WTF ?!-Thread

Mein Vater, inzwischen auf die 85 zusteuernd, wollte schon vor Jahren seinen Führerschein abgeben. Allerdings nicht wegen "geistiger Unzuverlässigkeit", sondern weil er Morbus Bechterew hat und aufgrunddessen seinen Kopf nicht drehen kann. Ein Schulterblick ist also beispielsweise nicht möglich. (Er hat allerdings Zusatzspiegel, die das Problem entschärfen).

Etwas Ähnliches war es beim Vater meiner Freundin auch - bei dem war es Parkinson.

Und was es für alle Beteiligten schwer gemacht hat, war, dass es Anfangs lange ein Auf und Ab war, je nach Medikament etc.

Als dann der Führerschein wegmusste, war es aber schon längere Zeit nur noch ein „Ab“ gewesen…

Aber auch das zu akzeptieren, fiel dem Patienten sehr schwer, zumal er eigentlich noch gar nicht so alt war.

Auch wenn längst nur noch wenige, bekannte Strecken gefahren wurden…

Dass das jetzt, wie bis dahin alles, was er gern gemacht hatte (jede Menge Sport, Wandern, Basteln, Malen), nicht mehr gehen sollte, war für ihn sehr hart.
 
Klar und da wird derjenige sich auch dran halten... :wand:

Ich verstehe gerade deinen Smilie überhaupt nicht.
Im Endeffekt geht auch der Staat davon aus, dass du dich an die Gesetze hältst. Niemand überwacht dich Schritt für Schritt.
Blöd vom Staat zu glauben, dass die Bürger sich an Gesetze und Anordnungen halten ... :wand:
Also ich verstehe deine Antwort Null.

Natürlich ist es für manch ältere Verkehrsteilnehmer schwer. Aber die meisten akzeptieren einen Führerscheinentzug.
Die Fälle, wo die Leute einfach weiter fahren, sind Fälle, die nicht überprüft wurden.

Und keiner beschlagnahmt ein Auto, weil jemand ein Fahrverbot hat.
Ja, klar da wird sich derjenige dran halten ... :wand:
Um bei deinen Worten zu bleiben.

Wir gehen hier in Deutschland davon aus, dass die Leute entsprechende Anordnungen achten und greifen ein, wenn es nicht so ist. Keiner geht vorsorglich ins Gefängnis, oder wird enteignet.

Für einige ältere Leute ist es sogar eine Erleichterung, weil sie innerlich wissen, dass sie eigentlich nur zum nächsten Supermarkt fahren können. Weite Strecken aber nichts mehr für sie sind.
 
weil sie innerlich wissen, dass sie eigentlich nur zum nächsten Supermarkt fahren können.
Da fällt mir der alte Mann ein, den ich vor vielen Jahren mal auf einem Supermarktparkplatz habe ausparken sehen. :uhh:
Der wäre besser auch nicht mehr "nur" zum Supermarkt gefahren. In der Zeit, die er zum ausparkten brauchte, wäre er vermutlich am Rollator hin und wieder heim gekommen. Aber immerhin blieb er bei diesem Manöver unfallfrei.
 
Ja gut, ein alter Mann vor vielen Jahren?
Da fallen mir angeblich sportliche jüngere Autofahrer ein, die auf diesen Parkplätzen bewusst "sportlich" ein- und auspacken, leider auch rückwärts und das sind leider deutlich mehr.
Ich durfte vergangene Woche erst wieder zur Seite Springen.
 
Das Risiko, das von alten Verkehrsteilnehmenden ausgeht, ist deutlich geringer, als das der jüngeren und jungen.
Mir ist ein alter, erfahrener Autofahrer (80+), der vielleicht etwas eingeschränkt ist, deutlich lieber, als ein junger, der durch die Gegend rast.
Dem jungen Autofahrer nimmt man ja auch nicht vorsorglich den Führerschein weg oder legt ihm eine Abgabe nahe, weil er ein potentielles Risiko ist.
 
Da fällt mir der alte Mann ein, den ich vor vielen Jahren mal auf einem Supermarktparkplatz habe ausparken sehen. :uhh:
Der wäre besser auch nicht mehr "nur" zum Supermarkt gefahren. In der Zeit, die er zum ausparkten brauchte, wäre er vermutlich am Rollator hin und wieder heim gekommen. Aber immerhin blieb er bei diesem Manöver unfallfrei.
Ich hab schon eine Szene erlebt wo - ebenfalls alter Mann - den zum Glück festgetackerten Mülleimer am Einkaufswagenstand "mitgenommen" hat. Als er ausstieg habe ich ihn freundlich gefragt, ob er das bemerkt hätte. "Was er mit seinem Auto macht wäre seine Sache", die unfreundliche Antwort. Das Auto hatte rundum Kratzer und Schrammen.
 
Ich denke, es gibt, wie überall, beides… Leute, die sich an Auflagen halten, und andere…

Ich sehe es wie @Lana - weil sich theoretisch jeder nicht an die Regeln halten kann, ist das kein Grund, keine aufzustellen… ob für alte oder für junge Leute.

Manchmal hilft es ja wirklich, aus „berufenen Munde“ etwas gesagt zu kriegen, das man von den eigenen Angehörigen zB nicht so gern hören mag…
 
Der sehr junge Fahranfänger hat für nur 2 Jahre diese Auflage, ansonsten meines Wissend nach kein usw., wenn er keine Verstöße begeht.
Das wurde eingeführt, weil die Fahrer zwischen 18 und 24 Jahren etwa ein Drittel der Verstöße gegen die StVO begehen.
Jüngere Autofahrer haben darüberhinaus keine strengeren Regelungen.
 
Na ja, man könnte auch ab einem bestimmten Alter einfach so was wie einen kurzen jährlich Gesundheitscheck durchführen. Es muss ja nicht gleich der Entzug der Fahrerlaubnis anstehen, vielleicht reicht oftmals eine Umstellung auf Automatikgetriebe oder eine neue Brille oder ein bisschen Physiotherapie (für den Schulterblick) oder ein paar Auffrischungsstunden mit Fahrlehrer, eine Drosselung der Motorleistung (eine Nachbarin kann z.B. jetzt nur noch 50 fahren), eine Umstellung der Medikation oder was auch immer...

Ich wohne ja auf dem Land, wo die meisten schon infrasturktubedingt Auto fahren, bis es gar nicht mehr geht - und das ist nach meiner Erfahrung nicht immer schön und nicht wirklich ungefährlich. Nur weil die betreffenden Fahrer immer wieder heile zu Hause ankommen, heißt das nicht, dass es unterwegs nicht diverse gefährliche Situationen gab.
 
Mein Vater (jetzt Ü80) hatte noch den alten LKW-Führerschein von der BW. Um die Klasse zu behalten, musste er alle 2 Jahre (glaube ich) zum Gesundheitscheck. Das hat er anfangs noch gemacht, so nach dem Motto, wer weiß, wann ich mal einen LKW fahren MUSS. ;) Dann hat er den Check eingestellt, geht aber trotzdem jedes Jahr zum Seh-und Hörtest. Er fährt noch sicher und souverän auch längere Strecken.

Meine Schwiegermutter, die auch mit Ü80 noch aus HH zu uns nach MeckPomm gefahren ist, hat das Auto verkauft, nachdem sie einige Ein-und Auspark"unfälle" hatte.

Mein Stiefvater ist jahrzehntelang Rallye gefahren Der konnte einige Strecken "im Schlaf" fahren. Trotzdem hat er nach seinen Schlaganfällen Fahrstunden genommen. Er ist dann noch ca. ein Jahr gefahren, bevor er freiwillig aufgehört hat.

Offenbar hat meine Familie nur vernünftige Alte. :lol:
 
Das Risiko, das von alten Verkehrsteilnehmenden ausgeht, ist deutlich geringer, als das der jüngeren und jungen.
Meines Wissens gilt das zwar für die Gesamtkohorte der Ü-60-Jährigen, kehrt sich aber ab einem höheren Alter, das ich nicht mehr genau weiß, das aber irgendwo Ü 70 liegt, um.

edit: ich glaube, das bezieht sich auf die Unfallhäufigkeit. Wenn du meintest, dass Jüngere schwerere Unfälle verursachen, kann das natürlich sein.
 
Nein.
Auch wenn es immer wieder zu Diskussionen darüber kommt, ob Senioren nun öfter Unfälle verursachen als jüngere Fahrer – die Unfallstatistik besagt Folgendes: Im Jahr 2015 wurden insgesamt 210.000 Verkehrsunfälle mit Personenschaden von Autofahrern verursacht. Jeder fünfte Pkw-Fahrer, der einen Unfall verschuldet hatte, war jedoch zwischen 18 und 24 Jahren alt. Lediglich jeder dreizehnte Unfallverursacher zählte in die Kategorie der Senioren von 65 bis 74 Jahren, ebenfalls jeder dreizehnte Unfallverursacher war 75 Jahre oder älter.
 
Also was ich bei älteren Fahrern für teilweise sehr gefährlich halte, ist der Altersstarrsinn und Selbstüberschätzung - was im Gegensatz zu Fahranfängern eher schlechter als besser wird.
Mein Opa hat - ohne ersichtlichen Grund - gerne "Polizist und Erzieher" gespielt. Mit 60 auf der Landstraße, weil "die sollen gefälligst nicht so rasen!", linke Fahrspur blockieren, mittig fahren, you name it. Erwischt haben sie ihn wegen Nötigung nie und bei all seinen Unfällen war er nie "schuld".
Mein Schwiegervater ähnlich, er der perfekte Fahrer, der dann gerne auch im Blindflug mit 180 über die AB bretterte, aber in der Stadt dann beinahe Fußgänger und Radler aufgespießt hat - niemals ist er Schuld! Niemals! - weil er fährt ja seit über 60 Jahren. Die anderen haben alle keine Ahnung.

Also ja, ein System, wo man seinen Führerschein regelmäßig verlängern lassen muss, fänd ich gar nicht mal so schlecht, verhindert keinen Altersstarrsinn, aber es gibt vielleicht einen Impuls in die Richtung, dass es so nimmer geht.
 
"Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer, betrachtet die Statistik allerdings mit Bedenken. "Zum einen gibt es in der Altersgruppe weniger Führerscheinbesitzer, vor allem bei den Frauen über 75, zum anderen fahren Senioren häufig nicht so viel beziehungsweise nicht so lange Strecken", sagte er. Bezogen auf die Fahrleistung sei Senioren daher eine ähnliche Unfallhäufigkeit zuzurechnen "wie der Hochrisikogruppe der 18- bis 25-Jährigen"."

Quelle:

Weitere Quellen:

 
Nein.
Auch wenn es immer wieder zu Diskussionen darüber kommt, ob Senioren nun öfter Unfälle verursachen als jüngere Fahrer – die Unfallstatistik besagt Folgendes: Im Jahr 2015 wurden insgesamt 210.000 Verkehrsunfälle mit Personenschaden von Autofahrern verursacht. Jeder fünfte Pkw-Fahrer, der einen Unfall verschuldet hatte, war jedoch zwischen 18 und 24 Jahren alt. Lediglich jeder dreizehnte Unfallverursacher zählte in die Kategorie der Senioren von 65 bis 74 Jahren, ebenfalls jeder dreizehnte Unfallverursacher war 75 Jahre oder älter.
Allerdings ist da die Zahl der verschuldeten Unfälle nicht mit der Größe der Kohorte in Relation gesetzt. Das könnte zu einem anderen Ergebnis führen.
 
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