Natürlich kann man Empathie auch lernen.
Man muss aber erkennen, dass es notwendig ist.
Eine Freundin von mir, die Ärztin ist, hatte zu Beginn, im Studium und auch als Berufsanfängerin, zB so ihre Probleme damit. Also, nicht grundsätzlich, aber wenn sie die Sorgen der Patienten nicht nachvollziehen konnte, war sie anfangs schnell dabei, die auch mal für ihre "Anstellerei" abzukanzeln... sie bekam das aber zum Glück ausreichend verständlich gespiegelt (nicht von mir - ich hab es versucht, allerdings mit begrenztem Erfolg - und kriegte dann nur zu hören, ich hätte ja vom Praxisalltag keine Ahnung ...
- hatte ich ja auch nicht, aber davon, Patientin zu sein, versteh ich durchaus was) und war grundsätzlich dafür auch offen, an sich zu arbeiten.
Sie geht jetzt seit über 20 Jahren zu einer
- auch schon bevor sie sich schließlich auf Palliativmedizin spezialisiert hat.
Und ihr hat das - nicht nur nach eigenen Aussagen, sondern auch, wie ich sie erlebe und wie sie heute über Patienten (also allgemein) spricht - enorm geholfen.
Sie ist menschlich dadurch noch mal ein ganzes Stück gewachsen.
Dass man sowas also "nicht erlernen" kann, würde ich nicht unterschreiben.
Es meinen aber gerade Leute, die sich für besonders tough halten, häufig, dass das gar nicht nötig ist und Empathie überbewertet wird.
Wer so an die Sache herangeht, dem ist halt wirklich nicht zu helfen, weil er gar keine Hilfe will.