Im
Jammern unterscheiden sich die Männer meiner Erfahrung nach alle nicht wesentlich...
Das eine schließt das andere ja auch nicht aus.
Mein Ältester ist definitiv "besonnen" - der tut nix, ohne es nicht mindestens dreimal (meist deutlich öfter) durchdacht zu haben.
Aber manchmal kommt halt dann beim Denken ziemlich krudes Zeug raus...
Aber mit dieser Väter-Töchter-Besorgnis ist das seltsam. Ich frag mich auch, ob das nicht irgendwo genetisch bedingt ist, denn eine rationale Grundlage hat es ja nicht unbedingt.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass es durch bestimmte Erfahrungen getriggert wird, aber da zu sein scheint es ja wenn nicht generell, dann doch recht häufig.
Aber vielleicht ist es auch viel einfacher:
Ich erinnere mich an einen Kollegen im Labor an der Uni, der deutlich sportlich-dynamischer daherkam als die gleichaltrigen Forscherkollegen, und gern mal nen flotten Spruch raushaute. Oder was er dafür hielt.
Und der meinte bei irgendeiner Gelegenheit mal, wenn er ne Tochter hätte, und die hätte dann nen Freund... nee, da würde er aber genau hinschauen, udn die dürfte erstmal gar nichts. Der wüsste ja genau, wie die Kerle in dem Alter alle so ticken und was die dann wollen!"
Meine verblüffte Überlegung, woher er das wohl wusste, wurde unvermittelt von der jähen und dann gleich laut ausgesprochenen Erkentnnis abgelöst: "Ah, du meinst, weil du selbst mit 15 so und so gewesen bist" (immerhin war das noch nicht so lange her), "weißt du, worauf du achten musst!"
Das war dann (wieder) so ein Moment, wo der Rest des Kollegiums (seine Freundin eingeschlossen) brüllend vor Lachen am Boden lag und er mit hochroter Birne irgendwas in seinen (nicht vorhandenen) Bart murmelte.
(Ich fürchte, speziell diese Erfahrung habe ich ihm - in der Regel ganz ungewollt - des öfteren bereitet...)
Eventuell rühren alle diese Befürchtungen aus Erinnerungen an die Zeit her, als die Väter selbst noch keine waren.
Ich kann mich durchaus erinnern, dass mein Vater meinte, mir, als ich 11 oder 12 war, auch mal entsprechende Ratschläge und Hinweise mit auf den Weg zu geben, meine diversen damaligen (Schul-)Freunde betreffend. Die ich völlig überzogen und etwas irritierend fand- Aber gut... er meinte auch, er spräche aus Erfahrung.
Er meinte aber auch: Dass Jungs in einem gewissen Alter ziemlich viel an S.ex denken, hieße nicht, dass sie gleich über jede Frau herfallen. Nur dass es leicht zu Missverständnissen kommt, wenn die andere Seite das nicht tut. Also, an S.ex denken.
Das war es aber wie gesagt an väterlicher Einmischung in mein (rudimentär vorhandenes) Liebesleben.
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Da ich selbst so auf dem platten Land gewohnt habe, dass ich entweder hätte trampen müssen (traute ich mich nicht) oder mein Eltern mich hätten fahren müssen, habe ich mir bestimmte Aktionen und Erfahrungen tatsächlich verkniffen, bis ich daheim ausgezogen war. Hat sicher beiden Seiten viel Ärger erspart.
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Ich kenne übrigens (vom Erzählen) einen Fall von "er um die 40, sie beim Kennlernen gerade noch 16".
Ich kenne den betreffenden Mann schon lange, und kann böse Absichten ausschließen.
Es war einfach so, dass der sehr lange nicht wirklich erwachsen wurde. Das Muster war dieses... er lernte ein Mädchen kennen, die beiden waren, wenn es gut lief, einige Zeit (meist ein, zwei Jahre) zusammen. Sie entwickelte sich weiter, man lebte sich auseinander und
sie machte irgendwann Schluss mit ihm.
Er wurde immer älter, aber wie gesagt nicht reifer oder erwachsener, und die Freundinnen blieben auf der Altersstufe zwischen 19 und Anfang 20, hatten eine schöne Zeit mit ihm, fanden ihn irgendwann zu unreif und verließen ihn.
Dann die derzeitige auf irgendeinem Festival kennengelernt und erst für älter gehalten.
Sie wollte dann am liebsten gleich bei ihm einziehen. Notfalls auch die Schule schmeißen.
Worauf er nach kurzer Überlegung und Rücksprache im Freundeskreis sagte:
1. Stell mich bitte deinen Eltern vor.
2. Fest einziehen bei mir kannst du, wenn du 18 bist. - und nur, wenn du das Abi fertig machst.
3. Und nur, wenn du mir versprichst, bei deiner Berufs- oder Studienwahl keine Rücksicht auf die Beziehung zu nehmen. Wenn's hält - super. Dann schaffen wir auch ein paar Jahre Fernbeziehung. Wenn's nicht hält - war ich wenigstens nicht der Typ, der dir dein Leben versaut hat."
Bis jetzt läuft das ganz gut und tut ihm auch ganz gut.
Und ihre Eltern finden ihn wohl ganz ok, zumal der Freund davor (etwa gleichaltrig mit der Tochter) wohl ein richtig fieser Möpp gewesen sein muss.
Letzter Stand war, dass sie jetzt erstmal eine gemeinsame Wohnung suchen. Nicht zu groß, falls sie nächstes Jahr fürs Studium doch woanders hin muss oder will.
Also, nein, nicht alle Männer um die 40 mit extrem junger Freundin haben unlautere Absichten.