Abstruser Rechtsstreit um das Leben von Killerhunden

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Tödliche Hunde - "von Parfum provoziert"

USA: Abstruser Rechtsstreit um das Leben von Killerhunden

STANDARD-Mitarbeiterin Rita Neubauer aus Palo Alto

Für Sharon Smith ist der Fall klar: Hera ist ein Killerhund. Die massige Hündin, eine Mischung aus Presa Canario und Mastiff, hat zusammen mit dem Rüden Bane im Jänner ihre Lebenspartnerin zu Tode gebissen. Die Hunde waren in einem Apartment-Komplex in San Francisco über Diane Whipple hergefallen, rissen ihr die Kleider vom Leib und zerfleischten die 33-Jährige. Die zierliche Frau, die mit 55 Kilogramm weniger wog als jeder Einzelne der beiden Hunde, hatte keine Chance.

Bane wurde sofort nach der Attacke eingeschläfert, Hera dagegen blieb dies bisher erspart. Und ihre Besitzer, das Anwaltsehepaar Robert Noel und Marjorie Knoller, wollen, dass das auch so bleibt. Notfalls wollen die beiden vor den Obersten Gerichtshof ziehen.


"Leck-Therapeutin"

Für sie ist Hera nicht nur die "beste Therapeutin in Sachen Lecken", sie gehört zur Familie. Sie wollen das Gericht überzeugen, dass ihre vierbeinigen "Kinder" provoziert wurden - von Whipples Parfum etwa oder vom Geruch der Anabolika, die sie als La-crosse-Sportlerin genommen haben soll.

Der Fall ist keinesfalls einzigartig. In den USA werden jährlich 4,7 Millionen Menschen - vor allem Kinder - von Hunden gebissen, die Zahl der Todesopfer pro Jahr liegt zwischen zehn und 20. Logisch, dass jedes Jahr Hunderte bissige Tiere eingeschläfert, kastriert oder zu einem Dasein mit Maulkorb verdonnert wer-den. Die meisten Hundehalter, von der Aggressivität ihrer Lieblinge geschockt, leisten keinen Widerstand, viele aber, wie Noel und Knoller, treiben ihre Tierliebe auf die Spitze.


Haus verkauft

Meist versuchen sie mit teuren Anwälten zu beweisen, dass ihre Hunde selbst keine Schuld tragen, auch wenn diese unter Experten als unberechenbar und gefährlich gelten. In manchen Fällen gelingt ihnen das auch, wie der nicht weniger bizarre Fall von Boo zeigt. Die Bulldogge sollte wegen einer beinahe tödlichen Attacke eingeschläfert werden. Doch nach einem Rechtsstreit, der 30.000 Dollar (mehr als 457.000 Schilling oder 33.000 Euro) kostete, obsiegten die Besitzer. Boo musste den Rest seines Lebens - er verendete im August - in einer Art "Sicherheitsgefängnis" für Hunde verbringen. Die Hundehalter verkauften daraufhin sogar ihr Haus, um ihrem Liebling nahe zu sein.

Geht es um Hunde, hat oft Michael Rotsten die Hände mit im Spiel. Der kalifornische Anwalt, der 200 Dollar (rund 3000 Schilling oder 221 Euro) pro Stunde für seine Dienste kassiert, verteidigte nicht nur Boo, er kämpft derzeit auch um das Leben von Slater.

Der 100 kg schwere Mastiff hat bereits zwei Kinder angefallen und ins Gesicht gebissen, doch seine Halter insistieren mithilfe von angeheuerten Experten darauf, dass der Hund nicht bösartig sei. Kekse in der Hand des einen Opfers, so die Verteidigung, hätten die Attacke ausgelöst.

Auch das Ehepaar Williams lässt sich nun seine Liebe für Slater etwas kosten: Mehr als 10.000 Dollar bisher an Anwaltskosten und 14.000 Dollar für einen Platz in einem Tierheim. Rotsten findet das in Ordnung. "Für mich geht es um ein Hundeleben. Und wenn Leute jeden Pfennig dafür ausgeben wollen, ist das nicht mein Problem."


Politiker intervenieren

Manchmal schalten sich sogar Politiker ein. So sprach die ehemalige Gouverneurin von New Jersey und jetzige Umweltministerin, Christine Todd Whitman, 1994 einen Gnadenerlass für Taro aus. Der Akita sollte ebenfalls eingeschläfert werden, nachdem er ein Kind angegriffen hatte. Seine Strafe: Taro musste den Bundesstaat verlassen. Tausende Hundefreunde offerierten daraufhin ein neues Heim.



saludos la loca

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a dogs life...
is not only for christmas.
 
  • 19. April 2024
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Hi la loca ... hast du hier schon mal geguckt?
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