Wir sammeln aktuell viele Dummies wieder ein, Frustrationstoleranz und Impulskontrolle sind nicht so unsere Stärken.
Kleine Suche
Hier ist die "kleine Suche" sehr beliebt. Kannst du deinen Hund "voran" aufs Suchengebiet schicken, oder guckt er sich genau an wo du die Dummies versteckst und merkt sich das Gebiet? Solltest du das wirklich so aufbauen wollen, würde ich mir ein Markierstäbchen (oder sonst etwas gut sichtbares) organisieren und das draußen einfach mal 10m weg von euch aufstellen, sodass der Hund schnurgerade drauß zu laufen kann. Entweder liegt da ein Dummy, oder wenn der Hund nicht so apportiergeil ist erstmal die Futterschüssel.
Wenn der Hund das schon kann, und halbwegs verfressen ist werden meist die Leckerlies um die Schüssel verteilt. Voran auf den Futternapf und verfressene Hund wird von selbst den Rüssel runternehmen und suchen. Das ist dein Einsatz für das Suchenkommando.
Im nächsten Schritt kannst du das gleiche mit Dummies machen, da hilft es den Hunden oft wenn du vorher mit 3-4 Dummies in der hand einmal durchs Suchengebiet durch gehst. Von der Größe eignet sich so 5x5m, da hat der Hund was zu tun, neigt aber auch nicht dazu erstmal die halbe Wiese abzusuchen. Einmal mit den Dummies wie der letzte Idiot ums Suchengebiet rum, während die auf den Boden schleifen. Dann einmal durch und dabei unauffällig einen Dummy fallen lassen. Daher auch 3-4 in der Hand, schlaue Hunde merken sich sonst die Fallstelle einfach.
Beim ersten Mal einfach den Hund ins Fuß nehmen, bis zum Suchengebiet latschen und das entsprechende Kommando geben. Das gerne öfter, aber nur wenn der Hund auch im Suchengebiet unterwegs ist. Früher oder später kapiert er dann: Ich muss in dem Bereich suchen, sonst finde ich eh nicht.
Wenn dein Hund das kann, kannst du ihn einmal ins Suchengebiet bringen, suchen lassen, Dummy neu auslegen und dann ein paar Meter mit ihm weg gehen und "voran" aufs Suchengebiet schicken. Besonders spannend ist es um umgefallene Bäume, hohe Grasbüschel etc suchen zu lassen. Aber das hängt natürlich auch mit Motivation und Geländehärte des Hundes zusammen. Meiner würde fürs Dummy durch Brombeeren laufen, bei einem Hund der nicht apportiergeil ist würde ich gerade am Anfang eher einfaches Gelände wählen.
Später kannst du auch länger voran schicken, zum Beispiel über Geländeübergänge. Das fällt den meisten Hunden schwer dann geradeaus weiter zu laufen. Ein Stopp-Signal brauchst du bis zum Einweisen nicht, also keinen Stress. Das mit dem Hund gemeinsam zu können ist die wirklich hohe Kunst.
Ideen fürs aufs Dummy schicken
Wir üben im Moment gerne damit den Hund hinzusetzen, dann werden V-förmig ein Markierstab aufgestellt, das Hinlegen eines Dummes angetäuscht und an anderer Stelle noch ein Dummy ausgelegt. Der Hund sitzt also am unteren Ende des Vs und wird auf das Dummy geschickt, die Schwierigkeit ist sich nicht vom Markierstab verwirren zu lassen, sonderen zu der Position zu laufen, zu der er geschickt wurde. Und auch zurück zu mir ohne nachzugucken, ob da nicht doch noch etwas liegen könnte
Das gleiche funktioniert gut wenn quasi der Mittelpunkt des Kreises bist und einen Helfer hast, der die Dummies kreisförmig je nach Erregungslage des Hundes wirft, oder über seinen Kopf hält und dann hinlegt. Nach jedem Apport geht der Helfer ein Stück weiter, bewegt sich also auf seiner Umlaufbahn, sodass euer Abstand gleich bleibt. (Das ist garantiert total unverständlich für alle die nicht wissen, wie die Übung aussehen soll
). Mit zunehmender Erfahrung kann der Helfer auch die Entfernung variieren. Am Anfang muss das Gelände einfacher sein, flacher Bewuschs, keine großen Dellen im Boden, mit der Zeit darf es schwerer werden.
Falls du einen hochdrehenden Hund hast und dich Fiepen und Aufgeregtheit stört einfach öfter selbst mal das Dummy holen.
Anti-Tausch-Übungen
Wenn du möchtest, dass dein Hund die Dummies nicht tauscht, sondern direkt zu dir bringt wenn er eins findet, gibt es dafür Übungen. Die ganz einfache Variante ist den Hund an der Leine ein Dummy tragen zu lassen, während ihr um ein anderes rumgeht, das auf dem Boden liegt. Der beutegeile Hund denkt sich dabei in der Regel "mehr ist mehr" und will das erste Dummy fallen lassen und sich das zweite schnappen. Du hältst so viel Abstand zum liegenden Dummy, dass dein Hund den Impuls nicht zeigt. Dann hampelst du ein bisschen rum und freust dich riesig, dass dein Hund sein Dummy weiter trägt. Mit der Zeit wird die Entfernung zum liegenden Dummy abgebaut.
Die nächste Stufe ist dann dem Hund ein Dummy ins Maul zu geben, ihn absitzen zu lassen und dich zu entfernen. Auf der Strecke zwischen euch liegt dann ein Dummy rum. Ziel ist, dass der Hund beim Abruf über das liegende Dummy rüber läuft und dir das bringt, welches er im Maul hat.
Danach kannst du auch einen ganzen Apport draus machen. Zu apportierendes Dummy positionieren, Hund hinschicken und einen Helfer auf dem Rückweg des Hundes ein Dummy auslegen lassen, während der auf dem Weg zum "richtigen" Dummy ist.
Vorsitz
Falls dir ordentliches Dummy festhalten und ein Vorsitz wichtig sind, würde ich das seperat vom Apportieren aufbauen. Das fällt den meisten Hunden leichter.
Sonst so
Ich finde das Hundetrainingsspiel von Anke Bogaerts klasse, wenn ich keine Ahnung habe was ich üben könnte. Die vorgeschlagenen Übungen muss man natürlich realistisch (bzgl Entfernung und Gelände) an den eigenen Hund anpassen.
Falls dein Hund gerne trägt und apportiert, kannst du das im Alltag leicht fördrn und abfragen. Meiner schleppt zum Beispiel immer die Brötchentüten vom Bäcker nach Hause, inwieweit da nicht Retriever motiviert sind weiß ich nicht.