LillyoftheValley
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15 Jahre Mitglied
4400 Mark Kampfhundesteuer für 3 Pitbulls
Böttingen/B.-W., 21.11.01
Zum 1. Januar 2002 tritt die neue Hundesteuerverordnung in Böttingen in Kraft. Dann müsste Angelika Stier für ihre drei Pitbulls statt bisher 560 Mark umgerechnet 4400 Mark zahlen. Das ist ihr zuviel.
Wie andernorts auch, haben die Böttinger Gemeinderäte höhere Steuern für die Halter von Kampfhunden beschlossen. Seit ein paar Tagen liegt Angelika Stier deshalb im Clinch mit der Gemeindeverwaltung. Die 4400 Mark - 450 Euro für den ersten, 900 für jeden weiteren Hund - würden ihre Familie ruinieren, argumentiert sie gegenüber unserer Zeitung. Außerdem seien ihre Pitbulls keine Kampfhunde, ihr Sohn spiele immer mit den dreien. Zunächst weigert sie sich allerdings, mit ihren Hunden einen Verhaltenstest zu machen. Der kostet pro Hundeschnauze 300 Mark. Wenn er bestanden wird, gelten die Vierbeiner nicht länger als Kampfhunde, müssten keinen Maulkorb mehr tragen und auch nicht kastriert werden, erklärt der Leiter des Kreisveterinäramtes, Dr. Karl Schwab. Und üblicherweise werden die Besitzer dann auch von der höheren Steuer befreit.
Nicht so in Böttingen. Dort müsste Angelika Stier auch nach bestandener Prüfung 4400 Mark zahlen. So steht es in der neuen Satzung. Trotzdem ist die Böttingerin jetzt bereit, insgesamt 900 Mark für den Wesenstest auszugeben.
Für Bürgermeister Minder ist die höhere Steuer durchaus gerechtfertigt. Man wolle dadurch "die Haltung der Kampfhunde eindämmen, um die Bevölkerung zu schützen". Er wirft der Frau vor: Sie habe sich bisher nicht an die Vorschriften gehalten, ihre Hunde ohne Maulkorb und Leine auf der Gemarkung laufen lassen, obwohl sie sich nur innerhalb des umzäunten Grundstückes aufhalten dürften. Ein Hund habe bereits eine Katze erwischt, was Angelika Stier auch bestätigt. Erst auf Minders Nachfrage hin habe die Familie die Adressen mitgeteilt, an die die fünf Welpen, die die Hündin im Sommer geworfen hatte, vermittelt wurden.
Minder will, dass die Pitbulls die Verhaltensprüfung mitmachen. Dann könne man weiter sehen. Derzeit ist er nicht bereit, die höhere Steuer zu erlassen.
Erst 15 Kampfhunde wurden im Landkreis seit September 2000 getestet, sagt Dr. Karl Schwab. Das sei im Vergleich zu Ballungszentren relativ wenig. Er rät Angelika Stier, den Test zu machen. Sie hätte dann eine bessere Argumentationsgrundlage. Zwar habe das Bundesverwaltungsgericht die Ungleichbehandlung der Kampfhunde mit deren potentieller Gefährlichkeit gerechtfertigt. Aber Schwab zweifelt daran, dass man diese "Argumentation aufrechterhalten kann, wenn diese Eigenschaft widerlegt ist", sprich wenn den Hunden die Ungefährlichkeit bescheinigt wird. Er führt einen Fall in Neuhausen ob Eck an, wo die Gemeinde einem Hundehalter die höheren Steuern erlassen hat, weil der Vierbeiner den Test bestanden hat.
Böttingen/B.-W., 21.11.01
Zum 1. Januar 2002 tritt die neue Hundesteuerverordnung in Böttingen in Kraft. Dann müsste Angelika Stier für ihre drei Pitbulls statt bisher 560 Mark umgerechnet 4400 Mark zahlen. Das ist ihr zuviel.
Wie andernorts auch, haben die Böttinger Gemeinderäte höhere Steuern für die Halter von Kampfhunden beschlossen. Seit ein paar Tagen liegt Angelika Stier deshalb im Clinch mit der Gemeindeverwaltung. Die 4400 Mark - 450 Euro für den ersten, 900 für jeden weiteren Hund - würden ihre Familie ruinieren, argumentiert sie gegenüber unserer Zeitung. Außerdem seien ihre Pitbulls keine Kampfhunde, ihr Sohn spiele immer mit den dreien. Zunächst weigert sie sich allerdings, mit ihren Hunden einen Verhaltenstest zu machen. Der kostet pro Hundeschnauze 300 Mark. Wenn er bestanden wird, gelten die Vierbeiner nicht länger als Kampfhunde, müssten keinen Maulkorb mehr tragen und auch nicht kastriert werden, erklärt der Leiter des Kreisveterinäramtes, Dr. Karl Schwab. Und üblicherweise werden die Besitzer dann auch von der höheren Steuer befreit.
Nicht so in Böttingen. Dort müsste Angelika Stier auch nach bestandener Prüfung 4400 Mark zahlen. So steht es in der neuen Satzung. Trotzdem ist die Böttingerin jetzt bereit, insgesamt 900 Mark für den Wesenstest auszugeben.
Für Bürgermeister Minder ist die höhere Steuer durchaus gerechtfertigt. Man wolle dadurch "die Haltung der Kampfhunde eindämmen, um die Bevölkerung zu schützen". Er wirft der Frau vor: Sie habe sich bisher nicht an die Vorschriften gehalten, ihre Hunde ohne Maulkorb und Leine auf der Gemarkung laufen lassen, obwohl sie sich nur innerhalb des umzäunten Grundstückes aufhalten dürften. Ein Hund habe bereits eine Katze erwischt, was Angelika Stier auch bestätigt. Erst auf Minders Nachfrage hin habe die Familie die Adressen mitgeteilt, an die die fünf Welpen, die die Hündin im Sommer geworfen hatte, vermittelt wurden.
Minder will, dass die Pitbulls die Verhaltensprüfung mitmachen. Dann könne man weiter sehen. Derzeit ist er nicht bereit, die höhere Steuer zu erlassen.
Erst 15 Kampfhunde wurden im Landkreis seit September 2000 getestet, sagt Dr. Karl Schwab. Das sei im Vergleich zu Ballungszentren relativ wenig. Er rät Angelika Stier, den Test zu machen. Sie hätte dann eine bessere Argumentationsgrundlage. Zwar habe das Bundesverwaltungsgericht die Ungleichbehandlung der Kampfhunde mit deren potentieller Gefährlichkeit gerechtfertigt. Aber Schwab zweifelt daran, dass man diese "Argumentation aufrechterhalten kann, wenn diese Eigenschaft widerlegt ist", sprich wenn den Hunden die Ungefährlichkeit bescheinigt wird. Er führt einen Fall in Neuhausen ob Eck an, wo die Gemeinde einem Hundehalter die höheren Steuern erlassen hat, weil der Vierbeiner den Test bestanden hat.
