der Kopfschüttelfred...

Wobei natürlich zwischen Sucht und Sucht unterschieden werden muss und nicht jede Sucht bedarf einer Behandlung. Wenn jemand jeden Abend sein Bierchen braucht um einzuschlafen, ist das sicherlich unter Sucht zu verbuchen, aber derjenige wird keinen Leidensdruck verspüren.
Ich sitze gerade vor einem Kaffee, den ich morgens "brauche", weil ich das Gefühl habe, sonst nicht in den Tag starten zu können. Eine kaputte Kaffeemaschine am Morgen ist für so manch einen Kaffeetrinker ein echtes Drama. Rein nach Lehrbuch ist das Sucht, aber kaum jemand leidet darunter.
 
Therapie finde ich so ein Thema für sich.
Sicherlich hilft es vielen, gerade wenn man schon jahrelang im Suchtverhalten steckt, mir hat es damals nicht geholfen, weil ich mich von oben herab behandelt gefühlt habe und absolut nicht ernst genommen wurde.

In der zweiten Sitzung bin ich gegangen und habe gesagt ich schaff das allein, ihr helft mir hier nicht.
So wars dann auch.
Natürlich hat vor allem mein Vater mich unterstützt, aber das "Ich will das ändern" kam (und musste es kommen, denke ich) aus meinem eigenen Kopf.
 
Eine kaputte Kaffeemaschine am Morgen ist für so manch einen Kaffeetrinker ein echtes Drama. Rein nach Lehrbuch ist das Sucht, aber kaum jemand leidet darunter.
Das ist in sich aber unlogisch ;) Wenn kein Kaffeetrinker darunter leidet keinen Kaffee zu bekommen, dann ist es auch kein Drama wenn er keinen bekommt, weil zum Beispiel die Kaffeemaschine kaputt ist.

Davon abgesehen..die ganze Diskussion hat ja einen ganz anderen Fokus bekommen, nämlich den auf den Süchtigen. Mir (!) ging es aber in erster Linie um das Kind, demjenigen der also unter einer verantwortungslosen Mutter gelitten hat, und sicherlich nicht nur in dieser Momentaufnahme. Und da stehe ich nach wie vor dazu..sie hatte ne Wahl, das Kind nicht! Und ich komme auch aus einer Familie mit Suchtproblemen unter denen ich als Kind gelitten habe, denke also mitreden zu können.
Und nein..Magersüchtige fallen sicherlich nicht unter "selbstverschuldetes Leid" mMn, da bin ich bei Nune...und außerdem ging es in meinem Beispiel um eine Drogensüchtige, wie ich später erfuhr. Ich hab nur eine Mutter gesehen die vor allem ihr verkaggtes Handy retten wollte, statt ihrem Kind zu helfen, aber selbst mit dem Wissen um ihre Drogensucht, schalte ich jetzt nicht um auf Mitleid und Verständnis, sorry.
 
Wenn jemand all das, was als Suchtmittel geeignet ist, weg lässt, wird es aber verdammt eng. Lebensmittel können zum Suchtmittel werden, Arbeit, Computer, S.ex, Sport, Spielen... Wichtig ist nicht der Stoff an sich, sondern was er im Hirn auslöst.
Es gibt z.B. viele Leute, die regelmässig Marihuana rauchen und die keine Anzeichen von Sucht aufweisen.
Alternativ kann man jemanden, der z.B. magersüchtig ist, nun schlecht ankreiden, dass er gegessen hat oder mal Hunger gehabt hat.

Ja, ist wohl so, denn das Leben ist leider bei Weitem nicht so linear, wie wir es gerne hätten.
 
@bxjunkie ahhh darum ging's hier immernoch. So weit hab ich nicht zurück gelesen, wollte dir nicht auf die Füße treten mit dem Beispiel Magersucht :)

Ich mag auch nicht über die Frau an sich urteilen - fürs Kind ists aber definitiv schei*e, völlig Banane weshalb die Eltern / ein Elternteil süchtig ist.
 
@bxjunkie ahhh darum ging's hier immernoch. So weit hab ich nicht zurück gelesen, wollte dir nicht auf die Füße treten mit dem Beispiel Magersucht :)

Hast du in keinster Weise :) Im Gegenteil, nach deiner Geschichte wollte ICH eigentlich nur klarstellen, das Menschen die an Magersucht erkrankten nichts selber schuld sind. Unter selbstverschuldeter Sucht fällt für mich, Alkohol, Drogen aller Art, Zigaretten etc. Alles Dinge von denen man weiß das sie süchtig machen und man sie aber trotzdem -aus den unterschiedlichsten Gründen - zu sich nimmt.
 
Ich behaupte auch sehr stark das Suchtetkrankungen viel mit psychischen Krankheiten zu tun hat.
Heutzutage steigen auch immer mehr die Zahlen von psychischen Erkrankungen.

Wie viel von euch rauchen den?
Euch wurde sicher auch gepredigt, dass rauchen gesundheitsschädlich ist und süchtig macht und trotzdem habt ihr es mal versucht. Aus purer Neugier oder einfach um dazuzugehören. Wie soll man sich auch eine Suchterkrankung vorstellen, wenn man nie eine erlebt/ gefühlt hat ?

Ich hatte jahrelang, fast mein halbes Leben Depressionen. Am Anfang wüsste ich nicht, dass es sich um eine Depression handelt. Woher soll ein grade jugendlicher Junge wissen was eine Depression auch ist.
Natürlich hatte es seinen Auslöser bzw seine Auslöser.
Ich war bei etlichen Psychologen, hätte viele Stunden bei Ihnen, hab viele verschiedene Medikamente versucht aber es wurde nicht besser. Natürlich schwindet die Hoffnung, dass es eines Tages besser wird.

Das einzige was mir geholfen hat, waren rauschzustände. Ich mein dir wird früher oder später eh alles egal. Wenn du täglich mit Suizidgedanken konfrontiert wirst, weder schlafen noch essen kannst, keine Freude mehr spürst, denkst du dich juckt es, dass Alkohol oder Drogen dich unter die Erdschicht befördern können ?
Und das hat überhaupt nichts mit sich selbst bemitleiden zu tun.

Mir geht es Gott sein dank, seit ein paar Jahren wieder super!
Die beste Entscheidung war mein Hund. Das beste Antidepressiva was es gibt :)

Ps: Meiner Meinung nach ist Alkohol sehr viel schädlicher, auch was das Abhängigkeitspotential angeht, als Cannabis.
 
ich habe genug "Suchtkranke" in der Familie um dazu mein eigenes Urteil zu bilden.... für mich endet Mitleid immer da, wo andere mehr leiden müssen. Und ja, ich habe mehr Mitleid mit meiner Mutter die von einem Alkoholkranken verprügelt wurde...als mit dem Alki, der mein Vater ist.

PS: vielleicht ändert sich einfach der Blickwinkel wenn mann die Erfahrung selbst gemacht hat... ich habe DA defintiv nur Mitleid mit dem Kind

Kann ich so nicht bestätigen. Ich habe die Erfahrung auch selbst innerhalb der Familie gemacht und sehe es bekanntermaßen anders.

Mir geht es auch nicht darum, um Mitleid für Peaches zu werben, sondern eher darum, ihre damalige Situation mit einzubringen und in diesem Kontext darauf hinzuweisen, dass es a) mMn ziemlich daneben ist, einen toten Menschen posthum als Zombie zu betiteln (Stichwort Pietät) und b) ein (mittlerweile) bekanntermaßen heroinabhängiger und suchtkranker Mensch eben nicht das typische Bild eines nur mit dem Handy beschäftigten Menschen widerspiegeln kann, weil seine Problematik die typische Handysucht der sogenannten Smombies weit, weit übersteigt.

Will meinen, das Bild ist eigentlich ab dem Moment, an dem bekannt ist, um wen es sich da handelt und welche Geschichte dieser Mensch hatte, kein Beispiel mehr für jemanden, der ausschließlich mit dem Handy beschäftigt ist. Und eigentlich dürfte das hier auch jedem klar sein.

Natürlich ist das für die betroffenen Kinder shice, wenn die Eltern suchtkrank sind (für die Eltern in den meisten Fällen allerdings auch). Wenn wir uns als Gesellschaft aber selbstgerecht über diese kranken Eltern erheben und sie verhöhnen, helfen wir betroffenen Kindern auch nicht.

Ich z.B. habe wohlwissend, dass Rauchen süchtig macht, seinerzeit nach der Zigarette gegriffen. Weil der Wunsch, zu den Coolen dazuzugehören und nicht mehr die blöde Streberin zu sein, in dieser Phase meines Lebens einfach größer war. Während andere noch ewig nur auf Partys rauchen konnten, hing ich schon nach den ersten heimlichen Zügen an der Fluppe und habe es erst mit 38 Jahren geschafft, damit endlich aufzuhören. Und das nicht, weil ich so superwillensstark war o.Ä., mir hat das Handauflegen geholfen - oder (wie ich glaube) eher das Gefühl, dass es nicht in meiner Verantwortung liegt (ich hätte es mir nicht zugetraut und war auch schon unzählige Male gescheitert). Ich denke, dass auch die Bewältigung von Süchten für jeden eine ganz individuelle Sache ist und es da keine Maßnahme X (einfach aufhören z.B.) gibt, die von allen gleich easy umgesetzt werden kann bzw. bei allen gleich "anschlägt".
 
Schuld da er sich bewusst in diese Situation gebracht hätte?
Kein Alkoholiker wird sich anfangs wohl gedacht haben "Geil, von den Fusel werd ich bald mein ganzes Leben abhängig machen weil es so toll ist!"
na ja - als ich meine erste Zigarette geraucht habe, dachte ich natürlich nicht: geil, davon werde ich mich bald abhängig machen
Im Gegenteil - das war ja nur die eine... dann wars ab und zu mal eine etc. pp.

Aber als dann irgendwann die Erkenntnis kam: 'hmpf, ohne geht wohl doch nicht mehr' war das nicht ein 'oh je, wie konnte das nur passieren?' sondern ganz klar ein 'selbst schuld, das hätte ich mir von Anfang an denken können'
Man kann sich da gut selbst was vormachen, trotzdem weiß man um die Gefahren, da kann mir keiner das Gegenteil sagen.

Und ich trinke zB ganz bewusst nicht jeden Abend zum Essen Wein oder Bier.
Muss nicht sein, andere Dinge ohne Alkohol schmecken auch gut.
Weil ich oft genug gesehen habe, wie schnell man da in Abhängigkeiten reinrutschen kann.
 
Zählen sich die E-Ziggi-Raucher eigentlich auch zu den Süchtigen? Oder ist das was ganz anderes? :lol:
 
Ich hab ja auch nur gefragt und so wie ich es gelesen habe, sind nur einige der Meinung, dass man selbst schuld ist. Hätte ich jetzt nicht alles gelesen und ich würde dir glauben, dann steht das da jetzt so, als wären alle Schreiber dieser Meinung.
 
Eine kaputte Kaffeemaschine am Morgen ist für so manch einen Kaffeetrinker ein echtes Drama. Rein nach Lehrbuch ist das Sucht, aber kaum jemand leidet darunter.

Es sei denn, man heißt Christine und kann ohne Kaffee einfach nicht in den Tag starten und reist deshalb mit eigener Kaffeemaschine in Hotels..

Nein, ich will bestimmt keine Süchte klein reden - immerhin hab ich als "brave Co-Alkoholiker" meine Ehe verbracht und auch an die Wand gefahren...
 
Ich hab ja auch nur gefragt und so wie ich es gelesen habe, sind nur einige der Meinung, dass man selbst schuld ist. Hätte ich jetzt nicht alles gelesen und ich würde dir glauben, dann steht das da jetzt so, als wären alle Schreiber dieser Meinung.
Du sprichst in Rätseln :lol:
 
Zählen sich die E-Ziggi-Raucher eigentlich auch zu den Süchtigen? Oder ist das was ganz anderes? :lol:

Könnten aber auch die wahren Helden sein, die voll zu ihrer Sucht stehen und nicht so Pussys, die sich hinter so albernem Kram wie Erkrankungen o.Ä. verstecken. Und solche Helden haben ja wohl das verdammte Recht, von allen anderen Menschen zu verlangen, mindestens ebenso hart zu sein und können sich somit verdammt noch mal ja wohl auch erlauben, alle zu be-/verurteilen, die nicht so hart sind. Keine Diskussionen, du Wurm ... ;)
 
Könnten aber auch die wahren Helden sein, die voll zu ihrer Sucht stehen und nicht so Pussys, die sich hinter so albernem Kram wie Erkrankungen o.Ä. verstecken. Und solche Helden haben ja wohl das verdammte Recht, von allen anderen Menschen zu verlangen, mindestens ebenso hart zu sein und können sich somit verdammt noch mal ja wohl auch erlauben, alle zu be-/verurteilen, die nicht so hart sind. Keine Diskussionen, du Wurm ... ;)
Wenn das wenigstens den Tatsachen entsprechen würde. Tastaturhelden....
 
in diesem Kontext darauf hinzuweisen, dass es a) mMn ziemlich daneben ist, einen toten Menschen posthum als Zombie zu betiteln (Stichwort Pietät) und b) ein (mittlerweile) bekanntermaßen heroinabhängiger und suchtkranker Mensch eben nicht das typische Bild eines nur mit dem Handy beschäftigten Menschen widerspiegeln kann, weil seine Problematik die typische Handysucht der sogenannten Smombies weit, weit übersteigt.
Das hast du ja nun auch oft genug betont, sollte wohl jedem hier in der Diskussion aufgefallen sein. Schön das du das "verhöhnen" rausgenommen hast, darauf wäre ich dann nämlich steil gegangen. Ich habe niemanden verhöhnt, ich habe den Kopf geschüttelt über jemanden dem ein Kind aus dem Kinderwagen fällt, und wo jede andere Mutter, das Handy von sich geschmissen hätte und das Kind sofort aus seiner mißlichen Lage befreit hätte, demjenigen das im Traum nicht einfiel, sondern viel mehr das Handy an sein Ohr presste und dann versuchte das Kind aufzuheben. Und mir ist es vollkommen Latte was das für ein Z-Promi ist, und ob die sich nun mit ihrer Drogensucht umgebracht hat.
Das kannst du meinethalben noch ein Dutzend mal pietätlos nennen, und ellenlange Pamphlete verfassen wie doof du das doch findest, das man nicht vor lauter Mitleid mit der Mutter in Tränen ausbricht, es wird nichts daran ändern das ich nur Mitleid mit diesem Kind habe und die Frau für mich verantwortunglos ist.
Nochmal..diese Frau hatte eine Wahl, ihr Kind nicht.
 
Könnten aber auch die wahren Helden sein, die voll zu ihrer Sucht stehen und nicht so Pussys, die sich hinter so albernem Kram wie Erkrankungen o.Ä. verstecken. Und solche Helden haben ja wohl das verdammte Recht, von allen anderen Menschen zu verlangen, mindestens ebenso hart zu sein und können sich somit verdammt noch mal ja wohl auch erlauben, alle zu be-/verurteilen, die nicht so hart sind. Keine Diskussionen, du Wurm ...

Ich finde es schwierig, gerade bei solchen Themen, Leute wegen ihrer "harten" oder "unnachgiebigen" Haltung zu kritisieren, weil man eben nicht weiss, welche eigene Geschichte hinter dieser Haltung steckt.

Ich denke Sätze wie " Süchtige sind selbst Schuld" oder "Hat jeder selbst in der Hand" sind, auch wenn es nicht meine Meinung ist, anders zu bewerten als z.B. in Diskussionen um Wölfe oder Ausländerfeindlichkeit, ganz nach dem Motto: selbst noch nie schlechte Erfahrungen damit gemacht, aber Hauptsache dagegen weil man liest ja immer so viel drüber.
 
Soweit ich weiß kann man als gesunde Person, es sei denn man besitz eine entsprechende Ausbildung, NICHT die Gedankensprünge bzw Beweggründe eines Psychisch erkannten Menschen nachempfinden (normalerweise.), da man nur nachempfinden kann womit man sich selber identifizieren kann (normalerweise.).
Die Diskussion geht hier um Süchtige. Ich finde es schon ziemlich frech, aus einem Suchtkranken unterderhand gleich einen psychisch Kranken zu machen.

Alle Raucher in die Psychiatrie! :lol:

Was soll mir das also über jemanden sagen, der als Laie die Behauptung aufstellt ein Suchtkranker wäre gewollt Suchtkrank, also selbst Schuld da er sich bewusst in diese Situation gebracht hätte?
Wer hat das fett Gedruckte geschrieben?

Kein Alkoholiker wird sich anfangs wohl gedacht haben "Geil, von den Fusel werd ich bald mein ganzes Leben abhängig machen weil es so toll ist!"
Behauptet das jemand? Die Behauptung ist, dass man weiß, dass Alkohol (Nikotin, Dope) potenziell süchtig macht. Dass man das im Regelfall zu dem Zeitpunkt, wo man sein erstes Glas trinkt, seine erste Zigarette raucht usw, weiß. Natürlich hat man nicht die Absicht, süchtig zu werden, aber man weiß um das Risiko und geht es sehenden Auges ein.
Kurz gesagt, wenn man keine Ahnung hat, hat man auch nicht das Recht abwertend über andere zu urteilen.
Zum Glück tust DU das nicht. :D
 
Wenn dir die Beiträge zum Thema „der Kopfschüttelfred...“ in der Kategorie „Off-Topic“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...
Zurück
Oben Unten