Aggression zwischen zusammenlebenden Rüden nach räumlicher Trennung

Oha, hier ist was los... Ich werde meine Hunde sicherlich nicht "windelweich prügeln" oder dergleichen. Meine Äußerung hier bezieht sich im Übrigen nicht explizit auf den Post von @procten, sondern im Allgemeinen auf Gewalt in der Erziehung bzw. im Umgang miteinander (gilt auch über den Hundekosmos hinaus).

Meiner Meinung nach habe ich damit, dass ich zwei Lebewesen, die ich ohne deren Mitspracherecht aus ihren bisherigen "schlechten" Lebensverhältnissen herausgerissen habe in der Hoffnung, ihnen ein "besseres" Leben zu ermöglichen, eine sehr große Verantwortung für deren Wohlergehen übernommen. Anführungszeichen deshalb, da die Wertungen "besser" und "schlechter" sehr subjektiv und durchaus zu diskutieren wären, aber dies nur am Rande. Zu diesem Wohlergehen gehört für mich unter anderem die Befriedigung der Grundbedürfnisse, zum Beispiel dem nach Sicherheit - physischer, psychischer und emotionaler. Wie soll sich ein Wesen sicher fühlen, wenn es Angst hat vor der Person, die ihm am nächsten ist, wenn es dort keinen Schutz und keine Orientierung findet?

Ich liebe meine Hunde, tue alles mögliche für sie - und gleichzeitig sollen sie in mein Leben passen, sich in meinen Alltag integrieren. Da ist es doch auch meine Pflicht, ihnen das entsprechende Rüstzeug an die Hand zu geben, um es einmal abgedroschen zu formulieren.

Und darin liegt, ganz individuell je nach Fall, die Herausforderung. Ich habe das eine oder andere Mal lauter oder forscher reagiert, als es angemessen gewesen wäre, wenn die Hunde "Fehlverhalten" gezeigt haben (nichts gegen klare Ansagen). Das war immer meiner eigenen Überforderung, mangelnden Souveränität und Unfähigkeit, für meine Hunde verständlich zu kommunizieren, geschuldet. Umso mehr sehe ich es als meine Aufgabe, genau daran zu arbeiten: an Vertrauen und Respekt und am Ende immer wieder an mir.

Im Fall meiner beiden Jungs ist es beispielsweise so, dass sie die ersten rund 6 Monate ihres Lebens sehr reiz- und sozialkontaktarm (Menschen & Hunde) aufgewachsen sind. In Folge reagieren sie in vielen Situationen angstaggressiv, Hormone mal beiseite. Da ist es meiner Erfahrung nach sehr kontraproduktiv, wenn ich diese Aggression mit harten Sanktionen belege, in Bezug auf das aggressive Verhalten und, schlimmer noch, für die Psyche der Hunde und schlussendlich auch unsere Beziehung zueinander.

Und, um den Bogen zu meiner ursprünglichen Frage noch irgendwie gespannt zu bekommen: Ich stimme der Ansicht, wie sie hier in der Diskussion mehrfach geäußert wurde, absolut zu, dass an erster Stelle Ursachenforschung steht. Vielleicht kann ich noch genauer bzw. sicherer herausfinden, worum es den beiden in der konkreten Situation jeweils geht und welche Rolle ich dabei spiele. Dann hoffe ich, dass ich ihnen mit Vertrauen, Respekt und Souveränität alternative Lösungsmöglichkeiten aufzeigen kann, sodass wir alsbald nur noch gemeinsam auf dem Ponyhof chillen. ;)
 
  • 28. März 2024
  • #Anzeige
Hi Haroki ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 11 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
  • 28. März 2024
  • #Anzeige
Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
  • Freundlich
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 15 Personen
Ich denke, um wirklich zielgerichtet daran zu arbeiten, müsste man wissen, was nach der Trennung bei den beiden abgeht.
Es kommt wohl eher selten vor, dass beide absolut zeitgleich aufeinanderprallen losgehen. Die Frage wäre, wer ist der Auslöser? Das muss nicht ht mal der sein, der als erster loslegt. Häufig gibt der andere den Impuls.
Hast du in dieser Richtung mal geschaut?

Ja, ich habe da auch eine Vermutung, die in die Richtung geht, die du ansprichst. Der eine fängt meist an mit dem offensichtlich aggressiven Verhalten, der andere ist ein recht provokanter Zeitgenosse, auch in anderen (nicht aggressiven) Situationen. Ist aber, wenn man allein und der Blick ungeschult ist und alles so schnell geht, echt nicht leicht mit Sicherheit zu sagen.

Deshalb will ich auch einen Trainer zu Rate ziehen. Wenn jemand eine Empfehlung für den Raum Hamburg hat, gern her damit. Sollte im Idealfall jemand sein, der sich mit ehemaligen Straßenhunden aus dem ostasiatischen Raum, Unsicherheit/ Angstaggression und Mehrhundehaltung gut auskennt.
 
  • 28. März 2024
  • #Anzeige
  • Freundlich
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 8 Personen
Sandra Lensinski / Dog City Bremen
Sie kennt sich mit solchen Hunden beruflich und persönlich aus und zusätzlich auch in der Mehrhundehaltung.
Du musst ja nicht oft hin. Sie kann die Situation analysieren und mit dir einen Trainingsplan erarbeitet.

Vielen Dank für den Tipp! Habe gerade schon mal auf der Webseite gestöbert und werde morgen mal dort anrufen.
 
Schau mal nach der Trainerliste von Trainieren statt dominieren.

Ich würde aber schon jemanden suchen, der wirklich auf Problemhumde spezialisiert ist und vor allem in der Lage ist, die Mehrhundehaltung so zu analysieren, dass eindeutig fest steht, wer die Situation auslöst, damit zielgerichtet mit diesem Hund gearbeitet wird und nicht ins Blaue.mit beiden.
Genau das ist der Punkt, an dem es häufig scheitert. Sehr oft wird der falsche zum Übeltäter gemacht.
Da braucht es schon einige Erfahrung und es in standartisierten Tests außerhalb des Zuhause der Hunde, wie es z.B. in Bremen der Fall ist , deutlich leichter.
 
Ich bin hier im Forum einigen Kummer gewohnt und nehme deshalb nicht alles, was hier spontan geschrieben wird so ernst und persönlich, aber was meinen verstorbenen Hund Gustav angeht, wäre ich Denjenigen, die hier auf Hochtouren laufen, sehr dankbar, wenn sie sich diesbezüglich etwas zurückhalten könnten. Wie würde es einem selber gefallen, wenn die Beziehung zum verstorbenen Hund in Frage und falsch dargestellt würde?

Wir haben Gustav gehegt und gepflegt und wie ein rohes Ei behandelt. Viele Jahre drehte sich bei uns alles um das Wohl unseres tapferen Gustavs und wir haben mehr als alles getan, um es ihm gut ergehen zu lassen. Er wurde überschüttet mit Liebe, Zuneigung und Fürsorge.

Es mag außer seines sensiblen Wesens Gründe und Ursachen gegeben haben, weshalb unser Gustav irgendwann im Büro zu zittern anfing, aber das könnte eher mit dem Umstand zusammenhängen, dass er 6 Bandscheibenvorfälle und 5 Operationen erlebt hat, aber sicher nicht, weil er von uns misshandelt wurde und vor uns Angst hatte etc. Dass er derartige Erfahrungen mit uns nicht gemacht hat, habe ich mehr als nur einmal klargestellt. Wenn man meint, mir wegen eines Absatzes in einem Beitrag nicht glauben zu müssen, oder deshalb besser zu wissen, was mit meinem Hund los war, ist das für mich in Ordnung, aber passt das nicht mit dem zusammen, was hier sonst propagiert wird und zwar das sich aus der Ferne solche Dinge nicht beurteilen lassen und generell Zurückhaltung bei Ferndiagnosen geboten ist.

Gustav war von Anfang an schon ein sensibler Hund, der immer aufmerksam sein Umfeld beobachtet hat und sowohl bei Menschen als auch anderen Hunden sehr feine Antennen für Stimmungen und Situationen hatte. Gustav war ein sehr schlauer Hund, der alles genau im Blick hatte und mehr verstand, als man das Hunden üblicher Weise zutraut. Er war zwar bis zum Schluss ein lebensfroher und glücklicher Hund mit einem starken Lebenswillen, aber aufgrund seiner Erfahrungen und körperlichen Beeinträchtigungen nicht mehr der unbekümmerte und selbstsichere Hund, der er noch vor alldem war. Irgendwann nach der 2. oder 3. Operation fing er an vorsichtiger und unsicherer zu werden. Dieses Zittern zeigte er ausschließlich im Büro und manchmal sogar in Momenten, in denen uns gar nicht bewusst war, dass eine schlechte Stimmung in der Luft lag. Es kam nicht selten vor, dass er zu Zittern anfing und ich mich fragte, wer von uns im Büro gerade irgendwas falsches oder in einem komischen Ton gesagt hat, damit er so reagiert.

Wieso das so war kann ich nicht sagen, aber es sollte niemandem schwer fallen zu glauben, dass ein Hund, der wegen seines Rückens und den damit verbundenen Schmerzen bzw. durch die Schmerzen Dinge miteinander verknüpft haben kann, die nur für ihn, aber nicht für uns einen Sinn ergeben haben und für uns nicht nachvollzogen werden konnten. Es war meistens nicht einmal möglich, ihn aufzuheitern oder das schnell zu beenden, obwohl das ganze Büro sofort versucht hat, ihn auf positive Gedanken zu bringen.

Wir waren uns seines sensiblen Wesens bewusst und haben sehr große Rücksicht darauf genommen. Im Büro war es die letzten Jahre verboten, emotional gefärbte Unterhaltungen zu führen und sogar nach seinem Tot haben wir uns das zu seinem Andenken bewahrt.

Ich glaube nicht, dass ich wegen eines zugegeben bescheuerten Beitrages, für den ich mich aber bereits mehrfach entschuldigt habe und den ich mehrfach klargestellt habe, verdient habe, so geringschätzig behandelt zu werden.

Mir macht es nichts aus, persönlich durch den Kakao gezogen zu werden, aber es steht keinem zu, dass Verhältnis zu meinem verstorbenen Hund durch wilde Spekulationen und Unterstellungen zu beschmutzen. Ich allein weiß und kann beurteilen, wie das Verhältnis zu meinem Hund war und es ist auch nach 3 Monaten noch schwer genug über das alles hinwegzukommen, da braucht es nicht noch zusätzlicher spitzfindiger Kommentare von Usern, die meinen, mich damit aus der Reserve locken zu müssen oder keine Rücksicht nehmen zu müssen, weil ich derartige Rechte, wie sie sonst unter verständigen Menschen selbstverständlich sind, nicht mehr besitze. Ich werde, egal was hier an Provokationen und Anmaßungen kommen sollte, mich zu nichts derartigem selber verleiten lassen.

Bei aller Antipathie gegen meine Person oder allem Eifer, sich Zusammenhänge erklären zu wollen, sollte man sich solche rücksichtslosen Diskussionen sparen, wenn man selber Hundehalter ist und weiß, wie wichtig einem selber das Andenken an den verstorbenen Hund ist.
 
@procten
Magst du das an anderer Stelle im Forum klären? Das ist doch jetzt schon sehr OT und nicht fair gegenüber dem TE.
Ich melde den Beitrag und frage, ob man ihn verschieben kann.
 
Ich kann den Beitrag zwar verschieben - nur die Frage wohin- aber der Bezug, auf dem in diesem Thread geäusserte Bemerkungen gegenüber @procten, ist ja vorhanden.
 
Mein Löffel Senf: Es ist im Grunde ein neues Fass, das hier gerade aufgemacht wird - und kann gut einen eigenen Thread vertragen.
 
Ich kann den Beitrag zwar verschieben - nur die Frage wohin- aber der Bezug, auf dem in diesem Thread geäusserte Bemerkungen gegenüber @procten, ist ja vorhanden.
Nun, es gibt den Konferenzraum.

Die Bemerkungen zu Gustav und dass @procten sich nun als Opfer inszeniert, beziehen sich ganz offensichtlich nicht mehr auf das Eingangsthema des TE. Das klingt eher so, als hätte er PN's bekommen.

Sehe ich auch so:
Mein Löffel Senf: Es ist im Grunde ein neues Fass, das hier gerade aufgemacht wird - und kann gut einen eigenen Thread vertragen.
 
Dann aber bitte nicht nicht ein Thema, in dem jemand ernsthaft Hilfe sucht, für solche Selbstdarstellungen nutzen. Es führt meist dazu, dass der Hilfesuchende aufgibt.
 
Wenn dir die Beiträge zum Thema „Aggression zwischen zusammenlebenden Rüden nach räumlicher Trennung“ in der Kategorie „Erziehung / Verhalten“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

K
Hallo, wir haben einen "Unfall gehabt" und dadurch Amstaff 8 Welpen als Nachwuchs bekommen. Sie sind jetzt 8 Wochen alt und wir suchen ein Zuhause für die. 4 sind schon vermittelt, bleiben aber vorläufig noch bei uns. Innerhalb des Wurfes haben wir 3 Welpen, die sich gebissen haben. Wir haben...
Antworten
0
Aufrufe
690
Kartätsche
K
L
Vllt. Doch mal nach einem Trainer für Problemhunde schauen, der die Situation insgesamt analysiert und mit euch gemeinsam einen Trainingsplan erarbeitet? Evtl. könnte man die Orga dazu bewegen, sich zumindest an den Kosten zu beteiligen.
Antworten
21
Aufrufe
2K
matty
Germaican
Damit bist du nicht allein. Und ich hatte nicht einmal direkt mit den Trainern zu tun. ;) Anleitung können übrigens auch erfahrene Hundehalter geben.
Antworten
22
Aufrufe
2K
HSH Freund
HSH Freund
Z
Also wir haben vor langer zeit auch einen "Code" eingebaut - "Guck" kurz und prägnant. kann man super zu hause in der wohnung aufbauen, wo der Hund sich wohl und sicher fühlt und ruhig ist... Wenn der Hund dich zu Hause ansieht, kurz "Guck" und dann ein Leckerlie - das solltest du übrigens vom...
Antworten
17
Aufrufe
3K
Pyrrha80
Pyrrha80
C
Unbedingt. Dir würde schon auf den ersten Seiten geraten den Trainer zu wechseln. Wer dir von Dominanz und Höhenflug des Hundes erzählt (generell, aber auch gerade wie du den Hund beschreibst), ist mit großer Sicherheit kein guter Trainer.
Antworten
114
Aufrufe
6K
V
Zurück
Oben Unten