Ich denke, der Hund ist gerade total gestresst, blickt bei euch nicht durch - wie auch, er kannte das Zusammenleben in einer Familie ja bislang noch nicht - die Umgebung und möglicherweise sogar die Sprache kennt er auch nicht...
Ich denke, dieses Kniepen in die Haxen ist ein Versuch, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Vielleicht auch, Frust rauszulassen, weil er gerad die Welt nicht versteht. Und euch auch nicht.
Und ja, ich denke, ihr habt ihm ungewollt zu viel zugemutet. Das ist mir mit meinem ersten Tierheimhund auch passiert. Den hab ich einfach - Zack - in meinem Alltag mitlaufen lassen wollen. Ja, Pustekuchen.
Es gibt Hunde, mit denen kann man das machen. So ein Jungspund, nur wenige Tage nach einer mehrtägigen Anreise, mit vorher völlig anderen Lebensumständen, müsste schon ein recht robustes Kerlchen sein, wenn er das alles fraglos so hinnimmt.
Stell dir vor, dein Sohn würde, ohne dass man es ihm vorher erzählt, zui völlig fremden Leuten nach Rumänien verschickt und soll sich da auf einmal benehmen wie ein ganz normales Kind dort, und es wird erwartet, dass er alles kennt und weiß, was normale Kinder in seinem Alter dort wissen. Auch wenn er die Sprache gar nicht versteht.
Meinst du nicht auch, der wäre etwas neben sich in so einer Situation?
Was weiter oben geschrieben wurde, ist hilfreich: Wenigere, kürzere Spaziergänge, immer dieselbe Strecke am Anfang, erst langsam mehr.
Ein geregelter Tagesablauf.
Und die Regeln, die ihr im Haus haben möchtet - zB Hund geht nicht ins Kinderzimmer, wartet vor der Küche, geht für Ruhephasen in seinen Korb/seine Box, die aber auch so aufgestellt sein sollten, dass der Hund dort Ruhe hat - die solltet ihr jetzt schon einführen und mit der Hausleine und deutlicher Körpersprache auch konsequent durchsetzen.
Dem Hund wird das Helfen, denn Regeln, die er einhalten kann, gebn ihm Halt und machen ihn auch selbstbewusst: "Ich kann hier etwas richtig machen! Ich habe verstanden, was die von mir wollen!"
Ein Trainer kann jedenfalls auch dann nicht schaden, wenn eure vorige Hündin ein ganz anderer Typ Hund war.
Ich habe zB jetzt einen Sheltie. Da muss ich einmal böse gucken oder "buh" sagen, dann ist er angemessen beeindruckt und läuft wieder in der Spur, sollte er das mal kurz vergessen haben. Ein Terrier wälzt sich da lachend auf dem Rücken und hält sich den Bauch mit den Pfoten... bevor er dann doch wieder zu seiner Lieblingsbeschäftigung zurückkehrt.
Hätte ich einen, würde ich definitiv noch mal Nachhilfe in Sachen Körpersprache und Konsequenz bei einer Trainerin nehmen - weil ich weiß, die hätte ich bitter nötig.
Euch alles Liebe - und ich hoffe, ihr kriegt das hin.
Der sieht so wonnig aus, ich bin sicher, ihr könnt miteinander wirklich Spaß haben.