Aber vllt hat das auch wieder Umfragegruende.
Bestimmt. Es ist durchaus möglich, dass die Frauen untertrieben haben. Oder teils auch mit der Fragestellung gar nichts anfangen konnten.
(Es gab auch sehr interessante Studien zur Orgasmusforschung in den 1950er/60er Jahren Da wurden also masturbierende Leute an irgendwelche Messgeräte angeschlossen und dann wurde beobachtet: Blutdruck, Puls, Hautfeuchtigkeit usw.
Bei Männern ist das alles relativ simpel und gleichförmig. Und der Endpunkt ist gut zu beobachten.
Also hat man so ne Art Standardkurve für Männer gemacht und die auf Frauen übertragen. Und definiert: Wenn die erreicht ist, und der Blutdruck und der Puls so und so verlaufen sind, und die messbare Erregung sich nicht mehr weiter steigert - hat die Frau einen Orgasmus gehabt.
Da kam dann raus, Frauen hätten in der Regel keinen Orgasmus, dieser sei eine rein männliche Angelegenheit.
Und das wurde tatsächlich über Jahre so behauptet.
Dabei gaben die Teilnehmerinnen in der Befragung zur Studie 1) signifikant öfter an, dass sie im Laborsetting Probleme hatten, überhaupt in Stimmung zu kommen - und 2) weiß man heute, dass der definierte "Endpunkt" gar nicht unbedingt einer war. Wenn man bei Frauen aber immer so etwa in der Mitte aufhört zu messen, weil man meint, die Physiologie zeigt da das Erregungsmaximum an - und die Frau dann sagt: "Ja, naja... ja, fühlte sich so mittelmäßig an..." - Dann ist der Schluss, Frau habe entweder keinen Orgasmus oder fühle dabei nix, natürlich logisch. - Also,. für einen Wissenschaftler. Anscheinend.
Aber um die Kurve zu Prostitution zu kriegen, koennte ich mir vorstellen, dass das ein Grund dafuer ist, wenn diese Umfragen doch ein bisschen Wahrheit haben. Wenn es Maennern einfach nicht reicht.
Kann schon sein.
Aber das muss auch eine Mentalitaetssache sein
Oder auch eine der Erziehung/Sozialisation.
Wächst du irgendwo auf, wo das als normal oder sogar als Zeichen von Potenz und Kompetenz angesehen wird, wirst du es vielleicht als Erwachsener genauso machen.
Oder auch, wenn dir immer wieder eingetrichtert wird, dass es ok und abolut nötig ist, jedes deiner Bedürfnisse sofort zu stillen. Wennze dann S.ex willst und die Frau/derMann/Partner ist nicht da... tja... _
Und dann gibt es natürlich auch Leute, die sind vielleicht verwitwet oder waren schon immer Single, weil sie keine Partnerin abgekriegt haben, oder die Frau hat wechseljahrbedingt das Interesse an S.ex verloren und kann/mag/was immer Hormone nicht nehmen oder der Betreffende ist körperbehindert und schämt sich oder was auch immer. Und alle diese Leute haben aus dem einen oder anderen Grund
überhaupt keinen S.ex mit einem Partner/einer Partnerin. Und wenig Chancen, einen solchen kennenzulernen. Aber Bedürfnisse haben die halt auch.
Für die ist es ja nicht die Frage: "Kann ich mich mal etwas zurückhalten?", sondern eher: "Lebe ich erzwungenermaßen zölibatär oder nicht."
Wozu mir noch so ein Umfragen-Faktum einfällt, diesmal aber ein korrektes: Frauen können in Phasen ohne Möglichkeit zum S.ex leichter komplett verzichten, geben seltener an, unter dieser Abstinenz zu leiden oder von ihr im Wohlbefinden beeinträchtigt zu sein, und üben seltener Ersatzaktivitäten aus (wie Selbstbefriedigung oder Homosexuelles Verhalten mangels Alternativen... da gibt's auch ein Wort für, aber das fällt mir gerade nicht ein.)