Den Anfang machen

Ich meine, und das ist meine persönliche Meinung mit der niemand übereinstimmen muss, dass gerade Agressivität nichts ist, was der Hund von sich aus, bei guter Erziehung an den Tag legt.

Du wirst in der Tat sehr wenige Leute finden, die schon Hunde gehalten haben, die mit dir in diesem Punkt übereinstimmen werden.

Was du dir vorstellst, ist sehr theoretisch und "idealistisch" gedacht. Agressionen, vor allem innerartliche, gehören zum normalen Hundeverhaltensrepertoire. Zum Glück nicht bei allen Hunden gleich stark, aber damit rechnen muss man. Und klar kann man die dann bei gelungener Erziehung regeln. Aber dass sie dann auch nicht mehr auftreten, wenn man gerade nicht daneben steht - ist mE ein frommer Wunsch. Denn für den Hund sind sie völlig normales Verhalten. Er kann sich dem Menschen anpassen, wenn er weiß, was von ihm erwartet wird - aber ohne den Menschen dabei sieht es direkt wieder anders aus.

Beispiel Ressourcenagression: In der Gruppe in der Hundeschule, in der ich auch bin, ist ein Cattle Dog, der extrem futterneidisch und ressourcenagressiv ist. Sonst ein ganz freundlicher Hund. Aber wenn etwas ins Spiel kommt, dass er auch interessant findet, macht er keine Gefangenen. Der kam aus extrem schlechter Haltung, was den Futterneid sicher befördert hat, aber es scheint auch ein Stück weit rassetypisch zu sein.
Die Besitzer arbeiten hart dran und können das, wenn sie direkt daneben stehen, gut regeln. Aber wehe, er spielt im Freilauf mit anderen Hunden und jemand kommt dazu und wirft einen Ball! :uhh:

Da hat es schon ernst verletzte Hunde gegeben. Er ist sonst gar kein offensiver Hund, und auch leidlich gut erzogen - aber wenn du den einmal gesehen hättest, wie er abgeht, wenn er die Wahl hat - würdest du nicht mehr denken, dass ein gut erzogener Hund keine Agressionen an den Tag legt. Der schaltet schneller von 0 auf 180, als er selber denken kann.

Meine Meinung dazu: So lange kannst du als Arbeitnehmer nicht am Stück Urlaub bekommen, bis ein Welpe so weit ist, 8 Std. am Tag allein zu bleiben, ohne massiv darunter zu leiden.

Das sehe ich genauso. Die meisten Junghunde können in dem Alter zB noch nicht so lange durchhalten, ohne sich zu lösen.
 
  • 29. März 2024
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Hi lektoratte ... hast du hier schon mal geguckt?
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Danke für deine Einschätzung.
Es ist mir schon bewusst das Hunde gerade untereinander oft mal heftige Auseinandersetzungen haben können, die teilweise auch sehr unschön ausgehen können, wenn man zuspät reagiert. Das ist mir klar.
Dieses Verhalten meinte ich jedoch nicht als ich von Agressivität sprach, obwohl das natürlich auch agressives Verhalten ist. Was ich meinte war die Agressivität Menschen gegenüber, sorry wenn ich mich da unklar ausgedrückt habe.
Das es unter Hunden manchmal eiversuchtsattacken oder neider gibt ist mir bewusst, aber ich denke auch das muss man mit dem Hund trainieren, damit man ihn da auch wieder schnell raus holen kann.
Ich weiß auch, dass es viele Hunde gibt die total hohl drehen sobald sie eine Katze o.ä. wittern. Aber auch dieses Verhalten gilt es denk ich abzugewöhnen bzw. so darauf zu agieren, dass der Hund sich davon lösen kann.
Oder wollt ihr mir jetzt erzählen, dass es völlig normal ist wenn drei Hunde in den Hundepark gehen und nur noch zwei kommen zurück?
Ist doch Quatsch... Ist doch ne Trainingssache.
 
Was ich meinte war die Agressivität Menschen gegenüber, sorry wenn ich mich da unklar ausgedrückt habe.

Auch die ist nicht ausgeschlossen. Bei meinem Beispielhund können zb die Besitzer ihm alles wegnehmen. Gute Bekannte akzeptiert er. Bei Fremden ist es schwierig.

Und es ist auch etwas naiv, anzunehmen, dass, wenn man den Hund von Anfang an richtig erzieht, er niemals Agressionen gegen Menschen zeigen wird.

Wir hatten zB einen Hund, der sehr territorial war, sprich, er bewachte unser Grundstück und Haus. Wenn wir dabei waren, akzeptierte er Fremde nach kurzer Gewöhnung. Aber wehe, wenn nicht. Wir hatten ihm das nicht beigebracht, er hat das als Veranlagung mitgebracht.

Oder wollt ihr mir jetzt erzählen, dass es völlig normal ist wenn drei Hunde in den Hundepark gehen und nur noch zwei kommen zurück?
Ist doch Quatsch... Ist doch ne Trainingssache.

Nein. Das ist keine "Trainingssache", sondern erstmal dem Umstand geschuldet, dass die allermeisten Hunde zwar durchaus mal Agressionen zeigen können - aber doch zum Glück nur selten in einer so extremen Form, dass einer auf der Strecke bleibt.

Ich wage zB zu behaupten, dass der Hund, den ich jetzt habe (ein Sheltie), auch mit Training nicht so weit zu kriegen wäre, dass er so offensiv auf andere Hunde draufgeht, dass "einer auf der Strecke bleibt". Das ist einfach nicht seine Art.

Andere Hunde dagegen muss man massiv bremsen, damit nichts passiert, oder sie sind eben unverträglich und wollen auch von sich aus keinen Hundekontakt.

Das ist nicht nur Erziehungssache. Hunde sind Persönlichkeiten wie Menschen auch - noch verstärkt in ihrem Fall durch rassetypische Verhaltensweisen - manche haben ein gewisses Potenzial und brauchen eine sehr sorgfältige Erziehung und ein enges Management, und andere nicht - die verzeihen einem auch Fehler.

Nur auf die Erziehung schieben kann man das nicht. Wobei die natürlich auch eine wichtige Rolle spielt. :)

Was die StaffBulls angeht: Ich kenne eigentlich nur nette und generell dem Menschen extem zugewandte StaffBulls. Ich glaube, da muss man sich über diese Problematik weniger Gedanken machen als zB bei einem Rottweiler oder einem Kaukasen.
 
Genetik sollte man nicht unterschätzen, Hunde wurden vom Menschen "erschaffen" zu verschiedenen Aufgaben, dazu wurden bestimmte Verhaltensweisen züchterisch verstärkt, ein einfaches Beispiel ist das Jagdverhalten, welches in verschiedenen Sequenzen in Form einer Handlungskette abläuft :
Suchen, Fixieren, Anpirschen, Hetzen, Packen, Töten, Wegtragen und Fressen.

Züchterisch wurden Hunde erschaffen, die diese Handlungskette nur unvollständig ausführen (sollen), bzw einzelne Sequenzen verstärkt, Hütehunde z.B. sind "packen" und "töten" unerwünscht, die anderen werden zum Hüten "genutzt", Vorstehhunde Welpen stehen schon als Welpen oft 1A vor und verharren starr vor der Beute, bei Molossern,Terriern und Urhunden hingegen sind die letzten Sequenzen, Packen und Töten erwünscht. Im Rassegemischten Spiel kann man das recht gut beobachten, Windhunde bevorzugen Rennspiele, und Hütehunde finden das körperbetonte Terriergeraufe und Gezergel oft ganz gar furchtbar, die beschäftigen sich eher mit begrenzen und taktischen Beutespielen.

Wichtig: Jagdtverhalten ist keine Aggression, es entspringt einem anderen Hirnareal, ist aber imho für die Mehrzahl der tragischen Vorfälle verantwortlich, wenn es nicht menschbegleitet die Kontrolle desselben geübt wird, sondern nur gepusht. Oft ist dann von Rassegerechter Auslastung die Rede, und falsch verstanden hat man dann schnell unkontrollierte Balljunkies und rüpelige Raufbolde, oder eben auch leider tote Kleinsthunde, die mit Beute verwechselt wurden. Jagdverhalten ist Selbstbelohnend, der Hund- grade der Junghund- sucht sich dann immer wieder den Kick, bis er nicht mehr in der Lage ist, sich zu regulieren. Wenn man sich hier nicht im Klaren ist, was man genau vor sich hat, macht man schnell schlimme Fehler. Bei einer Rasse ggf. mit schlimmeren Folgen als bei einer anderen.

Züchterisch ebenso von Relevanz ist die Reizschwelle, ab wann reagiert ein Hund auf einen Reiz, oder auch das Stressverhalten, bei Arbeitsrassen ist eine recht hohe Reaktivität und lang anhaltende Erregung sowie ausdauernde Motivation (ehemals als Trieb bezeichnet) erwünscht, um "Leistung" zu bringen. Was dann den Ottonormalhundehalter schnell an seine Grenzen bringt.

Zum Stressverhalten sei z.B. auch noch gesagt, daß ein Lebewesen 4 Antworten auf Stress hat, Flucht, Kampf, Freeze, und Befreunden, auch hier haben verschiedene Rassen verschiedene Tendenzen. Terrier reagieren zum Beispiel eher "nach Vorne" mit Kampf als mit Flucht - was für ihre ürsprüngliche Verwendung (Bautenjagt- Terrier von Terre -Franz: für Erde.) ja auch unabdingbar und züchterisch gewünscht war. Hier mischen sich u.U. auch Jagdverhalten und Aggressionsverhalten miteinander.

Da sind natürlich noch sehr viel mehr Eigenschaften, die selektiert wurden, Territorialverhalten, Eigenständigkeit, Menschenbezogenheit usw usw. das würde jetzt aber zuviel Text.

Natürlich KANN man auf alles mit Erziehung Einfluss nehmen, aber da sind schon gewaltige Unterschiede von Rasse zu Rasse (und Individuum zu Individuum) mit denen man sich auseinander setzen muss und auch berücksichtigen. Und sich überlegen, ob man dem auch gewachsen ist, und was man vom Hund später erwarten möchte - und erwarten kann. Da klafft die Schere schonmal weit auseinander.

Einen Beagle -als ursprünglichen Meutehund- wird man gänzlich anders Erziehen, als einen Staffbull, ersterer wird in der Regel mit Artgenossen weniger Probleme haben, dafür haut letzterer eher nicht bei der erstbesten Spur für gefühlte Ewigkeiten mit Spurlaut in den Wald ab.
Ausnahmen bestätigen die Regel :p
 
Nochmal kurz zu den Kategorien in BW:

Kategorie 1: Amstaff, APBT, Bullterrier
Gelten ab 6 Monate als gefährliche Hunde / "Kampfhund". "Kampfhund Eigenschaften" sind mit dem bestehen des Wesenstests widerlegt.
Haben Leinenpflicht (2m) und Maulkorb Pflicht. Vom Maulkorb ist man mit bestehen des Wesenstest befreit.

Leinenpflicht liegt im Ermessen der Gemeinde: entweder der Hund ist mit bestehen des WT befreit oder du musst noch eine bestandene BH Prüfung vorweisen können, oder aber es gibt keinerlei Möglichkeit von der Leinenpflicht befreit zu werden.

Kategorie 2: Staffbull, Dogo Argentino, usw (ich kann dir aus dem Kopf nicht alle aufzählen ehrlich gesagt)
Gelten nicht als gefährliche Hunde solange sie nicht durch einen Vorfall o.ä. auffällig werden.
Keine Maulkorbpflicht.
Leinenpflicht wie oben beschrieben, nach Ermessen der Gemeinde.



Zum Thema Aggressione wurde vieles gesagt. Ich habe das bevor mein Hund eingezogen ist ähnlich gesehen wie du, mich dann aber belesen und informiert - und bin auch mit der Hundehaltung ins Verhalten rein gewachsen.

Aggression ist grundsätzlich nichts schlechtes, sondern einfach im Verhaltensrepertoire des Hundes verankert und auch (vor allem früher) lebenswichtig.
Aggression gegen Menschen ist beim Amstaff wie Staffbull eher nicht zu erwarten, wenn man einen Rassehund (keinen Mix) und normal sozialisiert vor sich hat (siehe die Zuchtgeschichte dieser Rassen).
Aggressionen gegen Tiere, v.a. Artgenossen können, müssen aber nicht, gesteigert vorhanden sein. Man muss sozusagen darauf gefasst sein, dass es sein könnte beim eigenen Hund. Ich hab einen Vertreter erwischt, der bisher auch wenn er selbst gebissen wurde nicht zurück gebissen hat (reinrassig, vom Züchter). Kann, muss nicht. Das ist sehr individuell.
Ich bin mit aber gleichzeitig darüber bewusst, dass wenn mal seine Grenze überschritten ist, er gewaltig zupacken kann wenn er wollen würde.
 
@pixelstall
Vielen Dank für deine ausführliche Erklährung, sehr gut und nachvollziehbar.

Auch Yuma danke ich nochmal für die Ergänzung.

Wie ich das bisher lese und Yuma das auch geschrieben hat, hängt das viel mit der Individualität des Hundes zusammen. Nächste Woche kontaktiere ich den Züchter aus Phillipsburg, das ist ja direkt bei mir ums Eck, und werde da mal nachfragen, ob ich mal vorbei kommen kann um mir einen Eindruck von den Hunden zu verschaffen.

Ich habe heute mit ein paar Freunden geredet und einer von denen ist momentan auch auf Wohnungssuche. Der gute Mann möchte sich früher oder später auch einen Hund zulegen, jedoch einen eher gemütlichen, mittelgroßen. Yuma sagte ja schon dass es unter umständen zu heftigen Spannungen zwischenartlich geben kann.
Gibt es dazu noch mehr Erfahrungsberichte, gerade zum Thema Amstaff oder Staffbull? Wie reafieren die in der Regel auf andere Hunde?
 
Aus meiner Erfahrung:

wir hatten eine vertraegliche APBT-X Huendin und einen nur sehr bedingt vertraeglichen APBT/Staff-X Rueden (beide kastriert), plus Beauceron Huendin (auch kastriert).

Huendin (APBT-X) reagierte meist Freundlich oder neutral. Unser Ruede - not so much - er ging auf Attacke und vertrug sich nur mit unserer Beauceron Huendin und musste getrennt von Huendin Nr. 1 gehalten werden.
 
Wenn du hier im Forum querliest, wirst du mehrheitlich von Artgenossenunverträglichkeit lesen. Ausnahmen gibt's, aber meinem Eindruck nach hat das Zuchtziel im Schnitt funktioniert. Die meisten brauchen keine Hundefreunde. Gegengeschlechtlich funktioniert besser als gleichgeschlechtlich und von Ignoranz bis offen aggressiv ist alles dabei.
 
"In der Regel" kann man so iwie so nicht sagen - und Staffbulls kenne ich definitiv zuwenige (leider :( ), aber generell kann man vielleicht sagen, daß eine GUTE Sozialisation schon im Welpenalter sehr wichtig ist, z.B. daß die kleinen Kraftpakete lernen, daß sich zurück zu nehmen auch eine Strategie ist :p Du musst dir vorstellen, so ein kleines Turbo Kraftpaket hat rein körperlich und durch die körperbetonte Art zu spielen schnell die Möglichkeit andere Welpen (im Spiel) "Platt" zu machen und eben zu beeindrucken. Und klar, daß macht auch schnell so ein wenig zuviel "Spass". Deswegen halte ich es für Wichtig, wenn die keinen Terrorzwerge damit nicht ein Erfolgserlebnis nach dem anderen haben, und auch mal angemessen Kontra und Regulation von Althunden bekommen, damit sie nicht zu "Mobbern" werden.
Leider sind grade bei den erwachsenen Hunden aus dem Tierschutz oft nicht sonderlich gut sozialisierte Exemplare dabei...ist auch nicht so einfach denn andere Hundehalter gehen einem schnell aus dem Weg, oder man hat auch selber Angst um den Ruf, wenn der Pubertäre Rotzlöffel es mal ausprobiert und eiigentlich eine ruhige, klare Ansage durch einen anderen Hund mal angebracht wäre, ebenso beim Thema Beisshemmung. Auch ist die Art des Spiels für viele unbedarfte Hundehalter (und Hunde) schnell "beeindruckend" *hust*

Generell ist ein sehr körperbetontes Spiel -bevorzugt eben Sozialspiele wie z.B. Kampfspiele- mit einem hohen Erregungslevel etwas, daß man im Auge behalten muss, da kann aus Spass auch schnell ernst werden - und sei es nur für das "Opfer". Da sollte man sich als Halter im Vorfeld mit dem Spielverhalten und der Körpersprache beschäftigen um die ernsten Komponenten beurteilen zu können.

So ein grobes (halbernstes) Spiel wie das hier (beide noch sehr jung, und Lotti (die Rote) zu der Zeit wiedermal darum bemüht, den vorpubertären rotzefrechen Bernhardiner mal zu zeigen, wer die Hosen anhat. Sowas würde ich unter fremden Hunden nicht in der Intensität zulassen. Hier war es in Ordnung, da Beide zusammen leben, sich sehr gut kennen, und eben auch die Kräfteverhältnisse meines Erachtens nach besser spielerisch klären, als später ernsthaft. Zumal- auch wenn hier Lotti "dominiert", (sie "kämpfen" um das Spielzeug, was da liegt) waren die "Spielrollen" im Haus (trockener Boden ;) ) genau andersrum und Haku durfte Lotti "plattmachen".

Als Haku noch "klein" war, haben wir da auch Lotti ruhig gebremst... Lotti ist übrigens nach zwei Terminen einvernehmlich aufgrund ihres hohen Energielevels aus der Welpengruppe "geflogen" und hatte dann mehr Kontakt zu stabilen Althunden, die sich nicht so aufpeitschen liessen, die hat nämlich die ganze Welpengruppe völlig verrückt gemacht, indem sie sich den gröbsten Knaller raussuchte und mit dem ein irrsinniges Kräftemessen gestartet hat. Leider gibt es auch sehr schlechte Welpengruppen, in denen nicht eingegriffen wird und wo man mehr Schaden als Nutzen von hat.


5 Monate später, ist das Spiel sehr viel entspannter geworden, beide Hunde sind deutlich gehemmter, die Bisse meistens nur noch angedeutet/ritualisiert, die Bewegungen viel weicher und ausladender, die Rollen gleichmäßig verteilt, hier geht es dann wirklich nur noch um Spass.


Ausserdem sind Terrier tendenziell eben recht "Meinungsstabil" und auch mal gerne Ressourceninteressiert, Nachgeben gehört sicherlich nicht zu der Paradedisziplin *hust* da kann es eben auch schnell krachen. Gleichgeschlechtlich ist dann auch immer mal wieder ein Thema... da ist den Blödis auch gerne mal Kräftemessen wichtiger als eine friedliche Koexistenz. Sind halt schon recht ausgeprägte Persönlichkeiten.
 
Ich glaube, dass StaffBulls in Sachen Artgenossen etwas weniger Probleme haben, als AmStaffs oder Pitbulls.

@Momo-Tanja hat drei Hunde, meine ich, und die verstehen sich gut.
 
Also wenn Vergesellschaftung in Frage käme, dann mit einem älteren Hund, der ein anderes Geschlecht hat und sich körperlich auch gegen einen Staffbull behaupten könnte. Seh ich das richtig?
 
@Krotzel Ich denke, man kann einen Staffbull vermutlich in Sachen Verträglichkeit nicht mit einem Amstaff vergleichen da hat Lekoratte durchaus recht, da halte ich die Zucht auch für besser, als die unzähligen Vermehrerstaffs und Pitverschnitte die so im Tierheim sitzen, und Staffbulls werden ja schon sehr lange vorwiegend als reine Familienhunde gezüchtet.... Körperlich behaupten ist denke ich aber nicht das Thema, dadurch, das einer eine Auseinandersetzung "gewinnt", wird ja nichts friedlicher... es geht vielleicht eher um die mentale Stärke und vielleicht nicht uunbedingt zwei Hitzköpfe gleichen Alters und gleichen Geschlechts zusammenpacken.

Meine Uschi war z.B ein sehr unsicherer Hund, der erstmal auf jeden Hund losging, der nicht kuschte, und wenn er zu sehr kuschte, dann erstrecht... die war dann letztlich verträglich mit allem, was ihr souverän Kontra gab und sich vor allem nicht beeindrucken liess und sie nicht ernst nahm, sondern den unsicheren Lappen in ihr sah, der sie wirklich war.
 
Edit/Ergänzung: ich beziehe mich auf die Staffs/Mixe hier im Forum. Staffbulls kenne ich nicht näher und habe hier auch noch nichts "typisches" im Forum herauslesen können.
 
Ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber kein Amstaff vom Züchter (!!) den ich persönlich kennengelernt habe, ist in dem Maße artgenossenunveträglich.
Gleichgeschlechtlich kann immer mal Probleme machen, aber meine Züchterin hält mehrere Rüden und Hündinnen gemeinsam - kein Problem. Sie achtet aber in ihrer Zucht auch enorm auf das Wesen. Ist ein Hund nicht sauber im Verhalten, ist er raus.
Man kann also schon auch ein bisschen aufs Verhalten der Hunde der Züchter schauen, sich die Linie angucken, angucken, ob der Kennel die Hunde im Sport führt etc. Grundsätzlich wird man bei Hunden, die im Sport geführt werden und das über mehrere Generationen, größere "Granaten" finden, als wenn die Hunde nicht im Sport geführt werden. Sie stehen idR mehr im Trieb, drehen oft schneller auf, das kann man in seine Entscheidung mit einbeziehen.
Man kann sich die Hunde auf Ausstellungen ansehen: wie reagieren sie auf Menschen und andere Hunde im Showring?
Garantie gibt das nicht und es gibt immer mal unverträgliche Hunde, und man muss auch wissen was man bei diesen Rassen an Potential an der Leine hat, aber ich persönlich finde, zu sagen, dass das Zuchtziel funktioniert hat doch ein bisschen krass formuliert.
Das Zuchtziel hat sich in den letzten Jahren geändert, zumal der APBT für Kämpfe gezüchtet wurde, der Amstaff dann v.a. für Shows. Ebenso bei Staffbulls (da bin ich jetzt nicht so sehr in der Materie drin).

Ich finde man sollte sich eine solche Rasse nicht leichtfertig anschaffen. Man sollte sie auch nicht als "Kampfschmuser" abtun, das sind sie sicher nicht, sie sind Hunde mit Bedürfnissen, gerade was Bewegung angeht.
Aber ich finde es auch falsch sie alle als "höchstwahrscheinlich unverträglich" zu vermuten und das Interessenten zu vermitteln. Ich finde sie auch bei engagierten Anfängern gut aufgehoben.
Yuma ist auch mein erster Hund.
 
Ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber kein Amstaff vom Züchter (!!) den ich persönlich kennengelernt habe, ist in dem Maße artgenossenunveträglich.

Man möge mich korrigieren, aber ein ganz wesentliches, ursprüngliches Zuchtziel des AmStaffs war/ist es ja gewesen, den Hundekampf bzw. die Artgenossenunverträglichkeit aus dem APBT wieder heraus zu züchten. Deshalb ja die Abspaltung, um dieses Image loszuwerden und eine breitere Akzeptanz in der Öffentlichkeut zu erreichen. Sozusagen vom Kampfhund über den Farmhund zum Show-Hund.

Und da es offiziell in Deutschland ohnehin nie Tierkämpfe gab, dürften die meisten Pitbullartigen, die man heute antrifft, eher aus AmStaff-Linien denn aus APBT-Linien stammen.

Mein Eindruck ist eigentlich eher, auch hier im Forum, daß die meisten AmStaffs verträglich sind. Nicht immer, und nicht immer bedingungslos, aber die Situation dürfte schon anders sein als etwa in den USA, wo Hundekampf immer noch eine ziemlich große Nummer ist und entsprechend selektiert wird.
 
Gestern waren wir an einem Hundemilitary (Plausch Event) mit ungefähr 200 Hunden. Chili ist an sich eine coole Socke, die fand das alles easy, die ist in erster Linie wegen den Menschen freudig aufgeregt. Es ist aber auch bei ihr nie ein Problem, wenn andere keifen, kläffen oder sie anknurren. Sie ignoriert das, oder wenn sie direkt angegangen wird, respektive der Versuch dazu (wie gestern leider auch einmal), dann stresst sie das nicht weiter, sie reagiert auch defensiv. ABER man merkt bei ihr, wenn ein anderer Hund sie zum Beispiel im Spiel immer wieder nervt, dann wird sie auch ruppiger und deutlicher. Da ist dann der Zeitpunkt wo ich abbreche und sie angeleint wird.

Gestern war es dann auch so, dass viele Leute überhaupt nichts von Distanz hielten... Das finde ich etwas mühsam. Ich kenne die anderen nicht und die "Tut Nixe" sind eben leider oft "Tut was", werden nur von ihren Besitzern falsch eingeschätzt. So kam es dann tatsächlich, dass Chili zu mir auf die Bank sitzen durfte, weil einer seinen Hund 1. einfach ran liess (hatte genug Platz) und der die ganze Zeit fixierte und steif war. Halter hats nicht gepeilt.

Chili ist eine Staffbull Hündin, die sich nötigenfalls wehren würde, da bin ich mir sicher. Aber bisher ist sie immer sehr im Rahmen geblieben, ich habs aber wie bereits geschrieben, nie drauf an kommen lassen.
Sie hatte gestern aber auch sehr nette Hundekontakte, eine Flati Hündin, die irgendwie den Narren an ihr gefressen hatte, die hat Chili die ganze Zeit beim warten zum Anmelden geputzt. Einen Staff Mix Rüden im selben Alter, usw.
Chilis Bruder ist bisher auch vollverträglich.

Dann kenne ich Ruby, die ist seit dem 2. Beissvorfall (sie wurde beide Male gebissen) unverträglich. Thor, ein Rüde, mag nur Hündinnen.
Am Staffbull Treffen hatte es auch ein paar die Geschlechtsspezifisch nicht verträglich waren.

Also wenn Verträglichkeit ein zwingender Punkt für dich ist, betreffend Hunde(Rassen)wahl, würde ich nochmals über die Bücher.
 
Also wenn Verträglichkeit ein zwingender Punkt für dich ist, betreffend Hunde(Rassen)wahl, würde ich nochmals über die Bücher.
Es wird wohl kaum eine Rasse geben, wo die Artgenossenverträglichkeit bei jedem einzelnen Individuum garantiert ist. Sicher gibt es welche, wo die Wahrscheinlichkeit höher ist. Aber eine Garantie hat man nie. Und besser, als du Chili grade geschildert hast, kann es ja kaum sein. :)
 
Es wird wohl kaum eine Rasse geben, wo die Artgenossenverträglichkeit bei jedem einzelnen Individuum garantiert ist. Sicher gibt es welche, wo die Wahrscheinlichkeit höher ist. Aber eine Garantie hat man nie. Und bessser, als du Chili grade geschildert hast, kann es ja kaum sein. :)
Da hast du recht, sie ist wirklich ein Jackpot. :love:
 
Es wird wohl kaum eine Rasse geben, wo die Artgenossenverträglichkeit bei jedem einzelnen Individuum garantiert ist. Sicher gibt es welche, wo die Wahrscheinlichkeit höher ist. Aber eine Garantie hat man nie. Und bessser, als du Chili grade geschildert hast, kann es ja kaum sein. :)

Selbst in Linien, die rein für den Kampf gezüchtet werden, gibt es immer wieder Hunde, die nicht kämpfen wollen, egal, wie sie "motiviert" werden. Reiner Tötungswille ist halt einfach völlig unnatürlich, das kann selbst harte Selektion nicht immer außer Kraft setzen.
 
Da hast du recht, sie ist wirklich ein Jackpot. :love:


Und ich finde, man sollte unterstreichen, dass sie eben keine Ausnahme, kein one in a Million ist, was dieses Verhalten angeht!

Viele sind einfach toll und sozial und eben keine prollenden Bestien, die Hunde töten sobald sie sie in die Griffel kriegen.
Solche gibt's, aber in meinen Augen und nach meiner Erfahrung der Hunde die ich kennengelernt habe sind das die Ausnahmen und nicht die verträglichen Exemplare. (Ich spreche hier nach wie vor von Hunden von seriösen Züchtern, deren Eltern im Wesen sauber sind und die von diesen Züchtern anständig aufgezogen und sozialisiert wurden in ihren ersten Lebenswochen).
 
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