Nun ja zumindest wird die europäische Industrie es niemals öffentlich so kommunizieren.
Was wird sie nicht öffentlich kommunizieren?
Dass sie gern Geschäfte macht?
Wenn die europäische Industrie einen Krieg in Europa befürwortet, wären die Betreffenden schön blöd.
Europäische und amerikanische Geheimdienste frohlocken doch angeblich schon über wichtige Erkenntnisse zu Russlands Kriegsfähigkeit, die Sie ohne das Inferno, welches Putin jetzt anrichten lässt, so nicht gewonnen hätten.
Ja, und?
Immerhin ist das eins ihrer Kern-Beschäftigungsfelder. Klar freuen die sich.
Das muss ja nicht heißen, dass sie den Krieg provoziert haben. Freuen kann man sich auch über ein unverhofftes Geschenk.
Übrigens: Irgendwo habe ich mal gehört (ich meine, das kam von einem Bekannten bei der Bundeswehr, aber ich schreibe extra dazu, dass ich das nicht mehr sicher weiß), dass es schon sehr "merkwürdig" bzw. eher "bemerkenswert" sei, dass die USA immer dann einen Krieg in irgendeinem total verlassenen Winkel der Welt vom Zaun brechen, wenn die Lebensdauer ihrer Munition sich dem Ende zuneigt.
Die Rechnung sei eigentlich sehr einfach: Ohne Krieg hat die Armee: Entsorgungskosten plus Kosten für neue Munition.
Mit Krieg hat die Armee: Keine Entsorgungskosten (die Munition wird einfach verballert), oft noch eine satte Erhöhung des Verteidigungsetats und einen Popularitätsschub im eigenen Land - also eine satte win-win-win-Situation.
Was die also ab und an gut gebrauchen können, ist "irgendein Krieg" - was die nicht gebrauchen können, ist ein ernster Krieg unter Beteiligung eines Bündnispartners, der richtig ans Eingemachte geht. Und vielleicht länger dauert als sie mit ihrem zu verbrauchenden Schrott auskommen.
Dass übrigens jetzt, wo Krieg herrscht, und dieser nicht mehr zu vermeiden ist, verschiedenste Dritte versuchen, die Gelegenheit zu
nutzen und ihre eigenen Interessen in der veränderten, sich in Bewegung befindlichen Situation
durchzusetzen, finde ich erstmal nicht verwunderlich.
Das muss aber keineswegs heißen, dass die alle die Situation schon von langer Hand mitgeplant und vorbereitet haben und irgendwie daran "Schuld" sind.
Dass sie darauf reagieren und versuchen, das Beste draus zu machen, heißt nicht automatisch, dass sie vorher gern so gehabt hätten.
Edit: Oder sie jetzt unbedingt behalten wollen. - "Man muss halt für alle möglichen Fälle vorsorgen".