Leni und ich hatten heute schon 2 bemerkenswerte Begegnungen. Eine der netten Art und eine von der Sorte, wo ich am liebsten mit dem vollen Kackebeutel werfen würde.
Die nette zuerst:
Auf dem Flohmarkt. Es war schon früh am Morgen so rappelvoll, daß ich Leni unter den Arm geklemmt hatte, damit sie im Gewimmel nicht getreten wird.
Und an einem Stand, am dem ich mich umschaute, waren die beiden Verkäuferinnen sofort ganz verzückt vom Lenchen und machten "Dutzi-Dutzi-Laute" um Kontakt mit ihr aufzunehmen. Leni schwänzelte begeistert. Die eine Frau sagte dann auf Schweizerdeutsch (sorry, wenn ich das nicht 100% korrekt wiedergebe ) : "So es lieb's Gsichtle hann ich noch nie g'sehe. Wie e'ne Mönsch."
Daß aber nicht alle Menschen liebe Gesichter haben, zeigte sich kurze Zeit später mal wieder.
Wir überquerten einen Platz hier in der Innenstadt, wo ein Robidog steht, an dem ich mir, wie immer, meinen Kacktütenvorrat auffüllen wollte. Ein großer Mann mittleren Alters mit einem stattlichen Deutschen Schäferhund hatte zeitgleich dieselbe Idee und so trafen wir an diesem grünen Kasten aufeinander. "Ausverkauft." sagte der Schäferhundmann und lächelte mir zu. Tatsächlich, keine Tüten da.
Also setzten wir schulterzuckend unsere Wege fort, ein paar Meter "zusammen", überquerten ganz kurz hintereinander die Straße, ich bog nach links ab, der Schäferhundmann nach rechts.
Sein Hund bremste sogleich wieder, schnüffelte an einer Hecke und hob dort sein Bein, und Leni schnüffelte derweil an dem großen Baum vor der Apotheke und presste dort mühsam noch ein letztes Markierungströpfchen raus. Das ganze spielte sich mit vielleicht 10 Metern Abstand zwischen uns ab.
Und in dem Moment hätte man sich sämtliche gängigen Vorurteile mal wieder bestätigen lassen können. Denn genau in der Mitte zwischen uns stand vor der Apotheke wartend ein mürrisch guckender, älterer, bärtiger Herr mit Gebetskette in der Hand und blökte mir und Leni (auf arabisch?) etwas hinterher. Nicht etwa dem großgewachsenen Mann mit dem Schäferhund, nein, man äußert seinen (Hunde-)Hass dann doch lieber gegenüber der dicken Frau mit dem winzigen Zottelhündchen. Mit der kann man's ja machen.
Ich drehte mich noch einmal zu dem Herrn um, machte einen Schritt auf ihn zu und fragte: "Wie bitte? Ich habe Sie nicht verstanden." Er machte eine abwertende Kopfbewegung, sagte aber nichts. Ich hakte nochmal nach: "Sie haben mich doch angesprochen. Um was geht es denn?" Er spuckte in meine Richtung aus und drehte sich weg.
Bei sowas komme ich an alle Grenzen meiner Impulskontrolle.