Ein den Menschen gegenüber so scheues Tier wird sich, selbst wenn man das Einfangen schafft (was häufig sehr unschön mit Netz und entsprechenden Kräften/Zwang sowie den daraus resultierenden möglichen Verletzungen des Tieres einhergeht), ist es damit nicht getan.
Die Katze wird sich vermutlich ausschließlich im Zwangskäfig und/oder mit Sedierung behandeln lassen.
Sie muß mindestens eine Woche in Quarantäne, d. h. sie sitzt während dieser Zeit 24/7 i. d. R. in einem Käfig, größenmäßig vergleich mit dem eines Meerschweinchenkäfigs.
Frühestens danach, sofern alle akuten "Baustellen" wie Ohrenmilben/-entzündung, Parasitenbefall und Impfung abgearbeitet wurden, kann sie in einen Katzenraum.
Dauert dies alles länger, sitzt sie auch entsprechend länger im Quarantäne-Käfig, weil man sonst nur noch schwerlich oder gar nicht mehr an sie dran käme; außerdem sollen ja ev. Krankheiten, Parasiten usw. nicht auf die restlichen Katzen übertragen werden.
Hat sie diese ganzen Prozeduren hinter sich, soll sie ja vermutlich auch noch kastriert werden.
Was es für ein so freiheitsliebendes Tier bedeutet, täglich von fremden Menschen festgehalten und immer wieder "gepiesackt" zu werden, können wir alle überhaupt nicht nachvollziehen.
Das ist eine Panik sondergleichen.
Hinzu kommen die extrem zeitnahen Behandlungen, welche das Immunsystem extrem belasten - kein vernünftiger Mensch würde sein Haustier innert einer Woche kastrieren, impfen, entwurmen lassen. Never ever.
Ob dieses Tier dann überhaupt noch mal vermittelbar sein wird, nach den wie vor beschriebenen Aktionen und Erfahrungen, ist fraglich.
Das könnte entweder ein TH-Dauerhocker werden (Katastrophe für die Katze, eng begrenzter Raum, zuviele andere Carnivoren um sie herum, vor allem kein Freigang mehr.....) oder aber irgendwann mal hoffentlich doch vermittelt werden - bloß wer will dann so ein Tier?
Normale Farbe, scheu, zurückhaltend, wird vielleicht niemals die gewünschte Schoßkatze....
Man möge sich also bitte gut überlegen, ob man mit dieser Aktion dem Tier einen Gefallen tut.
Denn es hat ja an sich fast alles, was es benötigt: genügend Futter, Bettchen und Körbchen, allein es fehlt das Zutrauen zum Menschen sowie ein warmes Plätzchen in einem Haus. Garage und Carport sind wärmetechnisch natürlich suboptimal.
Ein gut isoliertes Häuschen mit ev. Decken, einem den Boden bedeckenden dicken Kissen und genügend Kuschel-Heu müßte da schon her.