Liebe Community
Ich muss mir etwas von der Seele schreiben weil ich Angst habe, an dem Schmerz und den Vorwürfen verrückt zu werden.
Ich kann es nicht fassen aber meine geliebte Lotta hat mich am Donnerstag, den 07.01. verlassen.
Vor Weihnachten gab es einen morgen, an dem sie plötzlich nicht mehr aufstehen konnte. Den Abend vorher war sie noch top fit!
Sie war nicht in der Lage, ihre Augen zu öffnen. Für mich brach eine Welt zusammen, ich dachte ich müsste mich verabschieden. Der Tierarzt stellte einen zu hohen Druck im Auge fest. Mit Antibiotika und Tropfen konnte das Problem erstmal behoben werden. Die weitere Kontrollen verliefen erfreulich. Silvester ging es ihr noch richtig gut.
In den Tagen danach baute sie allerdings ab. Das Auge fing wieder an zu tränen und sie war körperlich sehr schwach. Sie hat die meiste Zeit nur geschlafen und zwar so tief, dass sie kaum Notiz von uns nahm.
Am Donnerstag um 15 Uhr bin ich dann mit ihr zum Arzt gefahren. Sie erkannte sofort, dass es Lotta nicht gut ging. Ich glaube nicht, dass sie Schmerzen hatte aber das Leben wich aus ihr heraus. Ich war total am Ende und konnte nur bitterlich weinen. Die Ärztin, eine wirklich tolle, liebevolle, sagte mir, sie würde Lotta in den Schlaf legen um zu schauen, was mit ihr ist. Wir hatten so auf eine vereiterte Wurzelentzündung gehofft. Also verabschiedeten wir uns und sie wurde auf die Station gebracht. Ich hatte ihr immer wieder gesagt, wie sehr ich sie liebe und ihr für alles danke und das ihr jetzt geholfen wird. Mein Mann, mein Sohn und ich warteten im Auto. Als die Ärztin dann über den Parkplatz gelaufen kam, wusste ich es.
"Ich habe keine guten Nachrichten für sie." Sie zeigte uns das Röntgenbild und meine wunderschöne Lotta hatte einen riesen Tumor auf der Lunge. Ich brauchte nichts mehr hören, ich wusste dass nun das Ende gekommen war. Sie sagte auch, alles was jetzt kommen würde wäre nur Qual für Lotta und wir sollten sie gar nicht mehr wach werden lassen.
Sie hat sie dann geholt und mein schönes Fellkind war so eingefallen und gar nicht mehr wirklich da. Christian und ich haben uns dann verabschiedet. Ich hoffe so, sie hat uns gehört weil sie ja in Narkose lag und ich nicht dabei war als sie in den Schlaf gelegt wurde. Sie war wohl auf der Station ganz ruhig und hatte keine Angst in den Augen sagte mir die Ärztin. Sie hätte so gewirkt als hätte sie gewusst, dass ihr nun geholfen wird.. und hätte alles ganz toll mitgemacht. Eigentlich ist Lotta beim Arzt total panisch... Ich bin gestern nochmal hingefahren weil ich wissen musste, wie ihre letzten wachen Momente waren und da habe ich es erfahren. Ruhig und entspannt.
Als sie die letzte Spritze bekommen hat, hat sie nur noch 3 mal ganz sanft geatmet und dann war es vorbei. Ich habe sie gestreichelt und mit ihr geredet und hoffe, sie hat mich wahrgenommen!!! Ich habe ihr gesagt, wie sehr ihr ich danke und wie sehr ich sie liebe und das sein mein Wunder war.
Nun ist sie beim Tierbestatter und nächste Woche Freitag bekomme ich Bescheid, wann ich sie holen kann.
Ich kann nicht mehr. Ich kann nicht essen, nicht schlafen, ich weine nur und fühle mich amputiert. Ich habe Angst und am schlimmsten sind die Vorwürfe.
Ich habe sie vor 15 Jahren aus dem Tierheim geholt und sie war mein ein und alles. Ich war zu der Zeit und auch länger danach psychisch sehr krank. Ich bin schwer traumatisiert und war nicht beziehungsfähig mit Menschen. Wir haben für uns alleine gelebt bis ich vor 6 Jahren meinen Mann kenngelernt habe.
Aber in all der Zeit habe ich so große Fehler gemacht. Ich war manchmal so depressiv und konnte ihr meine Zuneigung gar nicht zeigen. Am Anfang ist mir sogar mal die Hand ausgerutscht. Ich hasse mich so sehr. ein halbes Jahr habe ich sie zu meiner Mutter gegeben weil ich nicht in der Lage war, mich zu kümmern. Jedes mal wenn wir uns getroffen haben hat sie sich so gefreut. Ich konnte keine Freude zeigen. Ich war innerlich schwarz und leer. Wenn sie gefahren sind hat sie mich mit ihren hoffnungsvollen Augen angesehen und mich gebeten, bei mir bleiben zu können aber ich konnte nicht. Sie hatte es bei meiner Mutter besser, die Lotta auch so liebt. Dort wurde sie verwöhnt und bekam die Zuneigung. Aber immer wieder hatte sie die Hoffnung und ich habe sie ein halbes Jahr immer wieder enttäuscht.
Als ich dann durch meine Psychoanalyse stabiler wurde und meinen Mann kennenlernte, hatte sie ein schöneres Leben. Mein Mann liebt Lotta so sehr und die beiden hatten eine ganz enge Bindung. Er trauert fürchterlich aber er sieht die schönen Dinge mit ihr.
Ich hingegen bin in einem wirklich sehr dunklem Raum. Meine Vorwürfe bringen mich an den Rand des Verstandes. Ich hätte mehr dasein müssen. Viel mehr. Dann kam unser Sohn zur Welt und sie hatte wieder nicht die ungeteilte Aufmerksamkeit. Dabei war sie doch schon 11 Jahre.
Und ihre letzten Tage. Ich hätte sie mit ihr im Bett verbringen sollen. Natürlich war sie die ganze Zeit mit uns zusammen aber ich hätte sie von morgens bis Abend streicheln müssen. Am Donnerstag habe ich noch eine Mittagsschlaf gemacht weil die nacht so anstrengend war anstatt mich um sie zu kümmern. Sie hat zwar tief geschlafen aber... einen Mittagsschlaf die Stunden vor ihrem Tod. Was für ein Mensch tut das?
Und wieso bin ich nicht mit auf die Station gegangen? Ich bin nicht auf die Idee gekommen. Es ist eine Klinik aber mir war in dem Moment gar nicht klar, dass ich sie nie wieder wach sehen werde.
Es tut so weh. Ich weiß nicht wie ich ohne sie leben soll. 15 Jahre und in der ganzen schweren Zeit war sie immer da. So treu. So lieb. So schön. Und ich weiß nicht wie ich mit meinen unverzeihlichen Fehlern leben soll. Ich habe das Gefühl, ich habe ihr das Leben versaut und habe eine so große Schuld auf mich geladen, die unverzeihlich ist. An die schönen Dinge kann ich mich gar nicht erinnern weil die Vorwürfe so schwer wiegen. Ich weiß nicht wie ich das jemals verkraften soll und wie ich die schrecklichen Bilder aus meinen Kopf bekommen soll. All die Situationen, wo ich sie Zuneigung brauchte und ich nicht fähig war.
Mein schönes Wesen hätte einen anderen Menschen als mich verdient gehabt. Ich bin trotzdem dankbar, dass sie bei mir war. Ich liebe sie so sehr und es tut so weh. Es ist so dunkle und leer.
Ich muss mir etwas von der Seele schreiben weil ich Angst habe, an dem Schmerz und den Vorwürfen verrückt zu werden.
Ich kann es nicht fassen aber meine geliebte Lotta hat mich am Donnerstag, den 07.01. verlassen.
Vor Weihnachten gab es einen morgen, an dem sie plötzlich nicht mehr aufstehen konnte. Den Abend vorher war sie noch top fit!
Sie war nicht in der Lage, ihre Augen zu öffnen. Für mich brach eine Welt zusammen, ich dachte ich müsste mich verabschieden. Der Tierarzt stellte einen zu hohen Druck im Auge fest. Mit Antibiotika und Tropfen konnte das Problem erstmal behoben werden. Die weitere Kontrollen verliefen erfreulich. Silvester ging es ihr noch richtig gut.
In den Tagen danach baute sie allerdings ab. Das Auge fing wieder an zu tränen und sie war körperlich sehr schwach. Sie hat die meiste Zeit nur geschlafen und zwar so tief, dass sie kaum Notiz von uns nahm.
Am Donnerstag um 15 Uhr bin ich dann mit ihr zum Arzt gefahren. Sie erkannte sofort, dass es Lotta nicht gut ging. Ich glaube nicht, dass sie Schmerzen hatte aber das Leben wich aus ihr heraus. Ich war total am Ende und konnte nur bitterlich weinen. Die Ärztin, eine wirklich tolle, liebevolle, sagte mir, sie würde Lotta in den Schlaf legen um zu schauen, was mit ihr ist. Wir hatten so auf eine vereiterte Wurzelentzündung gehofft. Also verabschiedeten wir uns und sie wurde auf die Station gebracht. Ich hatte ihr immer wieder gesagt, wie sehr ich sie liebe und ihr für alles danke und das ihr jetzt geholfen wird. Mein Mann, mein Sohn und ich warteten im Auto. Als die Ärztin dann über den Parkplatz gelaufen kam, wusste ich es.
"Ich habe keine guten Nachrichten für sie." Sie zeigte uns das Röntgenbild und meine wunderschöne Lotta hatte einen riesen Tumor auf der Lunge. Ich brauchte nichts mehr hören, ich wusste dass nun das Ende gekommen war. Sie sagte auch, alles was jetzt kommen würde wäre nur Qual für Lotta und wir sollten sie gar nicht mehr wach werden lassen.
Sie hat sie dann geholt und mein schönes Fellkind war so eingefallen und gar nicht mehr wirklich da. Christian und ich haben uns dann verabschiedet. Ich hoffe so, sie hat uns gehört weil sie ja in Narkose lag und ich nicht dabei war als sie in den Schlaf gelegt wurde. Sie war wohl auf der Station ganz ruhig und hatte keine Angst in den Augen sagte mir die Ärztin. Sie hätte so gewirkt als hätte sie gewusst, dass ihr nun geholfen wird.. und hätte alles ganz toll mitgemacht. Eigentlich ist Lotta beim Arzt total panisch... Ich bin gestern nochmal hingefahren weil ich wissen musste, wie ihre letzten wachen Momente waren und da habe ich es erfahren. Ruhig und entspannt.
Als sie die letzte Spritze bekommen hat, hat sie nur noch 3 mal ganz sanft geatmet und dann war es vorbei. Ich habe sie gestreichelt und mit ihr geredet und hoffe, sie hat mich wahrgenommen!!! Ich habe ihr gesagt, wie sehr ihr ich danke und wie sehr ich sie liebe und das sein mein Wunder war.
Nun ist sie beim Tierbestatter und nächste Woche Freitag bekomme ich Bescheid, wann ich sie holen kann.
Ich kann nicht mehr. Ich kann nicht essen, nicht schlafen, ich weine nur und fühle mich amputiert. Ich habe Angst und am schlimmsten sind die Vorwürfe.
Ich habe sie vor 15 Jahren aus dem Tierheim geholt und sie war mein ein und alles. Ich war zu der Zeit und auch länger danach psychisch sehr krank. Ich bin schwer traumatisiert und war nicht beziehungsfähig mit Menschen. Wir haben für uns alleine gelebt bis ich vor 6 Jahren meinen Mann kenngelernt habe.
Aber in all der Zeit habe ich so große Fehler gemacht. Ich war manchmal so depressiv und konnte ihr meine Zuneigung gar nicht zeigen. Am Anfang ist mir sogar mal die Hand ausgerutscht. Ich hasse mich so sehr. ein halbes Jahr habe ich sie zu meiner Mutter gegeben weil ich nicht in der Lage war, mich zu kümmern. Jedes mal wenn wir uns getroffen haben hat sie sich so gefreut. Ich konnte keine Freude zeigen. Ich war innerlich schwarz und leer. Wenn sie gefahren sind hat sie mich mit ihren hoffnungsvollen Augen angesehen und mich gebeten, bei mir bleiben zu können aber ich konnte nicht. Sie hatte es bei meiner Mutter besser, die Lotta auch so liebt. Dort wurde sie verwöhnt und bekam die Zuneigung. Aber immer wieder hatte sie die Hoffnung und ich habe sie ein halbes Jahr immer wieder enttäuscht.
Als ich dann durch meine Psychoanalyse stabiler wurde und meinen Mann kennenlernte, hatte sie ein schöneres Leben. Mein Mann liebt Lotta so sehr und die beiden hatten eine ganz enge Bindung. Er trauert fürchterlich aber er sieht die schönen Dinge mit ihr.
Ich hingegen bin in einem wirklich sehr dunklem Raum. Meine Vorwürfe bringen mich an den Rand des Verstandes. Ich hätte mehr dasein müssen. Viel mehr. Dann kam unser Sohn zur Welt und sie hatte wieder nicht die ungeteilte Aufmerksamkeit. Dabei war sie doch schon 11 Jahre.
Und ihre letzten Tage. Ich hätte sie mit ihr im Bett verbringen sollen. Natürlich war sie die ganze Zeit mit uns zusammen aber ich hätte sie von morgens bis Abend streicheln müssen. Am Donnerstag habe ich noch eine Mittagsschlaf gemacht weil die nacht so anstrengend war anstatt mich um sie zu kümmern. Sie hat zwar tief geschlafen aber... einen Mittagsschlaf die Stunden vor ihrem Tod. Was für ein Mensch tut das?
Und wieso bin ich nicht mit auf die Station gegangen? Ich bin nicht auf die Idee gekommen. Es ist eine Klinik aber mir war in dem Moment gar nicht klar, dass ich sie nie wieder wach sehen werde.
Es tut so weh. Ich weiß nicht wie ich ohne sie leben soll. 15 Jahre und in der ganzen schweren Zeit war sie immer da. So treu. So lieb. So schön. Und ich weiß nicht wie ich mit meinen unverzeihlichen Fehlern leben soll. Ich habe das Gefühl, ich habe ihr das Leben versaut und habe eine so große Schuld auf mich geladen, die unverzeihlich ist. An die schönen Dinge kann ich mich gar nicht erinnern weil die Vorwürfe so schwer wiegen. Ich weiß nicht wie ich das jemals verkraften soll und wie ich die schrecklichen Bilder aus meinen Kopf bekommen soll. All die Situationen, wo ich sie Zuneigung brauchte und ich nicht fähig war.
Mein schönes Wesen hätte einen anderen Menschen als mich verdient gehabt. Ich bin trotzdem dankbar, dass sie bei mir war. Ich liebe sie so sehr und es tut so weh. Es ist so dunkle und leer.