Stimmt. Hier wollen - und werden - sie wohl eine gigantische Umspann-Anlage an den Ortsrand klatschen, als zentrale Schaltstelle für a) Windkraftstrom aus dem Norden und b) Ersatzstrom aus den Braunkohle-Kraftwerken vor Ort im Fall einer Flaute. Da passt nach Ansicht der Betreiber gut hin, weil hier eh eines der größten Umspannwerke Deutschlands liegt und sich dieses ziemlich genau in der Mitte der Strecke befindet.
Wer in Zukunft statt auf einen Acker auf eine 30 m hohe Betonwand gucken und sich das Gebrumm anhören darf, denkt da
definitiv anders drüber.
Dass der Betreiber versucht hat, das auf Umwegen ohne Genehmigung und ohne Anhörung der Anwohner durchzudrücken, hat die Sache nicht besser gemacht.
Da wir ja bundesweit als "Stadt der Millionäre" bekannt sind - was für meinen Ortsteil allerdings mW nicht gilt, aber egal - kriege ich auch regelmäßig zu hören, dass es hier nur um betuchte Wutbürger geht, die sich um den Wert ihrer eh überteuerten Grundstücke sorgen, und dass es denen ganz recht geschieht, dass sie jetzt "auch mal was zur Energiewende beitragen" müssen.
Wie viele Hochspannungsmasten es unmittelbar in der Nähe unseres Wohngebietes gibt, habe ich ja mal gepostet. Windräder in Sichtweite von meinem Schlafzimmerfenster sind glaube ich mittlerweile 21. Die sind allerdings deutlich weiter weg als die Hochspannungsleitungen. In der anderen Himmelsrichtung schwelen die vier riesigen Braunkohlekraftwerke am Tagebau von Garzweiler. Ich glaubem es gibt Gegenden, die sind weniger von Energiewirtschaft betroffen als wir "wohlhabende Wutbürger".
Dazu muss man auch wissen:
Alle Versuche in den letzten 9 Jahren, das Bauwerk wenigstens mitten
zwischen zwei Ortschaften hier in der relativ dicht besiedelten Gegend zu legen (was technisch ohne größeren Aufwand möglich wäre), sodass zur Wohnbebauung jeweils 2-3 km Abstand herrschen würden, ist am regionalen Klein-Klein gescheitert.
Es ist so unbeschreiblich dämlich, dass es kaum nachzuvollziehen ist.
Zum einen hat eine Bürgermeisterin ihrer Stadt "versprochen", dass das Teil nicht auf ihr Stadtgebiet kommt. Das halbe oder ganze Grundstück gehört aber dazu. Liegt allerdings viel näher an unserem Ort als an denen. Das Angebot, dass der Acker nebenan mit dem Acker, um den es geht, die Stadtgebiete tauschen, war irgendwie nicht möglich und auch nicht gewollt.
Und es ist ziemlich bitter, zu erleben, wie die einzige Lösung, die die Vertreter anderer Kanidatenorte hatten, um zu verhindern, dass bei Ihnen gebaut wird, war, möglichst viele Argumente zu
unseren Gunsten zu finden, statt dass
alle gemeinsam sich um eine Lösung bemühen.
Und dann: Kies. Auf dem Grundstück, das in Frage kommt, sollte eigentlich Kies abgebaut werden. Daran darf nicht gerüttelt werden.
Denn wenn in diesem einen Fall aufgrund einer bundespolitischen Maßnhame der Nutzungsplan geändert wird, werden -
heißt es - alle Kommunen im ganzen Land fordern, dass man ihre Kies-Abbaupläne auch überprüft und das möchte niemand, weil es anscheinend Jahre gedauert hat, diesen Plan überhaupt festzumachen.
Also baut man lieber an einen Ortsrand.
Weil's am einfachsten ist.
Und weil es recht einfach ist, allen anderen im Land von den dummen hiesigen Wutbürgern zu erzählen, denen es viel zu gut geht, und die jetzt endlich auch mal sich an der Energiewende beteiligen sollen.