@HSH-Halter Was meinst du damit, du hast die Quittung erhalten?
Bei den großen Verfehlungen meines Lebens folgte eine Strafe auf dem Fuße.
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@HSH-Halter Was meinst du damit, du hast die Quittung erhalten?
Wenn man es lebt spürt man, dass es richtig ist.
Und dann gibt es noch die physische Ebene, den Erhalt des Volkes. Das sollte stark genug sein.
Ich habe versucht es meinen Kindern zu vermitteln. Aber was sie daraus machen weiß ich nicht.
Ich meine, man weiß eben nicht bei allem, wer da was geschrieben hat. aber selbst wenn man es weiß, ändert das nichts an dem, was ich gesagt habe:
Ich würde mir nicht anmaßen, wirklich alles erfassen zu können, was ein Schöpfer mit mitteilen würde. Und ich traue das auch keinem anderen zu. Jeder hat das alles so gut aufgeschrieben, wie er es verstanden hat, nach bestem Wissen und Gewissen. Da die Schreiber Menschen waren und Menschen fehlbar sind und nicht in die Zukunft schauen konnten...
Aber gut, ich sehe ein, dass diese Lesart jede Art von Regeln ziemlich beliebig machen würde. Dann könnte man sich auch ganz weglassen, und dass das nicht funktioniert, zeigt die Erfahrung.
Aber: Es ist richtig, weil es richtig ist... klappt einfach nicht. Tut mir leid.
und selber kann man eh nicht alles erklären.
Du verstehst nicht was ich meine.
Das was geschrieben steht soll genau so dort stehen. Es ist letztendlich egal wer es geschrieben hat, die Feder führte G-tt.
Möglicherweise haben die Schreiber nicht verstanden was sie schreiben, aber das macht nichts. Auch wir verstehen heute nicht alles. Das ändert aber nichts daran, dass wir es einhalten müssen.
Ok, stimmt.
Das betrifft mich als Nicht-Jüdin natürlich in dem Maße nicht und die meisten andren Religionen haben diese "Volks"-Komponente ja auch nicht.
Aber was das angeht, hast du es ja immerhin richtig gemacht: Du hast geheiratet und Kinder bekommen und sie im richtigen Sinne erzogen, wenn ich es richtig lese. Oder es versucht, immerhin.
Und "vom Weg abgewichen" bist du erst, als das erledigt war.
Ist das lässlicher, als nicht zu heiraten und keine Kinder zu haben? - Oder macht das keinen Unterschied? - Immerhin hast du ja dazu aktiv beigetragen, das Volk zu erhalten.
Ich finde es total praktisch gewisse Regeln und Erklärungen zu haben, die ich nicht hinterfragen muss.
Ich finde das gibt Sicherheit und selber kann man eh nicht alles erklären.
Mehr habe ich nicht geschafft. Ich fürchte meine Kinder unterliegen den Reizen des säkularen Judentums.
Wahrscheinlich nicht.
Okay. Das verstehe ich.
Aber wenn wir es nicht verstehen, kann es doch durchaus sein, dass es falsch ist, was wir tun!
Unbeabsichtigt, aber trotzdem falsch. Und dann?
Mein Beispiel dafür sind die Zeugen.
Die legen die Bibel ja ähnlich rigide aus, mit teils ähnlicher Begründung. Und erwarten absolute "Linientreue" bei ihren Mitgliedern.
Aber die Linie ändert sich bei denen teils in kürzerer Zeit so rapide, da kriegt das Hirn Schluckauf.
Die haben mal Weihnachten gefeiert. Heute: Geht gar nicht. Die haben mal an das Kreuz geglaubt. Heute: Geht gar nicht. Die haben mehrfach den Weltuntergang verschoben, obwohl die Bibel doch Gottes Wort ist und alles ganz genau drinsteht.
Begründung: Jehova lässt der Bruderschaft nur nach und nach die Erkenntnis zuteil werden, wie er alles meint, aber jedes Wort, was diese Leute sprechen, ist von ihm inspiriert und lautere Wahrheit. Auch wenn sie 2019 das Gegenteil von dem behauptet haben, was 2020 ihre Meinung ist (als fiktives Beispiel).
Okay, vielleicht sollte ich meinen religiösen Umgang mal überdenken.
Mehr habe ich nicht geschafft. Ich fürchte meine Kinder unterliegen den Reizen des säkularen Judentums.
Der Verlobte meiner Tochter ist säkular. Ich sage mal, das ist nicht verboten, aber es hätte bessere Wege gegeben. Ich habe einmal den Sohn eines Freundes der Familie vorgeschlagen, da hing der Haussegen aber sowas von schief. Das war äußerst peinlich, meine Exfrau lud ihn zum Essen ein, ich war auch dabei. Als unsere Tochter verstand was wir andachten, das kannst du dir nicht vorstellen. Und es traf nur mich, sie sah das wohl hauptsächlich durch mich getragen.
Du meinst, dass die Umsetzung falsch ist? Ja.
Wenn es unbeabsichtigt und unwissentlich geschieht ist es nicht schlimm.
Das ist natürlich nicht einfach, es unterliegt einem Wandel und wo Gelehrte sich im Laufe der Jahrhunderte äußern können sich Fehler einschleichen.
Aber ich finde die Gebote deutlich übersichtlicher als das, was ich vom Christentum kenne.
Als unsere Tochter verstand was wir andachten, das kannst du dir nicht vorstellen.
Naja, du kannst sie nicht einmauern oder eingraben, und ich denke, heutzutage sind die Versuchungen und Einflüsse von außen deutlich vielfältiger als sie mal waren. Was die Dinge für Eltern sicher schwieriger macht.
Wenn du es richtig gemacht hast, vergisst zB deine Tochter nicht alles, sondern besinnt sich im Zweifel auf wesentliche Werte. Und dann überspringt so etwas manchmal eine Generation und eins ihrer eigenen Kinder macht dort weiter und wird Rabbi, weil das, was sie ihren Kindern vermittelt, ausreicht, um sein Interesse zu wecken!
Wenn du es wirklich falsch gemacht hast, lehnt sie alles ab. (Was ich aber fast nicht glaube.)
Ich bin über die neuen Zeiten und sogar über meine Erziehung nicht unglücklich. Das Weltbild bei uns zuhause war - speziell als ich noch klein war, nachher weichte das zum Glück etwas auf - ähnlich rigide und schwarz-weiß, nur mit anderer gut-böse-Verteilung. Sag ich jetzt mal vorsichtig.
Und ich bin durchaus von selbst drauf gekommen, dass damit was nicht stimmte. Hätte ich diese Möglichkeit nicht gehabt: Würden wir zwei uns heute hier sicherlich nicht unterhalten. Oder jedenfalls nicht so.
Es hat also alles zwei Seiten. Mindestens.
Ich meine, dass sie es zumindest sein könnte!
Ob sie es ist - wie soll ich das wissen?
Ah, verstehe! Das gefällt mir.
Ja, genau so etwas meinte ich.
Das kann ich natürlich nicht beurteilen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es hilft, dass vieles schriftlich ausformuliert ist, statt nur umschrieben zu werden.
Ich muss ins Bett.
Morgen ist ja wieder "Schultag". Also, kein Unterricht, aber lange geschlafen wird da auch nicht.
Darum muss ich mich jetzt leider aus der Diskussion verabschieden.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich lachen oder schockiert sein soll. Du kannst doch nicht versuchen deine Tochter zu verkuppeln!
Meinen Eltern hätte ich die Szene ihres Lebens gemacht, wenn zum Essen der Sohn eines Freundes eingeladen ist und ich irgendwann kapiere, dass der als potenzieller Ehepartner für mich angedacht ist. Wir leben im 21. Jahrhundert.
Wenn man sich um seine Kinder sorgt, sollte man ein Auge darauf haben, welche Entscheidungen sie im Leben treffen. Vor allem wenn es wichtige Entscheidungen sind.
Ich finde es total praktisch gewisse Regeln und Erklärungen zu haben, die ich nicht hinterfragen muss.
Ich finde das gibt Sicherheit und selber kann man eh nicht alles erklären.