Was die Ballgeschichte angeht, bin ich zwiegespalten. Einerseits ist es deutlich, dass euer Hund dieses Thema nutzt, um zu zeigen, dass er in dieser Situation die Kontrolle hat und nicht ihr; deshalb solltet ihr auch in dem Bereich dran arbeiten, die Kontrolle da zurückzubekommen. Das könnte über Kommandos, die er immer befolgt, über ein sicher geübtes "Aus" oder die Schleppleine oder ein "Sitz" mit anschließendem Hingehen und "Aus" einfordern passieren.
Andererseits sehe ich es anders als die Mehrheit hier nicht so, dass ein Ball nicht zurückbringen wie ein überhörter Rückruf zu bewerten ist. Wenn ich mit dem Hund spiele, dann gelten die Spiel-Regeln. Der Hund darf überdrehen, hochspringen, mich anbellen, knurren, was fordern und ja, auch mit dem Spielzeug abhauen. Denn Spiel ist hier Auszeit, losgelöst von Training oder Erziehung. Darum benutzen wir auch Spiel-Zeug und kein Arbeits-Zeug. Beim Dummytraining gäbe es ne Ansage, wenn der Dummy nicht straight zurück in die Hand gebracht wird. Das hat der Collieteenie erst am Freitag ausprobiert. Gab noch im Abbiegen von mir weg ein knackiges "Aus", das funktioniert bei ihm immer, dann Rückruf, hinsetzen und der Große durfte den Dummy holen. Fand der Teenie richtig doof. Der nächste Dummy wurde sofort auf dem kürzesten Weg gebracht und in die Hand ausgegeben.
Selbe Situation mit einem Ball oder Spieli hätte ganz anders ausgesehen. Da wär ich hinterhergerannt und hätt angetäuscht, ihm das Ding abzujagen. Spielzeug bunkern in einer Spielsituation ist für mich total okay, mein Großer tut gelegentlich beim Spielen sogar so, als würde er es vor mir verteidigen, knurrt ganz übertrieben und freut sich auf den Moment, wenn ich mich ebenso übertrieben "anschleiche", um es ihm zu klauen.
In eurem Fall würde ich diesen nicht lebenswichtigen Konflikt wohl dszu nutzen, auch hier dem Hund die Kontrolle abzunehmen. In den meisten anderen Konstellationen würd ich es durchgehen lassen.