Amstaff mag keine Menschen?

brathering · 17. Juni 2018

Hallo zusammen

Ich besitze seit ca 2 Monaten eine 9 Monate alte American Staffordshire Hündin. Im Grunde genommen ist sie super lieb, andere Hunde sind kein Problem und zu Hause akzeptiert sie ihre Grenzen.

Nun aber das Problem: Außer mich und meinen Bruder mag sie niemanden. Sie geht zwar zu „Fremden“ (meist Freunde und Familie) hin und schnüffelt mit wendelndem Schwanz und aufgestellten Ohren, aber sobald diese ihr Aufmerksamkeit geben wollen, springt sie weg und versucht sich aus dem Halsband zu befreien/ bei Freilauf im Garten läuft sie weg.

Es sei denn, es sitzt jemand bei mir auf der Couch, dann kommt sie sofort angelaufen und will kuscheln. Sobald diese Person wieder aufsteht, lässt sie sich wieder nicht angreifen.

Mit Leckerlies lässt sie sich nicht locken, die nimmt sie nicht an.

Woher dieses Verhalten kommt, kann ich mir nicht erklären. Wie haben sie von einem guten Platz bekommen, wurde von Geburt an mit anderen Tieren und Menschen sozialisiert. Wie ich und mein Bruder sie das erste Mal gesehen haben, war sie auch sofort super freundlich und ist zu uns gestürmt, um gestreichelt zu werden.

Nächstes Monat geht es mit der Hundeschule los, nur würde ich gerne versuchen, dieses Verhalten zu verstehen und vielleicht selbst „abzugewöhnen“.

Habt ihr irgendwelche Ideen?

Hi brathering ... hast du hier schon mal geguckt?

pat_blue · 17. Juni 2018

Das hört sich eher so an, als ob sie unsicher wäre, nicht das sie Menschen nicht mag.
Das sie gut sozialisiert sein soll, weisst du das, oder vermutest du das? Wie ist es mit anderen Umwelteinflüssen? Strasse, Dorf, Stadt?
Wieso erst nächsten Monat Hundeschule?

Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund...

Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite!

Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte!

LG Meike mit Benny

brathering · 17. Juni 2018

pat_blue schrieb:
Das hört sich eher so an, als ob sie unsicher wäre, nicht das sie Menschen nicht mag.
Das sie gut sozialisiert sein soll, weisst du das, oder vermutest du das? Wie ist es mit anderen Umwelteinflüssen? Strasse, Dorf, Stadt?
Wieso erst nächsten Monat Hundeschule?

Ich weiß, dass sie gut sozialisiert ist. Man hat auch gesehen, dass sie aus guter Haltung kommt. Und wie schon gesagt: Hunde liebt sie, kleine Kinder auch. Von denen lässt sie sich brav streicheln, geht auch auf sie zu. Ich wohne in einem Dorf, bin aber des Öfteren mit ihr in der Stadt unterwegs und das meistert sie mit Bravour.

Der momentane Kurs war voll, kann erst in den ab dem 30.6. einsteigen. Und davor habe ich mich intensiv erkundigt, welche Hundeschule am Besten für uns ist.

Pennylane · 17. Juni 2018

Mein Hündin mag auch nicht angefasst werden. Ich finde das sogar gut, weil sie von Fremden kein Leckerli oder sonstigen Schmarrn annimmt oder Kontakt sucht. Solange sie aus- oder zurückweicht ist das für mich in Ordnung. Handlungsbedarf sähe ich wenn sie nach vorne ginge und gar zwickt. Ich mag auch nicht jeden und mein Hund muss das auch nicht.

Ausserdem finde ich es eine Unsitte jeden (jungen) Hund (und oft auch kleine Kinder) anfassen und streicheln zu wollen. Wir hatten, grad in der Welpen und Junghundzeit, jede Menge solcher Situationen die ich auch nicht umgepolt habe.

MyEvilTwin · 17. Juni 2018

Mein Wawa is jetzt 7 Jahre alt und der mag bis heute keine fremde Menschen. Hab ihm diese Freiheit gelassen, denn ich finde, das steht jedem Hund zu. Es muss nicht jeder Hund grundsätzlich immer alle Menschen mögen. Ist zwar manchmal etwas unangenehm, besonders Kinder finden den Wawa immer so süß und der kann gerade Kinder überhaupt nicht ab. Muss dann oft die Leut ausbremsen. Wie bei den Menschen, gibt es eben auch bei Hunden Charaktere, die nicht „everybody‘s darling“ sind.
Ich denke, es könnte deiner Hündin helfen, wenn du jetzt erst mal nicht zulässt, dass andere Menschen sie anfassen. Das gibt ihr mehr Sicherheit. Überlass es ihr, ob sie mit fremden Menschen Kontakt aufnehmen will oder nicht.
Alles Weitere musst du mal abwarten, sie ist ja noch jung. Kann gut sein, dass sich das noch etwas legt, wenn du ihr jetzt den benötigten Rückhalt gibst.

Danke für den Tipp, Meike! Die Online-Hundeschule werde ich mir gerne anschauen.

Crabat · 17. Juni 2018

MyEvilTwin schrieb:
Mein Wawa is jetzt 7 Jahre alt und der mag bis heute keine fremde Menschen. Hab ihm diese Freiheit gelassen, denn ich finde, das steht jedem Hund zu. Es muss nicht jeder Hund grundsätzlich immer alle Menschen mögen. Ist zwar manchmal etwas unangenehm, besonders Kinder finden den Wawa immer so süß und der kann gerade Kinder überhaupt nicht ab. Muss dann oft die Leut ausbremsen. Wie bei den Menschen, gibt es eben auch bei Hunden Charaktere, die nicht „everybody‘s darling“ sind.

Beim Wawa gehört das aber auch absolut zur Rasse. Egal wie gut man die sozialisiert ist "okay" meist das höchste der Gefühle was Menschen angeht

Beim Staff ist es *eigentlich* umgekehrt. Selbst schlecht sozialisiert, sind die meisten noch sehr aufgeschlossen (im Vergleich) und wahre Menschenfans.
Es gibt Hunde/Rassen bei denen ich so ein Verhalten durchwinken würde, beim jungen Staff auf keinen Fall.
Ich denke der Hund ist sehr sehr unsicher und daran sollte man absolut arbeiten.

MyEvilTwin · 17. Juni 2018

Crabat schrieb:
Beim Wawa gehört das aber auch absolut zur Rasse. Egal wie gut man die sozialisiert ist "okay" meist das höchste der Gefühle was Menschen angeht

Stimmt, ich hab bis jetzt noch keinen Wawa kennengelernt, der Fremden gegenüber besonders aufgeschlossen war

Crabat schrieb:
Beim Staff ist es *eigentlich* umgekehrt. Selbst schlecht sozialisiert, sind die meisten noch sehr aufgeschlossen (im Vergleich) und wahre Menschenfans.

Aber gibt es nicht innerhalb der Rassen auch mal Ausnahmen? Es erfüllt ja nicht immer jeder Rassehund alle für ihn typische Rasseeigenschaften. Sonst wär‘s ja auch irgendwie zu einfach

Crabat schrieb:
Es gibt Hunde/Rassen bei denen ich so ein Verhalten durchwinken würde, beim jungen Staff auf keinen Fall.
Ich denke der Hund ist sehr sehr unsicher und daran sollte man absolut arbeiten.

Finde ich auch, grad das beschriebene Wegspringen hört sich für mich nach Unsicherheit an.
Da muss ich grad an meine SchwieMa denken - sorry :rotwerd:

Crabat · 17. Juni 2018

MyEvilTwin schrieb:
Aber gibt es nicht innerhalb der Rassen auch mal Ausnahmen? Es erfüllt ja nicht immer jeder Rassehund alle für ihn typische Rasseeigenschaften. Sonst wär‘s ja auch irgendwie zu einfach

Ja, sicherlich. Aber ich würde dann eher erwarten dass der Hund recht gelassen ausweicht und, im Gegensatz zu anderen Staffs, die Nähe einfach nicht aktiv sucht.

MyEvilTwin · 17. Juni 2018

Crabat schrieb:
dass der Hund recht gelassen ausweicht

Stimmt schon, aber manche Leut sind echt penetrant. Die akzeptieren das nicht gleich, wenn der Hund ausweicht und setzen dann noch nach. So ne Situation ist dann vielleicht schon etwas bedrohlich für einen ohnehin etwas unsicheren Hund.

Meike · 18. Juni 2018

Bei meinem Hund war es vor der ersten Läufigkeit so. Die ist eigentlich komplett distanzlos und will zu jedem hin, auch mit Körperkontakt.

Von jetzt auf gleich wurde sie unsicher, bellte auch bekannte Gesichter an und war nicht wieder zu erkennen.

Die Leute die sie vorher kannten, dachten wahrscheinlich sie würde Prügel beziehen

Das war nach der Läufigkeit aber sofort weg und jetzt ist sie genauso nervig penetrant wie immer.

Ich würde daran arbeiten und das im Auge behalten, für einen AmStaff ist das wirklich nicht normal. Wenn es so bleibt, lass ihr die Chance zu gehen wenn sie mag, sonst zeigt sie es irgendwann deutlicher das sie nicht möchte. Das solltest du akzeptieren

Pennylane · 18. Juni 2018

Ich gestehe jedem Hund (unabhängig von der Rasse) diese Individualität zu. Da gibts gleichmütige und schüchterne. Eine Freundin hat eine Labbihündin (bei denen geht man ja auch von "jedem zugetan" aus, die kann es nicht ertragen wenn sich Menschen auf sie zubewegen).

Wobei, das ist vielleicht oben von mir nicht deutlich beschrieben worden: zwischen einem "sich abwenden" und "in Panik davon stürzen" ist natürlich zu unterscheiden. Bei letzterem würde ich freilich schon versuchen ihr die Panik durch Sicherheit geben und entsprechendem Training zu mildern bzw. zu nehmen.

Crabat · 18. Juni 2018

Pennylane schrieb:
bei denen geht man ja auch von "jedem zugetan" aus, die kann es nicht ertragen wenn sich Menschen auf sie zubewegen).

Und das ist nicht "individuell". Das ist ein Problem, für den Hund in erster Linie.

Der Hund vom TE windet sich sogar aus dem Halsband und läuft weg, wenn sie frei ist.

Pennylane · 18. Juni 2018

schon wieder missverständlich formuliert: Sie (die Labbihündin) mag es nicht und geht weg bzw. aus dem Weg. Noch weit entfernt von Panik und Davonlaufen. Gegen diese Panik ich, wie gesagt, auch arbeiten würde wenns denn so wäre wie beim TE.

Solange diese Hunde (Labbibeispiel und meine) ausweichen können wenn sie es wollen oder brauchen sehe ich kein grosses Problem darin. Wie gesagt. Ansonsten: wie oben

hunnys · 9. Juli 2018

so lange ist sie ja jetzt auch noch nicht bei euch, in ihrem frühen zuhause ist es ihr ja sehr gut gegangen und sie konnte sich auf ihre menschen verlassen. jetzt muss sie sich einleben und eben auch vertrauen lernen und, dass sie sich auf euch auch verlassen kann. es muss ja auch nicht jeder sofort auf den Hund losstürmen um ihn anzufassen. bitte die Leute sie einfach mal zu ignorieren sie taut dann sicher von selber auf und irgendwann weiß sie, dass sie auch bei euch sicher ist.

Amstaff mag keine Menschen?

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