Hundezüchter werden?

PSharikov

Hallo liebe Leute,
ich möchte mich hier mal mit einer vielleicht etwas naiven Frage an euch wenden. Der Titel sagt ja eigentlich schon alles- ich würde mich gerne darüber informieren "wie" man Hundezüchter bzw. -trainer wird.

Ich habe mein ganzes Leben lang gerne mit Hunden zu tun gehabt, und massenhaft Bücher über verschiedene Rassen gelesen, aber habe das niemals ernsthaft als Berufs- bzw. Hobby-Option in Erwägung gezogen. Es war ein Interesse für das Tier, mehr nicht.
So ganz losgelassen hat es mich aber nie, und seit ich beruflich einigermaßen abgesichert bin, denke ich immer wieder darüber nach, zumindest einmal wieder zu diesem Thema zurückzukehren.

Meine Frage an die Sachverständigen also - wie ist der "Bildungsweg" in dieser Sache? Gibt es Lehrgänge? Schein-/Lizenzerwerb o.ä.?

Ich kann nicht sagen, dass ich sofort alles stehen- und liegenlassen werde, um Hundezüchter/-trainer zu werden, aber es ist mir auf jeden Fall ein ernstes Anliegen und ich würde mich fürs erste zumindest gerne informieren, wie der Weg dorthin aussieht.
Tatsächlich wäre es für mich nicht getan, irgendwo als Freiwilliger im Tierheim o.ä. mitzuwirken: Wenn es möglich ist, dann würde ich im Idealfall tatsächlich eine berufliche Umsattelung oder zumindest eine Nebentätigkeit anstreben.
Über ein paar Hinweise und/oder Links würde ich mich auf jeden Fall sehr freuen. Von Verweisen auf die große Verantwortung/Herausforderung, die ein solcher Schritt beinhaltet, bitte ich aber abzusehen - dessen bin ich mir selbst tatsächlich sehr bewusst.
Danke im voraus und ich freue mich auf eure Antworten :)
 
  • 29. März 2024
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Hi PSharikov ... hast du hier schon mal geguckt?
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Zwischen Züchten und Trainieren liegen Welten - was genau willst du denn?
 
Danke für die schnelle Antwort. Also, informieren möchte ich mich über beides. "Werden" im Idealfall tatsächlich Züchter
 
Soweit ich weiß, verdient man als guter Züchter kein Geld. Also nicht so viel, dass man davon leben kann.
Züchten ist teuer.
@Meizu fängt damit grad an, die kann sicher deine Fragen beantworten

Für den Trainer brauchst du tatsächlich einen Schein.
 
Und welche Rasse möchtest du züchten? Und warum möchtest du überhaupt züchten?

Ich war Züchter. Züchter "meiner" absoluten Lieblingsrasse. Mit der ich mich intensiv auseinandergesetzt habe. Von der ich eigene Hunde hielt, auch mit ihnen jahrelang Ausstellungen besuchte und irgendwann nach Jahren wusste, was ich mit meiner Zucht in puncto Wesen und Optik erreichen will. Das war erst der Anfang, dann kam das Studium von Linien, Vererbung etc.

Einfach nur züchten wollen ist nichts anderes als Vermehren.
 
Mir stellt sich die Frage, „womit“ willst du überhaupt züchten? Und vor allem warum?
Man denkt sich doch nicht von heut auf morgen „och ich werd jetzt mal Züchter“ da muss so einiges an Herzblut drin stecken. Und allein der Weg bis zur eingetragenen zuchtstätte ist wohl kein zuckerschlecken.
 
Ich könnte mir vorstellen, dass man erst jahrelang eine Rasse haben sollte, oder zumindest mal einen Hund einer bestimmten Rasse, um überhaupt zu wissen, welcher Hund eigentlich "meiner" ist.

Meistens fängt man die Züchterei doch an, weil man sich in eine Rasse oder Hundetyp verliebt hat.

Hast du denn einen Favoriten?
 
Soweit ich weiß, verdient man als guter Züchter kein Geld. Also nicht so viel, dass man davon leben kann.
Züchten ist teuer.
@Meizu fängt damit grad an, die kann sicher deine Fragen beantworten

Für den Trainer brauchst du tatsächlich einen Schein.

Doch, von Hundezucht kann man leben. Allgemein sagt man ab 5 aktiven Hündinnen in der Zucht ähnelt es einem Gehalt.
Aber so fängt man ja nicht an. Es dauert Jahre bis dahin. Man braucht einen "Namen" in der Zucht, aber bis man den hat besucht man Shows, studiert die Linien, hat ein eigenes Zuchtziel vor Augen, züchtet, lernt dazu, verbessert sich.
Und man darf nicht vergessen, eine Zucht von der man leben kann ist kein Lametta mehr. Alles was an einer Hobbyzucht Spaß macht hat man dann nicht mehr. Obendrein läßt sich einfacher Geld verdienen. Die paar Züchter, die ich kenne, die davon leben, haben im Prinzip keine Freizeit mehr.
 
Ich könnte mir vorstellen, dass man erst jahrelang eine Rasse haben sollte, oder zumindest mal einen Hund einer bestimmten Rasse, um überhaupt zu wissen, welcher Hund eigentlich "meiner" ist.

Meistens fängt man die Züchterei doch an, weil man sich in eine Rasse oder Hundetyp verliebt hat.

Hast du denn einen Favoriten?

So sollte es sein. Wobei man keinen Hund besitzen muss um Züchter im VDH zu werden. Alles bis zur eingetragenen Zuchtstätte (Schulung, Mitgliedschaft in einem Rassezuchtverein, Zwingernamenschutz, Zwingerabnahme, usw.) hat nichts mit den Hunden die man besitzt zu tun. Lediglich für einen Rassezuchtverein muss man sich entscheiden, was die Auswahl der Rassen dann natürlich einschränkt.

Als ich beim Telefonat mit dem Zuchtwart zwecks Zwingerabnahme von Showbesuchen und bestandener Zuchttauglichkeit meiner Hündin erzählte, wurde ich sogleich abgewürgt. Das interessiert nicht. Ich brauche keinen Hund für die Zwingerabnahme.
 
Rein theoretisch kann man vergleichsweise einfach Züchter werden. Die Bedingungen dafür sind in Paragraph 7 der VDH-Zuchtordnung niedergeschrieben und werden teilweise von den Rassezuchtvereinen ergänzt.

Voraussetzung für die Genehmigung einer Zuchtstätte und die Erteilung der Zuchterlaubnis ist
-die Sachkunde des Bewerbers,
-die überprüfte Eignung der Zuchtstätte und -die Erteilung eines Zwingernamensschutzes
-Volljährigkeit. Für die Prüfung dieser Voraussetzungen ist der Rassehunde-Zuchtverein verantwortlich. {/quote]

Je nach Rassezuchtverein sind die Vorgaben anders, da musst du dich abhängig von deiner bevorzugten Hunderasse informieren.

Dazu kommt, dass du eine zuchttaugliche Hündin bräuchtest. Die muss gesund sein, wesensfest sowie ein gutes gebäude haben. Eventuell sind Ausstellungsergebnisse, ein Wesenstest, ein Formwert oder Arbeitsprüfungen nötig. Das ist je nach Rasse anders. Platt gesagt: Bei vielen Jagdhunden wird sinnvollerweise eine Arbeitsprüfung verlangt, die sollen einen Job erledigen. Bei Begleithunden fällt das weg. Dafür sind Ausstellungsergebnisse oft wichtiger.

Die Zuchtordnung für "deine" Rasse kannst du auf der Internetseite des entsprechenden RZV lesen, ebenso die Bedingungen für die Zuchtzulassung eines Hundes.

Als Züchter wird man nicht reich. Will man jedem Hund gerecht werden, nimmt nicht den eigenen Rüden für die Verpaarung, dafür aber weite Wege zum passenden Deckrüden in Kauf und will die Rasse voran bringen, zahlt man bei kleinen Würfen tendenziell drauf.

An deiner Stelle würde ich mir nur überlegen Züchter zu werden, wenn du ein anderes finanzielles Standbein hast und trotzdem in der Lage bist während der Aufzucht der Welpen 8 Wochen nahezu 24/7 daheim zu sein.

Ich würde mir erst den eigenen Hund zulegen und, sofern der sich gut entwickelt ein ehrliches Gespräch mit Züchtern und Kennern meiner Rasse führen. Letztendlich sollte es darum gehen die Rasse zu erhalten und zu fördern, nicht um Profit des Züchters. Ein wichtiger Punkt für mich ist auch: Nicht jeder Hund, der formal die Kriterien für eine ZZL erfüllt, sollte auch in die Zucht.
 
Aber gibt es wirklich welche, die das "Pferd von hinten aufzäumen"?

Dass es den Zuchtwart nicht interessiert, welche Rasse man züchtet kann ich mir schon vorstellen, aber es macht doch bei der Abnahme der Räumlichkeiten einen Unterschied, ob ich z.B. ein Chi oder einen CC züchten möchte.

Auch sich theoretisch bei einem Rassezuchtverein anmelden, ohne zu wissen, ob ich mich da überhaupt aufgehoben fühle, fände ich eigenartig.

Das bringt doch erst die Praxis, die ich bestenfalls mit meinen eigenen Hunden erfahre.

Ich finde das Thema total spannend und verfolge deine @Meizu Züchterinwerdung aufmerksam.
 
Dass es den Zuchtwart nicht interessiert, welche Rasse man züchtet kann ich mir schon vorstellen, aber es macht doch bei der Abnahme der Räumlichkeiten einen Unterschied, ob ich z.B. ein Chi oder einen CC züchten möchte.

Ich kenne es so, dass die Zwingerabnahme durch den Zuchtwart (oder andere Bevollmächtigte) des RZV durchgeführt wird, also nicht zentral durch den VDH.
 
Doch, von Hundezucht kann man leben. Allgemein sagt man ab 5 aktiven Hündinnen in der Zucht ähnelt es einem Gehalt.
Mit fünf aktiven Hündinnen bist du aber beim VDH kein Hobbyzüchter mehr und darfst im VDH nicht züchten
 
Jein, die VDH-Satzung sagt dazu:

Als ordentlicher Züchter und Halter gilt, wer lediglich aus Gründen der Liebhaberei (Hobby) die Zucht und/oder die Ausbildung nach kynologischen Grundsätzen betreibt und fördert. Dem steht eine etwaige tierschutzrechtliche Verpflichtung zur Beantragung einer Genehmigung oder eine behördliche Einstufung der Zucht als gewerblich grundsätzlich nicht entgegen

§3 Absatz(?) 2.1 VDH-Satzung

Ich kenne mehrere Züchter mit mehr als drei Hündinnen um theoretisch zuchtfähigen Alter, alle sind im VDH organisiert. Gebenenfalls interessiert das aber das zuständige Finanzamt wegen eventuell zu zahlender Umsatzsteuer.
 
Wenn man mal genauer schaut findet man in VDH-Vereinen so einige Züchter, die nicht mehr als Hobbyzüchter durchgehen und z.T. auch innerhalb von 1-2 Jahren durchs Alphabet durch sind. :tuedelue:
Und wenn das Finanzamt das mitbekommt, stehen die sehr gerne dort vor Tür.
 
Mit fünf aktiven Hündinnen bist du aber beim VDH kein Hobbyzüchter mehr und darfst im VDH nicht züchten

Das wäre mir neu.
Soweit ich weiß sind dann lediglich die Auflagen die man beim Vetamt erfüllen muss (§11) anders.
Ich kenne VDH Züchter mit 5 und mehr aktiven Zuchthündinnen.
 
Wenn man mal genauer schaut findet man in VDH-Vereinen so einige Züchter, die nicht mehr als Hobbyzüchter durchgehen und z.T. auch innerhalb von 1-2 Jahren durchs Alphabet durch sind. :tuedelue:
Und wenn das Finanzamt das mitbekommt, stehen die sehr gerne dort vor Tür.

Wobei es nun auch keine unlösbare Aufgabe ist, das alles sachgemäß beim Finanzamt anzugeben.
Ein befreundeter Mini Bulli Züchter macht das sogar bei nur 2 Hündinnen. Im Normalfall ist er unter der Grenze ab der Steuern fällig werden, aber er macht sich trotzdem die Mühe.
 
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