Mein Mann und ich haben ja inzwischen schon einige Serien geschaut. Wir sind selten einer Meinung. Manches schauen wir gleich getrennt, weil klar ist, dass es keinen gemeinsamen Nenner gibt. Manches findet einer von uns grandios und der andere okay - dann schauen wir zusammen.
Wir waren uns einmal - wirklich nur ein einziges mal - absolut einig: Nämlich, dass LOST die gigantischste Zeitverschwendung unseres Lebens war und wir uns in den ***** gebissen haben das echt durchgezogen zu haben...
Ja, es ist schwierig, eine Serie zu einem guten Ende zu führen. Bei Dexter gefiel mir das Ende nicht - es war künstliche in die Länge gezogen bis fast ins Unerträgliche. Bei GoT war es hingegen tendenziell eher lieblos und übereilt. Aber bei LOST geht es über ein blödes Ende hinaus. Ich war danach wirklich richtig sauer, weil ich mir nach Strich und Faden verarscht vorkam. Und zwar nicht, weil mir die Auflösung an sich nicht gefiel (Geschmackssache, für mich sogar halbwegs okay), sondern weil sie vielleicht 10, höchstens 20% der Serie tatsächlich auflöste. Fast alles blieb völlig ungeklärt, ganze Folgen, ach ganze STAFFELN sind total obsolet und erscheinen mit dem Wissen um das Ende vollkommen sinnfrei.
Eine Auflösung kann schlecht sein, aber das war nicht schlecht - das war in meinen Augen eine Frechheit. Das Aufbauen von haushohen Erwartungen für ein fulminantes Feuerwerk der Erkenntnis und dann zündet man schadenfroh ein Zisselmännchen und lacht sich ins Fäustchen. Genau so verarscht hab ich mich gefühlt...
Ich würde hier exakt 2 Entschuldigungen gelten lassen:
1. Sämtliche Verantwortlichen waren spätestens ab Staffel 3 zunehmend stoned - am Ende dauerstoned - und haben daher selbst alle Fäden verloren
2. Eigentlich diente das Schreiben des Drehbuches (so es denn eins gab und das keine freie Filmkunst war) und Abdrehen der Staffeln 3-6 nur der Beschäftigungstherapie von psychisch Kranken, weil man sonst nix zu tun hatte...
Ich könnte mich noch jetzt - Jahre danach - über die verlorene Lebenszeit aufregen. Ich freue mich für jeden, der das im Anschluss anders sieht. Nachvollziehen kann ich es nicht. Das einzig gute waren die vielen schönen Menschen, die es immerhin zu begucken gab...