Darla schrieb:
Und genau das gilt es zu verhindern: dass der Hund nur dann hört, wenn ER will.
Es ist zwar ein bisschen OT, aber irgendwie bin ich heute morgen gegen 04:00 mal kritisch in mich gegangen und habe mich gefragt: "Macht mein Hund in Haus und Garten eigentlich wirklich, was ICH will, oder mache ich nur nichts mehr, was der Hund NICHT will und bilde mir was ein auf seine Kooperationsbereitschaft?"
Zum Glück gibt es gar nicht so viel, das Garri im Haus NICHT will. Also ist die Antwort in diesem Fall "weitgehend nein" - und für den Rest werde ich mich jetzt mal ne Runde bewusst beobachten.
Aber ich frag mich, wie vielen Leuten es so ergeht, ohne dass sie es merken. Die vermeiden einfach jede kritische Situation, solange es geht und lügen sich in die Tasche darüber, wie gehorsam ihr Hund doch ist... (tschuldigung - GA, das geht nicht gegen dich, ich kenne die bewusste Methode selbst nicht, beziehe mich hier also nicht direkt auf deinen Post)
Und wenn's dann doch mal knallt, sind natürlich die Anderen Schuld.
Ist eigentlich nur eine Fortsetzung von: "Ja, mein Hund hört total gut. Außer, wenn er abgelenkt ist!"
Das sagte eine Bekannte mal beim Sport zu mir. Als ich darauf trocken sagte: "In anderen Worten: Dein Hund hört NICHT", war sie bisschen beleidigt. Aber es IST so. Wenn's drauf ankommt, hört dieser bestimmte Hund garantiert NICHT.
[Auch das ist übrigens ein "Korrekturhund" (aus dritter Hand), kein "erzogener Hund". (Und hat ordentlich Jagdtrieb.)]
Ich hab ihr genau einmal einen Rat gegeben, nämlich den, dass sie ihre Kommandos auch durchsetzen müsse, wenn der Hund sie ignoriert. ZB dafür sorgen, dass er 1. versteht, dass "Sitz!" solange gilt, bis es aufgehoben ist, und 2. dass er dann genau so lange sitzt, bis das Kommando kommt.
Antwort: "Nee, das geht nicht, der bleibt NIEMALS so lange sitzen!"
(Der hörende Hund. Jaja.)
Ratschlag, genau diese Sachen in kontrollierter Umgebung jeden Tag 10 Minuten zu üben... (nachdem man dem Hund erstmal klar gemacht hat, was er machen soll, natürlich.)
Angebot, mir den Hund mal anzusehen und ihr zu zeigen, was ich meine.
Antwort: "Ach, lieber nicht. Das bringt doch nichts. Ich will dann lieber einen Hundetrainer engagieren, der mir genau erzählt, wie man das RICHTIG macht, damit der Hund das auch RICHTIG lernt!"
Auf meine Bemerkung, der würde ihr auch nichts anderes erzählen, als dass sie üben, üben, üben und konsequent bleiben müsse, denn nur so würde der Hund das Gelernte auch behalten, war dann das Gespräch recht schnell beendet... (Ich hätte einfach meine Klappe halten sollen.)
Eh - das ist völlig OT. Oder fast völlig OT. Aber ich denke, meine Bekannte ist kein Einzelfall. - Ganz frei bin ich von solchen Tendenzen jedenfalls auch nicht, und die behindern dann den Erziehungserfolg (oder auch die Bewertung einer Methode), weil man sich evtl. zu früh zufrieden gibt. Oder sich Erfolge schönfreut, statt sich zu fragen, ob es wirklich welche sind.
Hmmh. Naja, sich mieszureden ist auch demotivierend. Die Wahrheit dürfte also wie immer in der Mitte liegen.
Schlaflose und darob etwas übermüdete Grüße von
Lektoratte