Der Vorfall ging hier durch die lokalen Medien - und die Reaktionen und Kommentare der Bevölkerung waren teilweise haarsträubend bösartig.
Wenn man sich für diesen Hundetyp erwärmt hat, fällt einem erst so richtig auf, wieviele davon in Tierheimen und auf Pflegestellen sitzen, wie unglaublich viele als "ausgediente Zuchthunde" aus dem Ausland her geholt oder in Kleinanzeigen angeboten werden.
Und wenn man all diese angebotenen Hunde ein wenig beobachtet, stellt man schnell fest, daß der Anteil der "schwierigen" Hunde bei den verschiedenen Bulldoggen besonders hoch zu sein scheint.
Der Grund dafür liegt mit Sicherheit in der Tatsache begründet, daß sie so extrem in Mode geraten sind, ungeachtet der Tatsache, daß sie eben nicht nur putzige "Knautschgesichtchen" oder süße "Plattnäschen" sind, sondern anspruchsvolle, durchaus wehrhafte Hunde, die in vernünftige Hände gehören.
Bei den französischen Bulldoggen ist es wohl die handliche Größe, die besonders dazu verleitet, sie nicht ernst zu nehmen, bei den englischen Kollegen eher die irrsinnige Masse, die man ihnen angezüchtet hat und die höchstwahrscheinlich tatsächlich desöfteren gewisse Eskalationen verhindert - weil diese Hunde körperlich gar nicht können, wie sie eigentlich wollen.
Letzteres ist bei den zahlreichen "Neukreationen" und Mischungen dann häufig nicht mehr der Fall, und schon entstehen reichlich (scheinbare) Verhaltensauffälligkeiten bei OEBs (z. B.), weil diese Hunde unterschätzt, nicht ernst genommen und wegen ihrer bloßen Erscheinung gekauft werden.
Ich fürchte, Vorfälle mit Bulldogs aller Art und deren Mischungen werden sich in Zukunft eher noch häufen, wenn sie weiter eine solche Modeerscheinung bleiben.
Hoffentlich gibt's bald kleine, putzige, teure Roboterhündchen als Statussymbole, die die Leute hinter sich herziehen können, wenn sie nicht gewillt sind, ihre Hunde zu erziehen und / oder zu sichern.