß ich nicht, um ihre Hütte lag jedenfalls kein Kot.
Bitte sagt mal, was soll ich tun, hat jemand 'n Rat oder Tip ? TH kommt nicht in Frage, da kommt sie nicht mehr raus. Ich kann sie noch ein paar Tage unterbringen, aber auf Dauer wird das irgendwie schwer. Sie bedankt sich für jede Schmuseeinheit, aber wir haben schon 2,5 Hunde und ich denke, zwischen den Mädels gibts Stress. Also mal her mit den guten Ratschlägen. Ich tendiere auch dazu, den Besitzern behördlich oder auch nicht eins überzubraten, wenn ich noch was für den 2. ten Hund finde.
Danke fürs Lesen dieses langen Beitrags. Bilder gibts dann auch noch später.
Gruß - das Einhorn
ps: ich bin nicht auf die Idee gekommen, die Polizei zu rufen, weil ein Hund auf der Straße rumkriecht, damit man da nicht einen toten Hund und leere Patronenhülsen aufsammeln muss.