Hamburg
Hundeverbot! Wen kümmerts?
Altona: Erster Park im Bezirk eröffnet, der die Tiere aussperrt. In Eimsbüttel klappt es nicht
"Hunde sind uns lieb und teuer, aber sie müssen nicht überall hin", mit diesen Worten eröffnete Bezirksamtsleiter Hinnerk Fock (60) am Freitag den sanierten August-Lütgens-Park - die erste Grünanlage im Bezirk Altona, in der ein generelles Hundeverbot gilt. Am Rande der Veranstaltung protestierte der Hamburger Tierschutzverein gegen diese neue Regelung: Begleitet von zahlreichen Mitgliedern und ihren Hunden, war Wolfgang Poggendorf (65), Geschäftsführer des Vereins, in den Park gekommen: "Wir setzen uns vehement dafür ein, dass hier schon bald wieder Hunde angeleint geführt werden dürfen", so Poggendorf.
Weit kamen Wolfgang Poggendorf und seine Mitstreiter nicht. Schon nach wenigen Metern wurden sie von der Polizei daran gehindert, ihren Weg mit den Hunden im Park fortzusetzen.
Nachdem das Hundeverbot in der Altonaer Grünanlage bekannt geworden war, denken nun auch die Bezirke Bergedorf und Mitte über ähnliche Maßnahmen nach (wir berichteten). Michael Fuchs (54), Tierschutzbeauftragter der CDU-Bürgerschaftsfraktion, fordert ein generelles Hundeverbot in Parkanlagen, die im Bereich von Kindergärten und Schulen liegen. Der Hamburger Tierschutzverein sieht das anders: Dieser schaltete eine Rechtsanwaltskanzlei ein, um zu prüfen, ob das generelle Hundeverbot in Parks gegen das Grundgesetz verstößt.
Unterdessen kündigte der Städtische Ordnungsdienst (SOD) an, keine verstärkten Kontrollen im Eimsbütteler Unnapark durchzuführen, in dem viele Hundehalter das dort seit mehr als zehn Jahren bestehende Hundeverbot ignorieren: "Wir können nicht nur einen Park kontrollieren, sondern müssen den anderen Bezirken mit ihren Grünflächen auch gerecht werden", sagte Norbert Smekal (50) von der Innenbehörde, der der SOD unterstellt ist. Schließlich habe der SOD auch in anderen Parkanlagen wichtige Aufgaben durchzuführen. Dazu gehöre die Abmahnung von Hundebesitzern, die die Hinterlassenschaft ihrer Vierbeiner nicht einsammeln und ihre Tiere trotz Leinenzwangs frei laufen lassen. "Bei mehr als 100 Parkanlagen und Grünflächen, aber nur 28 Mitarbeitern sind die personellen Kapazitäten schnell ausgeschöpft", so Smekal.
Im August-Lütgens-Park müssen die SODler vorerst nicht durchgreifen. Dort gibt es zunächst eine Schonfrist für Hundehalter: In der Übergangsphase überwachen den Park Altonaer Präventionsdienst-Mitarbeiter, die bei Verstößen die Leute zunächst nur ansprechen sollen.
Im Amsinckpark, im Wassermannpark und auf dem Rahwegelände im Bezirk Eimsbüttel wurden unterdessen Schilder angebracht, die auf den Leinenzwang für Hunde in diesen Grünanlagen hinweisen. Darüber hinaus wurden in den drei Parks zusätzliche Hundefreilaufflächen eingerichtet. () ug/hpal/nik
erschienen am 15. Mai 2004 in Hamburg
Quelle:
Hundeverbot! Wen kümmerts?
Altona: Erster Park im Bezirk eröffnet, der die Tiere aussperrt. In Eimsbüttel klappt es nicht
"Hunde sind uns lieb und teuer, aber sie müssen nicht überall hin", mit diesen Worten eröffnete Bezirksamtsleiter Hinnerk Fock (60) am Freitag den sanierten August-Lütgens-Park - die erste Grünanlage im Bezirk Altona, in der ein generelles Hundeverbot gilt. Am Rande der Veranstaltung protestierte der Hamburger Tierschutzverein gegen diese neue Regelung: Begleitet von zahlreichen Mitgliedern und ihren Hunden, war Wolfgang Poggendorf (65), Geschäftsführer des Vereins, in den Park gekommen: "Wir setzen uns vehement dafür ein, dass hier schon bald wieder Hunde angeleint geführt werden dürfen", so Poggendorf.
Weit kamen Wolfgang Poggendorf und seine Mitstreiter nicht. Schon nach wenigen Metern wurden sie von der Polizei daran gehindert, ihren Weg mit den Hunden im Park fortzusetzen.
Nachdem das Hundeverbot in der Altonaer Grünanlage bekannt geworden war, denken nun auch die Bezirke Bergedorf und Mitte über ähnliche Maßnahmen nach (wir berichteten). Michael Fuchs (54), Tierschutzbeauftragter der CDU-Bürgerschaftsfraktion, fordert ein generelles Hundeverbot in Parkanlagen, die im Bereich von Kindergärten und Schulen liegen. Der Hamburger Tierschutzverein sieht das anders: Dieser schaltete eine Rechtsanwaltskanzlei ein, um zu prüfen, ob das generelle Hundeverbot in Parks gegen das Grundgesetz verstößt.
Unterdessen kündigte der Städtische Ordnungsdienst (SOD) an, keine verstärkten Kontrollen im Eimsbütteler Unnapark durchzuführen, in dem viele Hundehalter das dort seit mehr als zehn Jahren bestehende Hundeverbot ignorieren: "Wir können nicht nur einen Park kontrollieren, sondern müssen den anderen Bezirken mit ihren Grünflächen auch gerecht werden", sagte Norbert Smekal (50) von der Innenbehörde, der der SOD unterstellt ist. Schließlich habe der SOD auch in anderen Parkanlagen wichtige Aufgaben durchzuführen. Dazu gehöre die Abmahnung von Hundebesitzern, die die Hinterlassenschaft ihrer Vierbeiner nicht einsammeln und ihre Tiere trotz Leinenzwangs frei laufen lassen. "Bei mehr als 100 Parkanlagen und Grünflächen, aber nur 28 Mitarbeitern sind die personellen Kapazitäten schnell ausgeschöpft", so Smekal.
Im August-Lütgens-Park müssen die SODler vorerst nicht durchgreifen. Dort gibt es zunächst eine Schonfrist für Hundehalter: In der Übergangsphase überwachen den Park Altonaer Präventionsdienst-Mitarbeiter, die bei Verstößen die Leute zunächst nur ansprechen sollen.
Im Amsinckpark, im Wassermannpark und auf dem Rahwegelände im Bezirk Eimsbüttel wurden unterdessen Schilder angebracht, die auf den Leinenzwang für Hunde in diesen Grünanlagen hinweisen. Darüber hinaus wurden in den drei Parks zusätzliche Hundefreilaufflächen eingerichtet. () ug/hpal/nik
erschienen am 15. Mai 2004 in Hamburg
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