Danke, genau das habe ich am Anfang gesagt, da wurde mir gesagt, nein, das Wesen spielt eine viel größere Rolle als die Erziehung, blablabla, schwachsinn....
Naja - ein Forum, 1000 Leute, und je nach Tagesform 2000 Meinungen!
Das Problem ist: Man liest sich ja nur, und kennt sich nicht, und manchmal kommt dann etwas vielleicht nicht ganz so an, wie es gemeint ist.
Für mich lasen sich deine Beiträge so, als wäre jeder Hund zu Beginn quasi eine Blanko-Matritze und
nur die Erziehung entscheidet, was draus wird.
Wäre das aber so, hätten wir heute keine verschiedenen Hunderassen, sondern Einheitshunde in verschiedenen Größen und eine blühende Kultur von Hundetrainer-Spezialisten, die aus denselben Hunden jeweils das herausholen, was gerade gebraucht wird - der Hütehund, der Schutzhund, der Vorstehhund...
So ist es aber nicht.
Und darum fühlte ich mich bemüßigt, da zu widersprechen!
Es hat allerdings keiner die Bedeutung von Erziehung abgestritten. Bzw. abstreiten wollen. Ich jedenfalls nicht.
Erziehung ist natürlich
immens wichtig. Von allein sind die allerwenigsten Hunde problemlose Mitläufer und entwickeln nie nicht unpraktisch (für den Menschen) vorteilhafte (für den Hund) "Macken". Ich denke, das wird niemand abstreiten.
Es ist aber andererseits ein Trugschluss, dass sich alles durch die optimale Erziehung glattbügeln lässt, was der Hund an genetischen Anlagen so mitbringt!
Oder dass sich jeder Hund in jedem einzelnen Verhaltensbereich gleich gut oder schlecht erziehen lässt.
Ein Terrier wird in den wenigsten Fällen so führerweich wie ein Hütehund. Ein Sheltie in den wenigsten Fällen so draufgängerisch und scharf auf Schutzdienst wie ein Malinois. Ein Windhund nie so stark auf der Fährte sein wie eine Bracke. Und so weiter und so weiter.
Idealerweise erkennt ein "guter" Hundehalter das, was sein Hund so mitbringt, akzeptiert es, greift es auf und macht das Beste daraus. Für sich und für den Hund.
Und gerade Hunde mit sehr ausgeprägten rassetypischen Verhaltensmerkmalen fordern eine umso sorgfältigere und konsequentere Erziehung, weil sie viel stärker von diesen Verhaltensketten geprägt sind und bestimmt werden als nicht so typische Vertreter.
Wird in etwa klar, was ich sagen möchte?