Vermittelt wurde sie auf Deutsch übersetzt als "deutsche Bracke". Wobei die TÄ meinte, dass sie eindeutig ein Mix ist. Ich kenne mich mit Jagdhunden überhaupt nicht aus und wollte bekanntlich niemals einen, aber Milli ist ja glücklicherweise nicht "reinrassig" und daher darf sie nun bei uns sein. gg
Wenn wir mit ihr bei den Besuchen bei Christine spazieren gegangen sind, hatte ich sie immer an der Schlepp und auf mich machte sie den Eindruck, dass sie eigentlich nur rennen wollte und weniger Jagdtrieb im Spiel war. Ähnlich wie Lotta. Aber ich habe keinerlei Erfahrungen mit Jagdhunden, das ist also nur ein Eindruck einer Ahnungslosen gg. Als sie mit Christine aus Rom kam, war sie wie in Italien abrufbar und lief problemlos ohne Leine. Dann hat sie aber im Dorf ein Huhn getötet, das frei im Hof zwei Häuser weiter lief. Das gab bannig Ärger und hat Christine einiges gekostet, um die Wogen wieder zu glätten. Danach war Milli lange nur noch an der Schlepp, bis Christine mit ihr zu einer Hundetrainerin ging, um abzuklären, ob ein Training möglich wäre. Die HT nahm Christine und Milli mit in das abgetrennte Trainingsgelände und Milli durfte zur Einschätzung von der Leine. Sie rannte sofort los und lief ein paar Runden, fand eine undichte Stelle im Zaun, zwängte sich durch und war weg. Die HT war äußert peinlich berührt und Christine war panisch, weil die Bundesstraße nicht fern war. Milli kam nach zwei Stunden zurück und Christine wollte sich erst mal von dem Schock erholen und dann neu ansetzen, aber dann bekam sie ihre Diagnose und da rückte Millis Freilauf in den Hintergrund. Die Hunde sind natürlich während der vielen Chemos und dem langsamen Sterben von Christine zu kurz gekommen. Es gab ein Netz von Leuten, die mit den Hunden in diesen Zeiten spazieren gingen, aber trotzdem waren es große Veränderungen für alle Tiere von Christine.
Auf unseren bisherigen Spaziergängen möchte Milli sofort rennen, wenn die Leinen gelöst werden und sie an die Schlepp (8 Meter) kommt. Das macht sie auch im Rahmen der Schlepp. Wenn ihre Kondition nachlässt, schnuppert und beobachtet sie gerne. Heute hat sie ihre Nase lange in einem Mauseloch gehabt und sie findet auch die vielen Saatkrähen auf den weit entfernten Feldern interessant. Das war bei Lotta genauso, damals noch in Luxemburg. Beim ersten Mal ist sie weit über das Feld gerannt, wobei die Saatkrähen sie nah rankommen ließen und erst lässig abhoben, als Lotta die Zunge quasi zwischen den Knien hing. Sie kam langsam, dabei wild hechelnd zu uns zurück und wirkte so, als ob es ihr arg peinlich wäre. Beim zweiten Mal lief sie los, hielt aber auf halbem Weg inne, tat so, als hätte sie dort nur schnuppern wollen und kam betont desinteressiert zurück. Die Saatkrähen blieben diesmal sitzen. Danach tat Lotta so, als gäbe es die Krähen auf dem Feld ganz hinten überhaupt nicht. gg
Milli ist erst 6 Tage da (obwohl es sich schon viel länger anfühlt) und ich kann sie natürlich noch nicht richtig abschätzen. Heute hat sie zweimal überprüft, ob die Regeln wirklich gelten, die wir so einfach aufstellen. In der ersten Situation schlug sie im Garten an und ich rief sie freundlich zu mir. Das hat bisher funktioniert und sie kam zu uns und hielt die Klappe, was alle erleichtert aufatmen ließ, weil sie eine sehr "quietschige" Stimme hat. Sowohl beim Bellen als auch beim Fiepen. Dazu macht sie übrigens noch jede Menge anderer Geräusche: Grunzen, seufzen, schnarchen, wuffen, schütteln, sich kratzen, zähneklappern. Sie ist ein recht lauter Hund. gg
Heute Morgen überhörte sie meinen Abruf und kläffte quietschend weiter im Garten. Also holte ich sie ab und schickte sie freundlich, aber trotz ihres enttäuschten Blicks unerbittlich ins Haus. Sie gehorchte unter Bedauern.
Das zweite Mal testete sie heute Abend aus, als ich sie auf ihre Matratze schickte, weil sie bettelte und sie gar nicht daran dachte, sich auf ihren Platz zu begeben. Ich bestand trotzdem freundlich und konsequent darauf und sie tappte leidend Richtung Matratze, wo sie quasi zusammenbrach, als sie die Vorderpfoten auf die Matratze gestellt hatte. Dabei lag die hintere Hälfte ihres Körpers nicht auf ihrem Platz, sondern auf dem Teppich vor ihrer Matratze. Es dauerte ein bisschen, bis sie begriff, dass der ganze fassförmige Körper samt dünner Streichholzbeinchen und Kopf auf der Matratze liegen soll.