Sollen "Gärten des Grauens" verboten werden?

  • 29. März 2024
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Am schlimmten finde ich immer die Einstellung “das ist meins, damit kann ich machen, was ich will“. Eben nicht..Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen. Art. 14 GG
 
Man muss nun wirklich nicht alles reglementieren, aber in Zeiten des Bienensterbens, des allgemeinen Insekten- und Singvögelschwundes sollte im Sinne des Naturschutzes tatsächlich eine solche "Verwüstung" von Gärten unterbleiben.

Wenn Vorschriften und Gebote bereits angewandt werden, muss es auch möglich sein, Verbote von Steinwüsten auszusprechen.

Als wir damals gebaut haben, 1997, bekamen wir für unser 700-qm-Grundstück mit Bebauung von Garage und 10 x 14-Meter-Haus folgende Auflagen vom Bauamt:
- Garagendach ist zu begrünen mit einheimischen Pflanzen
- das Grundstück ist mit einer Hecke aus einheimischem Laubgehölz zu versehen, mindestens 30 cm breit und max. 1 m hoch
- die Pflasterung muss regenwasserversickerungsfähig sein (ein Stein musste dem Bauamt zur Prüfung eingeschickt werden)
- pro 500 qm Gesamtgrundstücksfläche ist ein Obstbaum (Halbstamm) zu pflanzen

... noch 2 Jahre nach Fertigstellung der Siedlung taperten kleine Grüppchen von Baubeamten durch selbige, mit einer Treppenleiter bewaffnet, mit der sie die Garagendächer auf ordnungsgemäße Begrünung kontrollierten, die haben auch die Hecken nachgemessen...

Gruß
tessa
 
@tessa Das finde ich gut, bis auf die genaue Reglementierung der Heckenhöhe. Darin sehe ich keinen ökologischen Sinn, wie in den anderen Vorgaben.
 
Die Heckenhöhe liegt begründet in der maximalen Zaunhöhe, man wollte verhindern, dass sich die Anwohner hinter hohen Zäunen und hohen Hecken "verschanzen". ;) Zaun war maximal 1 m hoch erlaubt, in "ortsüblicher Ausführung" - als meine Hunde 2000 von Amts wegen zu "gefährlichen Hunden" mutierten, hieß das für mich: Leinenzwang im eigenen Garten, denn einen höheren Zaun als 1 m durfte ich nicht bauen und das Ordnungsamt forderte, um Leinenbefreiung im eigenen Garten zu bekommen, 1,80 m Zaunhöhe... :(

Gruß
tessa
 
Ich bin zwar sehr dafür diese Hässlichkeiten zu verbieten, aber Bienensterben und abnehmende Artenvielfalt wurde wohl kaum von schotterliebenden Hausbesitzern ausgelöst...

Man kann jedes Jahr im Frühjahr wunderbar erleben, woher das kommt - ein kurzer Ausflug aufs Land reicht.
 
Ausgelöst nicht, natürlich nicht. Aber anständige Gärten können halt wenigstens ein klein wenig Ersatz bieten für das, was in der Landschaft verloren geht. Und die Steinwüsten machen halt auch das zunichte.
Wobei, wer so was anlegt, wohl auch vorher keinen ökologisch wertvollen (Vor-)Garten hatte.
 
Ausgelöst nicht, natürlich nicht. Aber anständige Gärten können halt wenigstens ein klein wenig Ersatz bieten für das, was in der Landschaft verloren geht. Und die Steinwüsten machen halt auch das zunichte.
Wobei, wer so was anlegt, wohl auch vorher keinen ökologisch wertvollen (Vor-)Garten hatte.

Das ist mir durchaus klar.
Aber das ist ja nun der kleinere Hebel - an der Art der Landwirtschaft will man nichts großartig ändern wie mir scheint.
Find's halt ein bisschen komisch, wenn man Landwirte in großem Stil die Natur versauen lässt, um dann Steingärten zu verbieten. Hat was von Aktionismus.
 
Die Heckenhöhe liegt begründet in der maximalen Zaunhöhe, man wollte verhindern, dass sich die Anwohner hinter hohen Zäunen und hohen Hecken "verschanzen". ;) Zaun war maximal 1 m hoch erlaubt, in "ortsüblicher Ausführung" - als meine Hunde 2000 von Amts wegen zu "gefährlichen Hunden" mutierten, hieß das für mich: Leinenzwang im eigenen Garten, denn einen höheren Zaun als 1 m durfte ich nicht bauen und das Ordnungsamt forderte, um Leinenbefreiung im eigenen Garten zu bekommen, 1,80 m Zaunhöhe... :(

Gruß
tessa

Das hat doch mit der grenznahe zu tun, in der schweiz jedenfalls.
 
Das ist mir durchaus klar.
Aber das ist ja nun der kleinere Hebel - an der Art der Landwirtschaft will man nichts großartig ändern wie mir scheint.
Find's halt ein bisschen komisch, wenn man Landwirte in großem Stil die Natur versauen lässt, um dann Steingärten zu verbieten. Hat was von Aktionismus.
Hier bei uns ist es mir dieses Jahr extrem aufgefallen, dass es immer mehr Blühstreifen um die Äcker gibt oder auch zwischendrin immer mal ein Acker brach liegt, auf dem dann bunte Wiese wächst :)
Da hab ich dann viele Vögel und Schmetterlinge bzw. verschiedene Insekten gesehen

Immerhin ein Anfang.

Von daher finde ich es gut, wenn an allen Stellschrauben gedreht wird, den kleinen und den großen

Es gibt hier auch viele Neubaugebiete, in denen Kirschlorbeer verboten ist... allerdings, da wird dann halt gewartet, bis die Kontrollen durch sind. Nach wenigen Jahren interessiert das keine Sau mehr
 
Ich bin zwar sehr dafür diese Hässlichkeiten zu verbieten, aber Bienensterben und abnehmende Artenvielfalt wurde wohl kaum von schotterliebenden Hausbesitzern ausgelöst...

Man kann jedes Jahr im Frühjahr wunderbar erleben, woher das kommt - ein kurzer Ausflug aufs Land reicht.

Jede kleine Oase kann helfen, meiner Meinung nach...
Zur Landwirtschaft: Hier oben im Norden gibts sicherlich auch viele gespritzte Felder, aber eben auch Unmengen an Wildblumenwiesen, großflächige Blühstreifen... ganze Äcker erstrahlen in allen möglichen Farben mit einer Blumenvielfalt, es ist wunderschön anzusehen.
Ob gerade hier in meiner Region ein Umdenken stattfindet? Ich hab keine Ahnung. Aber es fällt halt auf.

Gruß
tessa
 
@toubab

Nein, nur mit dem Bebauungsplan.
Hier sind eigentlich auch keine höheren Zäune erlaubt, auf der anderen Seite der Hauptstraße sind sie dagegen wegen der dichten Bebauung Standard, dann auch blickdicht.

Man kriegt hier aber recht leicht eine Ausnahmegenehmigung. Verweis auf Zahl der Einbrüche reicht...
 
Hier bei uns ist es mir dieses Jahr extrem aufgefallen, dass es immer mehr Blühstreifen um die Äcker gibt oder auch zwischendrin immer mal ein Acker brach liegt, auf dem dann bunte Wiese wächst :)
Da hab ich dann viele Vögel und Schmetterlinge bzw. verschiedene Insekten gesehen

Immerhin ein Anfang.

Und ich war letztes Jahr mehrfach in der Umgebung wandern und hatte jedes Mal schlechte Laune, weil alles platt, knietief Gülle, Gräben schillerten in allen Farben, Monokultur wohin man schaut. Es stank teilweise abartig auf den Feldern.

Ich bin natürlich dafür, möglichst viel zu tun und seh auch zu, das meine Terrasse so bepflanzt ist, dass die letzten Insekten da was finden. Aber... nun ja.
 
Und ich war letztes Jahr mehrfach in der Umgebung wandern und hatte jedes Mal schlechte Laune, weil alles platt, knietief Gülle, Gräben schillerten in allen Farben, Monokultur wohin man schaut. Es stank teilweise abartig auf den Feldern.
Schlimm :(
Kommt vielleicht wirklich drauf an, wo man ist
 
Ja, es gibt Regionen, wo es riesige Felder ohne jeden Busch oder Baum gibt, mit grauenhafter Monokultur. Bei uns ist es jetzt nicht so, aber ich habe solche Monokulturfelder sehr häufig in Nord- und Ostdeutschland gesehen, die Gewässer sind extrem Nitrat-belastet, das Trinkwasser mittlerweile regional auch. Das finde ich deutlich schlimmer als kleine Steingärten.
 
Man muss nun wirklich nicht alles reglementieren, aber in Zeiten des Bienensterbens, des allgemeinen Insekten- und Singvögelschwundes sollte im Sinne des Naturschutzes tatsächlich eine solche "Verwüstung" von Gärten unterbleiben.
Ich habe auch einen kleinen Bereich im Garten als Steinfläche, aber auch viele blühende Pflanzen und der Bienenstock ist gleich hinterm Haus. Ich möchte ehrlich gesagt nicht, dass mir jemand vorschreibt, wie ich meinen Garten gestalte. Solche Vorschriften lehne ich ab. Aufklärung, die auch ankommt, wäre hier sinnvoller.
 
Ich möchte ehrlich gesagt nicht, dass mir jemand vorschreibt, wie ich meinen Garten gestalte.
Die gibt es doch sowieso ;) Zaunhöhe, Heckenhöhe, Abstand zum Nachbarn, Gerüste, auch was anstößige Skulpturen angeht, Abtragen von Mutterboden, etc...
Da finde ich das Schotterverbot noch deutlich sinnvoller. :) Es ist eine Versiegelung des Bodens, das geht über Geschmack hinaus.
 
Die Seite mit den "Gärten des Grauens" ist allerdings ein Highlight :D
Ich hab so 2-3 Gärten im Kopf die ich beisteuern könnte :lol:
 
Hier auf den Dörfern gibt es alljährlich einen "Vorgarten-Wettbewerb" nach dem Motto "Unser Dorf soll schöner werden". Der Wettbewerb ist in verschiedene Kategorien unterteilt, damit jeder aus seinen Gegebenheiten was machen kann. Mit Urkundenüberreichung im feierlichen Rahmen und für die Gewinner einen Gutschein zum Pflanzeneinkauf in der örtlichen Kooperative. Gut, es geht hauptsächlich um Optik, sodass viele halt alles mit Geranien vollpflastern. Inzwischen kann man mit "viel hilft viel" nicht mehr gewinnen, weshalb sich die Leute mehr und mehr für Alternativen interessieren.

Steingärten wurden noch nie prämiert. Die werden so lange ich denken kann mit "Das machen nur Innerfranzosen" kommentiert ;)

Neue Initiative ist jetzt, die Lichtverschmutzung zu verringern, d.h. die Straßenlaternen werden nachts für ein paar Stunden ausgeschaltet. Nächtliche Dauerbeleuchtung killt ja viele nachtaktive Insekten.
 
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