Ein Virus mutiert umso schneller, umso mehr geimpft wurde.
Hat Streeck gesagt und Drosten, mWn, bestätigt.
Höh? Genau umgekehrt wird ein Schuh draus.
Viren mutieren
, wenn sie sich vermehren. Umso schneller und mehr sie sich vermehren, umso wahrscheinlicher entstehen neue Mutationen - und zwar rein statistisch gesehen. Das passiert
immer, ob geimpft wird oder nicht.
Mit jedem Mal, das ein Virus eine Zelle befällt, die dann weitere Viren produziert und in die Umwelt entlässt, können Veränderungen im Erbgut des dann neu produzierten Virus auftreten - Mutationen eben. Wobei "unfitte" Mutationen sich dann nicht weiterverbreiten,
fittere aber natürlich schon.
Und dann gilt wieder:
Je schneller und ungebremster die Viren sich vermehren, desto eher erhält eine fittere Mutante die Chance, sich durchzusetzen.
Ganz gut erklärt wird das hier:
Hier ist etwas zu dem Effekt, den du meinst - dazu muss man aber sagen, dass eine induzierte Immunität durch Impfstoffe bei Viren (anders als durch Antibiotika bei Bakterien)
extrem selten ist. Das
kann theoretisch passieren, aber zumindest bei den gängigen Standardimpfungen gegen Masern, Mumps, Pocken etc (alles Virenerkrankungen)
ist das bisher nicht der Fall gewesen.
Bei der Grippe ist das anders. Die verändert sich nicht so schnell,
weil geimpft wird - wäre das grundsätzlich so, dass eine Impfung bei viralen Erkrankungen Mutationen begünstigt, müsste ja auch jedes Jahr gegen Masern, Windpocken etc geimpft werden... also gegen jede virale Erkrankung, gegen die geimpft wird.
Sondern man muss so oft impfen,
weil das Grippevirus extrem variabel ist und sich schneller verändert als die meisten anderen bekannten Viren. Das liegt aber an der Art und Weise,
wie es aufgebaut ist. Bei Grippe überwiegt mal eine Variante, mal eine andere, und die Hersteller müssen im Sommer schon abschätzen, was im Winter auf uns zukommt. Manchmal klappt das gut, manchmal nicht.
Hier wird das sehr gut erklärt:
Die Auslöser der saisonalen Grippe, die so genannten Influenza-Viren, sind extrem wandlungsfähig. Die Eigenschaften dieser Erreger ändern sich mit nahezu jedem Vermehrungszyklus, weil den Enzymen, die für die Verdopplung des Erbguts verantwortlich sind, entscheidende Reparaturmechanismen fehlen. Fehler beim Ablesen und beim Zusammenbau der Erbinformation werden somit nicht behoben, es entstehen Mutationen. Verändert eine Mutation nun die Oberflächenstruktur des Virus, wird dieser nicht wiedererkannt und trickst damit das Immunsystem aus. Es dauert länger bis das Immunsystem antworten kann – mehr Zeit für den Virus, sich zu vermehren. Die große Anzahl an Viren und ihr kurzer Vermehrungszyklus, der nur wenige Stunden andauert, begünstigt die schnelle Verbreitung neuer Virenformen zusätzlich. So kann sich das Virus von Jahr zu Jahr, aber auch innerhalb einer Saison ändern.
Impfstoffe gegen die saisonale Grippe, die oft auch als Influenza bezeichnet wird, müssen deshalb jährlich an die aktuell zirkulierenden Viren und deren Varianten angepasst werden.
Ich hab jetzt gerade mal herumgesucht, wo Streeck oder Drosten was dazu sagen, dass Impfungen Mutationen begünstigen werden... ich habe nichts gefunden. - Also, wenn du da Links zu hast, wäre ich sehr dankbar.
Aber wenn du mal schaust, wo die ganzen besorgniserregenden Varianten entstanden sind - und ich bin sicher, das habe ich hier schon mindestens ein Mal geschrieben - dann sind das
keine Länder, in denen besonders viel geimpft wird.
Wie Spanien, Portugal, Israel.
Nee. Da findest du Indien, Großbritannien in der ersten Welle, Peru, Brasilien, Südafrika...