Hi BluelineDaddy,
du scheinst deinen Hund wirklich sehr zu lieben (was auch gut und wichtig ist
) und ich finde es schön, dass du gewisse Baustellen angehen möchtest. Denn das zeigt, du merkst, irgendwie läuft etwas nicht richtig bei den DIR wichtigen Dingen. DAS braucht man, um überhaupt offen zu sein und zu reflektieren. Quasi der Grundstein alles (neu) anzugehen.
Ich bin auch 24/7 zuhause und mein Hund (Staff) ist IMMER bei mir. Ich bin das Größte für sie. Drinnen wie draußen. Das ganze habe ich durch eine veränderte (innere) Haltung ihr gegenüber, geschafft.. Sie ist auch mein Lebensinhalt/Mittelpunkt/ich liebe sie wie verrückt
aber ich erwarte im Gegenzug, das ich mich auf sie verlassen kann und dazu gehören allerlei Benimmregeln. Meine Hündin nimmt auch keine Leckerli (sie ist allgemein recht unbestechlich), was übrigens auch in meinem Interesse liegt. Ich fande deine eine geschilderte Situation (war`s beim Frisör.. ich müsst sonst gleich nochmal nachlesen) sehr interessant... dein Hund möchte dies eigentlich nicht, wird aber solang vom "Vatter"
genötigt, bis er sich erbarmt das Leckerli anzunehmen.
Bindung/Beziehung haben wir erst letztens hier thematisiert:
Bindung und Beziehung. Vielleicht liest du dir mal die Meinungen durch und überlegst für dich selber, wie würdest du das definieren.
Du als Mensch kannst Belohnung sein. Ein Spiel kann Belohnung sein. Ein tätscheln, ein ruhiges Wort/Lob, mit dem Hund zergeln, kann Belohnung sein. ICH! würde als erste Maßnahme einführen, kein ihn "lenken" wollen, mit einer angeblichen Belohnung die für deinen Hund offensichtlich gar keine ist.
Ich lese aus deinen Texten heraus, das dein Hund so dermaßen weiß, das du ihn dem Hintern hinterher trägst, das er es als nicht lohnenswert ansieht, sich zu bemühen oder dich wahrzunehmen. Wofür auch... du holst ja dann z.B. seinen Ball aus dem Feld.
Und selbst wenn nicht, ist ihm doch egal. Er bekommt sicher n Neuen.
Ja, das ist jetzt natürlich überspitzt von mir, aber ich hoffe du verstehst, wie und was ich meine.
Wie ihr lebt, ist vielleicht auch für seinen Typ, zu frei. Ich würde einige Punkte in der Häuslichkeit ändern. Bedeutet, Begrenzung (ich beziehe mich da jetzt vor allem auf dein geschildertes Hinterhergelatsche und die Jaulerei wenn du gehst). Hund bekommt 1,2,3 feste Plätze (das musst DU entscheiden). Und NUR diese. Kein gammeln auffem Sofa, weil er Bock hat. Kein in die Küche hinterher schlawenzeln etc. pp.
Dies würde ich durchsetzen (nur bei immer gleicher Antwort, glaubt Hund dir) und nach 1, 2 Wochen das Ganze mal bewerten. Vielleicht bemerkst du schon eine Veränderung, es könnte sein das dein Hund anfängt DICH etwas zu fragen. Da beginnt dann die Phase, das er etwas mehr und besser auf dich achtet. Du wirst sehen, zuhause quasi vorzuarbeiten, trägt auch Früchte ausserhalb der Wohnung.
Es ist manchmal hart, sich erarbeiten zu müssen, vom eigenen Hund verlässlich ernst und wahrgenommen zu werden. Das erreicht man durch klare Regeln, klare Aus - und Ansagen, Verlässlichkeit, Rückendeckung und Sicherheit gebend. Ich möchte betonen das ich mit meiner Aussage, nicht HART sein, meine.
Alles von mir Erwähnte bedeutet, sich eventuell auch erstmal hinzusetzen.
Sich gut zu überlegen (vielleicht sogar aufschreiben) was ist mir eigentlich GENAU wichtig (das könntest du ja dann strukturiert uns hier dann auch sagen). Man schaut sich mal an, was sende ich meinem Hund. Gebe ich vielleicht sogar Widersprüchliches von mir. Schreib dir doch auch mal eine Liste auf mit deinen gängigen Kommandos, welches benutzt du wann, wofür. Kann der Hund dich überhaupt verstehen? Du wirst erstaunt sein, was man manchmal (wirres) fabriziert.
Was heute gilt, muss auch morgen gelten und bestenfalls für immer. Das meine ich mit Verlässlichkeit.
Ich könnt jetzt noch ellenlange Gedankengänge niederschreiben, belasse es jetzt aber erstmal dabei und bin gespannt, wie du das siehst.