Duracell Russell!
Es gibt tatsächlich einen Russell mit dem Namen "Batteries Included".
Ob der Hund klinisch krank weiß ich nicht. Es ist nur
eine Möglichkeit zur Erklärung seines Verhaltens.
Eine Bekannte von mir hat eine Russell Hündin mit Schilddrüsenerkrankung. Die Hündin zeigt sich aggressiv und schwer kontrollierbar. Nachweislich war auch ihre Mutter so.
Wir haben des öfteren über die Frage diskutiert was zuerst da war: Huhn oder Ei.
Damit meine ich, sind die tatsächlich aufgrund veränderter Schilddrüsenwerte auffälligen Russel/andere Hunde so weil sie Ausreißer sind, also ein einzelnes erkranktes Subjekt oder zeigen ganze Linien diese veränderten Werte weil immer wieder Hunde mit diesem Verhalten verpaart wurden um besonders triebstarke Tiere zu bekommen. Da wären veränderte Werte ja dann sozusagen Standard.
Wäre mal interessant dazu eine Studie zu machen.
Genauso kenne ich auch etliche Russellbesitzer, die ihren Hund nicht im Griff haben und es auf Rasse bedingte Eigenheiten schieben oder auf veränderte Schilddrüsenwerte.
Immer schwierig heraus zu finden woran es wirklich liegt.
Eine kranke Schilddrüse bewirkt, dass die Vorgänge im Körper verschoben sind.
Es schmeißt quasi alles durcheinander, was sich dann neben dem Körper auch auf Geist und Psyche auswirkt.
Unter anderem können viel Schilddrüsenerkrankte nicht mehr klar denken oder Reize filtern, es stürzt alles auf einmal auf das Individuum ein und es ist mit jeder Kleinigkeit vollkommen überfordert.
Man kann sich gar nicht vorstellen, was das alles bewirkt und wie schrecklich sich das anfühlt, wenn man es nicht selbst erlebt und gefühlt hat.
Erziehung kann nicht greifen, erst einmal muss es behandelt und die Werte ins Lot gebracht werden, damit man erzieherisch überhaupt eine Chance hat.
Dabei muss man herausfinden, welche Werte für welchen Körper die richtigen sind, denn sie sind nicht bei jedem gleich, es geht darum die Werte zu finden, bei dem das Individuum sich wohlfühlt.
Leider wird heute bei Menschen und wohl erst recht bei Tieren häufig immer noch nach Standartwerten behandelt.
Eine unbehandelte Schilddrüse sorgt für Folgeerkrankungen.
Z.B. haben es Autoimmunerkrankungen wie Krebs, Alzheimer, Parkinson, Multiple-Sklerose usw. um ein Vielfaches leichter, weil der Körper sich viel weniger dagegen wappnen kann.
Schilddrüsenerkrankungen sind leider -zumindest beim Menschen- häufig auch nicht so einfach zu behandeln, weil sie oft mit Begleiterkrankungen auftreten, die den Hormonshaushalt, trotz Einnahme von L-Thyroxin, nicht regeln lassen, wie z.B. Nebennierenschwäche.
Es kann in vielen Fällen bedeuten, dass man das verschriebene Hormon einnimmt und sich noch viel furchtbarer fühlt als vorher.
Man muss also dazu noch herausfinden, was die Probleme zusätzlich verursacht und wie es neben der Schilddrüse zu behandeln ist.
Da einen Arzt zu finden, der sich wirklich damit auskennt und das unterstützt ist unendlich schwer, zumindest für Menschen.
Ich kann das alles natürlich nur aus der Sicht des Menschen beurteilen, aufgrund meiner eigenen Schilddrüsenerkrankung, aber ich denke beim Hund wird das nicht soviel anders sein.
Auf jeden Fall darf eine Schilddrüsenerkrankung niemals wie eine Lapalie behandelt werden, denn wenn sie nicht richtig funktioniert, kann im Körper absolut nichts vernünftig ablaufen, physisch, psychisch und geistig.
Ich wollte das mal einschieben, weil man es aus Unwissen oft auf die leichte Schulter nimmt.
Nur mal so ein Gedanke...
Bei windhunden ist es definitiv so, dass sie andere Referenzwerte für die Schilddrüse benötigen bzw haben als andere Hunderassen.
Nun haben wir hier evtl. einen Windhundmix. Möglicherweise hat dieses Exempar das Pech, dass sozusagen eine Windhund-Schilddrüse auf einen genetischen Hintergrund trifft, der auf anderen Input ausgelegt ist... Wodurch das Ganze aus dem Ruder läuft.
Unmöglich wäre das zumindest nicht.
Lekto, jedes Individuum hat seine eigenen Werte.
Die brauchen nur minimal vom Standartwert abzuweichen, können aber auch ganz woanders liegen.
Zumindest ist das beim Menschen so.
Deshalb kommt man langsam davon ab nach Standartwerten zu behandeln, ein Arzt, der sich vernünftig mit der Schilddrüse auskennt, sucht mittlerweile mit seinem Patienten zusammen den Wohlfühlwert.
Trotzdem behandeln leider viele Ärzte immer noch nach Standartwert und wimmeln Patienten ab, denen trotz Standartwert immer noch schlecht geht, weil es "nicht sein kann" und es "dann nicht an der Schilddrüse liegt", dann "kommt es von der Psyche".
Was i.d.R. nicht stimmt.
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