Der Nicht-Mutti-Strang - für gewollt kinderlose Frauen

@sleepy

Ich würde sagen, ja - aber ich bin auch so 5-15 Jahre älter als andere Eltern mit Kindern im Alter meiner eigenen.

Und ich würde denken, wenn das Kind auch sonst nie Entscheidungen abgenommen kriegt - dann ist es das so wenig gewöhnt, dass das in so einer Krisensituation erst Recht nicht funktioniert, weil es vom Kind gar nicht wahrgenommen wird.

„Unsere“ Zahnarztpraxis (als Kollektiv) liebt übrigens meine Kinder regelrecht - langsam bekomme ich eine Ahnung, wieso. :gruebel: :lol:
 
  • 28. März 2024
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Hi lektoratte ... hast du hier schon mal geguckt?
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Aber was willst du uns damit sagen? Es bestreitet ja niemand, dass man das so sehen kann. Es läuft nur dem derzeit gängigen Verständnis von Be-ziehung statt Er-ziehung und der damit verbundenen Bedürfnisorientierung zuwider.
Davon habe ich noch nie gehörte.
Erziehung beinhaltet für mich, dass ein Kind die Regeln der Eltern im Wesentlichen respektiert, weil es den Eltern vertraut, sich bei ihnen geborgen fühlt, sie ihm in schwierigen oder beängstigenden Situationen Sicherheit vermitteln.
Für mich persönlich drückt die Bezeichnung Beziehung für das Verhältnis, was zwischen Eltern und Kindern besteht, viel zu wenig aus, den Beziehungen können z.B. auf vielen Gebieten unseren Lebens ganz ohne Emotionen wunderbar funktionieren. Eine gute Beziehung kann höchstens eine Grundlage für alls sein, was das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern ausmacht.
(Damit will ich jetzt keinesfalls ausdrücken, dass in Frage stellen und ausprobieren für die Kinder nicht dazu gehört und wichtig für ihre Entwicklung ist.)
 
Aber - um bei meinen persönlichen Erfahrungen im Job zu bleiben, die ich nun mal am ehesten beurteilen kann - ganz egal, welches Erziehungsmodell "modern" ist, man kann doch als Mutter, als Eltern nicht ernsthaft vollkommen untätig daneben stehen, wenn ein Kind, ein Schulkind, auf dem Zahnarztstuhl ausrastet wie ein Berserker, brüllt (NICHT weint! BRÜLLT!), tobt, um sich tritt, dem Arzt den Mundspiegel aus der Hand schlägt, weil dieser das Kind freundlich fragt, ob er mal zählen darf, wieviele Zähne es wohl hat...?

Da greift man doch ein als Mutter? Ob nun sehr bestimmt oder im ruhigen Erklärbär-Tonfall, egal, aber man tut doch irgendwas? Man versucht doch, wenn schon nicht wegen der anderen Beteiligten in dieser Situation, dann doch wenigstens seinem Kind zuliebe irgendwie zu "deeskalieren"?

Heutzutage, in den meisten dieser Fälle, lautet die Antwort: Nein. Man tut nichts. Absolut nichts.
Doch. Einige erinnern ihre Kinder in dem Moment an ihre überaus kreativen Namensschöpfungen.
"Finn-Mooorteen. Finn-Morten. Finn-Morteeeeeeeen."
Das ist aber typischerweise das absolute Maximum an Aktivität. Und Finn-Morten zappelt und brüllt, als gäbe es einen Preis dafür. :(

Daß ein Kind Angst hat, von der unbekannten Situation überfordert ist usw., das ist alles verständlich und nix Ungewöhnliches. "Früher" haben manche Kinder dann ein Tränchen verdrückt oder einfach die Lippen fest zusammen gekniffen und kopfschüttelnd den Mund nicht aufgemacht. Aber man konnte mit ihnen sprechen, sie evtl. beruhigen, überzeugen oder notfalls einen "Deal" aushandeln, der z. B. einfach den Termin vertagte. "Kommst einfach nochmal wieder und wir zählen deine Zähne nächstes Mal, okay?" Okay.
Dann entschuldigte sich mitunter sogar noch die Mutter und bedankte sich für unsere Geduld.
Davon sind wir inzwischen aber meilenweit entfernt.

Braucht ein Kind nicht generell, aber erst recht in solchen Momenten, ganz klare Entscheidungen seiner Eltern?
Schwierig.
Ich kann es nicht sagen weil meine Kinder sowas immer ganz freiwillig mitmachen.
Aber ich bin tatsächlich eine Mutter die ehr zu viel eingreift.
Die dann auch bei der Leichtathletik daneben steht und ihrem Kind sagt: Schau mal die Trainerin hat das so und so gesagt mach doch das was die Trainerin gesagt hat.
Beim kleinen Kind ernte ich da tatsächlich ehr böse Blicke.
Bei großen "drüber-Kind" ehr nicht weil es da schon immer mehr Theater gab und sie auch dann Tendenzen hat alle anderen aufzuputschen. Aber auch da zaudere ich manchmal, weil es eben auch total doof ist, wenn z.b. der arzt das auf die nette schiene versucht und ich dann noch dazu komme, dann wird ja der Druck größer und noch jemand der da auf das Kind einredet kann da ehr das Gegenteil bewirken. Und wenn ich quasi böser Bulle spiele, dann überquatsche ich ja das nette was der Arzt gesagt hat. Und ich will dem Arzt ja auch nicht vermitteln, dass er das nicht allein hin bekommt, was ich aber tue wenn ich eingreife wenn es noch nicht zu spät ist. Denn ein Kind was einmal so in rage ist, dass es brüllt und strampelt, das kann man selten wieder auf Null runter fahren.
Aber wie gesagt: meine Kinder stören beim Zahnarzt ehr dadurch, dass sie alles wissen und anfassen wollen, arbeiten aber mit. Und bekommen auch schon lange vor dem Termin von mir erklärt was passiert, was sie machen müssen und warum das notwendig ist.
 
Und ich will dem Arzt ja auch nicht vermitteln, dass er das nicht allein hin bekommt, was ich aber tue wenn ich eingreife wenn es noch nicht zu spät ist.

Das ist in der Tat ein Problem, das ich in ähnlichen Situationen ansatzweise auch so habe und in der Kommunikation mit Ärzten generell…

Es ist in dem Moment unklar bzw. in der Schwebe, wer „das letzte Wort“ hat - in Sachen Behandlung der Arzt, aber in Sachen Verhalten immer noch die Begleitperson?

Der Arzt kann nicht genau wissen, wie ich zu bestimmten Dingen stehe, und handelt nicht ganz unbeeinflusst davon - aber ich als Begleitung kann auch schlecht das Heft in die Hand nehmen und dem Arzt oder der Ärztin sagen, wie sie ihre Arbeit machen sollen.

Wobei: Ich kann das schon… aber das wirkt sich nach meiner Erfahrung selten gut auf die Zusammenarbeit aus.

Und in dieses Vakuum - das zuhause so unter Umständen gar nicht vorliegt, weil da die Rollen klar verteilt sind - gerät letztlich das Kind.

Und reagiert je nach Persönlichkeit verunsichert, bockig oder dreist.

Ähnlich übrigens auch bei Konflikten im Angesicht Dritter… da ist man als Erziehungsberechtigte auch selten unbeeinflusst und mag evtl. aus Angst vor unfreundlichen Kommentaren nicht immer so deutlich werden wie zuhause.
 
Zu meiner Entscheidung, keine Kinder zu bekommen, hat auch das Wissen durch meinen Beruf beigetragen, was in der Entwicklung des Kindes und/oder in der Erziehung alles schiefgehen kann.

Wenn die Beziehung zum Vater scheitert, hinterlässt das Spuren bei dem Kind, je nach Vernunft der Eltern eher weniger oder mehr, und als Alleinerziehende hängt es dann an ihr, das aufzuarbeiten. Ein kleiner Sauerstoffmangel, genetische Anlagen und einiges andere mehr reicht aus, um aus einen Kind ein Kind zu machen, das "special needs" hat, Therapien braucht und speziell gefördert werden muss. In meiner Berufstätigkeit habe ich einige alleinerziehenden Müter erlebt, die damit völlig überfordert waren. Verständlicherweise, den der Spaghat mit Berufstätigkeit und Erziehung ist schon mit einem Kind, das eine völlig normale Entwicklung durch macht, schwierig. Kommen dann noch Probleme dazu, weil das Kind in der Entwicklung zurück bleibt, psychische Probleme oder Lernschwierigkeiten hat, wird es noch schwieriger, alles unter einen Hut zu bekommen.

Vor so einer Situation hatte ich tatsächlich Angst. Allerdings war mein Kinderwunsch eher minimal und nie so gross, dass ich die Sorge beiseite schieben konnte/wollte und das Risiko in Kauf genommen habe.
 
@snowflake

Natürlich - aber wenn ich das tue, während der Arzt ebenfalls mit dem Kind spricht, grätsche ich ihm schon irgendwie in die Aktion hinein…

(Keine Sorge, ich tue das trotzdem, wenn ich es nötig finde.)

Ich glaube, manchmal meinen Eltern auch, sie stehen als unfähig da, wenn sie überhaupt was sagen; und sagen dann halt nichts.

Jedenfalls funktioniert gerade beim Arzt die Kommunikation nicht immer ganz reibungslos, weil - so denke ich - eigentlich zwei Leute gerade „zu bestimmen“ haben. Dir einen über die Untersuchung, die anderen über das Kind.

Dazu noch was:

Neulich habe ich wartend beim Arzt (draußen, wegen Corona) folgendes gesehen.

Mutter kam mit Kind (5-6 Jahre) aus der Praxis und war, offenbar nur mühsam beherrscht, stinksauer.

Das Kind war etwas bedröppelt und wollte mit ihr reden, sie aber nicht mit ihm.

Sie hat es dann mehr oder weniger bis zum Auto hinter sich hergezogen, es hinten angeschnallt, ist vorn eingestiegen und ist losgefahren - und war kaum auf der Straße, als sie lautstark zu brüllen anfing.

Das letzte; was ich dann hörte, war: „Danke, danke, danke, dass du mich so blamiert hast!!!“ - Und ich bin relativ sicher, dass sie danach noch weiter gebrüllt hat.

Keine Ahnung, was da losgewesen war. Ist ja auch egal.

Da ich durchaus Verständnis für extrem frustrierte Eltern habe, und selber, wenn ich mich richtig ärgere, das selten leise tue, taten sie mir beide leid.

Das Kind aber vor allem darum, weil ihm durchaus dämmerte, dass es was falsch gemacht hatte, aber offenbar überhaupt kein bisschen, was genau das nun war und was eigentlich von ihm erwartet wurde.

Und ich denke, nach dem Gebrüll war es auch nicht schlauer, denn das Schlimmste schien ja erstmal zu sein, dass die Mutter sich blamiert fühlte - während dezent unklar blieb, wodurch genau.

Und ich denke, so ist es öfter.
 
Das Kind aber vor allem darum, weil ihm durchaus dämmerte, dass es was falsch gemacht hatte, aber offenbar überhaupt kein bisschen, was genau das nun war und was eigentlich von ihm erwartet wurde.

Und ich denke, nach dem Gebrüll war es auch nicht schlauer, denn das Schlimmste schien ja erstmal zu sein, dass die Mutter sich blamiert fühlte - während dezent unklar blieb, wodurch genau.
Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber das weißt du doch nicht? Oder ergab sich das aus dem Gesprächsversuch des Kindes?
Denn nur weil dir unklar war, was das Kind (falsch) gemacht hatte, muss es doch dem Kind nicht unklar gewesen sein?
Es sei denn natürlich, die Mutter hätte drinnen beim Arzt vor lauter unterdrücken der Wut überhaupt nicht reagiert, aber das weißt du ja auch nicht.
 
Aber eigentlich geht es doch in solchen Situationen darum, dass es nicht eskaliert, dass ich das Kind davor bewahre. Einem Kind geht es doch, wenn es schreiend und strampelnd auf dem Behandlungsstuhl hockt, richtig schlecht und weil ich als Mutter mein Kind objektiv nun mal am besten kenne, sollte ich eingreifen, wenn ich merke, in welche Richtung es zu laufend droht. Das kann man kurz und freundlich auch dem Zahnarzt erklären, der ganz sicher kein Interesse an so einer Eskalation hat.
Ich kenne das von Arztbesuchen nicht, wohl aber aus anderen Lebenssituationen und mir ist so ein Eingreifen nie übel genommen wurden.
Ggf kann man ja auch nach erfolgreichem Abschluss noch mal kurz miteinander sprechen
 
Ehrlichgesagt bin ich noch gar nie auf die Idee gekommen, daß es einer Mutter dem anwesenden Zahn-/Arzt gegenüber irgendwie "ungünstig" erscheinen oder unangenehm sein könnte, ihr tobendes Kind zu beruhigen oder notfalls auch die Behandlung gleich abzubrechen, wenn absehbar ist, daß da sowieso nix mehr draus wird. Ich hatte auch noch nie in diesen Momenten den Eindruck, daß da verschüchterte, schamhafte Muttis daneben stehen. Im Gegenteil...

Tatsächlich sind "wir" diejenigen, die sich nicht wagen einzugreifen, deutliche Worte auszusprechen oder einfach rigoros abzubrechen. Denn dann ist in der Regel erst richtig Feuer unter'm Dach. Weil wir dann ungeduldig, unfreundlich und verständnislos sind. Also warten wir flehentlich darauf, daß die Eltern signalisieren, wie es laufen soll. Meistens warten wir aber vergebens oder sehr, sehr lange...

Und wenn Mutti selbst dann aber mal mit Zahnweh im Wartezimmer sitzt und 15 Minuten warten muß, weil ein ähnlicher Fall den gesamten Terminplan aus den Angeln gehoben hat, fällt es ihr mitunter nicht mehr ganz so schwer, deutliche Ansagen zu formulieren - nämlich an die nächstbeste Helferin die sie zu packen kriegt.
;)
Also, die Sache mit der vornehmen Zurückhaltung dem Arzt gegenüber erscheint mir noch nicht so ganz schlüssig. ;)
 
@sleepy

Es geht nicht um „vornehme Zurückhaltung“, es geht darum, dass in dem Moment uU - nicht immer - die Kompetenzen nicht klar verteilt sind und darum keine Seite „handelt“, weil jede es von der anderen erwartet.

Aber ich will überhaupt nicht abstreiten, dass es auch viele Eltern gibt, die dieses Verhalten ihres Kindes als „Schicksal“ und „Normal“ ansehen, weil ihnen überhaupt nicht aufgeht, dass sie auch etwas anders machen könnten, als sie es tun, und dass sich ihr Kind auch anders verhalten könnte. ;)

@snowflake

Das ergab sich aus dem Gesprächsverlauf.

Und, wie gesagt, ich weiß nicht, was vorher passiert ist und ob es sich um ein brüllendes oder einfach nur ein still unkooperatives Kind gehandelt hat, oder was auch immer da vorgefallen ist.

Nur hat die Kommunikation zwischen den beiden eben in der Praxis, vor Leuten - wo es evtl. sinnvoll gewesen wäre - nicht stattgefunden, sondern diese spezielle Mutter hat sich noch lächelnd von den Leuten am Empfang verabschiedet und ihrem Kind erst die Meinung gegeigt, als keiner mehr zugehört hat.
(Außer mir, unfreiwillig, weil sie so laut gebrüllt hat, das man es durch die geschlossenen Scheiben und trotz des Motors gehört hat.)

Ich hatte zuweilen ähnliche Anwandlungen, als der Große in ein Alter kam, wo der Arzt ihn selbst nach seinem Zustand befragt hat und von mir nichts mehr hören wollte.

Was ja an sich ok ist.

Da hat das Kind mir zuhause die Ohren vollgejammert, was ihm weh tut, ich bin mit ihm zum Arzt und dem erzählte er dann, es ginge ihm gut und alles sei super… wenn ein Arzt dannso schlau war und gefragt hat, warum er da sei, meinte er, er wisse es nicht, ich habe ihm gesagt, er solle hingehen. :motz:

ich brauche wohl nicht zu sagen, dass alles, was danach von mir noch kam, null ernst genommen und das Kind idR nur noch sehr oberflächlich untersucht wurde…

Sodass wir regelmäßig noch ein zweites Mal hinmussten, weil das Kind ja mitnichten gesund war.

Irgendwann ist mir da auch mal der Kragen geplatzt (wenn auch weniger spektakulär - hoffe ich zumindest ) und ich habe meinen Ältesten wirklich entnervt gefragt, warum er dem Arzt das eine erzählt und mir das andere… und dass er sich dann nicht wundern müsse, wenn ihm nicht geholfen wird. Und dass ich stinksauer sei, weil ich dann da stünde, als würde ich mir für ihn Krankheiten ausdenken.

Und da meinte also das liebe Kind, fast den Tränen nahe, man könne doch nicht auf die Frage, wie es einem geht, „schlecht“ antworten und dem Arzt alle seine Probleme erzählen. Das wäre ja unhöflich. :crazy:

Und der würde einen dann hinterher doch untersuchen, dabei würde er dann schon rausfinden, was einem fehlt.

Hachja. Wir mussten dann erstmal klären, dass ab einem gewissen Alter das Gespräch mit zur Untersuchung gehört, weil man selbst ja am besten weiß, was einem wehtut.

Dann war das Thema durch… aber darauf, dass ihm das gar nicht so klar war, wäre ich nie gekommen. Er war ja wirklich von klein auf viel beim Arzt.

Aber gerade das war tatsächlich das Problem. „Mama, der hat doch auch früher nie mich gefragt, wie es dir geht, sondern dich!“

Ja, im Kindergarten war das so… :sarkasmus:

Das war einfach ein Missverständnis - aber, bis es geklärt war, ein recht frustrierendes.
 
Aber eigentlich geht es doch in solchen Situationen darum, dass es nicht eskaliert, dass ich das Kind davor bewahre. Einem Kind geht es doch, wenn es schreiend und strampelnd auf dem Behandlungsstuhl hockt, richtig schlecht und weil ich als Mutter mein Kind objektiv nun mal am besten kenne, sollte ich eingreifen, wenn ich merke, in welche Richtung es zu laufend droht. Das kann man kurz und freundlich auch dem Zahnarzt erklären, der ganz sicher kein Interesse an so einer Eskalation hat.
Ich kenne das von Arztbesuchen nicht, wohl aber aus anderen Lebenssituationen und mir ist so ein Eingreifen nie übel genommen wurden.
Ggf kann man ja auch nach erfolgreichem Abschluss noch mal kurz miteinander sprechen
Also ich habe das Gefühl, dass man es als Mutter eh nur falsch machen kann.
Ich hab ja nun zwei kinder wie Tag und Nacht. Und eigentlich versuche ich beide total gleich zu behandeln. Das geht natürlich nicht immer und ich kann auch nicht ausschließen, dass ich bin der großen nicht etwas grundlegendes falsch gemacht habe. Aber eigentlich denke ich, dass dieses Kind einfach so ist und ich nichts anders mache.
Und wenn du mit so einem Kind unterwegs bist, dann bist du einfach die schuldige.
Dein bewirft in einem Anfall von Übermut auf dem Spielplatz andere Kinder mit Sand.
Du sagst einmal, dass es das lassen soll, sonst geht ihr.
Die Ansage hält 2 min., dann wirft es wieder. Du schappst dir das Kind und musst das schreiende, um sich tretende Kind über die Schulter werfen.
Da sagt keiner: na das ist jetzt aber konsequent! Im besten Fall lachen sie über dich, im schlimmsten Fall wirst du angesehen als wärst du eine kindesmisshandelnde Erziehungsversagerin.
Und ich hab auch aufgehört ständig Dinge abzubrechen, weil mein Kind sich nicht gut benimmt. Denn dann müsste ich mir und dem anderen Kind immer zu schöne Dinge versauen. Ich hab auch nur einen Urlaub im Jahr, wenn ich dann nach 30 min den Strand verlassen würde, um nicht alle andren mit einem überdrehten Kind zu stören, dann mache ich uns allen den Urlaub kaputt. Und das schlimmste daran ist, dass das überdrehte Kind sich dann die Schuld dafür gibt.
Klar gibt es deswegen da trotzdem Konsequenzen und Auszeiten fürs daneben benehmen. Aber schlussendlich kann ich das was wirklich wirken würde, nämlich die ganze Sache beenden und gehen (Gott wie gern würde ich mich in solchen Situationen unsichtbar machen), nicht tun, um nicht die ganze Familie kaputt zu machen.
 
@sleepy @snowflake

Ein Punkt, den ich noch vergessen habe, der für euch spricht, ist, dass von Kindern heute irgendwie oft kaum etwas verlangt wird.

Ich bin ja nicht oft bei meinen Eltern, aber wenn, dann immer so 1-2 Wochen.

Ich weiß, dass meine Mutter vor Jahren in ihrer Sportgruppe mal gefragt wurde, wie das denn ginge, mit 2 kleinen Kindern so lang, und ob das für meinen - damals ja schon sehr kranken Vater nicht zu anstrengend wäre.

Und sie sagte nur, nein, der nähme sich schon seine Pausen, und wenn er mal schlafen müsste, seien eben alle so lange leise.

Darauf meinten alle anderen Frauen in der Gruppe, das wäre mit ihren Enkeln (im selben Alter) auf keinen Fall gegangen. Die könnten nicht einfach so mal eine halbe Stunde leise sein. Das müssten sie zuhause auch nicht.

Gefragt, wie sie das denn anstellen würde, sprach meine Mutter dir goldenen Worte: „Ich sage einfach, Opa muss jetzt Mittagsschlaf halten, also seid mal leise!“

:lol:

Und wenn das nicht gefruchtet hat, gab es es Stilles zu tun mit der Ansage: „Und nach dem Mittagsschlaf machen wir…“

Hat funktioniert. Auch wenn die meisten Omas dort meinten, schon die Bitte um Einschränkung sei eine Zumutung für die Kinder.
 
Genau das meine ich.
Und das ist auch das Kernproblem. Man glaubt, man müsse Kindern zwar schon so früh wie möglich drei Sprachen eintrichtern, am besten schon Mandarin im Kindergarten, aber gleichzeitig glaubt man offenbar, man könne ihnen z. B. keine Rücksichtnahme "abverlangen".
Dabei funktioniert das hervorragend - wenn man's denn überhaupt mal versucht.
 
gleichzeitig glaubt man offenbar, man könne ihnen z. B. keine Rücksichtnahme "abverlangen".
Dabei funktioniert das hervorragend - wenn man's denn überhaupt mal versucht.

Ja, das ist der Punkt. Man muss es konsequent versuchen. Aber allein das schien gar nicht mehr gefragt zu sein.

Nun sahen die alle sicher ihre Enkel öfter und regelmäßiger, aber halt immer nur ein paar Stunden, nicht ganze Tage. Da arrangiert man sich vielleicht anders, keine Ahnung.

Ich find's aber nicht schlimm, Rücksichtnahme zu verlangen, sondern ziemlich normal.

Spannenderweise wurde darauf auch hier Kindergarten großer Wert gelegt, zumindest so lange die Gruppen noch altersgemischt waren.

Nach den neuen Richtlinien sollen aber bevorzugt Kinder eines Alters in einer Gruppe sein, dh die Kinder wechseln im Grunde, ähnlich wie in der Schule, jedes Jahr die Gruppe. Da fällt der Faktor "die Älteren kümmern sich um die Jüngeren, die Jüngeren lernen von den Älteren" leider direkt weg. Was sehr schade ist.
 
Bei uns gab es gegenüber einen Mann, der Wechselschicht arbeitete. Wenn der wegen Nachtschicht tagsüber schlafen musste, konnten wir auf der Straße nicht Ball spielen oder so. Das war Ansage, und die galt.
Und dass ich in einem Alter, an das meine Erinnerung zurück reicht, also nicht erst Ende Kindergartenalter, meine Mutter oder sonst einen Erwachsenen geschlagen hätte, aus Frust über eine Einschränkung, kann ich ausschließen. Da wäre mir vermutlich der Himmel auf den Kopf gefallen.
 
Genau das meine ich.
Und das ist auch das Kernproblem. Man glaubt, man müsse Kindern zwar schon so früh wie möglich drei Sprachen eintrichtern, am besten schon Mandarin im Kindergarten, aber gleichzeitig glaubt man offenbar, man könne ihnen z. B. keine Rücksichtnahme "abverlangen".
Dabei funktioniert das hervorragend - wenn man's denn überhaupt mal versucht.
Und da sind wir wieder bei AP. Die „glauben“ das nicht. Die sind davon überzeugt, dass es grundverkehrt wäre, so etwas zu verlangen. Es ist Kern der Erziehungsphilosophie, so wenig wie möglich zu beschränken und wenn, dann maximal kooperativ.

Also ja, die halten vieles von dem was ihr hier schildert, für normal.

Maximal würde es über die Einsicht in die Bedürfnisse des Opas nach einem Mittagsschlaf gehen. Da müssten die Kinder dann aber schon recht groß sein, damit das funktioniert, stelle ich mir vor.

Übrigens auch nicht für gut oder schlecht @lektoratte das würde das Kind ja wieder beeinflussen. Im Idealfall darfst du deinem Kind noch nicht mal sagen, dass es das schön gemalt hat, weil auch diese Form der Wertung eine Einflussnahme darstellt.
 
Und da sind wir wieder bei AP. Die „glauben“ das nicht. Die sind davon überzeugt, dass es grundverkehrt wäre, so etwas zu verlangen. Es ist Kern der Erziehungsphilosophie, so wenig wie möglich zu beschränken und wenn, dann maximal kooperativ.

Also ja, die halten vieles von dem was ihr hier schildert, für normal.

Maximal würde es über die Einsicht in die Bedürfnisse des Opas nach einem Mittagsschlaf gehen. Da müssten die Kinder dann aber schon recht groß sein, damit das funktioniert, stelle ich mir vor.

Übrigens auch nicht für gut oder schlecht @lektoratte das würde das Kind ja wieder beeinflussen. Im Idealfall darfst du deinem Kind noch nicht mal sagen, dass es das schön gemalt hat, weil auch diese Form der Wertung eine Einflussnahme darstellt.
Ich kenne viele Eltern und ich kenne niemanden der so erzieht.
Für mich klingt das mehr nach Müttern die in Berlin Neukölln in Kaffee sitzen während ihre Männer im Coworkingspace an der 16ten datingapp arbeiten.
Neben mir ist übrigens eine Erzieherin eingezogen (jetzt wohnen in drei Nachbarnhäusern drei Erzieherinnen) die vorher in Berlin gearbeitet hat und die berichtet da auch von riesen Unterschieden zwischen dem was hier in Kindergärten so gemacht wird und dem was in Berlin der Standard ist.
So gemeinsame Projekte wie: alle kinder basteln das gleiche zu Ostern, gibt es da nicht mehr. Die kinder können was zu Ostern basteln wenn sie wollen, aber die Erzieherinnen regen da nicht zu an.
 
Also wir haben 140 Kinder bei uns im Kindergarten und ich habe als EB Vorsitzende einen ganz guten Überblick über die WhatsApp Gruppen. Und natürlich auch einen recht engen Austausch mit der Kiga Leitung.

Das ist der Trend der letzten 10, 15 Jahre, Problematik Tendenz steigend. Inzwischen sind wir so grob bei 70 bis 80%, die eher bedürfnisorientiert „er“ziehen. Und einen Anteil von 20 bis 30%, der das in einer Ausprägung tut, die schlicht und ergreifend problematisch ist.

Keine Ahnung, was aus diesen Kindern mal werden soll.

Edit: na um so offene Konzepte zu finden, musst du doch aber nicht nach Berlin. Das gibt es mittlerweile überall und wird auch von vielen Eltern explizit gewünscht.
 
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