Dass Hunde Picard nicht ernst nehmen, bin ich ja gewohnt. Aber das Erlebnis von eben setzt da noch eins drauf.
Wir waren gegen 5.20 auf einem etwa zwei Meter breiten Grasweg zwischen den eingezäunten Gärten und den Getreidefeldern unterwegs, alle nur so leidlich wach, es war ja noch früh. Zur Zeit ist hier alles voller Jungvögel, es vergeht kein Tag, an dem wir nicht über mindestens einen Ästling stolpern, der irgendwo rumsitzt. Und richtig, am Wegrand hockte wieder so ein Federball, diesmal eine junge Amsel. Bevor ich die überhaupt bemerkt hatte, war Picard bei ihr angekommen und hatte kurz an ihr geschnuppert. Amselkind entspannt, Collie entspannt, er ging dann auch direkt weiter, alles war ekelhaft harmonisch. Dann kam Spuk mit mir näher, ich verbot ihm eine Annäherung und Herr Spinner wiegte mich in Sicherheit, um zwei Meter vor dem Vogelteenie einen kurzen Satz auf ebendiesen zu zu machen, direkt wieder innezuhalten und mich anzugucken nach dem Motto: "Ich bin zwar 13 Jahre alt, aber das hätte ich noch drauf, wenn ich wollte - nur, damit du's weißt!"
Amselkind war rechtmäßig empört, flatterte motzend nach rechts weg, kam aber nicht durch den massiven Holzzaun in den angrenzenden Garten. Picard war schon etliche Meter entfernt, Spuk und ich gerade auf Höhe der schimpfenden Amsel, aber gut ben Meter daneben, als plötzlich die Amselmutter wie ein Habicht vom Zaun gestoßen kam und sich wild flatternd und schimpfend zwischen ihr Kind und die Gefahr warf. Nur bedrohte sie dabei nicht Spuk, der ja em1. Stein des Anstoßes gewesen und 2. viel näher, also objektiv die größere Gefahr gewesen wäre. Nein, an den traute sie sich offenbar nicht ran. Stattdessen stürzte sie sich auf Picard, verfolgte den völlig desinteressierten Plüschkopf mehrere Meter weit, dabei diverse Kraftausdrücke schreiend. Noch nie hab ich nen Vogel so unverschämt pöbeln hören.Aber mal im Ernst: Statt sein Kind ernsthaft zu beschützen, mobbt der doofe Vogel doch tatsächlich das Hippiegänseblümchen