HSH bringt mich zur Verzweiflung

Zora-Nadine

10 Jahre Mitglied
Hallo,
also vorweg: Ich habe kein Problem damit, dass er mich übermässig beschützt, er keine Besucher ins Haus lässt oder schlecht an der Leine läuft.
Mein Problem ist sein Jagdtrieb und sein Freiheitsdrang und die mangelnde Kooperation mit mir.
Er ist etwa 7 Jahre alt, wir haben Ihn aus Griechenland (er wurde in mieserablem Zustand am Strand gefunden) und wissen nix über seine Vorgeschichte. Mit meiner Staff Hündin versteht er sich blendend (er hat die Hosen an).
Nun zu unserem Problem: Er büxt dauernd aus dem Garten aus, läuft durch die Straßen, checkt alles ab und kommt dann wieder (er ist mit Hunden und Katzen verträglich, Menschen gegenüber zurückhaltent aber nicht agressiv). Wir sind gerade beim Wettrüsten aber er findet immer neue Mittel und Wege. Deshalb meine Frage: Ist er nicht ausgelastet oder ist das typisch?
Er hat Jagdtrieb. Wenn ein Reh oder Wildschwein auftaucht dann geht er wie ein Irrer hinterher und taucht nach geraumer Zeit wieder auf. Während der Verfolgung bellt er sehr hell. Wenn er an der Leine ist, dann können 20 Wildschweine um Ihn rumhüpfen, er startet nicht durch, hebt höchstens mal den Kopf. Zunächst ist Freilauf erst mal gestrichen, aber ich mach mir ein bisschen sorgen, dass ich Ihm nicht gerecht werde. An der Flexileine trottet er immer nur neben mir her und ist sehr gehemmt (schnüfflet nciht, markiert nicht).
Er ist jetzt seit 3 Monaten bei uns und er befolgt keinerlei kommandos. Das einzige was einigermaßen Funktioniert ist "nein", wenn er an die Wurst auf dem Tisch will, wenn wir aber nicht aufpassen bedient er sich. Ich übe mit Ihm täglich den Rückruf. Er steht dann da und kuckt in die Ferne, kommt aber nicht. Wenn ich weggehe interessiert ihn das nicht, er findet ja alleine nach Hause.
Ich habe es auch nicht geschafft Ihm sitz beizubringen. Es liegt vor allem daran, dass er auf nix so richtig heiß ist. Leberwurst nimmt er schon immer, aber wenn er dafür was tun muss, dann denkt er sich halt: OK, dann bekomm ich sie eben nicht.
Mein Problem ist: Wie kann ich ihn auslasten? Ihn täglich seine Dorfrunden drehen lassen kann ich nicht, freilaufen lassen kann ich Ihn auch nicht. So Sachen wie Futtersuchspiele oder Spielzeuge interessieren Ihn null.
Eine Herde zum Bewachen habe ich leider nicht.

Unsere Staff Hündin hört gut, geht nicht mit Jagen und bleibt immer im Haus/Garten, er hat also keine hündische Unterstützung.
 
  • 28. März 2024
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Hi Zora-Nadine ... hast du hier schon mal geguckt?
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  • 28. März 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Irgendwie wundert mich dieses Verhalten für einen ehemaligen (mutmasslich) Strassenhund, respektive Hund, der vermutlich ziemlich selbstständig agieren konnte, überhaupt nicht. Eigentlich finde ich es eher ein gutes Zeichen, dass er überhaupt einfach so zurück kommt, nachdem er mal ausgebüxt ist. Wieso soll der sich an dir orientieren? Er kanns ja alleine.
Ist nur meine "Logik" dazu. Bin gespannt, was die HSH erfahrenen hier schreiben.
 
Das ständige Ausbüxen ist wohl nicht so ungewöhnlich.

Bei ihrem ersten HSH hatte eine Freubdim von mir im Handumdrehen einen enormen Bekanntenkreis. :eg:
 
Er benimmt sich vollkommen normal, rückruf? Das kannst du streichen, er kommt schon zurück, wenn er die zeit reif findet. Aus dem garten entwischen, da nützt nur untergrabungs schutz, ein hohen stabilen hag, wo das obere teil nach innen überhängt. Das wird ihm nicht passen und er wird mittel und wege finden raus zu kommen, ich habe schon alles erlebt, inklusive aus fenster springen.

er ist erst drei monate bei dir? Für die kurze zeit benimmt er sich vorbildlich .

eine flasche klosterfrau melissengeist für deine nerven auf lager wäre nicht schlecht.
 
  • 28. März 2024
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Nun zu unserem Problem: Er büxt dauernd aus dem Garten aus, läuft durch die Straßen, checkt alles ab und kommt dann wieder (er ist mit Hunden und Katzen verträglich, Menschen gegenüber zurückhaltent aber nicht agressiv). Wir sind gerade beim Wettrüsten aber er findet immer neue Mittel und Wege. Deshalb meine Frage: Ist er nicht ausgelastet oder ist das typisch?

Ich habe seit über 10 Jahren u.a. Herdies und Herdie-Mixe, spreche also hier im Grunde von meinen Hunden. Dieses Verhalten ist absolut typisch für einen Herdie. Bei deinem kommt erschwerend noch hinzu, dass er auf der Straße gelebt und gelernt, hat dass er den Menschen nicht unbedingt braucht.

Er ist jetzt seit 3 Monaten bei uns und er befolgt keinerlei kommandos. Das einzige was einigermaßen Funktioniert ist "nein", wenn er an die Wurst auf dem Tisch will, wenn wir aber nicht aufpassen bedient er sich. Ich übe mit Ihm täglich den Rückruf. Er steht dann da und kuckt in die Ferne, kommt aber nicht. Wenn ich weggehe interessiert ihn das nicht, er findet ja alleine nach Hause.
Ich habe es auch nicht geschafft Ihm sitz beizubringen. Es liegt vor allem daran, dass er auf nix so richtig heiß ist. Leberwurst nimmt er schon immer, aber wenn er dafür was tun muss, dann denkt er sich halt: OK, dann bekomm ich sie eben nicht.
Mein Problem ist: Wie kann ich ihn auslasten? Ihn täglich seine Dorfrunden drehen lassen kann ich nicht, freilaufen lassen kann ich Ihn auch nicht. So Sachen wie Futtersuchspiele oder Spielzeuge interessieren Ihn null.
Eine Herde zum Bewachen habe ich leider nicht.

Herdies haben keinen "will to please" - sie befolgen Kommandos nicht, weil du das willst, sondern weil sie das wollen. Um einen Herdie dazu zu bringen, Kommandos sicher und zuverlässig zu befolgen musst du ihn dazu bringen, einzusehen, dass er das tun sollte. Das - für mich - tolle an Herdies ist ihre absolute Selbstständigkeit, eben dass es sie nicht interessiert, ob ich gehe oder bleibe. Und dass Herdies gar keine Auslastung benötigen, wie man das von den meisten anderen Hunden kennt. Wenn ein Herdie ein Gelände oder eine Herde hat, die er bewachen kann, ist er ein glücklicher Herdie. Herdies akzeptieren auch nur schwerlich Grundstücksgrenzen. Das Gelände eines Herdies ist so groß, soweit er sehen kann. Wenn unsere Herdies vorne aus dem Tor raus kommen, laufen sie über unser komplettes Gelände, übers Feld bis zum Hof der Nachbarn, der liegt ca. 500 Meter weit weg. So weit kann Chico alles beobachten und seiner Ansicht nach ist das sein Territorium. Dort läuft er am Nachbarhof entlang und im äußeren Radius wieder zu uns zurück. Wenn ich das eingrenzen wollte, müsste ich das unüberwindbar einzäunen oder Chico anleinen. Futtersuchspiele, Leckerchen, Mantrailing, Spielzeuge und solche Dinge gehen meinen Herdies kilometerweit am Popo vorbei, sie haben Aufgaben - wachen - mit solchem Kinderkram beschäftigen sie sich nicht, das ist unter ihrer Würde. Leckerchen nehmen sie nur, damit ich glücklich bin - fährt da grad ein Auto vorbei, ist das tollste Leckerchen uninteressant. Anders herum könnte auch niemand, der hier widerrechtlich auf den Hof wollte, die Hunde mit Leckerchen ablenken - hier könnte wer ein halbes totes Reh übern Zaun werfen, das würde die Hunde nicht interessieren..

Wenn du gute Lektüre zum Verhalten von Herdies suchst, kann ich dir das Buch "Herdenschutzhunde" von Armin Schoke nur wärmstens empfehlen. Nicht nur, dass der Hund auf dem Cover aussieht wie mein Chico, das ist auch ein wirklich gutes Buch über Herdie-Verhalten. Oder die Bücher und Website von Mirjam Cordt, auch immer sehr interessant in Bezug auf Herdies.
 
Ich glaube wenn ein herdie hier lesen könnte ,dass er herdie genannt wird , würde er aus Protest schon keine Befehle mehr von dieser Person annehmen :sarkasmus:
 
Ich habe seit über 10 Jahren u.a. Herdies und Herdie-Mixe, spreche also hier im Grunde von meinen Hunden. Dieses Verhalten ist absolut typisch für einen Herdie. Bei deinem kommt erschwerend noch hinzu, dass er auf der Straße gelebt und gelernt, hat dass er den Menschen nicht unbedingt braucht.



Herdies haben keinen "will to please" - sie befolgen Kommandos nicht, weil du das willst, sondern weil sie das wollen. Um einen Herdie dazu zu bringen, Kommandos sicher und zuverlässig zu befolgen musst du ihn dazu bringen, einzusehen, dass er das tun sollte. Das - für mich - tolle an Herdies ist ihre absolute Selbstständigkeit, eben dass es sie nicht interessiert, ob ich gehe oder bleibe. Und dass Herdies gar keine Auslastung benötigen, wie man das von den meisten anderen Hunden kennt. Wenn ein Herdie ein Gelände oder eine Herde hat, die er bewachen kann, ist er ein glücklicher Herdie. Herdies akzeptieren auch nur schwerlich Grundstücksgrenzen. Das Gelände eines Herdies ist so groß, soweit er sehen kann. Wenn unsere Herdies vorne aus dem Tor raus kommen, laufen sie über unser komplettes Gelände, übers Feld bis zum Hof der Nachbarn, der liegt ca. 500 Meter weit weg. So weit kann Chico alles beobachten und seiner Ansicht nach ist das sein Territorium. Dort läuft er am Nachbarhof entlang und im äußeren Radius wieder zu uns zurück. Wenn ich das eingrenzen wollte, müsste ich das unüberwindbar einzäunen oder Chico anleinen. Futtersuchspiele, Leckerchen, Mantrailing, Spielzeuge und solche Dinge gehen meinen Herdies kilometerweit am Popo vorbei, sie haben Aufgaben - wachen - mit solchem Kinderkram beschäftigen sie sich nicht, das ist unter ihrer Würde. Leckerchen nehmen sie nur, damit ich glücklich bin - fährt da grad ein Auto vorbei, ist das tollste Leckerchen uninteressant. Anders herum könnte auch niemand, der hier widerrechtlich auf den Hof wollte, die Hunde mit Leckerchen ablenken - hier könnte wer ein halbes totes Reh übern Zaun werfen, das würde die Hunde nicht interessieren..

Wenn du gute Lektüre zum Verhalten von Herdies suchst, kann ich dir das Buch "Herdenschutzhunde" von Armin Schoke nur wärmstens empfehlen. Nicht nur, dass der Hund auf dem Cover aussieht wie mein Chico, das ist auch ein wirklich gutes Buch über Herdie-Verhalten. Oder die Bücher und Website von Mirjam Cordt, auch immer sehr interessant in Bezug auf Herdies.


Na ja , aber wohnt nicht jeder in Ungarn,- das läuft früher oder später bei @Zora-Nadine auf Ärger hinaus .

Ich denke auch , da ist jetzt eher @HSH Freund gefragt , der lebt in Berlin mit einem Herdenschutzhund und einer Herder ;) Hündin , also zwei ganz verschiedenen Rassen(eigenschaften) , und das klappt.
 
Ich glaube wenn ein herdie hier lesen könnte ,dass er herdie genannt wird , würde er aus Protest schon keine Befehle mehr von dieser Person annehmen :sarkasmus:

und ausgerechnet eine verkleinerungsform für diese, Meist sehr ursprüngliche, hunden zu benützen, finde ich merkwürdig, rotti und schafi kommt mir auch nicht über die zunge.
 
Meine Herdies sind Kummer gewöhnt :arghh::woot:

Na ja , aber wohnt nicht jeder in Ungarn,- das läuft früher oder später bei @Zora-Nadine auf Ärger hinaus .

Ich denke auch , da ist jetzt eher @HSH Freund gefragt , der lebt in Berlin mit einem Herdenschutzhund und einer Herder ;) Hündin , also zwei ganz verschiedenen Rassen(eigenschaften) , und das klappt.

Dass das ohne Probleme für die Userin ausgehen wird, habe ich nirgendwo geschrieben. Und das grundsätzliche Herdie-Verhalten liegt wohl eher am Hund und weniger an der Örtlichkeit. Muss man hier irgendwo ne Genehmigung erfragen, bevor man auf ein Thema antwortet? Deine Reaktion finde ich - vorsichtig formuliert - befremdlich.

und ausgerechnet eine verkleinerungsform für diese, Meist sehr ursprüngliche, hunden zu benützen, finde ich merkwürdig, rotti und schafi kommt mir auch nicht über die zunge.

Das kann ja zum Glück jeder für sich entscheiden.
 
Vorab, bei "Herdi" kommt mir, ebenso wie bei "Kampfschmuser" und Anderem, das kalte Kotzen. Denn damit wird Etwas suggeriert das dem Charakter/Potential der Hunde so nicht entspricht. Und dann fällt der unbedarfte Halter aus allen Wolken ...

Er hat Jagdtrieb. Wenn ein Reh oder Wildschwein auftaucht dann geht er wie ein Irrer hinterher und taucht nach geraumer Zeit wieder auf.
Sicher das es Jagdtrieb ist? Vielleicht will er auch einfach nur wissen Wer da rumrennt, und ob es eine mögliche Gefahr darstellt.. Das ist nämlich auch eine der Aufgaben eines HSH. Das er von selbst wiederkommt ist auf jeden Fall ein gutes Zeichen (auch wenn er natürlich gar nicht erst stiften gehen sollte ;)).
Ich habe es auch nicht geschafft Ihm sitz beizubringen.
Wäre "Sitz" elementar wichtig für dich?
Er ist jetzt seit 3 Monaten bei uns und er befolgt keinerlei kommandos. Das einzige was einigermaßen Funktioniert ist "nein", wenn er an die Wurst auf dem Tisch will, wenn wir aber nicht aufpassen bedient er sich. Ich übe mit Ihm täglich den Rückruf. Er steht dann da und kuckt in die Ferne, kommt aber nicht. Wenn ich weggehe interessiert ihn das nicht, er findet ja alleine nach Hause.
Das ist doch schon einmal ein Anfang. ;) Was den ignorierten Rückruf angeht: durchsetzten! Entweder an der Schlepp, oder mit einem "Erinnnerungsverstärker" (hier sind idR. Kieselsteine), oder hol ihn persönlich ab. Dabei darf er ruhig merken daß das Verhalten bei dir nicht unbedingt für Freude sorgt. Kommunikation ist Alles.
Generell zum Gehorsam: Die "Weisungsbefugnis" muß man sich erarbeiten. Das passiert am ehesten über Bindung und den gegenseitigen Respekt. Der Hund muß bei/in dir die nötigen Führungsqualitäten sehen. Und das kann durchaus länger dauern. :hallo:
Ich habe vor 3 Jahren einen Kaukasen aus unklarer Herkunft und mit offenbar sehr wenig Umwelterfahrung übernommen. Er war entsprechend schnell auf 180 und neigte dann zu Übersprungverhalten (schnappen). Fremdhunde waren seiner Meinung nach auch überflüssig (Rüden sind es idR. immer noch). Ungesicherter Freilauf war wegen des Risikos so gut wie unmöglich, also war Leine/Schleppleine angesagt. Inzwischen sind wir bei einem passablen Grundgehorsam und sind zu 99% offline unterwegs.
Mein Problem ist: Wie kann ich ihn auslasten?
Gib ihm eine Aufgabe. Sprich lass ihn den Garten bewachen. Lass ihn melden wenn Etwas "verdächtig" ist und übernimm dann. Geht gemeinsam das "Revier" vor dem Zaun kontrollieren. Lass ihn dabei soweit machen wie du es vertreten kannst und teile ihm deutlich mit wenn er zuweit geht. Fordere elementare Dinge ab und setzte dich dabei auch durch. Aber sei dabei immer fair, nachvollziehbar und sein nicht nachtragend. Und zeige natürlich Freude über richtiges Verhalten. Die wenigsten HSH haben etwas für Futterlob übrig, wichtiger sind ihnen soziale Interaktionen.
Problem: Er büxt dauernd aus dem Garten aus, läuft durch die Straßen, checkt alles ab und kommt dann wieder (er ist mit Hunden und Katzen verträglich, Menschen gegenüber zurückhaltent aber nicht agressiv). Wir sind gerade beim Wettrüsten aber er findet immer neue Mittel und Wege. Deshalb meine Frage: Ist er nicht ausgelastet oder ist das typisch?
Teils, Teils. Das Revier/Territorium endet für ihn nicht am Gartenzaun, eher an der Sichtgrenze (oder es reicht sogar noch weiter). Je mehr er kennenlernt und als ungefährlich einordnet, desto gelassener wird er werden.
Was das Wettrüsten angeht: Effektiv ist idR. Strom. Ein gutes Weidezaungerät und jeweils eine Litze oben auf dem Zaun, eine kurz über dem Boden, jeweils ein paar Zentimeter nach innen versetzt, bremsen den Ausflugsdrang meist deutlich. ;)

Ich denke auch , da ist jetzt eher @HSH Freund gefragt , der lebt in Berlin mit einem Herdenschutzhund und einer Herder ;) Hündin , also zwei ganz verschiedenen Rassen(eigenschaften) , und das klappt.
Das Leben wäre dabei ohne die Herderhündin so viel entspannter ... ;)
 
Vorab, bei "Herdi" kommt mir, ebenso wie bei "Kampfschmuser" und Anderem, das kalte Kotzen. Denn damit wird Etwas suggeriert das dem Charakter/Potential der Hunde so nicht entspricht. Und dann fällt der unbedarfte Halter aus allen Wolken ...


Sicher das es Jagdtrieb ist? Vielleicht will er auch einfach nur wissen Wer da rumrennt, und ob es eine mögliche Gefahr darstellt.. Das ist nämlich auch eine der Aufgaben eines HSH. Das er von selbst wiederkommt ist auf jeden Fall ein gutes Zeichen (auch wenn er natürlich gar nicht erst stiften gehen sollte ;)).

Wäre "Sitz" elementar wichtig für dich?

Das ist doch schon einmal ein Anfang. ;) Was den ignorierten Rückruf angeht: durchsetzten! Entweder an der Schlepp, oder mit einem "Erinnnerungsverstärker" (hier sind idR. Kieselsteine), oder hol ihn persönlich ab. Dabei darf er ruhig merken daß das Verhalten bei dir nicht unbedingt für Freude sorgt. Kommunikation ist Alles.
Generell zum Gehorsam: Die "Weisungsbefugnis" muß man sich erarbeiten. Das passiert am ehesten über Bindung und den gegenseitigen Respekt. Der Hund muß bei/in dir die nötigen Führungsqualitäten sehen. Und das kann durchaus länger dauern. :hallo:
Ich habe vor 3 Jahren einen Kaukasen aus unklarer Herkunft und mit offenbar sehr wenig Umwelterfahrung übernommen. Er war entsprechend schnell auf 180 und neigte dann zu Übersprungverhalten (schnappen). Fremdhunde waren seiner Meinung nach auch überflüssig (Rüden sind es idR. immer noch). Ungesicherter Freilauf war wegen des Risikos so gut wie unmöglich, also war Leine/Schleppleine angesagt. Inzwischen sind wir bei einem passablen Grundgehorsam und sind zu 99% offline unterwegs.

Gib ihm eine Aufgabe. Sprich lass ihn den Garten bewachen. Lass ihn melden wenn Etwas "verdächtig" ist und übernimm dann. Geht gemeinsam das "Revier" vor dem Zaun kontrollieren. Lass ihn dabei soweit machen wie du es vertreten kannst und teile ihm deutlich mit wenn er zuweit geht. Fordere elementare Dinge ab und setzte dich dabei auch durch. Aber sei dabei immer fair, nachvollziehbar und sein nicht nachtragend. Und zeige natürlich Freude über richtiges Verhalten. Die wenigsten HSH haben etwas für Futterlob übrig, wichtiger sind ihnen soziale Interaktionen.

Teils, Teils. Das Revier/Territorium endet für ihn nicht am Gartenzaun, eher an der Sichtgrenze (oder es reicht sogar noch weiter). Je mehr er kennenlernt und als ungefährlich einordnet, desto gelassener wird er werden.
Was das Wettrüsten angeht: Effektiv ist idR. Strom. Ein gutes Weidezaungerät und jeweils eine Litze oben auf dem Zaun, eine kurz über dem Boden, jeweils ein paar Zentimeter nach innen versetzt, bremsen den Ausflugsdrang meist deutlich. ;)


Das Leben wäre dabei ohne die Herderhündin so viel entspannter ... ;)
:dafuer:

Super erklärt , da kann man doch mit arbeiten
 
Noch kurz dazu:
Was den ignorierten Rückruf angeht: durchsetzten! Entweder an der Schlepp, oder mit einem "Erinnnerungsverstärker" (hier sind idR. Kieselsteine), oder hol ihn persönlich ab. Dabei darf er ruhig merken daß das Verhalten bei dir nicht unbedingt für Freude sorgt. Kommunikation ist Alles.
Weil es für mich selbstverständlich ist hab ich es nicht extra erwähnt. Vor dem Abruf würde ich ein "Stopp" oder "Steh" so sicher wie möglich etablieren. Wenn der Hund etwas "Wichtiges" im Auge hat wird er den Teufel tun und umdrehen (und sich damit davon abwenden) um zurück zu kommen. Bei einem "Stopp/Steh" hingegen kann er weiter beobachten und du gewinnst Zeit um ihn notfalls einsammeln zu können. :hallo:
 
Das er von selbst wiederkommt ist auf jeden Fall ein gutes Zeichen

Und dass er dabei kein Wildschwein apportiert, desgleichen... ;)

(Zu den Bekannten, auf die meine Freundin gern verzichtet hätte, gehörte sehr bald der örtliche Jagdpächter.)
 
ja. das hab ich auch gedacht. (also schön, dass er seine runde dreht und zurück kommt - früher war das bei uns im dorf eigentlich auch ein gängiges bild, man wusste auch wer wohin gehört) unser streunerarsch rennt dann immer zu schwiegereltern :wtf: da wird ja dann schön bewirtet.
 
Danke für die vielen Antworten.
Seine Dorfrunden dürfte er ja von mir aus drehen und er ist inzwischen auch schon sehr bekannt. Wir haben aber viel Tourismus und Kurbetrieb und nicht jeder mag es wenn 40 kg Hund ohne Halter rumläuft. Zumal im Kurpark, wo er sich gerne aufhält auch Leinenpflicht ist :tuedelue:
Zum jagen: wenn er Wild entdeckt hat gibts für ihn kein Stopp und nix mehr. Dann wird hinterher gebrettert. Was das Frauchen dann ruft ist ihm völlig schnurz. Ich habe auch versucht das Kommando steh zu etablieren. Das macht er nur wenn er Bock hat und funktioniert nicht mal wenn er wegen Traktor oder Fahrrad mal kurz warten soll
 
um jagen: wenn er Wild entdeckt hat gibts für ihn kein Stopp und nix mehr. Dann wird hinterher gebrettert. Was das Frauchen dann ruft ist ihm völlig schnurz. Ich habe auch versucht das Kommando steh zu etablieren. Das macht er nur wenn er Bock hat und funktioniert nicht mal wenn er wegen Traktor oder Fahrrad mal kurz warten soll
Du hast den Hund jetzt 3 Monate, das ist quasi Nichts. Bis das Säckchen in der Öffentlichkeit frei laufen konnte hat es fast 2 Jahre gedauert. Und ein gewisses (für mich aber vertretbares) Restrisiko besteht auch weiterhin. :hallo: Was man mit einem HSH dringend benötigt sind Kreativität, Geduld und Humor. ;)
Übrigens, zeig doch mal ein paar Bilder.
 
Sicher das es Jagdtrieb ist? Vielleicht will er auch einfach nur wissen Wer da rumrennt, und ob es eine mögliche Gefahr darstellt.. Das ist nämlich auch eine der Aufgaben eines HSH. Das er von selbst wiederkommt ist auf jeden Fall ein gutes Zeichen (auch wenn er natürlich gar nicht erst stiften gehen sollte ;)).
Das vom TE beschriebene "helle Bellen" während der Verfolgung deutet schon ziemlich eindeutig auf Jagen hin.
 
Irgendwie wundert mich dieses Verhalten für einen ehemaligen (mutmasslich) Strassenhund, respektive Hund, der vermutlich ziemlich selbstständig agieren konnte, überhaupt nicht. Eigentlich finde ich es eher ein gutes Zeichen, dass er überhaupt einfach so zurück kommt, nachdem er mal ausgebüxt ist. Wieso soll der sich an dir orientieren? Er kanns ja alleine.
Ist nur meine "Logik" dazu. Bin gespannt, was die HSH erfahrenen hier schreiben.
also ich, als "HSH erfahren" :D stimme dir da völlig zu.
Typisch Straßenhund, die in sehr vielen Verhaltensweisen einem "Herdi" nicht unähnlich sind.
Er hat über Jahre gelernt, allein zurechtzukommen und es hat offenbar gut geklappt.
 
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