Ich weiß nicht, ob wir den Artikel hier schon verlinkt hatten
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ups, der link funktioniert hier ja nicht
Bauern in der Ukraine: „Ich frage mich, wie wir unsere Kühe füttern sollen”
Seit rund drei Wochen tobt der russische Angriffskrieg in der Ukraine, Millionen Menschen sind auf der Flucht. Wer kann, nimmt seine Tiere mit. Doch nicht immer geht das: Die Situation der Bauern und ihrer Tiere ist katastrophal, berichten Betroffene.
Die Ukraine gilt als „Brotkorb“ Europas, ist normalerweise für fruchtbare Böden und den erfolgreichen Getreideanbau bekannt. Sogar die Flagge – oben blau, unten gelb – erinnert an den Sommerhimmel über wogenden Weizenfeldern.
Fleisch- und Milchproduktion hat im Vergleich zwar einen geringeren Stellenwert. Trotzdem leben in dem Land alleine fast 1,6 Millionen Milchkühe. Hinzu kommen Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Geflügel, von landwirtschaftlichen Betrieben oder privaten Höfen, deren Schicksal angesichts des noch immer andauernden Krieges ungewiss bleibt.
Nach rund drei Wochen werden Futterreserven knapp, nicht immer funktioniert der Strom. Viele Arbeiter auf den Höfen müssen entweder für die ukrainische Armee kämpfen oder
. Was also passiert mit den Tieren?
„Wir müssen leider davon ausgehen, dass viele der landwirtschaftlich gehaltenen Tiere in der Ukraine bereits verdurstet und verhungert sind“, schätzt etwa die Tierrechtsorganisation „
“. „Denn wenn Landwirt:innen fliehen müssen, können sie nicht Hunderte Rinder, Tausende Schweine oder Zehntausende befiederte Tiere wie Hühner, Puten oder Enten mitnehmen.“
„Die Tierhaltung ist (…) vielleicht der am stärksten betroffene Sektor der Landwirtschaft“, schreibt auch der ukrainische Agrarjournalist Iurii Mykhaylov in „
“. Er berichtet unter anderem von einer Pferdezucht, auf der es kein Futter mehr gibt und wo die Tiere verhungern. Besonders schlimm treffe es die Nutztierbestände in den besetzten Gebieten. Sie seien von Verarbeitungsbetrieben abgeschnitten, die wiederum von den Verbrauchern und Märkten. Aufgrund beschädigter Straßen und zerstörter Brücken gebe es zudem logistische Probleme.
Die zerstörte Infrastruktur macht es auch so schwierig, einen genauen Überblick über die Lage der Farmtiere in der Ukraine zu gewinnen. „Die Situation in der Nordukraine ist katastrophal, wir haben keine Ahnung, was in den Dörfern ohne Strom, ohne Internetverbindung und mit sehr schlechter Versorgung von Wasser und Essen passiert“, berichtet der Landwirt Alex Lissitsa gegenüber „
“.
„Wir haben einen Milchhof mit 1.000 Kühen, und es sieht so aus, als würden alle bald sterben, weil es kein Futter mehr gibt, keinen Strom seit zwei Tagen und der alte Generator, den wir fürs Melken genutzt haben, funktioniert nicht mehr“, so Lissitsa.
Ähnliches berichtet auch der Niederländer Kees Huizinga, der seit 20 Jahren einen Bauernhof in der Ukraine betreibt. Zunächst blieb er bei seinem Hof, seit dem 4. März ist er allerdings nicht mehr im Land, um in Europa um Unterstützung für die ukrainische Landwirtschaft zu bitten. Seitdem spricht er mit Journalisten, trifft Politiker und warnt vor einer Lebensmittelkrise, die vor allem Nordafrika und den Mittleren Osten treffen könnte, sollten die ukrainischen Landwirte in diesem Jahr nichts aussähen können.
Auf Huizingas Betrieb in der Nähe von Uman, 200 Kilometer südlich von Kiew, leben 2.000 Milchkühe und 450 Sauen. Schon am 1. März
: „Ich frage mich, wie wir unsere Kühe füttern sollen. Wir haben Futter, aber wir werden die Rationen verkleinern müssen, damit der Vorrat länger reicht.“ Stroh, Heu und Mais sollten eineinhalb Jahre reichen. Doch das Sojaschrot für die Schweine reiche vielleicht noch einen Monat, erklärt Huizinga gegenüber „
“.
Wie lange der Krieg und die Ausnahmesituation für die Ukrainer andauert, das kann jedoch keiner sagen…