Moin,
Und 3 Jahre hat es die Region nicht geschafft, der Frau und dem Hund zu helfen???
Leider ein häufiges Problem für das auch meines Wissens keine Lösung in Sicht ist:
Das Veterinäramt hat die Aufgabe den Hund zu schützen, eine Betreuung des Menschen (darunter würde eine Hilfe zur Versorgung des Hundes fallen) dürfen die weder verfügen noch bekommen sie da Mittel für.
Versorgungsamt, Krankenkasse und Co sind für den Menschen zuständig und fühlen sich in der Regel für die Tiere nicht verantwortlich.
Da erinnere man sich nur mal an so schöne Fälle wie einen Animal Hording Fall aus dem ich 2006 Ratten hatte. Der geistig eingeschränkte Tierhalter stand unter Betreuung und angeblich war auch regelmäßig ein Betreuer bei ihm.
Da frag ich mich doch auch, wie dann über 300 Ratten in der Wohnung rumrennen, denn auch wenn Ratten sich schnell vermehren passiert sowas nicht über Nacht und ganz sicher nicht, wenn ein Betreuer seinen Job ernst nimmt. Aber der war halt für die "Haustiere des Mannes nicht zuständig".
Allerdings handelt es sich da auch um einen geistig behinderten Menschen.
Leider hat das Vetamt da auch nur einen bedingten Spielraum, da es auch nicht einfach Daten nach außen geben darf.
Sprich: Die Mitarbeiter des Vetamtes dürfen nicht einfach bei einem Tierschutzverein in der Nähe anrufen, den Fall schildern und um Hilfe bitten.
Dennoch wäre sowas meiner Meinung nach hier zumindest ein Ansatz gewesen und auch wenn das Vetamt solch einen Kontakt nach Rücksprache mit der Halterin hätte herstellen können und ich das von Menschen eigentlich auch verlangen würde haben wir hier dennoch eine geistig vollkommen gesunde Frau, die für ihren Hund selbst in der Verantwortung stand und sich in diesen 3 Jahren auch hätte Hilfe suchen können und müssen.
So leid es mir tut aber ich hoffe, sie bekommt keinen weiteren Blindenhund
Das hoffe ich auch, denn an der Problematik hat sich ja nichts geändert. Da kein Haltungsverbot besteht und sie angeblich ja eh ihre Etna zurück möchte bringt es mich ein bischen zum Grübeln, dass sie einen neuen Blindenhund beantragt hat.
Das ist kein einfaches Verfahren und nicht billig.
Wenn ich das richtig verstanden habe besteht kein Haltungsverbot. Da frage ich mich schon, warum die Energien die nötig für einen Neuantrag sind nicht darein gesteckt werden die Wurzel des Problems zu lösen und Etna wieder zu bekommen?
Es handelt sich ja nun nicht um ein unlösbares Problem.
Ich finde es gut, dass hier trotz des Mitleidsfaktors der Halterin durchgegriffen wurde.
Auf einen Hund angewiesen zu sein bedeutet halt zum Glück keinen Freifahrtschein, dennoch würde mich interessieren ob das Amt außer "Mahnungen" zu schreiben in diesen 3 Jahren irgendwas gemacht hat.
Seinen Hund schlank zu halten ist kein Wunderwerk und sie hatte drei (!) Jahre Zeit etwas an ihrem Verhalten zu ändern und scheinbar kein wirkliches Interesse daran die Situation für ihren "geliebten" Hund zu verbessern.
Aber einfach ist dieses "schlank halten" auch nicht immer.
Ich kann nurvermuten, dass das Amt die "Lösung", dass der Sohn den Hund füttert abgelehnt hat, weil anzunehmen ist, dass das einfach nicht reicht. Das da mehr Hilfe her muss. Alle mir bekannten Blindenhunde haben auch einen nichtblinden Menschenkumpel, der sie regelmäßig zu einem Spaziergang abholt bei dem sie einfach nur Hund sein dürfen. Ohne diesen Ausgleich verliert sich manch Hund in dieser Arbeit und wird dann bisweilen sogar biestig.
Wenn sie zurück zu ihrer Halterin soll, dann braucht Etna einen Menschenkumpel, der nicht nur ihre Fütterung überwacht sondern auch für Bewegung sorgt.
Das hat doch alles nichts mit der Blindheit der Halterin zu tun, sondern ist ein Problem das ganz häufig auftritt, wenn ältere/körperlich eingeschränkte Menschen einen Hund halten und "zu lieb" haben.
Ätzend, das von der Bild jetzt nur die arme alte Frau aufgegriffen wird
Häufiges Problem, das Amt darf nur begrenzt Angaben machen.
Mich würde da stark interessieren was in den letzten 3 Jahren versucht wurde.
Gibts da wirklich keinen Tierschutzverein in der Nähe, der in regelmäßigen Abständen nen ehrenamtlichen vorbei schickt, der mit Rat und Tat zur Seite steht?
aber die Meinung, der gehört der Hund abgenommen, wenn sie es in drei Jahren nicht gebacken kriegt, den Hund richtig zu füttern, obwohl es doch "sprechende" Waagen gibt, find ich schon ziemlich daneben.
Ich glaub nicht, dass das so gemeint war, sonder habs eher so verstanden, dass es einfach zweifelhaft ist ob jemand in der Lage ist die Verantwortung für ein Tier zu übernehmen, wenn er 3 Jahre lang daran scheitert solch ein Problem zu lösen.
Ich selbst sehe das zwar auch so, finde es aber schade, dass es da scheinbar kein soziales Miteinander mehr gibt, keine Nachbarn die helfen, niemanden, der bei einem Tierschutzverein mal nach Hilfe fragt...
Sie ist doch blind - woher will sie wissen, wieviel sie dem Hund im Endeffekt denn gegeben hat?
OT und ganz bestimmt nicht böse gemeint:
Solche Postings verdeutlichen mir immer wieder wie deutlich wir integrative Kindergärten, Schulen und Freizeitangebote brauchen
Du wärst (wie viel zu viele Menschen) erstaunt was Blinde Menschen alles hinkriegen, die meisten die ich kenne führen ihren eigenen Haushalt, ziehen ihre Kinder auf und leben nahezu völlig normal.
Die können Dir nicht nur sagen wie sie Hundefutter abmessen sondern auch Kuchen backen
Ich bin ja zwischen Kindern mit unterschiedlichsten Behinderungen aufgewachsen und vielleicht grad deswegen sehr sicher, dass das vorliegende Problem gar nichts mit der Blindheit der Halterin zu tun haben muss. Zu normal sind alle mir bekannten blinden Menschen und zu häufig tritt ein Problem, das mit dem von Etna identisch ist bei Hundehaltern auf die nicht blind sind.
Die Blindheit des Frauchens und ihre Abhängigkeit von Etna macht die Situatuion nur schwieriger aber ich denke nicht, dass sie sie verursacht.
Interessant wäre es halt ob die Halterin sich helfen lassen möchte, denn der Satz:
„Der Hund hat viel gefressen. Da war ich nicht streng genug, konnte aber auch nicht immer aufpassen. Aber er hatte es immer gut bei mir." Läßt mich ein Stück weit befürchten, dass die Halterin sich gar nicht eingestanden hat, dass solch ein Übergewicht ein ernstes, gesundheitliches Risiko für den Hund ist und wie Buroni schon sagte nicht besser als eine Unter- oder Mangelernährung. Ein Problem, das ich nicht selten bei Haltern übergewichtiger Hunde beobachte und das eben auch oft dazu führt, dass Ratschläge nicht befolgt und Hilfe abgelehnt wird.
Einen neuen Blindenführhund halte ich auf jeden Fall für die schlechteste Möglichkeit sondern hoffe sehr, dass die Hundehalterin, ihre Freunde und Angehörigen in Erfahrung bringen was das Amt als Lösung akzeptieren würde, sich danach richten und dann dafür sorgen, dass Etna heimkommen darf
und dort in Zukunft besser versorgt wird.
lg
Fraukie