Wenn "Fähnlein-im-Wind" zu oft passiert, würde ich meine Meinung ändern - die ist bisher positiv.
Zu negativ darf ich aber nicht werden, ich bin mit einem Parteimitglied verheiratet.
Zur Trophäenjagd fand ich die bisherige, differenzierte Sichtweise der FDP gut.
Ich bin nicht gegen Trophäenjagd im Ausland, da man sie differenziert betrachten muss. Mit nicht wenigen teuren und moralisch auf den ersten Blick fragwürdigen Abschüssen werden Artenschutzprojekte finanziert. Sogar dann, wenn es bedrohte Arten trifft. Hier muss man einfach gucken, wird dort negativ oder positiv in die bedrohte Art eingegriffen?
Negativ: Abschöpfung ohne Nachhaltigkeit, mehr schiessen als nachkommt, keinen positiven Nutzen für die Art.
Positiv: Einzelne, z.B. für die Zucht in einem Artenschutzprojekt nicht mehr notwendige Tiere teuer verkaufen und mit dem Gewinn das Projekt am Laufen halten.
Dass letzteres Geschmäckle hat, kann ich verstehen. Ich persönlich kann es emotional nicht nachempfinden, warum man einen Löwen schiessen und diesen dann bei sich Daheim ausstellen möchte. Aber ich lehne es nicht ab, wenn das sauber geschieht und einen Nutzen mit sich bringt. Ich kann es nicht verurteilen, schon alleine weil ich Fleisch esse. Wir Menschen "nutzen" Tiere - das Huhn dass im Freilandbetrieb Eier legt oder das Rind das geschlachtet wird genauso wie den Löwen den wir zum Abschuss anbieten, um die Nachzucht/den Erhalt dieser Art zu finanzieren.
Die allermeisten Jagdreisen werden jedoch, schon alleine aus finanziellen Gründen, auf Arten angeboten die absolut nicht bedroht sind. Nur weil etwas "exotisch" ist, ist es noch lange nicht bedroht.
Es gibt beispielsweise in Afrika genau wie bei uns Arten die regional eher als Schädlinge gelten - beispielsweise Impalas.
Warum man Jagdreisen darauf nicht mehr auf einer Jagdmesse anbieten sollte erschließt sich mir einfach nicht.
Genauso wenig wie das Verbot von Jagdreisen auf Arten, die zwar regional gefährdet sind, jedoch nicht grundsätzlich.
Bei grundsätzlich gefährdeten Arten sollten Reiseanbieter in der Pflicht sein lückenlos ihre Genehmigungen, die an den Nutzen des Abschusses gekoppelt sein sollten, nachzuweisen. Um Aufregung zu vermeiden wäre es klug solche speziellen Reisen nicht auf Messen anzubieten.
Man könnte bei der ganzen Diskussion aber noch weiter gehen und ganz böse, moralische Fragen stellen. Zum Beispiel auf die wirklich verpönten Jagd-Zuchtfarmen hin, wo Tiere wirklich nur zum Abschuss gezüchtet werden. Wieso ist das verwerflich, Schlachtung aber nicht? Wo es doch ein exotisches Tier, dass in einem riesigen Areal aufwächst und dann zum Abschuss versteigert wird um ein vielfaches besser hat als das Schwein in einem deutschen Mastbetrieb?
Das führt zu solchen generellen moralischen Fragen, die total schwer zu beantworten sind.