Zum ersten Mal in meinem Leben lerne ich ja gerade "die andere Seite" der Hundehaltung kennen. War ich bisher immer die mit den Hunden, vor denen die Leute Angst hatten, bin ich jetzt plötzlich die, die vor anderer Leute Hunden Angst hat - um ihr Minihündchen.
Erste wirklich unangenehme Begegnung dieser Art letzte Woche am Hundeplatz.
Wir hatten dort nebenan geparkt als noch kein Mensch da war, bis auf ein paar Rhein-Schwimmer, und haben dann unsere Runde gedreht.
Als wir zurück kamen, war der Hundeplatz bevölkert und der ganze Parkplatz voller Autos.
Wir biegen zu Fuß auf den Parkplatz ein, da kommt aus einer Gruppe ratschender Hundesportlerinnen ein unangeleinter Herder auf uns zu gedonnert.
Der Scheich schnappte sich reflexartig das Lenchen auf den Arm und ich marschierte entschlossen dem großen Hund entgegen und brüllte "Hau ab!"
Für einen Moment hatte ich das Gefühl, alle glotzten mich verdutzt an. Die Frauen und auch der Hund. Dann ging ich weiter auf ihn zu, brüllte nochmal, und schließlich drehte er ab.
Noch immer reagierte aus der Gruppe niemand. Weder mit Ranrufen des Hundes, noch mit Festhalten, Anleinen, geschweige denn mit einem "Sorry." o. ä.
Erst als ich mich umdrehte und zum Auto ging, wo wir unseren Hund verstauten, hörte ich, wie sich die Truppe köstlich amüsierte und lachte.
Und da hat der Scheich mich zum Glück zurückgehalten, sonst hätte ich höchstwahrscheinlich noch eine RTL2-reife Konfrontation gesucht.
Sowas sollte nicht, kann aber mal passieren, klar. Aber daß dann null Reaktion kommt, stattdessen noch hinter meinem Rücken gelacht wird, finde ich schon ziemlich daneben. Ausgerechnet von Hundesportlerinnen, die mit Sicherheit ihren Hund besser ausgebildet haben, als ich meinen Fiffi und für die es ein Leichtes sein sollte, so eine Situation zu kontrollieren.