Allergieschock oder Vergiftung, wer hat Ideen?

Sirius

10 Jahre Mitglied
Hallo,

Loki hatte entweder einen Allergieschock oder eine Vergiftung. Da ich es gerne genauer wüsste, beschreibe ich mal Symptome und Zeitverlauf und warte, was ihr so denkt.

Sonntag
3 Stunden Wanderung durch Wald mit viel Wasser und einigen Lichtungen. Rückkehr ca. 20 Uhr.
21.00: Futter hingestellt, verweigert. Schwellung an vorderem Schnauzenbereich bemerkt und Verletzung vermutet. Anfassen problemlos möglich, nichts gefunden.
22.00: Loki fängt an sich zu wälzen und zu kratzen, rutscht mit dem Kopf auf dem Boden entlang. Trotz Rescuedrops geht es so weiter bis 23.00. Dann legt sie sich hin und schläft.
02.30: Loki schreit plötzlich auf, deswegen wache ich auf. Sie hat jetzt den Kopf komplett geschwollen, Haut schiebt sich bis über die Nase, die Augen sind fast zu, die Ohren auch. Hörnerartige Strukturen wachsen aus ihrem Kopf, sie zittert und hat definitiv wahnsinnigen Juckreiz. Der Kopf ist fast komplett rund und geschwollen. Geschockt mache ich ihr kühle Umschläge, reibe alle erreichbaren Stellen mit Kamillensalbe ein. Trotzdem versucht sie ständig sich auf dem Boden zu wälzen, überschlägt sich dabei ständig. Anschließend kann sie nicht mehr stehen. Ich weiß nicht, ob als Folge der dauernden Überschläge. Im Endeffekt fällt sie einfach um vor Erschöpfung, der Kreislauf ist aber noch ok.
Ich bin gerade erst hergezogen und kenne mich noch nicht aus, deswegen nützt es mir nichts, dass ich schon eine Klinik und TA Adresse aufgeschrieben habe, denn ich habe keine Ahnung wo die sind. Also suche ich im Internet heraus, wo die Klinik ist und wie ich mit dem Bus hinkomme. Nach ca. 20 Minuten habe ich alles gefunden, 15 Min zum Bus, dann Busreise erst in 30 Min möglich und würde 1 Std dauern, plus 15 Min Fußweg – bin nicht einmal sicher, ob Loki das schaffen würde. Als ich alles gefunden habe, ist Loki gerade umgefallen und wieder total ruhig. Sie sieht genauso schlimm aus wie vorher, liegt aber einfach völlig fertig auf der Seite (siehe oben). Ok, hier Schande über mich :( – da der schlimme Teil vorbei schien und ich absolut megapleite bin, habe ich gewartet, bis wir um 6 Uhr den ersten normalen Bus nehmen konnten, dafür aber zum TA, der viel näher liegt.

Montag
Um 6 habe ich Loki dann nicht zum Aufstehen bewegen können, sie sah aber mittlerweile wieder mehr wie Hund aus, der Kopf deutlich normaler und die Beulen alle weg. Trotzdem habe ich sie so lange gepiesackt, bis sie freiwillig aufgestanden ist, das Gleichgewicht war wieder da. So konnten wir den nächsten Bus nehmen und waren um 7.30 beim TA. Dort konnte man zwar noch deutlich die dicken Schwellungen am Kopf und v.a. Maul erkennen, aber sie war wieder lebhafter und total nett zu allen. Der TA meinte, es wäre wohl eine Giftpflanze im Wald gewesen, nicht schlimm, kein Cortison nötig. Wir bekamen Calcium für jeweils zwei Mal täglich an diesem und dem nächsten Tag mit.
9.00: Zurück zu Hause, Loki hat brav Frühstück mit Calcium gefressen. Kamillensalbe auf und in die Ohren gerieben. Da ich längst in der Schule sein musste, habe ich Loki zum Tiersitter gebracht, da war es 10 Uhr.
15.00: Ich ging gerade aus der Tür, da rief die Tiersitterin an, dem Hund geht es plötzlich wieder ganz schlecht. Um 15.40 war ich da, in der Zeit hatte sich das Aussehen mindestens so schlimm verändert wie in der Nacht vom Sonntag. Vorher hatte sich Loki wieder andauernd gekratzt und gewälzt. Als ich ankam, hatte sie einen Kopf wie ein verschrumpelter Fußball. Diesmal wollte ich nicht lange warten und habe ihr Cortison gegeben, was zum Glück vorhanden war. Auf knapp 30 kg Hund 5 mg. Außerdem Kamillensalbe auf und in die Ohren gerieben. Man konnte regelrecht zusehen, wie es besser wurde und die Schwellungen verschwanden.
17.00: Jetzt, nach 2 Std war alles weg, weder ein normal aussehender Hund. Loki blieb aber sehr unruhig, ist dauernd hin und hergelaufen. Kamillensalbe auf und in die Ohren gerieben.
17-22.00: Damit sie sich nicht auf dem Boden wälzt und abgelenkt ist, bin ich bis abends ununterbrochen draußen herumgelaufen. Hat geklappt.
22.00: Zurück zu Hause. Abendessen mit Calcium gegessen. Kamillensalbe auf und in die Ohren gerieben. Dann ins Bett.
24.00: Wieder Kratzattacken und Überschläge, also nochmal Cortison gegeben, diesmal 0,25 mg und Kamillensalbe auf und in die Ohren gerieben. Wieder deutliche Besserung.

Dienstag
07-08.00: Loki will nicht aufstehen zum Spaziergang und kein Frühstück. Nochmal Calcium gegeben, mit Spritze und Wasser ins Maul und wieder Kamillensalbe auf und in die Ohren gerieben. Hund zum Tiersitter gebracht und in die Schule gegangen. Dort den Test natürlich verhauen, hätte ich also gleich lassen können. Schäm.:rolleyes:
13.00: Loki abgeholt, ging ihr vom Aussehen her gut, war aber total schlapp und lustlos. Kamillensalbe auf und in die Ohren gerieben.
13.30-14.30: Loki will nicht mit mir spielen, auch nicht mit ihren Hundefreunden, will gar nicht spazieren, schleicht nur so hinter mir her.
14.30-16.00: Die Schwellungen kommen wieder zurück, diesmal nur am Kopf. Loki schläft, kratzt sich, rollt sich rum. Kamillensalbe auf und in die Ohren gerieben.
16.30: Das Kratzen und die Unruhe wieder viel stärker und die Schwellungen nehmen zu.
17.00: Nochmal Cortison 0,25 mg, Kamillensalbe auf und in die Ohren gerieben. Wieder deutliche Besserung.
18-20.00: Abendessen verweigert. Um 20 Uhr dann wieder Calcium und Wasser gespritzt. Kamillensalbe auf und in die Ohren gerieben.
Erste ruhige Nacht.

Mittwoch
07.00: Kein freiwilliges Aufstehen. Kamillensalbe auf und in die Ohren gerieben.
07.30: Endlich erhebt sie sich, wir gehen spazieren. Lustlos, aber ohne körperliche Probleme. Will immer noch nicht mit anderen Hunden spielen.
08.30: Kein Frühstück gewollt.
13.30. Ich komme zurück, angeblich war alles ok bis dahin. Blieb auch alles in Ordnung. Kamillensalbe mittags und abends auf und in die Ohren gerieben.
Am Mittwoch nichts gefressen, außer etwas Quark mit Banane.

Donnerstag
Aufstehen ok, spazieren lustlos, kein Spielen. Futter im Laufe des Tages stückchenweise gefressen.

Freitag
Heute Morgen war sie erst wieder richtig fit und normal, hat auch wieder mit Appetit gefressen.



Ich zweifle, dass das wirklich nur durch Berühren einer Pflanze kam. Jetzt vermute icheine Vergiftung, denn es lag auch am Sonntag beim Spaziergang um 10 Uhr ein weißes Pulver auf dem Hundeweg. Loki ist durchgelaufen, hat durchs Aufwirbeln etwas eingeatmet und möglicherweise auch später was abbekommen, weil sie sich immer beim Nachhausekommen die Pfoten sauber leckt. Gesehen habe ich das zwar nicht, aber es könnte doch sein.
Bin gespannt, was ihr vermutet.
 
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Das könnte beides sein. Vergiftungserscheinung oder Allergieschock.
Kenn ich damit nicht aus.
Aber gut, dass es Deinem Hund wieder besser geht.
 
Also, nach der ersten Beschreibung hätte ich ganz klar auf Nesselfieber getippt. Kira hatte das mal vor Jahren und es kam urplötzlich.
Wir haben damals auch die (sehr unruhige) Nacht abgewartet, als wir dann morgens beim Arzt erschienen, hat er geschimpft, wir hätten sofort kommen sollen.
Es gab dann Cortison per Injektion und Calcium. Seitdem hab ich auch immer Fenistil-Tropfen und Calcium-Ampullen im Haus.

Vielleicht ist die allergische Reaktion so oft aufgetreten, weil Loki immer wieder mit der auslösenden Pflanze in Berührung gekommen ist?
 
für mich hört sich das schon wie einen allergieshock an, und allergien können einfach so, von eine minute auf den anderen da sein,

d.h. es kann durch etwas ausgelöst werden was einfach bei dir zuhause ist, was fütterst du? weil der hund auch den apetit vergangen ist. Auf allen fälle sofort reagieren wenn die ersten anzeichen erscheinen, es geht nämlich schnell und kann auch noch atemnot herbei führen( wenn es denn eine allegie ist). Nesselfieber leuchtet auch ein..

ich hatte selber einmal ein allergieshock, und es ist alles andere als lustig, nach ein paar stunden auf der notaufnahme am sauerstoff und mit infusionen, alles wieder i.o. seither ist es zwar nie wieder vorgekommen, aber ich laufe immer mit cortison und antihystaminika(?) rum, und beim leichtesten jücken an hände, füsse und ohren, werfe ich mich ein antihystaminikum(?) rein.

hoffentlich passierts euch nicht nochmal.
 
An eine Vergiftung als solches glaube ich nicht, klingt wirklich mehr nach Allergieschock oder eben Nesselfieber. Ist Dir außer dem Pulver im Wald sonst noch was aufgefallen?
 
Ein AllergieSCHOCK dauert nicht über Tage - Schocks sind ohne Eingreifen grundsätzlich tödlich und eben deshalb auch so gefährlich.

Grundsätzlich wäre eine Vergiftung von einer Allergie schwer zu trennen, weil eine Allergie eigentlich eine Abwehrreaktion des Körpers ist, so als hättest du etwas "giftiges" erwischt. Der Unterschied ist im Grunde lediglich der, dass ein Gift spezifische Symptome macht, während bei einer Allergie die Symptomatik rein nur von den Reaktionen des Immunsystems her rührt.

Deiner Beschreibung nach würde ich es als Reaktion des Immunsystems (also Allergie) einstufen, aber im Grunde ist das schwer zu sagen. Ein "richtiges" Gift hättest du weder mit Kamille noch mit Kortison gebessert bekommen und die Symptomatik ist eindeutig entzündlich. Entzündungen sind immer Reaktionen des eigenen Immunsystems, entweder auf Gewebeschäden oder auf "Eindringlinge".

Sicher ist also nur, dass sie etwas aufgenommen hat, wogegen der Körper sich wehrt. Gegen Gifte kann sich der Organismus im Allgemeinen nicht wehren, man braucht deshalb ein Gegengift oder muss einfach warten, bis die Wirkung des Giftes nachgelassen hat.

Simples Beispiel: Belladonna (Atropin), das Gift der Tollkirsche. Wenn du das in die Augen träufelst lähmst du die Anteile, die dafür sorgen, dass sich die Pupille verstellen kann, sie bleibt deshalb offen (= groß) und du kannst kaum noch was scharf sehen. Das kennst du vielleicht vom Augenarzt. Hat die Wirkung nachgelassen, geht es wieder.
Würdest du auf das Atropin hingegen allergisch reagieren, versucht das Auge es wieder loszuwerden: das Auge würde tränen und jucken, vielleicht auch anschwellen.
Gifte verhindern, dass der Körper reagieren kann - bei einer Allergie reagiert der Körper über.

Dass die Allergie so lange dauert, irritiert schon ein bißchen. Sollte sie nach wie vor immer wieder mal reagieren, würde ich die Ursache bzw. den Auslöser dann auch in ihrer unmittelbaren Umgebung suchen und nicht in dem Spaziergang vom Sonntag.

Wobei Allergien sich typischerweise dadurch auszeichnen, dass sie bei "Zweitkontakt" schlimmer ablaufen. Eine "normale" Entzündungsreaktion hingegen läuft immer ähnlich gleich ausgeprägt ab. Zum Beispiel ein Sandkorn im Auge: das führt zu einer normalen Entzündungsreaktion, die so lange anhält, bis das Sandkorn herausgeschwemmt ist. Auch bei einem zweiten Kontakt mit dem nächsten Sandkorn läuft diese Reaktion völlig identisch ab. Würde man hingegen allergisch auf das Sandkorn reagieren, wäre beim Zweitkontakt eine Verstärkung der Entzündungsreaktion zu erwarten.

Wie auch immer, ich wünsche euch vor allem gute Besserung und hoffe, dass es "nur" eine normale Entzündungsreaktion war.
 
Klingt für mich wie eine allergische Reaktion.

:hallo:Dagmar und Ako
 
Die von dir beschriebenen Symptome sind bei unserer Kitty vor ein paar Monaten ebenfalls aufgetreten. Wobei es erst mit ein,zwei Schwellungen anfing und am nächsten Morgen sah sie aus als hätte sie die Beulenpest, echt schlimm.
Wir sausten zum Tierarzt, der meinte nur sowas hätte er schon oft gesehen und ich sollte mich nicht aufregen. Dann hat sie Cortison gespritzt bekommen und nach 3 Tagen sah sie wieder völlig normal aus. Er meinte allergische Reaktion. Abgesehen davon das die Felder bei uns gedüngt worden waren, ist uns nicht viel dazu eingefallen. Wir konnten nicht herausfinden was es war.
Egal, Hauptsache Kitty ist wieder fit.
Und genau das wünsche ich deinem Hund auch.
 
Paulemaus hatte das auch, bei ihm war der Kopf so geschwollen, dass er die Augen kaum noch öffnen konnte. Bei ihm war es eine Pollenallergie, nur im Frühling. Sobald er im Wald oder auf einer Wiese war, ging es los. Wir haben dann versucht, möglichst dort mit ihm spazieren zu gehen, wo es keine Wiesen gab - trotzdem mussten wir häufig mit Cortison arbeiten. Der Spuk ging von März bis Mai, dann war es wieder ok.
 
Danke für die Antworten, vor allem Gabi - super :hallo:
Habe mal nachgelesen, was genau Nesselfieber ist und wie Allergien sich so zeigen können. Die Symptome sind wirklich 100% wie beim Nesselfieber gewesen, und da es am zweiten Tag ja noch schlimmer wurde, bin ich jetzt sicher, dass es eine allergische Reaktion war. Mein letzter Hund war zwar auch schwerer Allergiker gegen jede Menge Zeugs, aber das hatte sich ganz anders gezeigt.
Loki wird gebarft, am Sonntag hatte es Karotten mit Quark gegeben, das frisst sie regelmäßig und sehr gerne. Es muss was im Haus sein, vielleicht sogar Staub. Werde das mal genauer beobachten und mir Cortison in die Apotheke legen, die übrigens auch wieder mit Rescuedrops aufgeüllt ist. :rolleyes:
 
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